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Autor Thema: Reisebericht "Ins Reich der Mitte Tour 2010"  (Gelesen 10192 mal)

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frank_gayer

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Re: Reisebericht "Ins Reich der Mitte Tour 2010"
« Antwort #60 am: 23.11.2010, 09:10 Uhr »
Was für Gebäude, wow...und McDonalds hats da!  :lol:
In der Tat. Es gibt aber nicht wirklich einen Anlass dort Essen zu gehen. Da chinesische Essen schmeckt bedeutend besser.

sil1969

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Re: Reisebericht "Ins Reich der Mitte Tour 2010"
« Antwort #61 am: 23.11.2010, 20:08 Uhr »
In der Verbotenen Stadt war ich vor 10 Jahren auch. Wir hatten nicht ganz so viele Menschen. Ist es euch auch so gegangen, dass euch Chinesen ständig fotografieren wollten?
LG Silvia
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frank_gayer

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Re: Reisebericht "Ins Reich der Mitte Tour 2010"
« Antwort #62 am: 23.11.2010, 20:09 Uhr »
Nee, wir dachten das eigentlich auch bzw. waren vorgewarnt worden. Ich denke dass die Verwestlichung vieles für Chinesen normaler werden lässt u.a. auch westliche Touristen

Antje

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Re: Reisebericht "Ins Reich der Mitte Tour 2010"
« Antwort #63 am: 23.11.2010, 22:06 Uhr »
Hi

ich war 2 mal in Peking - etwa vor 20 Jahren (ich meine, es war 91 und 92). Das erste Mal war es so abartig kalt (ohne Schnee) im Januar und so gut wie keine Sehenswürdigkeit ist wirklich "innen" und "beheizt" - wenns mal wo rein ging, waren es halt so Türstöcke mit Steppdecken davon - nicht mal richtige Türen. Ich hab in meinem Leben nie wieder in einem Urlaub so gefroren - und das so ausdauernd.... trotz Daunenmantel   (ich sah aus wie die Michelinfrau)

Antje

frank_gayer

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Re: Reisebericht "Ins Reich der Mitte Tour 2010"
« Antwort #64 am: 23.11.2010, 23:55 Uhr »
Das macht dann keinen Spass obwohl wir auch schon im Januar in New York Minustemperaturen hatten und ich fand das trotzdem schön !

Marterpfahl

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Re: Reisebericht "Ins Reich der Mitte Tour 2010"
« Antwort #65 am: 24.11.2010, 07:36 Uhr »
In der Verbotenen Stadt war ich vor 10 Jahren auch. Wir hatten nicht ganz so viele Menschen. Ist es euch auch so gegangen, dass euch Chinesen ständig fotografieren wollten?
LG Silvia

Astrid wurde öfter mal als Fotomodell ausgeliehen.
Wir waren mit einer kleinen Reisegruppe im Bus unterwegs und uns überholte in einer Stadt ein anderer Bus mit
Schulkindern. Alle starrten zu uns rüber und bekamen westliche Augen.  :shock:   Ein Bild für die Götter.
Als West-Europäer war man diese Reaktionen nicht unbedingt gewohnt.
LG
Rolf


Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es gemacht.

Antje

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Re: Reisebericht "Ins Reich der Mitte Tour 2010"
« Antwort #66 am: 24.11.2010, 07:58 Uhr »
Hi

ach - es hat schon sehr viel Spaß gemacht - damals waren so gut wie keine westlichen Touristen unterwegs. das war das erste (und letzte) Mal in meinem Leben, daß ein Mann, weil er mir nachgeguckt hat - vom Fahrrad gefallen ist.

Ich hatte rote Haare, meine Freundin blonde - und man hatte den Eindruck, wenn ein Bus Chinesen an uns vorbeifuhr, daß der sich zur Seite neigte, als ob drinnen ein Reiseleiter gesagt hat: Rechts sehen Sie 2 Touristen....

Wenn auch Großstadt - es war ein Abenteuer. Wir hatten damals viel auf eigene Faust gemacht - und unser Hotel war etwas außerhalb, halbe Strecke Chin. Mauer - damals noch sehr ländlich. Der Shuttlebus fuhr nur ein paar Mal am Tag (der brauchte mit Kamikaze-Fahrer 45 min zum Platz des himml. Friedens, also dachten wir: Öffentlicher Bus. Das waren spannende 2,5 Stunden. Bergab stellten damals die Fahrer den Motor ab, zum Benzinsparen. Gerne auch nachts - und fuhren dann komplett ohne Licht wie der Henker im Leerlauf.

Oder das (das gabs damals) nur für Chinesen gedachte Ausflugslokal bei der chin. Mauer. Dort habe ich gelernt: Bestelle niemals Kaffee - und: Man kann mit einem schmutzigen Lappen schmutzige Tassen in einem schmutzigen Becher sauberer machen. Und: Nachdem ein Restaurant und die Tische nach einem Essen von Chinesen aussieht, wie ein Schweinstall (da wurde noch gespuckt - und zwar überall - auch auf Teppich), spart man Wasch- und Bügelkosten, wenn man die Tischdecken einfach in eine Wanne kaltes Wasser taucht, schwenkt und klatschnass auf die Tische legt. Bis zum nächsten Tag sind die trocken und haben sich optimal glatt dem Tisch angepaßt. Blöd, wenn man versehentlich in der "Nach-Waschphase" kommt und die Arme auf den Tisch legt.

