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Autor Thema: "Unter Geiern im Apachenland"-Auf Winnetous Spuren in Kroatien's Nationalparks  (Gelesen 15494 mal)

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Flicka

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Wie heißt es so schön: Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub  :D

Falls es mit der Fortsetzung nicht klappt, lese ich auch gerne im September weiter. Zwischendurch kann ich mich ja mit einem kurzen Reinzappen in die ganzen Karl-May-Streifen trösten, die derzeit wiederholt werden.

Zwischendurch bin ich allerdings noch "fremdgegangen" und habe "Vierzig Wagen westwärts" geschaut.  :oops:

SusanW

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Zwischendurch kann ich mich ja mit einem kurzen Reinzappen in die ganzen Karl-May-Streifen trösten, die derzeit wiederholt werden.


und gleich mal schauen, ob man was im Bericht wieder erkennt  :wink:
Liebe Grüße 
Susan

Canyoncrawler

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Super dass noch Interesse besteht.  :D

Zitat
Wie heißt es so schön: Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub
Ja, ohne Urlaub wäre die Arbeit nur halb so schön.  :lol:

Zitat
und gleich mal schauen, ob man was im Bericht wieder erkennt 
Seit ich dort war, schaue ich die Karl May-Filme mit anderen Augen.  :wink:

So, einen habe ich noch.

Gruss Kate
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Canyoncrawler

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Tag 10 (Montag)
Paklenica Nationalpark: Wanderung in der Mala Paklenica (kleine Paklenica Schlucht)

Von Starigrad fahren wir auf der Küstenstrasse in den Nachbarort Seline und biegen auf die schmale Zufahrtstrasse ab, die uns zum Parkplatz der kleinen Paklenica Schlucht bringt. Ausser uns parken 2 weitere Fahrzeuge und das Auto der Parkangestellten dort, ein wohltuender Kontrast zu dem recht hektischen Treiben in der grossen Paklenica Schlucht.

Am Infostand der auch gleichzeitig das Kassenhäuschen ist, lassen wir unseren Eintrittpass abstempeln und holen uns Informationen zur Begehbarkeit der Schlucht. Die junge Parkangestellte rät uns von der Rundwanderung über Mala Paklenica und den Weiler Rimenic ab, da der Weg über Rimenic um diese Jahreszeit von hohem Gras zugewuchert ist und dadurch die Markierungen vielfach nicht zu sehen sind. Wir sollen entweder den gleichen Weg zurückkommen oder die Rundwanderung über Jurline und Velika Paklenica nehmen. Da wir aber bereits 2x durch die Velika Paklenica gelaufen sind, gefällt uns dieser Vorschlag weniger und wir halten uns beide Optionen offen. Der Weg durch die kleine Schlucht verläuft abschnittsweise direkt im Flussbett und ist im Rother Wanderführer als schwarze Tour = schwer eingestuft. Im oberen Teil der Schlucht könnten wir aufgrund der Regenfälle in der letzten Woche mit Wasseransammlungen und nassen Füssen rechnen. Wir packen daher noch die Teva-Sandalen in den Rucksack und stapfen los.



Auf zunächst angenehm breitem und nur wenig ansteigenden Pfad wandern wir hinein in die Schlucht und folgen den rot-weissen Wegmarkierungen. Der Pfad verläuft mal rechts, mal links, mal direkt im steinigen Flussbett, wird unwegsamer und steiler. Wir überwinden mit einfacher Kletterei ein Stauwehr, immer wieder verliert sich der Weg zwischen mannhohen Felsbrocken im abwechselnd sandigen und gerölligen Flussbett. Insgesamt haben wir keine Schwiergkeiten und geniessen die Kraxelei über die Felsbrocken und durch die teilweise zugewucherte Uferböschung. Mit den langen Hosen die wir vorausschauend angezogen haben, ist es auch kein Problem uns den Weg durch Dornen und Gestrüpp zu bahnen, aber die Arme bekommen ein paar Kratzer ab und ab und an verfangen sich Hut und Rucksack in niedrig hängendem Geäst.

             

Wer weniger trittsicher ist und Kletterei über und um Felsbrocken herum, durch steile Böschungen und über Geröll und durch Gestrüpp nicht mag, dem sei die Wanderung nicht empfohlen. Alle anderen mit ein wenig Abenteuergeist finden hier ein schönes Betätigungsfeld in der kleinen Paklenica Schlucht, die nur wenige Wanderer sieht, während die Schwersterschlucht von ganzen Hundertschaften erwandert wird.

