Wie versprochen, heute geht es weiter: 05.10. Savuti – Chobe River FrontAuch heute ist wieder in den frühen Morgenstunden entferntes Löwengebrüll zu hören. Nach einem zeitigen Frühstück verabschieden wir uns von unserer Campingsite der letzten zwei Nächte.
hier standen unsere Zelte...Wir treffen auf einen Mitarbeiter von CC Africa, der Chimney erzählt, dass er gestern beim Reifenwechsel das kaputte Rad am Wasserloch vergessen hatte und als er später zurückfuhr, um es zu holen, hatte es sich ein Löwe darauf gemütlich gemacht und war erst nach einer halben Stunde bereit, seine neueste Errungenschaft wieder zu verlassen.
Wir kommen an einem kleinen Wasserloch vorbei, in welchem noch ein wenig Wasser vom letzten Regen aus dem April übrig ist. Ein paar Kudus und Paviane stehen dabei. Auch eine Gabelracke posiert für uns:
Über das Ghowa Gate verlassen wir die Savuti Region, fahren durch die Forest Reserve und auf einer sandigen Piste ist die Leopardenschildkröte nicht zu übersehen. Das ist uns einen Fotostopp wert.
Die Piste wird immer tiefsandiger und zu allem Übel geht es auch noch eine Steigung hinauf. Ein fremder Jeep schafft es erst im zweiten Anlauf und der Trailer mit dem Chica und Enock vorausgefahren sind, hat sich festgefahren. Mit vereinten Kräften versuchen die Männer ihn zu befreien, aber erst als der Trailer an unser Fahrzeug angekuppelt wird, klappt es, den Berg hochzufahren.
Oben wird wieder gewechselt. Wir stoppen in Kachikau an einem Souvenirshop. Uns sticht eine Tischdecke für 180 Pula ins Auge, aber letztlich nehmen wir davon Abstand, da wir befürchten, dass die Farben nicht farbecht sind.
so sieht es neben dem Laden ausNicht viel später stoppen wir ein weiteres Mal, ursprünglich um den Amarulabaum und den herrlich blühenden Jacarandabaum auf dem Chip festzuhalten.
in KachikauDabei ergibt sich die Gelegenheit, einer Bierbrauerin über die Schulter zu schauen. Zur Verkostung kommt es leider nicht, dafür ist das Gebräu zu heiß. Eine Viertelstunde verbringen wir auch bei Chimneys Onkel, der uns erzählt, dass jeder Einheimische mit 65 Jahren 250 Pula Rente erhält. Ein One-Way-Ticket nach Kasane beträgt aber schon 20 Pula, große Sprünge kann man damit nicht machen, aber ich finde es erstaunlich, dass in einem afrikanischen Land überhaupt so etwas wie Rente gezahlt wird. Auf dem Grundstück von Chimneys Eltern picknicken wir. Sie sind nicht da, nur ein Cousin, mit dem er sich eine Weile abseits von uns unterhält. Davon profitiert der dünne Hofhund, den wir regelrecht abfüttern. Sonst ist immer etwas vom Essen übrig geblieben, dieses Mal nicht….
Nachdem wir auch noch Chimneys zukünftige Werkstatt angeschaut haben, geht es weiter unserem heutigen Ziel entgegen.
Am Goma Gate stellt uns Chimney vor die Wahl, entweder über die Teerstraße oder an der Riverfront zu unserer nächsten Übernachtungsstätte zu fahren. Da Camilla Magenprobleme hat, möchte sie über die Teerstraße fahren. Wir anderen möchten aber gerne am Fluss lang fahren, da wir uns davon viele Tierbegegnungen versprechen und setzen unseren Willen durch, da wir der Meinung sind, die letzten Tage genug zurückgesteckt zu haben. Ich habe zwischendurch Gewissensbisse, und sie tut mir leid, weil es teilweise wieder ziemlich holprig ist, aber schließlich haben wir demokratisch abgestimmt.
Wir fahren am Chobe Rriver parallel zum Caprivi-Zipfel, auf dessen Seite viele Fischer und einige Hausboote sind. Wir sehen die ersten großen Herden mit Zebras auf der namibischen Seite des Chobe Rivers, mehrere Giraffen, einen Waran und tote Büffel.
Die Raubtiere haben ihr anscheinend zu viel Nahrung, sogar die Geier verschmähen die (Über-)Reste. Um 15:00 h treffen wir an unserer letzten Campingsite ein. Eine riesige Büffelherde ist vielleicht 300 m von unserm Platz entfernt, was bei einigen meiner Reisebegleiter Unwohlsein hervorruft (wenn die nachts die Zelte niedertrampeln …).
Die Zelte sind bereits aufgebaut, und wir ruhen uns bei Kaffee und Keksen aus. Beim anschließenden Gamedrive sind wir erstaunt, wie viele Büffel sich im näheren Umkreis unserer Zelte aufhalten. Schätzungsweise 300- 500 Tiere, beeindruckend.
Am Chobe sehen wir reichlich Hippos, Impalas, Giraffen, Paviane, Weisstirnbienenfresser und Schreiseeadler.
Unweit des Chobes haben sich drei Löwen niedergelassen, die nicht nur von uns beobachtet werden. Ein Löwe startet einen halbherzigen Angriff auf eine hinkende Impala-Antilope, aber offensichtlich ist er noch zu voll gefressen. Ein Riss wäre das Highlight schlechthin gewesen, aber so freue ich mich für die Impala, dass sie zumindest vorerst mit dem Leben davongekommen ist.
Zum Abschluss sehen wir das erste Mal in Botswana Pferdeantilopen (Roan), leider mal wieder zu weit weg für meinen Fotoapparat -so langsam festigt sich bei mir der Entschluss, für unsere nächste Afrikareise ein Teleobjektiv zu erwerben-, außerdem setzt die Dämmerung ein.
Von unserem Camp sehen wir, dass in Namibia ein großer Buschbrand tobt, aber wir sind weit genug entfernt. Auf unserer Seite ist in Sichtweite ein Camp der Armee, da es wohl schon Überfälle von Namibias Seite auf Touristen gegeben hat. Das Armeecamp hat den Nachteil, dass dort bis ca. 22:00 h ein Generator läuft. Vor dem Abendessen ist wieder eine Dusche fällig. Unseren vorletzten Abend beenden wir um 21:15 h, wobei die Schweden wieder früher gegangen sind.