Peking war ein Abenteuer - von der ersten bis zur letzten Minute.

Antje

frank_gayer

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Re: Reisebericht "Ins Reich der Mitte Tour 2010"
« Antwort #67 am: 26.11.2010, 09:27 Uhr »
Machen wir mal mit dem nächsten Tag weiter, auch die Grosse Mauer kommt ja noch in meinem Bericht vor.

Heute soll das Wetter besser werden, also starten wir in einen neuen Sightseeingtag. Nachdem wir gestern viel für unser kulturelles Wissen über China getan haben, machen wir heute damit weiter. Wir wollen den Yonghe Tempel auch Lama Tempel genannt, etwas im Norden unseres Hotels besuchen. Wir nehmen dazu wieder die Metro und treffen gegen 10.30 Uhr, nach etwas orientierungslosem Umherlaufen nach Verlassen der Metrostation am Tempel ein. Leicht zu erkennen ist es immer daran, dass auf dem Weg zu einem Tempel Räucherstäbchen und das in grossen Mengen verkauft werden.



Für heute haben wir uns überlegt mal einen Audioguide zu testen, da unser Reiseführer nicht so ausführlich über den Tempel berichtet. Das kostet uns 40 Y pro Person extra, wir nehmen aber nur einen. Zusammen mit der Eintrittskarte bekommen wir eine klitzekleine CD. Wir sind schon gespannt, was es da darauf zu finden gibt. Hoffentlich einige Bilder, denn fotografieren ist hier nicht so gerne gesehen.

Der Lama Tempel ist die prächtigste und besterhaltenste Tempelanlage in Peking. Die fünf Haupthallen in aufsteigender Größe beherbergen prächtige Buddha-Figuren die seinesgleichen suchen. Vor allen Haupthallen bietet ein Zwischenplatz die Möglichkeit zu beten und Räucherkerzen an dafür vorgesehenen Plätzen zu entzünden. Wahnsinn wie viele Räucherkerzen manchen kaufen und mitbringen!



Die Hallen werden immer grösser und die Buddhafiguren werden immer rießiger. Das Fotografieren ist in den Hallen nicht erlaubt. Mönche wachen sehr streng über die Vorgabe. Ebenso dürfen in den Hallen keine brennenden Räucherkerzen genommen werden- aus Brandschutz. Deshalb legen die Betenden diese vor den Altar in dafür vorbereitete Behälter. Diese darin enthaltenen Räucherkerzen werden nach und nach in den Blechbehälter verbrannt, die auf den Vorplätzen als Anzünder dienen. Über den Plätzen hängt der Geruch und Qualm der Räucherstäbchen.



Hier noch ein Video zum Anzündprozedere und eine Ansicht des Tempels in bewegten Bildern.



In der letzten Halle kommt die Krönung aller Buddhafans. Eine Figur, die sage und schreibe 18 m Höhe hat und aus einem Stück Baum gefertigt und mit Blattgold verziert wurde. Als Grössenvergleich:  Jeder einzelne Zehe hat die Grösse eines Kopfkissens.



Wurde die Halle jetzt extra für den Buddha gebaut oder der Buddha an die Grösse der Halle angepasst ? Diese Frage kann wahrscheinlich nur ein Mönch beantworten. (Oder Birgit, die beim Audioguide erfahren hat, dass die Gebäude vorher bereits vorhanden waren und als Wohnhäuser von Kaisernachkommen gedient haben!)



Nach etwa 2 Stunden gehen wir wieder retour und machen uns auf den Weg zu Fuß zu unserem nächsten Sightseeingpunkt. Wir laufen entlang einer typisch chinesischen Straße mit Läden und Restaurants. Links und rechts führen Seitenstraßen in die Hutongs, alte Wohnansiedlungen, die es bereits zu Kaiserzeiten gegeben hat, aber in denen heute  nicht ganz so reichen Chinesen wohnen. Alles in allem sieht es etwas wild aus, aber niemals war eine Gefahr zu erkennen.

Direkt vor dem Trommelturm sehen wir rechter Hand ein Restaurant, was uns anmacht, da es sehr gut besucht ist und es mal wieder Suppen gibt. Mittlerweile sind wir große Suppenfans. Warum ? Sie schmecken sehr gut, haben viel Inhalt und kosten meist nur zwischen 20 und 30 Yan, also zwei bis drei Euro. Wir nutzen also diese Gelegenheit und essen dort eine Suppe und trinken eine Cola. Alles in allem war das wieder sehr gut und auch sehr unterhaltsam, da es in diesen Restaurants zugeht wie bei uns an einem Hauptbahnhof.



Frisch gestärkt gehen wir Richtung Trommelturm bzw. Glockenturm. Diese beiden Türme können zusammen besichtigt werden. Leider nimmt der Ticketschalter keine Kreditkarte, wie so viele öffentlichen Anlagen und wir haben nicht mehr genügend Bargeld. Deshalb müssen wir nochmals los und einem ATM-Automaten suchen, der uns Bargeld gibt. Den Einzigsten den wir finden, ist belagert von Gleichgesinnten und so stehen wir eben in die Schlange, aber Geld bekommen wir trotzdem.



