Montag, 29.09.2008 Nxai Pan NPDa wir kurz vor 07:00 h auf Pirschfahrt sind, war wieder frühes Aufstehen angesagt, was Christian und mir nichts ausmacht, denn wir sind immer gespannt, was der Tag uns bringen mag. Eine große Sorge, ob es mit dem Akku laden unterwegs funktioniert, hat sich auch aufgelöst. Es geht reibungslos und das sogar nicht nur während der Fahrt. Am Wasserloch lassen sich keine Tiere blicken, aber auf der Weiterfahrt entdeckt Christian unter einen Baum einen Löffelhund
und kurz darauf zwei weitere neben einem Termitenhügel, was ihm prompt die Anerkennung von Chimney einbringt. In der Ferne sehen wir Strauße. Wir fahren den Baobab-Loop ab, der seinen Namen zu Recht trägt. An einem wunderschönen Exemplar steigen wir aus, damit wir ihn auf Chip und Kassette bannen können.
Kurz nach uns, gesellt sich eine Gruppe Franzosen dazu, und wir amüsieren uns, wie zwei Frauen versuchen, herauszufinden, wie viel Armlängen der Umfang des Baumes beträgt. Angenehm überrascht bin ich, als Chimney noch ein weiteres Foto von uns und dem Baum macht, dass die anderen aus der „Schussweite“ gehen.
Einerseits vielleicht eine Selbstverständlichkeit, andererseits gerade bei so vielen Leuten doch nicht. Später kommen wir noch an einer Public Camp Site vorbei, deren Toiletten ich gleich mal testen muss.
Um die Sanitäranlagen sind spitze Steine aufgestellt, die die Elefanten fern halten sollen.
Der Platz umfasst ca. 10 Stellplätze, die in unseren Augen zu eng beieinander liegen. Um 10:30 h ist der Gamedrive zu Ende, tierreich war er zwar nicht (zwei Giraffen, Zebras und Gnus in weiter Entfernung, Sekretär, Schwalbenschwanzhonigfresser, Schmarotzermilan und Weißbürzelsinghabicht), aber die Baobabs haben es besonders mir angetan.
Das Lunch ist kurz darauf fertig. Es ist zwar noch recht zeitig, aber erstens ist das Frühstück schon wieder ein paar Stunden her und zweitens, wenn alles fix und fertig auf dem Tisch steht, kommt der Hunger (oder ist es nur der Appetit?) von alleine.
In unserer Siesta waschen wir ein paar Kleidungsstücke aus, sortieren die Sachen in unseren Taschen und lesen. Nach einem Kaffee machen wir uns um 13:50 h auf dem Weg zu den Baines Baobabs außerhalb des Nxai PanNP. Auch Enock lässt sich diesen Ausflug nicht entgehen, obwohl er schon oft dort war. Bevor wir den Park verlassen, sehen wir einen einzelnen Elefanten und Springböcke sowie am Wasserloch einen Schakal.
Bei den Bäumen sind wir die einzigen, womit wir nicht gerechnet haben. Wir filmen und fotografieren wie die Weltmeister.
Salzpfannen umgeben die BaobabsAls Christian und Chimney eine Affenbrotbaumfrucht in einem Baum entdecken, gibt es für sie kein Halten mehr: mit allen am Boden liegenden Ästen wird auf die Frucht gezielt und Chimney bringt sie schließlich zu Fall.
Sie ist ca. 30 cm lang und hat eine samtig-weiche Schale. Das Innere erinnert mich an Styropor, schmeckt aber süßlich. Bevor wir den Rückweg antreten, fahren wir noch zu einem Public Camp Platz, von dem man einen schönen Blick auf die Baines Baobabs aus einiger Entfernung hat.
Hier zu übernachten muss herrlich sein. Im Auto sitzt Christian wieder der Schalk im Nacken,
denn er kann es sich nicht verkneifen, Chimney seine Frucht heimlich wegzunehmen, die dieser neben sich gelegt hat und immer wieder wie in eine Bonbontüte hineingreift. Sein nächster Griff geht ins Leere, und er schaut Enock vorwurfsvoll an, der völlig ahnungslos ist. Da wir uns vor Lachen nicht halten können, ist der Täter schnell enttarnt.
Am Wasserloch im Nxai Pan NP nähert sich ein Eli, viele Tauben, ein Waffenkiebitz und vier Schakale sind dort. Zwei davon jagen sich gegenseitig, und ihr Heulen erzeugt eine kleine Gänsehaut. Hier nehmen wir unseren Sundowner ein.
Wir genießen unsere Buschdusche und nehmen die Wäsche ab, dann hat auch Enock unser Abendessen fertig. Wehmütig genießen wir unseren letzten Abend im kleinen Kreis am Lagerfeuer. Wir unterhalten uns wegen Enock auf Englisch gut zu viert und haben auch eine Menge zu Lachen. Um 21:00 h verziehen wir uns in unser Zelt, unterhalten uns aber noch zu zweit. Schon eine Stunde später schrecke ich auf, weil mich etwas im Halsbereich schmerzhaft gebissen hat. Ich befürchte, dass es ein kleiner Skorpion war, denn Christian hatte morgens einen gesehen, aber im Taschenlampenlicht stellt sich heraus, dass es ein Käfer war.