 

Entlang des Weges öffnen sich Höhlen, weitere Stauwehre sind zu erklimmen, eine heiklere Passage über einen Felsriegel ist mit einem Drahtseil gesichert und selbst für meinen noch etwas kraftlosen Arm nach dem Ellenbogenbruch problemlos zu überklettern. Insekten schwirren herum, Bienen summen und Libellen schwirren über einigen Pfützen im Flussbett, das ansonsten völlig trocken ist, ab und zu etwas Matsch und im austrocknen befindliche schlammige Pfützen. Auffallend viele und bunte Schmetterlinge tänzeln in der Luft, lassen sich auf den Felsbrocken nieder und sorgen dafür dass wir sehr zufrieden sind mit der Wahl unseres heutigen Wanderzieles.

       

Mal ist es die Landschaft die immer ansprechend und schön verläuft, mal ist es ein besonders auffälliger Schmetterling, ein knorriger Strauch, ein Fels in dem wir ein Gesicht zu erkennen glauben, oder ein Libellentanz die dafür sorgen, dass wir in gemächlichem Stopp and Go-Tempo in der Schlucht nur langsam an Höhe gewinnen, links und rechts gähnen Höhleneingänge über dem Abgrund. Einige sind über Schutthalden relativ einfach zu erreichen, aber als beim Abstieg nach kurzem Höhlenausflug gefühlt der halbe Hang mit uns herunterrutscht, lassen wir die Höhlen Höhlen sein und wandern lieber am Grund der Mala Paklenica durch die wunderschöne Schluchtenlandschaft.



Die Vegetation wird dichter und üppiger, der Weg unwegsamer, steil geht es den kurzzeitig ziemlich ausgesetzen Pfad hinauf, jetzt kein falscher Schritt, sonst drohen mind. Schürfungen und Prellungen. Geschafft, von oben ist die Aussicht phänomenal. Wir stehen am höchsten Punkt der Schlucht, ab jetzt quert der Pfad herüber zur Velika Paklenica, der grossen Paklenica Schlucht, die wir ja bereits kennen. Nach einem Picnic mit Leckereien aus dem Rucksack und nachdem wir ausführlich die reizvolle Naturlandschaft bestaunt haben, machen wir uns auf dem Rückweg. Wir haben uns entschieden auf dem gleichen Weg retour zum Auto zu laufen und unser Glück nicht herauszufordern, indem wir den von der Parkangestellten ausdrücklich nicht empfohlenen Weg über Remenic antesten. Verlaufen hätten wir uns sicher nicht, aber die Kraxelei und das Hopping über die Felsen und durch das unwegsame Flussbett zurück zum Auto bieten noch genügend Herausforderungen.



Am Eingang der Schlucht, kurz vor Erreichen des Parkplatzes, stoppen wir noch für ein Erinnerungsfoto mit den Schildern der Schlucht: Mala Paklenica - wir haben es geschafft, und das ganz ohne nasse Füsse.

Nach der ausgesprochen schönen und einsamen Wanderung in der Schlucht, haben wir keine Lust mehr auf die Völkerwanderung zum alten Wehrturm von Starigrad. Stattdessen verkrümeln wir uns mit unseren Stühlen unter die schattigen Kiefern am Strand und verbringen den Rest des Nachmittages mit Lesen und Relaxen am Meer. Nach dem Abendessen bummeln wir die Strandpromenade entlang und lassen den Tag mit dem Sonnenuntergang am Meer und einer Flasche Wein ausklingen.





Das ist unser letzter Abend am Meer, Morgen fahren wir weiter nach Binnenkroatien wo ein weiteres Highlight wartet: Nationalpark Plitvicer Seen.
Gruss Kate
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Doreen & Andreas

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Schön, daß Du weiter schreibst, Kate.
Das war ja zur Abwechslung mal ein relativ wenig besuchtes Gebiet. Ich denke, ab dem nächsten Tag ist wieder wesentlich mehr los...
Viele Grüße,
Andreas
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SusanW

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Hi,

für uns Weniger-Extrem-Wanderer war das Gebiet was ganz neues, doch interessant. Man könnte bestimmt eine Light-Version daraus basteln  :wink:

Jetzt freu ich mich auf die Plitvicer Seen  :D
Liebe Grüße 
Susan

Flicka

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Wir überwinden mit einfacher Kletterei ein Stauwehr, immer wieder verliert sich der Weg zwischen mannhohen Felsbrocken im abwechselnd sandigen und gerölligen Flussbett. Insgesamt haben wir keine Schwiergkeiten und geniessen die Kraxelei über die Felsbrocken und durch die teilweise zugewucherte Uferböschung. Mit den langen Hosen die wir vorausschauend angezogen haben, ist es auch kein Problem uns den Weg durch Dornen und Gestrüpp zu bahnen, aber die Arme bekommen ein paar Kratzer ab und ab und an verfangen sich Hut und Rucksack in niedrig hängendem Geäst.

