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Autor Thema: „There and back again…“ – ein Kurzroadtrip durch Teile Europas im Sommer 2020  (Gelesen 5794 mal)

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mrh400

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  • work is the curse of the drinking classes -O.Wilde
Die Ergebnisse, die ich beim Versuch, slowakische Texte zu übersetzen mit dem Google - Übersetzer am PC bekommen habe, sind z.T. so extrem irreführend, dass ich mich nur mit Vorsicht auf die App verlassen würde. Ständig mußte ich von Sätzen auf einzelne Wörter übergehen, um den Sinn erraten zu können. Da kann ich gleich bei Leo blättern.
Als Hilfskrücke ja, aber "genial" imho nein
Gruß
mrh400

Detritus

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Habe ich installiert - zum entziffern franz. Speisekarten taugt das - für zwischenmenschliche Kommunikation kann ich drauf verzichten, dass andere macht viel mehr Spaß (zumindest wenn es nichts ernstes / dringendes betrifft).

Jack Black

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für zwischenmenschliche Kommunikation kann ich drauf verzichten, dass andere macht viel mehr Spaß (zumindest wenn es nichts ernstes / dringendes betrifft).

Das musst Du natürlich selbst beurteilen, wenn man dennoch ans Ziel kommt und es Spass macht. In Spanien war es definitiv der Hit, der Fahrer konnte kein Wort Englisch, er konnte so gut wie ich Spanisch.... (mehr als "Cervesa" geht kaum) und wollte mir in Cadiz die Historie um Christopherus Kolumbus erklären... das geht endgültig nicht mehr Händen und Füssen. Und wir haben uns wirklich gut unterhalten können via Smartphone. Ich kannte die App nicht und finde sie klasse.

In Norwegen konnte ich sie letztes Jahr auch einsetzen, auch mein norwegisch ist vernachlässigbar und auch wenn viele Norweger Englisch können, es gibt immer welche, die es nicht können. Und das Norwegisch verstehe ich noch schlechter, wie übrigens auch Dänisch (jetzt in Bornholm). Da verstehe ich kein Wort. Ich würde die App nicht für lange Übersetzungen von Doktoarbeiten benutzen (da jammern einige Bewertungen im Internet), aber gerade für den "kleinen Dialog" im Urlaubsland ist sie absolut super.
Bornholm: '88, '91, '94, '96, '03, '10, '20
Korsika: '83, '84, '85, '87, '89, '90, '91, '92, '93, '95, '97
USA: '96, '97, '99, '02, '05, '06, '07, '08, '09, '10, '11 (2x), '12, '13, '14, '15, '17, '18 , '19
Kanada: '08

Jack Black

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Die Ergebnisse, die ich beim Versuch, slowakische Texte zu übersetzen mit dem Google - Übersetzer am PC bekommen habe, sind z.T. so extrem irreführend

Diese Funktion würde ich an Googles Stelle auch gar nicht erst anbieten, das kann Deepl sowieso besser. Aber (s.o.) als Übersetzer im Sprachverkehr, absolute Spitzenklasse. Alleine die Tatsache, dass das Smartphone mein gesprochenes Wort versteht und in Schrift umsetzt, ist der absolute Kracher. Früher musste man solche Programme lange "antrainieren", heute kann man einfach drauflos babbeln. Funktioniert übrigens auch als Eingabe in WhatsApp u.ä. (weiß auch kaum jemand), ich hasse die Tipperei auf dem fuzzeligen Bildschirm. Man kann auch einfach sprechen (nicht aufnehmen - also keine Wave erzeugen) und die Worte werden angezeigt. Wirklich hammerhart! Da steckt enorm viel Entwicklungsarbeit drin.

Ich finde es jedenfalls absolut faszinierend, wenn ich in der Landessprache an der Hoteltheke einfach fragen kann "Haben Sie ein Zimmer für die Nacht frei"? oder "Was  kostet ein Doppelzimmer für drei Nächte" und es spielt keine Rolle, ob ich in Italien, Spanien, Norwegen oder sonstwo an der Theke stehe (103 Sprachen werden unterstützt) und das Dingen fragt das in der gewünschten Sprache, ich muss es nur auf Deutsch vorsprechen. Das ist Science Fiction "Stufe 1".
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USA: '96, '97, '99, '02, '05, '06, '07, '08, '09, '10, '11 (2x), '12, '13, '14, '15, '17, '18 , '19
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Detritus