Wieder zurück am Glockenturm lösen wir den Eintritt für beide Türme, es ist deshalb etwas günstiger. Die Treppe nach oben ist nichts für Konditionsschwache. Steil und schmal. Als wir oben ankommen, müssen wir erstmal kurz durchschnaufen. Die riesige, 63 Tonnen schwere Glocke wurde nicht von einem Klöppel sondern mit einer Stange geschlagen. Leider ist die Aussicht von hier oben aufgrund des grösseren Trommelturms nach Süden etwas eingeschränkt. Ansonsten aber einen kurzen Abstecher wert.

Der Trommelturm, etwas weiter südlich des Glockenturms und nördlich des Kohlehügels hat ebenso steile Treppen nach oben. Oben angekommen begrüßen uns 25 nachgebildete Trommeln, die jede Stunde auch vorgeführt werden. Eine original erhaltene Trommel ist noch vorhanden, na ja, jedenfalls die Reste davon.



Der Blick nach Süden ist hier deutlich besser. Der Kohlehügel als der Jingshan Park ist sehr gut zu sehen. Ebenfalls der Behai-See auf dem fast unendlich viele Boote zu fahren scheinen.

Genau diesen Abstecher an den Beihai-See mit dem gleichnamigen Park wollen wir auch noch machen. Das haben viele andere Chinesen außer uns aber auch noch vor gehabt. Es ist auch hier ordentlich voll, eine schmale Einkaufsstraße mit tollen kleinen Geschäften führt uns direkt dorthin.



Am See entlang läuft es sich wunderbar, es ist nicht ganz so voll, hier und da staut es sich aber trotzdem wieder. Dieser kleine Umweg hat sich gelohnt, da wir am Ende auch noch mit einem Kaffee unsere Lieblingsmarke belohnt werden. Wer kennt diese Marke ?



Wir gehen weiter Richtung Süden, nein zuerst einmal nach Osten, denn wir sind etwas westlich abgedriftet. Dann an der nächsten Kreuzung biegen wir nach rechts ab und sehen schon unseren heutiges letzten Sightseeingpunkt, den Kohlehügel.  Der Jingshan Park mit dem darin enthaltenen Kohlehügel entstand durch den Bau des Wassergrabens um die Verbotenen Stadt und des Flusses durch die Stadt, der ebenfalls künstlich angelegt wurde, der Erdaushub ist einfach am Ende der Anlage  angehäuft worden. Dies hat auch einen religiösen Hintergrund: Ein Haus sollte immer an einem Fluss gebaut werden und nach diesem sollte immer ein Berg kommen und war dieser nicht vorhanden, so hat der Herrscher einfach einen Berg errichten lassen! Den Namen hat der Hügel auch bekommen, da hier die Kohlen für die harten Winter für die Bewohner der Verbotenen Stadt gelagert wurden. Heute sieht man das nicht mehr.

Wir finden leider zuerst den Eingang nicht, da es von Norden keinen gibt. Wir umlaufen daher den Park und finden den Osteingang. Wir bezahlen erstaunliche 2 Y pro Person Eintritt. Wahnsinn ! Der Weg führt uns zuerst an den Platz, wo sich der letzte Ming-Kaiser Chongzhen erhängt hat. Es ist nur eine normale Akazie, also kein Bild wert.



Es geht mal wieder nach oben, heute haben wir einige Höhenmeter überwunden. Fünf Pavillons, die alle in aufsteigender Form gebaut sind, bieten eine tolle Aussicht auf die Stadt, aber vornehmlich auf die Verbotene Stadt. Ganz oben angekommen bietet sich wirklich ein toller Blick auf die Dächer, die Mauer und die Größe. Unglaublich !



Auf diesem Bild ist auch noch sehr gut zu erkennen welche Heerscharen heute wieder dort unterwegs sind. Es ist fantastisch welche Menschenbewegung so ein Nationalfeiertag auslöst. Wir sollten da auch zukünftig eine Woche Urlaub bekommen.



Hier noch ein kompletter Rundumblick über die Verbotene Stadt von oben im Video.



Wir gehen den Berg nach hinten hinunter. Von dort wären wir gestern gekommen, wenn wir direkt nach der Verbotenen Stadt auch den Kohlehügel besucht hätten. Uns kommen fast nur Menschen entgegen, die genau diesen Plan haben. Wir suchen die nächste Metrostation auf, die in der Nähe liegt. Dazwischen muss Birgit aber auf die Toilette, was in China immer eine Abenteuer ist. Es sei hier nur soviel gesagt. Geht nur, wenn es nicht mehr anders geht und nehmt Taschentücher mit.

Wir fahren mit der Metro ein Stück weiter nach Osten auf die andere Seite. Aber was wollen wir da um 18 Uhr ? Draussen ist es bereits dunkel, für Sightseeing also ungeeignet ! Das stimmt so nicht, es gibt auch noch andere Must-Sees die in den Urlaub von Birgit und Frank gepackt werden.

Der Apple Store von Peking. Aber bevor wir dort waren, hatten wir noch eine Odyssee zu durchstehen. Von der Metro-Station gab es keinen Anhaltspunkt wo dieser Store denn sein könnte. Die Karte konnte zwar nach Straßen aber nicht nach Hausnummern suchen. Die vermeintliche Straße gab es auf der Karte aber fünfmal. So haben wir mal wieder unseren Orientierungssinn walten lassen und sind los marschiert. Vorbei an allen Botschaften dieser Welt, einen Taxifahrer und einen Wachmann der italienischen Botschaft gefragt, waren wir fast am Ziel, wussten es aber nicht. Ein weiteres mal fragen in einem persischen Kaffee brachte die Lösung. Wir waren kurz davor, aber konnten es nicht sehen. Wie auch, in dieser Strasse war es stockdunkel.