Wer weniger trittsicher ist und Kletterei über und um Felsbrocken herum, durch steile Böschungen und über Geröll und durch Gestrüpp nicht mag, dem sei die Wanderung nicht empfohlen...


Ich glaube, ich falle nicht unter die Zielgruppe für diesen Wanderweg.  :oops:
Aber wieder eine tolle Tour, und ihr seid ja mal wieder wohlbehalten am Auto angekommen.

Ich freue mich auf die Fortsetzung, auch wenn ich jetzt mal negativ bemängeln will, dass bisher eindeutig zu wenige Apachen-Häuptlinge in eurem Bericht aufgetaucht sind!  :wink:

Saguaro

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Wer weniger trittsicher ist und Kletterei über und um Felsbrocken herum, durch steile Böschungen und über Geröll und durch Gestrüpp nicht mag, dem sei die Wanderung nicht empfohlen.

Das wäre genau mein "Betätigungsfeld"  :groove:. Klasse Bericht  :daumen:.

LG,

Ilona
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Chrissie

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So sehr ich euch die Reise in die Pyrenäen gönne, muss es gerade jetzt sein :cry:?
Denn wenn das Wetter in Kärnten nächste Woche nicht besser wird, ist Kroatien unser Plan B, da wäre es natürlich schön gewesen, auch noch den Bericht von eurem Aufenthalt bei den Plitwiter Seen lesen zu können.
Ich wünsche euch trotzdem einen schönen Urlaub. :)
Gruß Chrissie
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Angie

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Hallo Kate,

Ich hoffe sehr, dass ich am Wochenende noch eine Fortsetzung hinbekomme, ansonsten müsste ich nämlich auf Ende Sept. vertrösten - die Nationalparks der Pyrenäen wollen wir zwischenzeitlich erwandern.

ich (und sicher nicht nur ich) warte so sehnsüchtig auf die Fortsetzung :oops: Ende September war schon, hast du Zeit, weiter zu schreiben? Das wäre echt klasse!


LG, Angie

Viele Grüße,
Angie

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Canyoncrawler

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Hallo Kate,

Ich hoffe sehr, dass ich am Wochenende noch eine Fortsetzung hinbekomme, ansonsten müsste ich nämlich auf Ende Sept. vertrösten - die Nationalparks der Pyrenäen wollen wir zwischenzeitlich erwandern.

ich (und sicher nicht nur ich) warte so sehnsüchtig auf die Fortsetzung :oops: Ende September war schon, hast du Zeit, weiter zu schreiben? Das wäre echt klasse!


LG, Angie



Hallo,
wir sind wieder da, aber momentan sehr beschäftigt mit Autokauf.
Ich muss die Bilder von den Plitvicer Seen noch auswählen und die Collagen anfertigen, das ist das was Zeit kostet die ich zur Zeit mit Autoangeboten verbringe.
Ich schreibe den Bericht fertig, versprochen, aber gebt mir noch was Zeit.
Gruss Kate
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Tag 11 (Dienstag)
Paklenica NP - Küstenstrasse - Naturpark Velebit - Gospic - Plitvicer Seen

Nach den schönen Tagen im Paklenica NP bauen wir das Zelt ab, checken aus und wollen uns noch die Ausstellung im Winnetou-Museum im Hotel Alan anschauen. Das öffnet aber erst um 11.00 Uhr und so lange wollen wir nicht warten. Wir tanken an der Dorftankstelle den Wagen voll und starten erwartungsfroh die Fahrt über die Küstenstrasse und schliesslich durchs Velebit. Erneut folgen wir der Strasse entlang der wunderschönen kroatischen Adriaküste und biegen bei Karlobag auf die Strasse 25 Richtung Gospic ab. Die Strasse schraubt sich in Kehren hinauf in die Berge und eröffnet beeindruckende Ausblicke auf die norddalmatische Küste und die vorgelagerte Insel Pag.

