Donnerstag, Tag 8Da der Flieger erst um 10.45 Uhr ging, konnten wir es morgens gemächlich angehen lassen. Das Frühstück in dem Hotel war so lala, nicht wirklich appetitlich, alles wirkte ein bisschen angeschmuddelt. Wir hielten uns daher nicht lange mit dem Frühstück auf, sondern machten uns auf den Weg zum nur knapp 15 Minuten entfernten Flughafen. Dort stellten wir unser Auto auf dem völlig überfüllten Parkplatz der Vermietstation ab, wir hatten Mühe, ein Plätzchen für unser Auto zu finden. Drinnen am Schalter wurden die Schlüssel abgegeben und das war's. Unproblematisch wie immer. Unproblematisch war auch die Ausreise aus dem Oman und der Flug nach Dubai
Da wir über die Immigration in Dubai Horrorstories gehört hatten, beeilten wir uns nach dem Aussteigen sehr, um einen vorderen Platz in der Schlange zu bekommen. Der Schock, als wir dann an die Schalter kamen war gewaltig: weit und breit gähnende Leere, es war kein einziger Mensch an den Schaltern in der gigantischen Immigration Hall, wir waren die ersten und einzigen. 11.45 Uhr scheint eine gute Zeit für die Ankunft in Dubai zu sein. Dementsprechend schnell waren wir durch, natürlich erst nach dem inzwischen anscheinend überall obligatorischen Foto. Unser Gepäck hatte es dagegen nicht sehr eilig. In der Wartezeit am Band riefen wir den Repräsentanten unserer Ferienwohnung an und verabredeten uns für 13.00 Uhr in der Lobby. Am Taxistand vorm Flughafengebäude war auch nichts los und uns wurde ein pinkes Lady Taxi zugewiesen.
Die Fahrerin sah - zumindest von hinten - aus wie eine bezaubernde Jeannie. Leider hatte sie keine magischen Fähigkeiten, denn sie kannte unsere Zieladresse (Al Fattan Towers, The Walk) nicht, dabei ist The Walk in Dubai eine Institution. Diese Straße nicht zu kennen ist ungefähr so, wie wenn ein Düsseldorfer Taxifahrer die Kö nicht kennen würde. Unsere Jeannie allerdings fuhr uns in einen anderen Teil der Dubai Marina und drehte da Kreise. Zum Glück sind die Taxipreise in Dubai recht niedrig, sonst wären wir ziemlich angesäuert gewesen. Mein Mann zückte dann irgendwann das Handy und lotste sie damit zu unserer Ferienwohnung.
und von oben:
In der Lobby wartete schon der Vertreter des Ferienwohnungsvermieters auf uns, allerdings hätten wir ihn nicht als solchen erkannt. Es war ein Pakistani in rot karierter Schlafanzughose, gelbem T-Shirt und mit Elvis-Tolle. Der Ersatz-Elvis fuhr mit uns in einem beeindruckenden Glasfahrstuhl in den 18. Stock, wo unsere Wohnung lag
Während wir nach oben fuhren, konnten wir schon einmal einen Blick auf die Poolanlage werfen
Der erste Eindruck der Wohnung war sofort positiv: geschmackvolle und moderne Einrichtung.
In der Küche erwartete uns ein Welcome Pack in Form einer Grundausstattung an Lebensmitteln sowie zwei riesige Blasen mit Trinkwasser. Eine nette Geste des Vermieters.
Im Schlafzimmer und Badezimmer setzte sich der gute Eindruck fort
Master bathroom
Das "Kinderzimmer"
Am besten aber war der Blick vom Balkon, der zwar nicht romantisch, dafür aber umso interessanter war. Wir hatten seitlichen Meerblick
und seitlichen Blick auf die Marina
und hier der frontale Blick
Man konnte stundenlang da sitzen und nach unten schauen.
Wir wohnten im rechten Tower
Das Gepäck war schnell ausgepackt und da wir zumindest das Frühstück selbst in der Ferienwohnung machen wollten, war als erstes Mal ein Gang zur ca. 10 Minuten entfernten Dubai Marina Mall angesagt, in der sich sowohl ein Carrefour als auch ein Waitrose-Supermarkt befanden.