Einige Minuten später standen wir wie durch ein Wunder vor einem hochmodernen Komplex was eine Shopping Mall werden sollte. Diese war aber noch nicht fertig, also konnte es hier nicht sein. Wir sahen zum Glück einen Wegweiser und stellten fest, dass es einen Nord- und Südkomplex gab. Also nichts wie weiter. Weniger später standen wir vor dem Südkomplex und das Leben tobte. Shop an Shop, Restaurant an Restaurant und da war der leuchtende Apfel der uns begrüsste.



Hier war erstaunlicherweise auch die Hölle los aber keine Schlange vor der Tür. Drinnen ging es zu wie im Taubenschlag, der Warenumschlag war enorm. Auch Frank wurde mal wieder fündig und so verließen wir auch diesen Shop mit einem Lächeln.

Frank hat vorgeschlagen, dass wir hier gleich was essen, es war ja bereits 19 Uhr. Wir schauten auf den Wegweiser und fanden die ein oder andere Möglichkeit. Jetzt müssen wir nur das Restaurant dazu finden. Das ist in den Malls in China nicht so einfach, da das System der Etagenbenennung etwas eigenwillig ist. Gefunden haben wir den Japaner dann trotzdem.

Das Gute an diesem Restaurant ist, dass es ein „All you can eat“ gibt, aber durch den Koch frisch am Tisch zubereitet. Es gibt also eine lange Tafel oder ein Oval, an dem ein oder mehrere Köche alle Speisen frisch zubereiten. Es gab aber auch Sushi, das machte aber nicht so viel Spaß, da diese schon fertig an den Tisch kamen. Es machte hier richtig Freude bei dem Kochen zuzuschauen und wir haben uns das ein oder andere Rezept auch abgeschaut. Nach 2,5 Stunden verlassen wir hochzufrieden das Lokal und fahren nach Hause. Fertig !




Hotel: Crowne Plaza, Peking

Sonstige Ausgaben: Eintritt Lama Tempel 90 Y ( mit Audioguide ), Trommel- und Glockenturm 30 Y, Jingshan Park 4 Y,

Essen: am Trommelturm 70 Y, Starbucks 60 Y, Tairyo Sanitun Mall 396 Y

sil1969

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Re: Reisebericht "Ins Reich der Mitte Tour 2010"
« Antwort #68 am: 26.11.2010, 12:56 Uhr »
Orientierungsprobleme hatte ich in China (Hong Kong) auch. Wir sind an einem Tag mit dem öffentlich Bus gefahren. Ich bin immer nur meiner Kollegin hinterher, weil sie es drauf hatte. Ich wäre verloren gewesen..... :?

An den Lama Tempel kann ich mich auch noch gut erinnern. Mich haben immer die teilweise sehr filigranen Verzierungen beeindruckt.
LG Silvia

nordlicht

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Re: Reisebericht "Ins Reich der Mitte Tour 2010"
« Antwort #69 am: 26.11.2010, 21:56 Uhr »
Dieser kleine Umweg hat sich gelohnt, da wir am Ende auch noch mit einem Kaffee unsere Lieblingsmarke belohnt werden. Wer kennt diese Marke ?
Xing (=Star) Ba Ke   Ka Fei
Uraltes chinesisches Kaffeerezept aus der Han Dynastie, oder? ;-)

frank_gayer

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Re: Reisebericht "Ins Reich der Mitte Tour 2010"
« Antwort #70 am: 28.11.2010, 00:00 Uhr »
Dieser kleine Umweg hat sich gelohnt, da wir am Ende auch noch mit einem Kaffee unsere Lieblingsmarke belohnt werden. Wer kennt diese Marke ?
Xing (=Star) Ba Ke   Ka Fei
Uraltes chinesisches Kaffeerezept aus der Han Dynastie, oder? ;-)
Davon gehe ich aus. Das haben bestimmt die Chinesen erfunden. Jetzt mal im Ernst. Ich denke der Kaffee hat bald den Tee überholt in China.

frank_gayer

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Re: Reisebericht "Ins Reich der Mitte Tour 2010"
« Antwort #71 am: 03.12.2010, 08:18 Uhr »
Tag 9

Heute ist Sonntag und das Wetter ist wie an einem Sonntag es sein muss, strahlend blauer Himmel, aber leichter Wind. Wir starten heute wieder erst gegen 10 Uhr. Gestern Abend war es nach 1 Uhr bis Frank den Tagesbericht Korrektur gelesen hat. Der Arme, aber es ist ja auch unsere gemeinsame Homepage. Heute wollen wir den Tian‘anmen Platz unsicher machen. Im Sprachgebrauch auch Platz des Himmlischen Friedens genannt. Der Weg dorthin führt uns über die Wangfujing Street, die wir schon einige Mal gelaufen waren. Und kommen auch an diesen interessanten Straßenlaternen vorbei. Diese haben auch noch die Funktion der Beschallung des Platzes und der Videoüberwachung durch mehrere   Kamerasysteme - alle Achtung der Feind „hört“ mit - hoffentlich leuchten sie auch bei Nacht!