   
Kroatische Küste bei Karlobag mit der vorgelagerten Insel Pag

Wir stoppen mehr als 1x in einer der Parkbuchten und lassen den Blick schweifen, verabschieden uns vom Meer und freuen uns auf die Fahrt durch den Naturpark Velebit. Mit den Höhenmetern die wir auf der malerischen Bergstrasse zurücklegen verändert sich die Vegetation, der mediterrane Einfluss schwindet und saftige Wiesen und Kiefernwälder dominieren das Landschaftsbild.

In Baske Ostarije liegt eines der Touristenzentren im Velebit, von hier starten einige schöne Wanderungen und wir schauen uns den kleinen Ort an der einen ziemlich verschlafenen Eindruck macht. Bis auf ein grösseres Hotel das sich durch eine Holzverkleidung einigermassen passend in die Landschaft einfügt, gibt es hier nicht viel zu sehen. Der Campingplatz, den wir uns für die nächste Kroatienreise anschauen, liegt ziemlich verlassen da, einfache Kategorie, Zeltwiese und ein Sanitärgebäude, mehr braucht man ja auch eigentlich nicht.

Weiter geht die Fahrt durchs Gebirge Richtung Gospic. Die Stadt Gospic ist das Zentrum der Region und verfügt über einige Supermärkte. Wir stoppen und holen kaufen uns was fürs Mittagessen und fahren anschl. ein wenig durch das Zentrum. Dabei sehen wir vereinzelt noch kriegsbeschädigte Häuser und vor allem Miltärgebäude. In unmittelbarer Stadtnähe tauchen rechts und links der Strasse plötzlich wieder die rot-weissen-Minenwarnschilder auf. Die stehen auf grünen Blumenwiesen, hängen an Zäunen, Bäumen und warnen vor der tödlichen Gefahr. Nachdenklich fahren wir weiter, welche Sorgen mögen hier die Eltern haben deren Kinder nicht in unmittelbarer Stadtnähe auf den Wiesen herumtollen können.


Gegensätze in Kroatien: schöne Gebirgslandschaft im Naturpark Velebit und Minenwarnschilder in der Krajina.

Bei der Fahrt über Land durch die kleinen Dörfer der Krajina fällt uns das Fehlen beinahe jeglicher dörflicher Infrastruktur auf. Es gibt keine Handwerksbetriebe, keine Geschäfte, Tankstellen etc. Dafür sehen wir zahlreiche Kriegsruinen die zugewuchert und mit Grafiti übersät sind. Im kleinen Dörfchen Bunic wird der Wahnsinn des Krieges besonders deutlich. Die Kirche ist beschädigt, das Dach zerbomt, die Fensterhöhlen geschwärzt aber die wenigen verbliebenen Bewohner bauen ihre Kirche wieder auf: ein Gerüst steht dort und Baumaterial lagert gestapelt auf dem Grundstück der Kirche. Uns fallen die vielen alten Menschen auf, Jugendliche oder Familien mit Kindern sieht man kaum. Wir werden immer nachdenklicher und ich nehme mir fest vor, zu Hause mehr über die Ursachen und Folgen des Krieges in Erfahrung zu bringen.

Wir nähern uns Korenica und folgen den unübersehbaren Wegweisern zum Nationalpark Plitvicer Seen. Je näher wir dem Park kommen, desto mehr Hinweisschilder auf Privatunterkünfte, Pensionen, Hotels und Campingplätze finden wir vor. Doch auch hier fällt uns das Fehlen beinahe jeglicher dörflicher Infrastruktur auf und wir sorgen uns schon um den Lebensmittelnachschub und ergreifen die Gelegenheit als wir einen einladend aussehenden kleinen Supermarkt direkt an der Strasse ausmachen. Wir kaufen Obst, Würstchen und Salat, dazu noch ein paar Süssigkeiten und fahren weiter Richtung Plitvicka Jezera und Nationalpark.


Nationalparkschilder findet man an allen Strassen die die Nationalparkgrenze queren

Der Ort Plitvicka Jezera ist eigentlich gar kein Ort, sondern eine Ansammlung um den Parkeingang gruppierter touristischer Einrichtungen wie Parkplatz, Verkaufsstände, Hotels und Imbissbetriebe.

