11.04.2014Die Betten im 1er classe sind wider Erwarten echt bequem und ich habe wohl geruht. Die Nasszelle hingegen ist typisch für französische Kettenhotels… komplett aus Plastik (lässt sich sicher einfacher reinigen mit dem Gartenschlauch) und so winzig, daß nur kachektische Kleinwüchsige ohne Klaustrophopie hier ohne Probleme duschen können. Das Frühstück für 4,90 € punktet wieder… es ist alles da, was mein Morgen-Frühstücker-Herz begehrt.
Um 9:30 Uhr sind wir auf der Autoroute de soleil und reisen, wie Gott in Frankreich unserem Ziel Antibes entgegen. Wer jemals die Autobahn Richtung Süden bereist hat, weiß daß die Strecke wirklich sehr langweilig ist… Gegend – braune Kühe – Gegend – rot-braune Kühe – Gegend – schwarz-weisse Kühe … *schnarch*
Zwischendurch darf ich auch mal dem AMG die Sporen geben, obwohl sich das auf Frankreichs Autobahnen „dank“ Tempolimit, nur auf Geschwindigkeits-Duelle aus den Mautstationen raus beschränkt. Das macht dann aber richtig Spaß… fast, wie beim Fliegen
Und weil sich Kirk noch ein bisschen Werbung gewünscht hat, hier mal die Mittel-Armlehne mit eingeprägtem Wappen von Affalterbach
Übrigens stelle ich fest, daß die Franzosen (im Gegensatz zum deutschen Durchschnitts-Autobahn-Nutzer) das Rechtsfahr-Gebot konsequent umsetzen. Sehr löblich!
An einer Raststätte schwappt uns dann auch endlich der Geruch des Südens nach würzigen Pinienzweigen und irgendwas Blühendem entgegen.. *hmmm*
Gegen 16:30 Uhr erreichen wir Port Vauban, den Yachthafen von Antibes.
Kaum sind wir der S-Klasse entstiegen, werden wir auch schon auf 1€ angehauen. Hey, sehen wir etwa aus, wie die Geissens?
Ich bimmele Eric an und er meint, wir können schon zu unserem Boot „Le Phoenix“ gehen. Ein nettes Segelschiff, mit dem wir zwar gem. Bedingungen nicht rausfahren dürfen, uns aber trotzdem schnell wie die Könige der Weltmeere fühlen
Als ich das Bötchen über den kleinen Steg entere, dudelt mir leise Jazz-Musik entgegen und im Kühlschrank wartet auch schon eine Flasche Côte du Provence auf uns. Ja, sie verstehen schon zu leben die Franzosen.. Eric kommt auf einem Roller angebraust und erklärt uns Landratten die Besonderheiten des Yachtlebens. Ich will eigentlich nur wissen, ob wir denn auch genügend Wasser an Bord haben.. Stichwort duschen, Toilette usw. Alles ist da.. Herd, Mikrowelle, 2 Bäder, 3 Kabinen.. o.k. wo muss ich den Kaufvertrag unterschreiben? Klasse das Ding!
Schnell wollen wir in der Stadt noch was zum Abendbrot besorgen. Mir steht da der Sinn nach den typischen, französischen Leckereien.. Baguette, Käse, Wein.. Leider gestaltet sich das in der Vorsaison eher schwierig bzw. die Läden haben um 18 Uhr bereits geschlossen. Hmm… schließlich werden wir in einer schnuckeligen Bäckerei fündig. Hier gibt es sogar ein Kombi-Angebot aus belegtem Baguette, Softdrink und Dessert. Das ist nach meinem Geschmack.. ich nehme ein Käse/Schinken-Sandwich, Patrick kriegt eins mit Salami und dazu 2 Schoko-Eclair als Nachtisch. Leggggaaa!
An Deck genießen wir den späten Nachmittag mit einem Glas des bereitgestellten Rosé. La vie est belle!!
Dann geht’s noch eine Runde zu den Schönen und Reichen und ganz schön Reichen – Yacht-Sight-Seeing ist angesagt! Vorbei an tollen Booten, die so groß sind, wie das Städtische Krankenhaus in Neunkirchen
Schließlich kommen wir zur sogenannten Straße der Milliadäre.. boah.. was macht man mit einem solchen „Klopper“? Seine eigene Kreuzfahrt? Die Härte, welche Werte hier liegen.
Le Nomade im Hafen von Antibes:
Kultauto "Ente" oder Dö-sche-woohh
In der Altstadt gibt’s eine schöne Promenade, wo wir den nächsten Rosé kippen. Dieser Côte de Provence ist echt lecker.
Noch ein paar Sonnenuntergangs-Yacht-Bilder
Zurück an Bord lassen wir uns die belegten Baguettes schmecken und bereiten uns auf „une nuit a bord“ vor.
Fazit: Vornehm geht die Welt zugrunde
und: Ich liebe Frankreich!