Am Ende dieser Straße geht es nur noch nach links oder rechts. Das Überqueren wurde durch Zäune verhindert. Die weitere Strecke ist ein ständiges Ausweichen, da wohl schon die ersten wieder retour kommen. Warum ? Später mehr. Als wir dort angekommen sind, sehen wir einen riesigen Platz, gefüllt mit Massen an Menschen und das Mao Mausoleum zur Linken und das Tor des himmlischen Friedens mit dem Mao Gemälde zur Rechten. Hier das Tor des himmlischen Friedens



Egal wo man hinsieht überall nur Menschen. Wir entscheiden uns zuerst auf den Platz zu gehen bzw. das Mausoleum anzuschauen. Das ist aber gar nicht so einfach, denn zuerst passieren wir eine weitere Schranke und dann noch eine Sicherheitskontrolle. Dort angekommen sehen wir zuerst das Denkmal der Volkshelden als Obelisk.



Weiter rechts davon ist dann das Mao Mausoleum gebaut worden. Eine riesige moderne Halle, die fast einem Staatsgebäude gleich sieht. Völlig unpersönlich und ringsherum abgeriegelt. Wir umrunden dies und wissen wohl jetzt warum viele uns schon entgegen gekommen sind. Das Mausoleum ist nur bis 12 Uhr Dienstag bis Sonntag geöffnet. Dann machen wir das vielleicht am Dienstag früh. Pech gehabt, denn unser Reiseführer hatte andere Zeiten stehen.



Wir entscheiden uns etwas weiter nach Süden noch zu laufen, müssen daher aber wieder die Sicherheitssperre passieren und eine Unterführung nehmen. Auf dem Vorbeiweg schauen wir uns noch das Eisenbahnmuseum an, was früher der Bahnhof von Peking war. Ein sehr schönes Gebäude, schade dass dieser nicht mehr aktiv ist.



Die Qianmen Street, die südlich des Zhengyang Gates, das zum Platz des himmlischen Friedens führt, beginnt ist auch sehr modern und ist als Fußgängerzone angelegt. Parallel dazu gibt es noch eine „alte“ Einkaufsstrasse mit allerlei Krimskrams und windigen Händlern sowie dem bekannten Laden „Silk King“. Alles in allem ist es einen kleinen Abstecher wert.



Birgit will sich unbedingt eine Uhr kaufen, da bei ihr die Batterie leer geworden ist und sie ohne Uhrzeit nicht leben kann. Gerade gut, dass in der Nähe ein Swatch-Shop ist. Kurz hineingeschaut und nach fünf Minuten war eine Uhr am Handgelenk.

Wir gehen wieder zurück quer über den Platz des himmlischen Friedens, wo aber von himmlischen Frieden weit und breit nichts zu erkennen ist und vorbei an der Stelle wo morgens und abends bei Sonnenauf- bzw. -untergang die chinesische Fahne gehisst wird. Danach gehen wir zurück in`s Hotel. Das dauernde in der Masse laufen schlaucht und wir wollen auch mal ohne Kamera unterwegs sein. Deshalb ab hier keine Bilder mehr. Versprochen !



Das Video zeigt den völlig überfüllten Platz besser als das Bild. Trotzdem werden die Dimensionen sichtbar.



Wir gehen etwas shoppen und anschließend wollen wir unseren anstehenden Florida-Urlaub einleiten indem wir in ein Outback Steakhouse gehen, was wir gestern beim nach Hause laufen zufällig entdeckt haben. Wir wollen aber vorher noch die Oriental Plaza Mall besuchen, die uns in mehreren Berichten als die grösste Mall in Peking angepriesen wurde. Dort angekommen, wieder durch die Menschenmassen gepflügt, ist es innen wesentlich ruhiger. Wir holen uns aber zuerst einen Kaffee bevor wir starten. Dort treffen wir auf einen Deutschen, der seit zwei Jahren in Peking lebt und als Physiotherapeut arbeitet. Wir unterhalten uns über dies und das und kommen auf die gleichen ungewöhnlichen Dinge, die China von Europa unterschieden. Dazu aber später im Fazit mehr.



Wir shoppen etwas aber das Preisniveau ist etwa wie in Europa bei den Marken die uns interessieren. Frank findet trotzdem ein kleines Teil. Wir gehen nun unser wohlverdientes Steak essen. das Outback Steakhouse ist im Peking Hotel am Ende der Wangfujing Street. Leider ist der Nebeneingang zu und wir müssen fast das ganze Hotel umrunden. Als wir dann endlich da sind: das gewohntes Bild. Gleiche Einrichtung, gleiche Karte und natürlich unsere Lieblingsvorspeise „Bloomin Onions“. Ob die genauso gut schmecken und aussehen wie in den USA ? Seht selbst !

Auch die Steaks schmecken ausgezeichnet und als Vorspeise gab es auch das übliche warme Brot mit gesalzener Butter. Der Salat dazu ist auch schön angerichtet.Wir sind mit allem zufrieden. Preislich ist es wie in der USA aber natürlich im Vergleich zum Nachtmarkt oder einer Fressgasse deutlich teurer.

Gesättigt gehen wir Richtung Hotel. Heute sind wir etwas früher zurück, gehen noch einen Cocktail in der Lobby schlürfen. Aber dann es reicht allemal. Morgen früh müssen wir um 6.30 Uhr aufstehen, es geht zur Großen Mauer. Bis dann also !