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Rom - die ewige Stadt oder auch "753 - Rom schlüpft aus dem Ei" (ist also doch noch was aus der Schule hängen geblieben)

Auch wenn sich der Gründungsmythos irgendwie anhört wie ein schlechte Prequelmischung der Underworld Filmreihe und Game of Thrones - Geschwister (Lykaner?) die in einem Weidenkorb wegen des Streites um den Thron von einer Wölfin großgezogen werden, dann noch ein ordentlicher Brudermord (War da nicht gerade jüngst was in den Nachrichten so von wegen zu niedrige Absperrungen? OK das wäre als Strafe für ein Selfie auf irgendwelchen Treppen dann wohl doch etwas zu übertrieben...) - also wenn man eins festhalten kann: Geschichte(n) gibt es in Rom wahrlich genug.

Grds. hat uns die Stadt schon auch in der Vergangenheit gereizt, allerdings hat das Preisniveau und die touristische Überfüllung uns bisher davon abgehalten. Auch heute verzichten wir vollständig auf öffentliche Transportmittel oder Busse und nehmen die Stadt zu Fuß in Angriff.

Man könnte sicherlich hier jetzt halbe Reiseführer schreiben, da das andere schon getan haben verzichte ich an dieser Stelle darauf und lasse einfach ein paar Bilder für sich sprechen:







































Detritus

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So ganz wusste ich nicht was mich da erwartet (ok was da so an alten Steinen rumsteht natürlich schon), entsprechend war ich mir im Vorfeld gar nicht sicher ob ich mich darauf freue oder eher nicht.

Gut 20 km Fußweg später kann ich festhalten:

Es hat außerordentlich gut gefallen und ich würde sogar noch mal wieder kommen. Uns hat 1 Tag zunächst mal vollkommen gereicht um alles für uns wichtige in Augenschein nehmen zu können, auch wenn man jetzt nicht in jeder Kirche oder in jedem Bauwerk drin gewesen ist oder eine Führung mitgemacht hat. (Ich muss aber sagen, ich finde die Variante des Trevi-Brunnen in Vegas fast imposanter als das Original... ;) )

Rom hat aber definitiv das Potenzial auch 2 oder 3 Tage hier zu verbringen ohne das man sich langweilen würde, zumindest dann wenn man sich ein wenig für Geschichte und ggf. Kirche(n) erwärmen kann.

Wie man auf den Bildern sieht - im Vergleich zum "Normalbetrieb" war nicht wirklich viel los. Man hätte auch ohne Online-Buchungen für alles (Kolosseum, Forum Romanum etc.) auch noch ohne große Wartezeiten am gleichen Tag ein Ticket bekommen können. Am Petersdom hat der Security-Check und das Fiebermessen länger gedauert als das sonstige "anstehen" - eine Warteschlange gab es fast nicht.

Das hat sicherlich auch dazu beigetragen, dass wir innerhalb von nur einem Tag sehr viel anschauen konnte, sonst würde man wahrscheinlich schon allein deshalb min. 2 Tage brauchen, weil man viel Zeit mit warten verbringt.

Ich finde es beeindruckend wie man es hier geschafft hat die Geschichte und moderne miteinander in Einklang zu bringen, man schlendert nichts ahnend durch eine "moderne" Fußgängerzone und hinter der nächsten Ecke - zack - Pantheon. Das findet man in dieser ausgeprägten Form wohl nicht so häufig irgendwo anders.

Was für uns jetzt auf den ersten Blick ein Vorteil war - kaum Touristen - macht sich aber auch hier (leider) deutlich bemerkbar. Viele kleinere Geschäfte und Restaurants sind geschlossen und einige davon werden wohl auch nicht so schnell wieder aufmachen. Als wir gegen Mittag in einem Restaurant einkehren haben wir eine längere Unterhaltung mit unserer Bedienung - er bedankt sich explizit bei uns dafür, dass wir nicht zu Haus geblieben sind.
So gut das (überraschend preiswerte) Essen auch schmeckt, ich habe aufgrund der Erzählungen da einen kleinen Kloß im Hals. Hier bekommt man ungeschönt und sehr nah mal vor Augen geführt welchen "Preis" hier auf anderer Ebene gezahlt werden muss.