Eigentlich waren unsere Erwartungen an Dubai niedrig, umso mehr waren wir überrascht, dass es uns vom ersten Augenblick an super gut gefallen hat. Schon der erste kurze Gang zum Supermarkt führte zu Begeisterung. Besonders die Architektur der Hochhäuser war beeindruckend. Irgendwann fahre ich da mal in einer kühleren Jahreszeit hin und fotografiere nur Gebäude. Es ist unglaublich, wie viele verschiedene Varianten an Hochhäusern es dort gibt. Jedes ein bisschen anders verziert, hier ein Türmchen, da ein paar Erker, mal in Form einer Elipse, dann eine Pyramide, mit blauem Glas, golden oder weiß mit schwarzen Fenstern. Es wird nie langweilig und als Ensemble geben diese Häuser ein tolles Bild ab.
Unser Sohn war übrigens wegen der Autos total aus dem Häuschen. Mindestens jedes dritte Auto war ein Luxusgefährt, ein Oberklasse-Auto nach dem anderen schoß vorbei. Autos, die man - zumindest wenn man in einer norddeutschen Kleinstadt wohnt - nur aus dem Fernsehen kennt, wie Maibach oder Lamborghini, rauschten hier ständig an uns vorbei.
Unsere Einkäufe tätigten wir im Waitrose Supermarkt, der bestens sortiert war. Es gab wirklich alles, was das Herz begehrte, sogar Schweinefleisch in einem separaten pork room
Aber nicht nur schnödes Schweinefleisch, sondern x verschiedene Sorten Bratwürstchen (aus Spanien, Deutschland - echte Nürnberger-, England, Polen usw.) oder alle möglichen Arten Schinken. Für jede Schweinefleisch essende Nation waren die heimischen Wurstwaren vorhanden.
Nach ausgiebigem Wocheneinkauf ging es dann vollbeladen per Taxi zurück nach Hause.
Die Kinder hatten sich Nudeln zum Abendbrot gewünscht, die ich gleich mal in Angriff nahm. So schön die Wohnung ansonsten war, die Küchenausstattung war mau. Es gab zwar Teller, Besteck und Kochgeschirr, Schüsseln fehlten allerdings komplett, genauso wie nur 2 Gläser vorhanden waren. Ansonsten aber gab es nichts zu meckern.
Die Kinder gingen dann runter zum Pool und wir räumten noch ein bisschen rum und genossen vom Balkon aus den Sonnenuntergang.
Als die Kinder ausgeplantscht hatten, machten wir uns fertig um den Walk zu erkunden. Es ist eine Art Flanier- und Partymeile, mit breiten Bürgersteigen und vielen Geschäften und noch mehr Restaurants. Da es Donnerstag Abend war, begann für die Einheimischen das Wochenende und es war richtig was los. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass heute eigentlich gar nicht viel los war. Wir waren auf jeden Fall von dem Gewusel um uns rum stark beeindruckt. Es war eine bunte Mischung an Menschen unterwegs, vollverschleierte Frauen und Frauen im allerknappsten Mini mit tiefem Ausschnitt, Männer im Dishdash und westlich gekleidete Männer mit kurzen Hosen und Vollkörper-Tattoo. Die Bäume auf dem Walk sind alle mit Lichterketten umwickelt, es glitzert und funkelt überall. Auf der kleinen, eigentlich einspurigen Fahrbahn, quetschen sich die Nobelautos in Zweierreihen. Ferrari, Lamborghini, MacLaren, fette AMG Mercedes, orange Range Rover oder pinke G-Klassen, Maibach und Rolls Royce werden hier vorgeführt. Junge Araber in ihren tollen Autos zogen mit herunter gelassener Scheibe Runde um Runde um den Block und rollten immer wieder am staunenden Publikum vorbei. Es war eine gute Show, die wir sehr genossen. Wir saßen noch lange in einem Straßencafé und schauten uns Leute und Autos an.
Ich selbst habe keine Fotos von den Autos gemacht, aber unsere Tochter hat ein paar geschossen
und dann noch der hier!