Hotel: Crowne Plaza, Peking

Sonstige Ausgaben: Starbucks 60 Y, Häagen Dazs 158 Y, Crowne Plaza 141,45 Y

Essen: Outback Steakhouse 492 Y

frank_gayer

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Re: Reisebericht "Ins Reich der Mitte Tour 2010"
« Antwort #72 am: 07.12.2010, 19:34 Uhr »
... und es geht weiter mit Tag 10


Heute haben wir uns einen besonderen Luxus gegönnt. Für diesen Luxus müssen wir aber schon ganz früh fit sein, denn um 7.30 Uhr werden wir abgeholt. Wir stehen also zeitig auf und gehen wie vereinbart in die Lobby. Dort wartet bereits Xin (John) Ping auf uns. Xin wird uns heute den ganzen Tag fahren. Wir haben vor die große Mauer in Mutianyu und die Ming Gräber zu besuchen. Wir sind auf Xin Ping für das China-Forum gestoßen. Die Touri-Reiseveranstalter starten schon um 6.30 Uhr und sind gegen Mittag wieder zurück. Dabei wird man noch in eine Seidenfabrik oder eine ähnliche Verkaufsveranstaltung gelockt, wo man dies und das kaufen kann.

Mit Xin Ping haben wir vorab einen festen Preis von 800 Y vereinbart und dafür lohnt es sich allemal einen solchen Fahrer zu nehmen. Wir starten also pünktlich unsere Tour. Zuerst geht es durch das Stadtzentrum Richtung Norden. Die Fahrweise der Chinesen hier ist etwas gewöhnungsbedürftig, für Empfindliche empfiehlt es sich einfach nicht hinzuschauen. Für alle anderen hier mal die größten Unterschiede. Aus zwei Spuren werden generell drei Spuren gemacht. Niemand lässt einen anderen vor, lieber drängelt man selbst nach vorne.  Vorausschauendes  Fahren gibt es nicht. Sollte es einen Stau geben, wird erst kurz davor gebremst. Blinken gibt es nicht. Die Hupe ist das Hauptmittel und hilft gegen und für alles. Zebrastreifen oder rote Ampeln werden prinzipiell übersehen. Überholt wird auch trotz Gegenverkehr. Durchgezogene Linie werden prinzipiell missachtet, Geschwindigkeitsbegrenzungen auch.

Daran gewöhnt man sich aber recht schnell und sobald es auf Autobahnen geht, ist die Fahrweise recht human. Einzig an Einfädelspuren gibt es einen Knäuel, da alle gerne die ersten sein wollen. Ansonsten ist die Fahrt recht entspannt obwohl Xin Ping schon hier und da grenzwertig fährt.

Zuerst fahren wir zu den Ming Gräbern. Warum ?  An der großen Mauer ist es am Morgen recht voll, da alle Tourbusse die Touristen dorthin karren und gegen 11 Uhr wieder den Rückweg starten. Nach etwa einer Stunde sind wir dann angekommen. Es gibt 16 Ming Gräber wobei 13 davon innerhalb eines Gebietes ist. Davon können aber nur drei besucht werden. Achtung, alle Gräber sind einzeln und hier muss auch einzeln Eintritt ( zwischen 45 und 60 Y pro Person ) bezahlt werden. Bitte überlege also vorher gut, welches Du besuchen willst.

Das spektakulärste bzw. einzigartigste ist das Ding Ling. Hier ist zum ersten Mal ein unterirdisches Grab gebaut worden. Das hat es vorher und nachher nicht mehr gegeben. Xin Ping, unser Tourguide besorgt uns die Eintrittskarten und lässt uns ziehen. Nach einer kurzen Orientierungsrunde geht es hinab in den Palast, wie er genannt wird. In drei riesigen Hallen wurden die Särge aufgebahrt.



Leider sind diese Hallen nicht so pompös wie man es für einen Kaiser gewohnt ist. Ebenso sehen die Sargnachbildungen eher danach aus, dass sie erst vorgestern angemalt wurden.



Die Hallen sind sehr kahl, nur die massiven Türen sind so wie wir uns das eigentlich vorgestellt haben. Aber das ist scheinbar das revolutionäre daran. Auch waren wohl schon die Grabräuber an den Grabstätten dran - bevor man sie entdeckt und ausgegraben hat.



Am anderen Ende geht es wieder nach oben und ein Weg führt entlang der Grabgrenze. Dort kann man schon in der Ferne weitere Gräber, dieses Mal in pompöser Bauart erkennen. Erlaufen kann man diese drei Gräber auch. Der berühmte Seelenweg führt sieben Kilometer entlang der drei geöffneten Grabstellen. Das machen wir dann das nächste Mal.

Wir wollen noch ein zweites Grab, das von Chang Ling besuchen. Es gilt als das schönste der 13 Gräber. Nach einer kurzen Fahrt sind wir schon dort. Den kurze Weg bis zum Ticket Office begleitet uns Xin Ping noch, dann lässt er uns wieder alleine unseres Weges gehen.



Die eigentlichen Gräber sind alle unter einem riesigen Grabhügel. Man kann also den Leichnam als normalsterblicher Tourist nicht sehen. Interessant sind aber die Hallen, die zu dem Grabhügel führen. In diesem Fall sind es deren drei, die alle sehr großzügig gebaut sind.

In diesen Hallen wird die Geschichte des Kaiser und deren Verwandten genauestens erklärt. Ebenfalls wird der Seelenweg mit einige Bildern beschrieben. Ausstellungsobjekte wie Kronen und weitere Kostbarkeiten sind zu sehen. Leider gibt es auch hier kein einziges Stück Papier, wo man etwas nachlesen könnte. Aber die ausgestellten Stück sind meist gut beschrieben.