Ein ähnliches Bild im Restaurant, welches wir (durchaus etwas erledigt nach der ganzen Lauferei) am Abend aufsuchen. Die Bedienung erkundigt sich nach der Lage in DE, insgesamt hat man einen deutlich intensiveren Kontakt (ja - natürlich auf Abstand) als das wohl sonst der Fall wäre - die Zeit dafür ist - leider - vorhanden, denn so richtig viel los ist auch hier nicht. Die Dame berichtet, dass normalerweise der Laden um diese Jahreszeit bis auf den letzten Platz gefüllt ist - aktuell arbeitet man immer noch mit nicht mal der Hälfte der eigentlichen Belegschaft, einfach weil es sich so schon kaum lohnt.

In irgendeiner Form in der Tourismusbranche tätig oder von Touristen abhängig zu sein ist im Jahr 2020 somit eine der größten A-Karten die man gezogen haben kann. Es ist auf jeden Fall trotzt der bescheidenen Umstände mal ganz interessant zu hören wie denn "die Leute" vor Ort zu der ganzen Kiste stehen - auch hier zeigt sich ein deutlicher Unterschied von dem was so in den (deutschen) Medien teilweise zu lesen ist.

Satt aber auch ein wenig nachdenklich wandern wir im Anschluss wieder in Richtung Hotel und lassen den Abend auf dem Balkon ausklingen.

partybombe

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Roma und Venice fast ohne Menschen(Massen) - schöne Bilder

Detritus

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Rom hätte durchaus auch noch einen zweiten Tag vertragen können - so hat man aber wenigstens einen Grund wieder zu kommen.

Nach dem Frühstück schaue ich mal was aus meinem Wagen geworden ist, der steht zwar an einem anderen Platz als vorher, aber immerhin steht er noch da. Die Kiste dann aus dem Rumpelkeller noch wieder heile raus zu bekommen war noch mal ein Erlebnis für sich.

Heute steht noch mal ein wenig Erholung bzw. Strand auf dem Programm bevor es am Nachmittag Richtung Pisa gehen soll. Zum ersten (und einzigen) Mal gibt es Probleme mit dem Transponder. Vor mir versucht eine Dame auf einem Roller vergeblich ein Ticket zu ziehen - vielleicht ist sie zu leicht oder hat mit der Kiste auf der Autobahn eigentlich nichts verloren, ihr Gezappel führt leider dazu das der Transponder keinen positiven Piepton vermeldet - durch komme ich trotzdem.

Wir fahren Richtung Porto Santo Stefano - eine typische Küstenstadt wie man sie aus dem Reiseprospekt kennt. Verschiedene europäische Länder haben sich hier in der Vergangenheit um die Vorherrschaft gekloppt - Anfang des 17. Jahrhunderts wurde von den spanischen Habsburgern die Fortezza Spagnola gebaut, welche man auch heute noch (aktuell zumindest von außen) besichtigen kann.

Im Ort selbst gibt es einige kleinere bewirtschaftete Steinstrände, hier ist im Vergleich zu Rom aber dann doch relativ viel Betrieb, so dass wir unseren Strandaufenthalt einfach an den langen Küstenstreifen von Giannella verlegen. Hier gibt es zwar keine Mietliegen, dafür ist es Sandstrand und für die Zeit die wir da verweilen reicht auch das Handtuch (nur ein Sonnenschirm wäre bei dem Wetter nett gewesen). Man konnte das Auto direkt an einem der zahlreichen (Bezahl-)Parkplätze abstellen (Kostenpunkt für 3 Stunden irgendwas um 2,- €) um sich dann über einen Trampelpfad durchs Gebüsch zum Strand durchzuschlagen. So kenne ich das noch von früher...

Anders als im Ort ist hier auch gleich wieder relativ wenig los und man kann entspannt da rumliegen. Bevor die Kerntemperatur allerdings zu hoch wird entsanden wir uns und machen uns auf den Weg Richtung Pisa.


Pisa - hm was soll man sagen. Wenn man in die Stadt reinfährt erstmal eine ziemliche Enttäuschung, hat irgendwas von "Industriecharme".
Das historische Viertel dagegen hat durchaus mehr zu bieten. Wir können das Auto problemlos auf einen Parkplatz direkt an der äußeren Mauer abstellen und haben keine 5 Minuten Fußweg zum Turm und Dom.

Hier ist ebenfalls relativ wenig Betrieb - wenn man gewollt hätte wäre es ohne Wartezeit möglich gewesen Tickets für den Turm zu bekommen, dass haben wir uns diesmal allerdings gespart.








Ob die die Bäume extra auch "schief" schneiden?



