Tag 3, 28.12.2010Heute hatte das Auto Pause. Am späten Morgen geht es zur benachbarten Dubai Mall und am Nachmittag steht eine Wüstensafari auf dem Programm.
Die Wüstensafari buchten wir gleich nach unserer Ankunft am Montag beim Hotelconcierge. Wir bezahlten pro Person umgerechnet 50,- Euro und darin beinhaltet war: Pick-Up am Hotel, Wüsten-/Dünen-Safari mit Land Cruiser, org. arabisches BBQ (inkl. Softdrinks) mit Musik und Bauchtanz, Hennamalerei, Wasserpfeife rauchen, Kamelreiten, Quadfahren - das wars glaub ich. Ich hatte mich im Vorfeld über die Preise informiert. Wenn wir im Internet gebucht hätten, hätten wir zwischen 70 und 100 Euro pro Person - für dasselbe Programm - bezahlt. Ich wunderte mich vor Ort über den günstigen Preis und eins verspreche ich euch jetzt schon: es war jeden Cent Wert!
Die Dubai Mall öffnete um 10 Uhr ihre Tore und da die Kauflust von uns - gerade bei meiner Frau - noch gar nicht gestillt war, wollten wir da auch keine Zeit unnötig im Hotel liegen lassen. Kurz vor 10 Uhr gings mit dem Taxi zur Mall für ca. 2 Euro. Nach dem feudalen Frühstück gestern, gab es Heute das Kontrastprogramm: Croissant und Kaffee bei Starbuck's. Die Mall war zu dieser Zeit noch gähnend Leer, was das Einkaufen sehr angenehm gestaltete.
Eines der Highlights der Mall - mal abgesehen von den 1.200 Shops - sind das größte Salzwasseraquarium der Welt und eine Eisbahn in der Orginal-NHL-Größe.
Das Aquarium kann man - gegen Bares - durchqueren. Über die komplette Länge ist eine Röhre integriert, durch die man gehen kann. Ausserdem kann man - ebenfalls gegen Bares - die Fische füttern und einen Tauchgang wagen. An der Eisbahn kann für das kühle Vergnügen alles gemietet werden - dasselbe gilt übrigens auch für die Skihalle in der MotE. Hier kann neben den Skiern und Skistiefel auch Skianzüge gemietet werden.
Die Mall ist aufgebaut, wie jede neuere Mall in den USA - natürlich mit riesemgroßen Foodcourt, wo es sogar eine ,,Nordsee" gibt.
In der Mall gibt es wohl kein Geschäft auf der Welt, was hier nicht vertreten ist. Ich habe gar nicht gewusst, dass Edel-Designer wie Armani, Chanel usw. auch Kindermode anbieten . . .
Jeder hat so seine Lieblingsläden. Wir hatten uns bereits am Vorabend einen Mall-Plan geholt und uns im Hotel angeschaut, was uns interessiert. Das macht das Shoppen lt. meiner Frau noch effektiver! Es ist allerdings auch unmöglich, einfach drauflos zu shoppen, denn dann hat man Ende entweder zuviel eingekauft oder nix gefunden.
Meine Frau kaufte sich jeweisl ein Paar Crocs und ,,Glitzer-Chucks" und eine Handtasche bei Coach. Ich gönnte mir ein Paar neue Reebok's ,,Zig's" und eine Jeans bei Nautica und weiteres bei Gant. Ich war irgendwie ein wenig dem Kaufrausch verfallen. Gerade bei Gant konnte ich einige sparen.
Zwischendurch machten wir einen Stopp im Food Court, der hier wirklich Riesig ist. Zwar etwas verwinkelt angelegt, aber dennoch kommt jeder auf seine Kosten. Ich holte mir was beim Inder - Chicken Tikka - und meine Frau einen Salat bei KFC. War alles sehr, sehr gut und wie schonmal erwähnt auch nicht teuer.
Der Fahrer für die Wüstensafari sollte uns zwischen 15.30 und 16 Uhr am Hotel abholen. Um nicht noch mehr Geld auszugeben, haben wir uns entschlossen, vorher noch aufs Hotelzimmer zu gehen, um die Einkäufe zu bunkern und etwas passenderes für die Wüste anzuziehen. Wir waren gegen 14.30 Uhr wieder im Hotel - wieder mit dem Taxi, allerdings für 3 Dirham (60 Cent) mehr als bei der Hinfahrt, da der Fahrer einen anderen Weg fahren musste. Die Mall füllte sich allerdings ab 12 Uhr so langsam - gegen Abend steppte da immer der Bär, zumal von Donnerstag bis Samstag bis 24 Uhr offen ist.
Pünktlich um 15.30 Uhr standen wir in der Hotellobby und warteten auf den Fahrer, der natürlich um kurz nach vier kam. Mit uns war noch eine Familie aus Indien mit an Bord. Papi Inder sass auf dem Beifahrersitz, meine Frau und ich in der Mitte und Mama Inder under Inder Kinder in der dritten Reihe. Der Fahrer war etwa 20 Jahre Alt und machte einen saucoolen Eindruck - so ne richtige Pistensau.
Die Fahrt ging vom Hotel ins Landesinnere Richtung Hatta. Etwa nach 30 Minuten stoppte der Fahrer an einer Raststätte, um nochmal zu tanken und damit wir uns nochmal von unnötigem Balast verabschieden konnten oder für neuen Ballast sorgen zu können. Wir gingen auf's Klo und warteten auf die Familie, die ewig nicht kam. Wir unterhielten uns in der Zwischenzeit mit dem Fahrer. Der wollte wissen, wie das so ist, auf Schnee zu fahren. Er kann sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie das gehen soll. Für meine Erklärung, dass es dafür Weinterreifen und Schneeketten gibt, wurde ich nur Ratlos angeschaut.