Das unspektakulärste kommt am Schluss, die eigentlichen Ruhestätte, deshalb gibt es davon auch kein Bild. Der Grabhügel selbst ist recht groß und mit Bäumen bewachsen. Man würde diesen Berg nicht als Grabhügel erkennen, wenn es keinen Hinweis darauf geben würde. Aber alle letzten Ruhestätten der Ming-Dynastie sind so angeordnet. Der Grabhügel soll wohl aber auch noch ausgegraben werden (laut Reiseführer).

Nach etwa einer Stunden gehen wir retour. Wir hatten eine Rückkehrzeit vereinbart, die aber nicht zwingend eingehalten werden muss, schließlich haben wir den Fahrer für einen ganzen Tag gebucht. Die weitere Fahrt zur großen Mauer nach Mutianyu führt größtenteils über kleine Dörfer und tolle grüne Landstriche. In den Dörfern ist das Leben sehr einfach. Die meisten leben hier wohl vom Obst- oder Gemüseanbau. Hier und da sind man auch einen Art Baumarkt oder Reparaturbetrieb.

Nach einer weiteren dreiviertel Stunde sind wir am Parkplatz zur Großen Mauer angekommen. Es gibt nur noch Teile der Mauer, die erhalten bzw. restauriert sind.  Schätzungsweise sind nur noch 20 Prozent des Bauwerkes noch vorhanden. Am bekanntesten ist das Teilstück in Badaling, aber auch am vollsten. Badaling ist die nächstliegende Möglichkeit von Peking aus die Mauer zu sehen. Wir haben uns daher für Mutianyu entschieden. Die Auffahrt zum Parkplatz gestaltet sich als schwierig, denn diese ist nur einspurig, sehr eng und voll von Menschen, die alle weiter unten parken mussten und nach oben laufen. Xi Ping, unser Fahrer interessiert das wenig. Er passiert sämtliche Kontrolle als wir auf den Hauptparkplatz kommen und er fährt uns direkt vor den Ticketschalter und parkt sein Fahrzeug gegenüber an einer Straße bei den Taxen.

Die Tickets für den Eintritt und die Cable Car bekommen wir auch erstaunlich schnell. Xin Ping hält nichts davon sich an der Schlange vor dem Schalter anzustellen, wie im Übrigen kein Chinese, sondern geht direkt vor und kauft diese. Die Seilbahn ist der bequemste Weg nach oben, laufen wäre auch möglich, aber für einen kurzen Besuch wie wir das machen nicht sinnvoll. Übrigens, der Round Trip, also hinauf und hinunter, ist günstiger als ein Einzelticket also am besten gleich beides zusammen kaufen.

Es geht steil den Berg nach oben. Links und rechts gibt es Stände mit allerlei Souvenirs, aber nichts was für uns typisch chinesisch wäre und alles irgendwie kitschig und billig. Die Verkäufer sind aber derartig aggressiv, wenn man als Tourist erkannt wird, dass es hier und da nervt. Einfach ignorieren und weiterlaufen hilft da am besten.



An der Seilbahn selbst ist fast keine Schlange obwohl es doch schon voll ist. Es erinnert stark an einen Kabinenlift in Österreich aus den 80ern. Die Sechser-Sessel führen die Touristen nach oben, denn die Mauer wurde ja bekanntlich auf den Bergen Chinas gebaut.



Oben angekommen kennzeichnen große orangene Luftballons, dass hier der Sessellift fährt. Es gibt zwei Möglichkeit nach unten bzw. oben zu kommen. Wir haben die „beste“ gewählt, denn auf dieser Teilstrecke der Mauer ist am wenigsten los.

Als wir zum ersten Mal auf den Steinen stehen, sind wir schon sehr beeindruckt, wie sich diese Mauer durch die Berge schlängelt. Das muss eine riesige Arbeit gewesen sein, alle die Steine und das Material hierher zu bekommen und hier zu verarbeiten.



Insgesamt sind hier 23 Türme noch erhalten bzw. wurden restauriert. Diese dienten zur Unterkunft, zum schlafen oder auch als Wachturm gegen die Feinde. Hier und da gibt es steile Stücke die in Treppenform gebaut sind, die meiste Zeit geht es auf der Mauer aber eben voran.



Wir laufen ein sehr schönes Stück entlang, schauen uns die tolle Landschaft an, verfolgen  die Mauer auf ihrem weiteren Weg, bis wir an ein sehr steiles Stück kommen. Diese führt in Treppenform geschätzte 500 Meter nach oben. Das ist nichts für Menschen mit schwacher Kondition und davon sieht man hier Einige.



Wir wollen diese Herausforderung bewältigen und starten unsere „Kletterübung“. Der erste Teil ist so steil, dass man sich mit den Händen nach oben hangeln muss. Daran scheitern schon viele Mauerbesucher. Dann geht es geschätzte 20% Steigung nach oben bis zum nächsten Turm. Hier und da macht man eine Pause, natürlich um die schöne Aussicht zu genießen, an der Kondition wird es nicht scheitern.



Hier noch ein Video mit einer schönen Übersicht über den Verlauf der Mauer.