Man kann dort sonst noch ein wenig herumstreifen, der Dom selbst ist aber gesperrt - insofern bleibt es bei einem kurzen Stop. Ja nett wenn man eh dran vorbeikommt, den "Hype" der nur wegen so einem schiefen Turm da veranstaltet wird kann ich aber nicht so richtig nachvollziehen.

Wir brechen auf in Richtung Genua und legen auf dem Weg noch einen kurzen Halt in Rapallo ein. Bei der Einfahrt in Genua holt mich das Transponderproblem vom morgen wieder ein - das Teil piept "falsch" und die Ampel springt nicht auf grün. Da keine Schranke vorhanden ist komme ich trotzdem durch. Die finale Abrechnung habe ich noch nicht - bin mal gespannt ob und wie die das dann abrechnen.

Zum Abschluss des Tages schlendern wir noch ein wenig durch Genaus Altstadt und essen dort erstaunlich gutes indisches Essen im Freien.

Abendlicher Blick vom Balkon des Hotels:




Am nächsten morgen stelle ich fest, dass einer der "Pötte" aus dem Hintergrund nicht mehr da ist. Wie ich im Nachgang dann erfahren haben waren wir unfreiwillig und indirekt somit Zeugen der ersten Kreuzfahrt der MSC Grandiosa nach der Zwangspause die von Genua zu einer einwöchigen Fahrt ausgelaufen ist.







Detritus

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Just wo ich es heute geschrieben habe flattert die erste Abrechnung für die Mauttransponder ins Haus.

Die "Fehlbuchung" taucht dort nicht auf - allerdings auch keine Strafe. Wenn das so bleiben sollte - alles gut.

Hier wurden die Kosten ja angesprochen:
Tolltickets mag nicht die günstigste Variante sein, für mich hat es sich "gelohnt". 1,71 € pro Tag dafür das ich mir keinen Kopf machen muss und keine Wartezeiten habe sind bei einer Kurzzeitmiete imho ein fairer Preis und die Abwicklung sowohl mit dem Hin- wie auch Rückversand war vollkommen unkompliziert.

Wer das häufiger oder länger nutzt sollte sich in der Tat auch andere Anbieter mal anschauen.

 

partybombe

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Nun ist der Parkplatz an der Mauer von Pisa sicherlich kein Geheimnis mehr :shit:

Detritus

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War er das je?

Das große Schild mit dem „P“ lässt mich anderes vermuten.

Detritus

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Ab heute heißt es dann nicht mehr "il conto per favore" sondern "l`addition s`il vous plait" - wir verlassen Italien und fahren Richtung Frankreich.

Der Transponder tut heute wieder anstandslos seinen Dienst und wir können ungehindert in Richtung Mont Blanc aufbrechen. Am Lago di Viverone bei Veneria machen wir noch einen kleinen Zwischenstop und dann es ab in die Alpen.

Der Mont-Blanc-Tunnel ist mautpflichtig, hier kann man leider keine Tickets im Vorfeld erwerben, ist aber auch gar nicht weiter schlimm denn am Kassenhäuschen vor uns steht genau ein anderes Auto, so dass wir da ruck-zuck durch sind. Für Leute mit Angst vor engen Räumen ist die Durchfahrt eher nicht zu empfehlen - ich persönlich habe meinen Spaß daran.

War das Wetter Vormittags noch eher trüb werden wir auf der französischen Seite mit ein paar Sonnenstrahlen empfangen. Wir lassen das Auto direkt an einem der Parkplätze hinter dem Tunnel stehen und besuchen nachdem ich die Maut-Transponder gewechselt habe zunächst die Cascade du Dard:






Im Anschluss nehmen wir einen Trail der uns Richtung Glacier des Bossons führt - ganz hoch bis zum Gletscher sind wir nicht gelaufen, aber es war auch so eine sehr schöne Wanderung. Wenn man kurz die Augen zugemacht hat konnte man sich gedanklich auch in den Rockies oder am Mt. Whitney wähnen - USA feeling in Europa.







Schön hier - nur leider eben doch nicht die USA. Danach fahren wir zum heutigen Übernachtungsziel nach Annecy - auch in FR verrichtet der Transponder seinen Dienst sehr brav - die französische Variante piept aber nicht ganz so freundlich wie sein italienisches Pendant.


Annecy - hm ja was soll man sagen. Lag auf dem Weg und ich wollte jetzt nicht noch einen Abstecher über die Schweiz machen oder in Genf nächtigen. Auch hier gibt es ein Best Western allerdings nur die "normale" Variante und kein "Plus" oder "Premier". Das merkt man beim einchecken und spätestens auf dem Zimmer.

