Fazit
4,5 Wochen bzw. ein ganzer Monat unterwegs, das war schon mal ein Traumurlaub. 1880 Kilometer auf der Nordinsel in 10 Tagen und 3300 Kilometer auf Südinsel in 17 Tagen sind wir durch Neuseeland gefahren, das macht insgesamt 5180 Kilometer. Auch wenn man sicherlich behaupten kann, dass viele Landschaften an Europa erinnern, hat uns Neuseeland ausgesprochen gut gefallen. Denn man hat quasi viele Länder auf engem Raum (z.B. Schottland, Norwegen, Island, Südafrika, die Südsee, etc.), und somit ist es äußerst abwechslungsreich. Mit dem Wetter hatten wir unheimlich viel Glück. So hatte ich es mir erträumt. Aber es war gut, dass wir ein wenig flexibel waren, denn sonst hätte es nicht immer so gut gepasst. Und wenn alles voll Wolken hängt und man keine Berge sieht oder das Wasser grau aussieht statt blau, dann kann ich mir schon vorstellen, dass man von Neuseeland einen ganz anderen Eindruck bekommt.
Auf der Nordinsel standen nach unserem Besuch im Tongariro NP eigentlich eine Fahrt auf dem Forgotten World Highway und eine Rundfahrt um den Mount Egmont/Taranaki auf dem Programm. Aber aufgrund unseres wetterbedingten Abstechers an die Ostküste hat das zeitlich nicht mehr gepasst. Trotzdem waren natürlich auch Napier und Hastings sehr sehenswert, und die Wanderung zur Tölpelkolonie war auch toll. Eine weitere Tölpelkolonie findet man in der Nähe der Waitakere Ranges westlich von Auckland. Diese Gegend war unser Alternativplan zur Coromandel-Halbinsel. Außerdem mussten das Northland mit Cape Reinga, der Bay of Islands und der Kauri Coast aus Zeitgründen wegfallen. Im Süden hätte uns noch das Cape Palliser gereizt. Ansonsten gibt es noch die berühmte Glühwürmchenhöhle, durch die man mit einem Schlauchboot fährt, aber ein Besuch ist recht teuer, so dass man sich überlegen muss, ob es einem das wert ist. Auch ein Flug oder eine Bootsfahrt nach White Island ist sicherlich ein Highlight. Und ein Besuch des abgelegenen Urewera National Parks oder des Whanganui Rivers mit der Bridge to Nowhere hätten bestimmt ebenfalls Interessantes zu bieten. Somit gäbe es mit Sicherheit noch so einige sehenswerte Ziele, sollte es uns ein zweites Mal auf die Nordinsel verschlagen…
Auf der Südinsel waren Dunedin, Oamara und die Moeraki Boulder der Alternativplan für schlechtes Wetter an der Westküste. Ansonsten hätten wir den einen Tag noch auf der Akaroa-Halbinsel eingesetzt, wo ich gerne eine Bootsfahrt zu den Hector Dolphins unternommen hätte. Eine Delfintour hätte man allerdings auch auf der Otago-Halbinsel unternehmen können. Das hat zeitlich nicht mehr gepasst. Außerdem gibt es dort Pinguine und Albatrosse sowie Pottwale bei Kaikoura. Und in die Catlins und über den Arthurs Pass könnte man auch noch fahren. Also auch hier gibt es noch genügend Programm für eine weitere Reise.
Von den Städten auf der Nordinsel lohnen sich auf jeden Fall Auckland, Wellington, Napier und Hastings, auf der Südinsel Dunedin und Oamara. Christchurch hat durch das Erdbeben sicher sehr gelitten.
Leider haben wir keine Kiwis, die aber selten und nachtaktiv sind, und keine Keas gesehen, auch keine Pinguine, aber für diese war es wohl auch nicht die beste Reisezeit. Dafür sahen wir aber mehrfach Seelöwen und auch einmal Delfine!
Motels findet man problemlos, und zu unserer Reisezeit gegen Ende der Hauptsaison waren auch fast überall noch Zimmer frei. In vielen Motels hatten wir kostenlos Internet, so dass wir Unterkünfte meist kurzfristig reserviert hatten, sobald wir die Wettervorhersage eingeholt hatten. Im Abel Tasman und in Punakaiki waren wir in Hostels in Doppelzimmern mit eigenem Bad, was recht günstig war. Die Zimmer sind zwar klein, und es gibt nur eine Gemeinschaftsküche, aber dort hat man dann auch mal Gelegenheit, sich mit anderen Reisenden auszutauschen. Dank Tripadvisor hatten wir sonst immer tolle, große, saubere, moderne Motelzimmer in der Regel mit kompletter Küche.
Es gab auch überall guten Café Latte und die Supermärkte und Bäckereien hatten auch meist gute Brötchen oder Croissants. Die Bakeries haben oft ein breitgefächertes Angebot. Da vermisst man schon mal Brot, aber wir haben hier mittags oft Pies gegessen. Fish & Chips gibt es auch viel. Abendessen ist mit Hauptgerichten um 25-35 Dollar meist recht teuer, aber dank eigener Küche haben wir auch öfters selbst gekocht.
Wir würden sicher noch einmal nach Neuseeland reisen, aber aufgrund des schwachen Euros ist es zur Zeit nicht gerade günstig und dazu kommt der lange Flug. Aber diese Reise wird unvergesslich bleiben!