Oben angekommen, hatten wir gehofft, dass die Mauer wieder nach unten geht und wir einen schönen  Blick auf die andere Seite bekommen. Weit gefehlt. Hier geht es nochmals zwei Etagen weiter nach oben und wir entscheiden uns umzukehren, da wir ansonsten zu weit von der Basis entfernt sind.



Auf dem Rückweg geht es jetzt meistens bergab. Eigentlich dachten wir, das wäre etwas einfacher. Ist es aber nicht, da die Treppenstufen sehr unregelmäßig sind und man auf jeden Schritt achten muss. An einigen Stellen wurden einige Stücke der Original-Mauer gelassen, so dass man sehen kann wie diese unrestauriert aussieht.



Aber auch da sieht man bei bewegten Bildern deutlicher die Steigung.



Als wir wieder an der Seilbahn ankommen, reicht es uns eigentlich. Das ganze ist ziemlich anstrengend und bei Temperaturen um die 25° auch durchaus schweißtreibend. Wir fahren also wieder hinunter. Auch bei der Abfahrt haben wir keine längere Wartezeit.

Unten angekommen müssen wir uns durch einen weiteren Markt direkt am Ausgang der Seilbahn schlängeln. Wenn man nur in die Richtung eines Artikels schaut wird man fast in den Stand gezogen. Etwas nervig diese Angelegenheit. Unser Fahrer sieht uns schon ankommen und winkt. Wir sind auch fast pünktlich, denn wir hatten vorher eine Zeit vereinbart, wann wir wieder unten sind. Wir hätten uns aber auch gerne noch länger da oben aufgehalten. Man muss ja auch was für das nächste Mal lassen.

Auf dem Rückweg sind wir beide dann etwas geschafft und dösen hier und da. Xin Ping rast durch die Landschaft, auf Wegen die wir niemals mehr finden würden und setzt uns nach 1:45 Stunden wieder am Hotel, ohne nennenswerte Vorkommnisse oder Verletzte, ab. Wir bezahlen unseren im voraus vereinbarten Obulus und gehen auf das Zimmer um unsere Kameras abzulegen.

Wir sind schon etwas müde und die Füße tun weh, deshalb entscheiden wir einen Kaffee trinken zu gehen, bevor wir auf den Donghuamen Nachtmarkt zum Essen laufen wollen. Das Hotel ist so gut gelegen, dass wir in fünf Minuten an der Haupteinkaufsstrasse sind und lassen uns unseren Kaffee schmecken. Kurz noch geschaut wo wir an Bargeld kommen und dann kann es schon auf den Nachtmarkt gehen, der übrigens mittags und abends geöffnet hat. Bargeld ist in China noch sehr wichtig. Alle Märkte oder Ticketschalter verlangen Bargeld, deshalb sind wir auch froh eine Visa-Karte zu haben, die das kostenlos Bargeld abheben erlaubt.

Am Nachtmarkt ist wieder die Hölle los. Die Verkäufer preisen ihre Spieße und andere Leckereien an. Heute probieren wir mal scharfe Nudeln, Lammspieß, Leberspieß, Tintenfischspieß, gebackene Banane, Kokosmilch und weitere typische Köstlichkeiten, die wir aber leider nicht namentlich nennen können.



Auch das Beobachten der Menschen beim Essen und den Verkäufern beim Anbieten der Speisen macht sehr viel Spass, aber irgendwann sind wir zu kaputt und gehen retour in unser Hotel. Auf dem Heimweg können wir aber es uns nicht verkneifen in eine Shopping-Mall zu gehen. Dieses Mall ist es aber eine der nobleren Sorte, mit den edelsten Marken auf diesem Planeten, die Intime Lotte Shopping Mall an der Wangfujing Street.

Im Hotel gehen wir noch etwas in die Lounge, lesen die aktuellen Nachrichten und dann auf das Zimmer die Koffer für morgen früh zu packen. Frank hat sich wohl gestern etwas erkältet und ist von der Tour kaputt. Heute sind wir etwas früher im Bett als üblich.



Hotel: Crowne Plaza, Peking

Sonstige Ausgaben: Starbucks 82 Y, Chang Ling Grab 90 Y, Ding Ling Grab 120 Y, Great Wall 220 Y

Essen: Donghuamen Nachtmarkt ca. 120 Y

wolfi

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Re: Reisebericht "Ins Reich der Mitte Tour 2010"
« Antwort #73 am: 07.12.2010, 19:51 Uhr »
Danke für den Bericht, vor allem für die schönen Fotos von der Mauer - ich habe sie vor 20 Jahren im Januar bei gefühlten 20 Grad minus gesehen - da war weniger los ... :D
 
Schon eine gigantische Leistung, dieses Bauwerk!
 
Wir haben damals in Bejing öfter (z. B. zur Peking-Ente) einen trockenen Weißwein, Marke "Great Wall" getrunken, der war recht gut.
 
Gibt es den noch - oder habt Ihr nur Tsingtao Bier genossen ? :lol:

frank_gayer

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Re: Reisebericht "Ins Reich der Mitte Tour 2010"
« Antwort #74 am: 07.12.2010, 19:53 Uhr »
Hallo,

dass die Mauer ein Meisterwerk ist realisiert man erst wenn man da oben steht. Man stellt sich dann vor wie all die Menschen und Tiere die Steine dorthin gebracht haben. Einfach phänomenal.

Wir haben leider weder Bier noch Wein getrunken, da wir keinen Alkohol trinken. Da müssen andere mit Antworten aushelfen. Sorry.