Sauber ja, aber eben doch eher im besseren ** als *** Bereich. Für eine Nacht wird es aber gehen. Anders als in Italien interessiert sich für die Temperatur hier niemand, man wird lediglich darauf hingewiesen, dass man bitte eine Maske tragen soll - wenn möglich auch im Freien.

Wir wollen gerade uns auf den Weg machen ein Restaurant für den Abend zu finden, da öffnet der Himmel seine Schleusen. Wie jetzt? Regen? Im Urlaub? Geht ja gar nicht! Na gut wir sind halt in Alpennähe.

Das Regenradar zeigt an, dass so schnell auch nicht mit Besserung zu rechnen ist und so geht es bei Nieselwetter auf Lokalsuche. Ich gebe zu ich bin ein wenig Voreingenommen wenn es um unsere französischen Freunde geht (und das teilweise zu recht). In Italien erwartet kaum jemand, dass der Durchschnittstouri italienisch spricht (umso mehr freut man sich wenn man sich zumindest bemüht) - die Franzosen und ihre Sprache dagegen...

Meine Französisch-Sprachkenntnisse sind jetzt nicht so überragend, es reicht für das nötigste aber mehr auch nicht. Nur haben einige Franzosen die unangenehme Art, selbst wenn sie Englisch verstehen und sprechen (könnten) dann trotzdem auf französisch zu antworten. Schon bei der Ankunft im Hotel (welches immerhin "International" im Namen trägt) waren die Diskussionen ob und wo das Auto zu parken wäre durchaus interessant.

Wir finden ein (augenscheinlich) leeres Lokal und betreten dieses. Die Bedienung fragt nach einer Reservierung - ne haben wir nicht. Man sein ausgebucht (und das in einem eher abfälligen Tonfall) - das verstehe ich nicht auf Anhieb auf französisch und frage freundlich auf Englisch nach - und bekomme dieselbe Antwort auf Französisch noch mal. Egal - suchen wir uns was anderes, dafür brauchen wir nur 2 Türen weiter zu gehen wo man uns deutlich freundlicher empfängt. (Im Nachgang habe ich dann noch mal Tripadvisor bemüht - war vielleicht gar nicht schlecht dort keinen Platz bekommen zu haben.)



partybombe

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Unsere Erfahrungen als Frankreichliebhaber: Wer in France kein oder zu wenig französisch spricht, kann gefühlt schon deshalb Unfreundlichkeit erleben. Oft ist es eine schlechte Idee Fragen in Deutsch oder Englisch zu stellen.

Doreen & Andreas

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Unsere Erfahrungen (aus der Provence und der Bretagne):
Sprich die Leute in Französisch an, eine kurze Anrede -auch ohne das eigentliche Anliegen- genügt schon, um das Eis zu brechen.
Dann merkt Dein Gegenüber schon, daß Du des Französischen kaum mächtig bist und es ergibt sich ein Weg. Die Leute sind grundsätzlich freundlich und hilfsbereit. Selbst in Paris (wo den Menschen ja von vornherein eine gewisse Ignoranz nicht französisch sprechenden Touristen gegenüber nachgesagt wird), hatten wir damit gute Erfahrungen.
Geht uns doch sicher zu Hause auch nicht anders: Wenn mich jemand in gebrochenem Deutsch etwas fragt, bin ich eher geneigt, zu helfen, als wenn man mich gleich mit Italienisch, Ungarisch oder Suaheli befeuert  :D
Viele Grüße,
Andreas
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147VNN

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Bretagne ist allerdings nicht repräsentativ, ganz anderer Menschenschlag, freundlich, aufgeschlossen und häufig des Englischen mächtig.

Südfrankreich: da korreliert die Arroganz mit der Blödheit. Auch Französischversuche helfen nicht, man wird höchstens dumm angeschaut und verbessert. Wir waren an der Cote d' Azur, als unsere Tochter gerade 1 Jahr Französisch hinter sich hatte und voll motiviert zum Bäcker ging. Aber nur einmal, die müssen sie so blöd angemacht haben, dass sie sich danach geweigert hat. In Italien nehmen sie dich schon in die Familie auf, wenn Du die Zimmernummer auf italienisch sagst.

Aber ich will hier nicht den Reisebericht stören, dem ich schon die ganze Zeit interessiert folge. :D