Irgendwann kam dan die Famile an: mit einer Einkaufstüte voll Knabberzeug und diversen Kaltgetränken. Ich ahnte schlimmstes. Kaum waren die Türen zu und wir fuhren wieder, fing alles um uns rum zu mampfen und zu knabbern und zu trinken. Ich fragte den Fahrer, ob es nachher ordentlich ,,bumpy" wird und er meinte nur: ein wenig. Mitten auf der Autobahn bog der Fahrer dann in die - tja - Wüste ab. Es gab keinen Abfahrt, er ist einfach von der Straße weggefahren. Dort hat er sich mit zwei weiteren Fahrern von seiner Firma getroffen, die jeweils auch Gäste dabei hatten. Erstmal musste die Luft aus den Reifen raus. Es war in der Zwischenzeit etwa 17.30 Uhr.
Dann ging es auch schon los - die (K)Inder mampften immer noch fröhlich weiter, es fing so langsam an zu nerven.
Die ersten Dünen wurden noch ,,human" bewältigt, aber solangsam schnallte ich mich mal an, denn es wurde immer ruppiger. Die Kinder naschten übrigens immer noch, auch wenn sich der Sohnemann bis dahin bestimmt schon sieben Mal den Kopf an der Seitenscheibe angeschlagen hat. Es hat halt einfach gelacht . . .
Nach etwa ein halben Stunde - es war so 18 Uhr - machten wir unseren angekündigten Fotostopp. Die Fahrt war bis jetzt absolut Geil!! Es schaukelte, es ging hoch, es ging runter - wir hatten einen Heidenspaß. Die Kinder haben das Essen eingestellt. Unterwegs machten wir einen kurzen Stopp, denn im Wagen vor uns gab es einen Platzwechsel: der Sohn der Familie hat das Ganze nicht wirklich vertragen und durfte nach vorne sitzen.
Der Fotostopp war einfach nur genial und der Bub, dem es nicht so gut ging, konnte sich etwas erholen. War'n übrigens Engländer . . .
Nach etwa 15 Min. und ausgiebigem Fotographieren und mit den Fahrern quatschen gings weiter. Unser Fahrer war trotz seines jungen Alters absolut bei der Sache. Fast wäre das Fahrzeug mal gekippt, doch er hat uns wieder ,,aufgefangen" und ist mit einem geschickten Manöver dem Unfall ausgewichen. Ein Vorteils hat das Autofahren hier: man landet immer weich! Es ging nach dem Stopp dann nochmal 20 Min. durch die Dünen, ehe man wieder auf befestigtem Untergrund weiterfährt, bis zu einer arabischen ,,Autobahnräststätte". Der englische ,,Patient" hat das Ganze übrigens nicht schadlos überstanden. Ein kleiner Zwischenstopp war nochmal nötig, damit er sich seiner ,,Fish 'n Chips inkl. Minzsauce" entledigen konnte. Zu deutsch: er hat die Fische gefüttert. Nicht so yumm - aber die Kinder assen wieder! Der indische Jugne bei uns im Auto hat sich auf der Tour bestimmt 38 Mal den Kopp an der Scheibe angeschlagen - er lachte übrigens immer noch.
Hier bekamen die Fahrzeuge wieder Luft, die vor der Tour aus den Reifen gelassen wurden. Von dort ging es noch ein kleines Stück weiter, ehe es wieder ein kurzes Stück auf unbefestigtem Untergrund zum sogenannten Camp ging. Hier trafen sich alle Safari-Anbieter zu einem gemeinsamen ,,Touri-Unterhaltungsprogramm".
Auf dem Parkplatz standen etwa 50 Fahrzeuge. Das Camp war allerdings schön angelegt. Aussen gab es Kamelreiten und Quadfahren - alles im Preis inbegriffen. Den Kamelen wollte ich mich dann doch nicht antun und beim Quadfahren war mir die Schlange zu lang. Also nix wie rein ins Camp, wo man von aussen auch schon die Musik dudeln hörte.
Innen gab's dann eine Art Tanzfläche mit Tischen ringsrum. Zusätzlich gab es noch ein paar Zelte, wo man sich - etwas abseits der schrecklich lauten Musik - nierdlassen konnte. Wir kamen pünktlich gegen 19 Uhr zum Essen an. Es gab ein Buffet - für Männer und Frauen getrennt. Es gab Lamm, Hähnchen und Fisch vom Grill und zu dem noch verschiedene Salate, Gemüse und Beilagen. Essen war Oberlecker und reichlich vorhanden. Getränke konnte man sich auch kostenlos an der Bar holen - Alkohol kostete extra. Die Musik war zum Leidwesen aller extrem laut und schrecklich. Mir klingeln jetzt noch die Ohren.
Nach dem Essen holte sich meine Frau dann noch ein Henna ab, ich wollte dann noch Wasserpfeife rauchen, doch die Schlange war mir zu lang - tja Pech gehabt. Gegen 20.30 Uhr gings dann wieder zurück zum Hotel, wo wir alle gegen 21.30 Uhr ankamen. Die Kinder haben auf der Rückfahrt das Essen eingestellt und das Schlafen angefangen. Brave Kinder!