01.10.2012Huch, wie "hängen" denn die Wolken heut morgen an den umliegenden Berggipfeln? Das sieht ja sehr lustig aus. Wir haben von unserer Wohnung einen schönen Blick auf den Monte Legnano. Der ist heut morgen von der Terasse aus auch wunderbar zu sehen, aber sonst lösen sich die Wolken eher zögerlich auf.
Zum Frühstück gibt es nur einen mageren Espresso aus der Kapsel-Maschine in der Wohnung. Na ja, zum Glück lag überhaupt eine KK (Kaffee-Kapsel) bereit... so wissen wir für den späteren Besuch im Supermarkt wenigstens, wie die Dinger aussehen. Zusammen mit Brownies aus meinem Bestand wird ein kleines Frühstück draus.
Tagesziel heute soll Lecco sein. Hier ist übrigens grundsätzlich der Weg das Ziel.. Die Aussicht auf den blau glitzernden See wird nur durch grob in den Fels gehauene Tunnel unterbrochen. Die Sonne scheint und die, wie an den Berg geklebten Örtchen machen gemeinsam mit dem italienisch parlierenden Radio-Moderator das Urlaubs-Feeling perfekt
In Lecco genießen wir auf einer Piazza erstmal lecker Cappucino.. Es ist noch vor 12 Uhr und so "darf" man die Kaffee-Spezialität auch ungestraft bestellen. Danach erntet man nur noch mitleidig bis verständnislose Blicke der Bedienungen, die dann sofort wissen, daß wieder mal "tedesci" vor ihnen sitzen
Wir spazieren noch ein bisschen am Seeufer entlang und genießen die Sonne. Ich hatte im Reiseführer gelesen, daß man in Lecco recht günstig einkaufen kann. Der Führer hat allerdings verschwiegen, daß die meisten kleinen Läden montags geschlossen sind.. Blöd.
Also steuern wir als nächstes Varenna an. Das Parkhaus am Ortseingang ist regelrecht dem Berg abgetrotzt. Kaum aus dem Auto gekrabbelt, stelle ich fest, daß der Objektiv-Deckel unserer Kamera fehlt. Aber alles Suchen nützt nix, wahrscheinlich liegt er immer noch auf einer Bank an der Uferpromenade von Lecco
Typisch Italien... eine Ape
Über schmale Treppen und enge Gassen erreichen wir das Ufer des Lago. Hier könnte man ewig sitzen und auf den See schauen. Einfach nur schön..
Durch Hinterhöfe und und weitere enge Gassen spazieren wir bis zur Schiffsanlegestelle.
So langsam bekomme ich Blasen in meinen neuen Schuhen
Und Hunger hab ich auch.. Dann werde ich immer recht unleidlich.
Leider ist die Mittagszeit vorbei und die meisten Ristorante haben geschlossen
Nochmal Gässchen und an der Villa Monstera - die man gegen Geld besichtigen kann - vorbei, gehts zurück zum Parkhaus.
Wer hier besoffen ins Fallen kommt, rollt bis runter zum See..
Einen kurzen Fotostopp muss ich noch in Fiumelatte einlegen. Der kürzeste Fluß (250m von der Quelle bis zur Mündung), fließt nur 6 Monate im Jahr und weil er so weiß ist, hat er halt den "Milch"-Namen bekommen:
Nun gut - wir wollen ohnehin noch Kaffee-Kapseln kaufen und düsen deshalb zurück nach Colico, um dort den großen Einkaufsmarkt "Iperal" zu entern.
Hier wird alles für ein ordentliches (kaltes) Abendbrot eingekauft.. Rotwein, Schinken, Salami, Käse und Baguette wandern ebenso in den Wagen, wie Kaffee und süße Teilchen für das kommende Frühstück. Ach was, 2 von den süßen Dingern verputze ich noch im Rausgehen.. Oh Mann, das war knapp ... vorm Verhungern
Patrick hat sein Asthma-Spray in der Style-Pizzeria vom Vortag vergessen und wir wollen deshalb nochmal dort vorbei... aber auch hier "geschlossen".
Also gleich nebenan 2 Sprizz als Nachmittags-Einläut-Drink geordert und die Oktober-Sonne genossen.Ich finde es klasse, daß es hier zu den Drinks gleich mal eine große Schüssel geröstete Erdnüsse, Chips und/oder Grissini gibt. Da kann man sich schön den Hunger "anessen".
Der Hafen in Colico:
Im Reiseführer stand, daß das Gebiet des Comer See KEINE Hochburg deutscher Touristen sei. Das kann ich für diesen Nachmittag in Colico eindeutig
nicht bestätigen. Von 6 besetzten Tischen waren 4 fest in deutscher Hand und ein vorbeischlenderndes Paar mit 2 lärmenden Kindern war spätestens beim Kindernamen-Rufen auch als deutsch identifiziert..
Die Bedienung ist nicht sehr geschäftstüchtig und so bleibt es heute bei 2 Sprizz. Ungewohnt für uns wird hier (fast) überall an der Bar gezahlt. Wir sind unschlüssig, ob wir Trinkgeld auf dem Tisch lassen oder beim Zahlvorgang an der Bar "draufschlagen" sollen und entscheiden uns dann für Letzteres.
Es geht zurück zur Wohnung, wo wir gleich die neu erworbenen Kapseln testen und herrlichen selbst gemachten Cappucino (die Maschine hat natürlich auch eine Aufschäum-Düse) auf der Terasse schlürfen.
Später gibts ein ausgiebiges Abendessen mit den gekauften Leckereien. Durch den anfallenden Müll muss ich mich jetzt wirklich mit dem Trenn-System auseinandersetzen.
Bio-Müll = weiße Mülltüte.. klar soweit. Wiederverwertbarer Müll = lila Tüte.. der Liste entnehme ich, daß es wohl ähnlich, wie unser gelber Sack (nein - nicht der China-Mann um die Ecke) sein muss. Hier gehört aber auch Papier dazu. Und schließlich gibts noch den Restmüll, der in eine graue Tüte soll. In unserer Wohnung ist die aber grün
Für Glas gibts im Ort extra Container, die man doch bitte für die Entsorgung nutzen soll. Das ist aber ganz schön anstrengend mit dem italienischen Müll. Und das im Urlaub - puh..
Der Rotwein und das über Satellit empfangbare, deutsche TV-Programm tragen zur nötigen Bettschwere bei.
Buona notte