Zum Übernachten haben wir uns für das Autocamp Korana entschieden. Der Campingplatz soll einer der schönsten Plätze in Binnenkroatien sein und ist einer der beiden, in Nationalparknähe gelegenen Campingplätze bei den Plitvicer Seen. Die Registrierung auf dem Platz verläuft unkonventionell, wir müssen noch nicht mal aussteigen, sondern geben am Drive-In Schalter unsere Daten an und erhalten im Gegenzug einen kleinen Holzanhänger mit einer Nummer den wir am Zelt anbringen sollen.

Drive-in auf dem Campingplatz, das hätte irgendwo in den USA sein können, aber in Kroatien war das schon eigenartig. Der Platz ist riesengross und wir fahren mehrmals die Schleifen ab bis wir uns für einen Stellplatz entschieden haben. Der Regen der letzten Tage hat Spuren hinterlassen, auf den Fahrwegen stehen Pfützen und dort wo Wohnwagen oder Campmobile standen sind teilweise tiefe Furchen in denen schlammiges Wasser vor sich hin dampft. Der Himmel ist bewölkt, es sieht nach Regen aus und wir beeilen uns mit dem Zeltaufbau. Kaum haben wir die Planen ausgelegt und im Aussenzelt die Stangen eingefädelt, fängt es an zu schütten. Wir richten das Zelt noch schnell auf und verankern es notdürftig mit ein paar Heringen und warten den Schauer im Auto ab. Unter den mitleidigen Blicken unserer Nachbarn mit Wohnwagen oder Wohnmobil sitzen wir etwa eine halbe Stunde im Auto und knabbern Chips. Kaum hat der Regen aufgehört, bringen wir das Zelt wieder nieder, schütteln Zelt- und Bodenplanen kräftig ab und warten bis die Sonne rauskommt und binnen kürzester Zeit die Planen trocknet.

Einer der Wohnwagencamper drängt Frank eine Unterhaltung auf. So nach dem Motto das wäre ja Mist mit dem Zelt wenn es regnet. Aber Frank, genau wie ich, eingefleischter Zeltcamper antwortet ihm mit Überzeugung, dass uns ein Wohnwagen viel zu unbeweglich wäre um damit die ganzen Paßstrassen rauf und runter zu fahren und dass wir die Freiheiten lieben die uns unser Zelt lässt und mit der grossen Apside könnten wir auch gut und gerne ein paar Regentage aussitzen, von denen wir aber hier in Kroatien bisher weitgehend verschont gebleiben wären.

Jetzt klappt dem Camper entgültig die Kinnlade runter als er uns erzählt, er wäre seit einer Woche hier und bis Gestern hätte es hier nur geregnet. Jetzt hat er unsere mitleidigen Blicke sicher und etwas kleinlaut verschwindet er wieder auf seine Parzelle. Sympathisch ist der Nachbar nicht und ich möchte nicht wissen, was er seiner Frau berichtet, denn die Zwei schauen mehrmals zu uns herüber.  :D


Unser Nordisk Tapio auf dem schönen Stellplatz im Autokamp Korana

Nach dem Zelt folgt der Aufbau von Tisch und Stühlen, Einräumen von Vorzelt und Schlafkabine. Danach brutzeln wir die Bratwürste auf dem Grill, essen frischen Salat, köpfen eine Flasche Wein und reiben uns noch während des Essens ausgiebig mit Autan ein, denn lästige Plagegeister surren herum und quälen uns. Und ich habe schon ein paar juckende Einstiche am Knöchel und an den Unterarmen davongetragen.  :(

Nach dem Essen bummeln wir noch auf dem Campingplatz herum, besichtigen das Restaurant und den kleinen Laden wo wir am nächsten Morgen frische Backwaren kaufen können. Die Infostelle des Nationalparks ist auch noch geöffnet und wir informieren uns über die Wege im Park und kaufen in dem kleinen Laden noch eine Karte des Parks wo die Wanderwege in besserem Maßstab eingezeichnet sind, da uns die Parkverwaltung bei der Frage nach einer Karte auf die Rückseite der Eintrittskarte verweist, die wir am nächsten Tag kaufen sollen.

Auf dem Campingplatz sind ein paar Biker aus Graz angekommen und haben neben uns aufgebaut. Sie haben Probleme mit ihrem Benzinkocher und wir leihen ihnen unseren Gaskocher aus damit sie was zu Essen bekommen. Daraus ergibt sich eine nette Abendunterhaltung und wir erhalten einen Tip für einen weiteren grossen Wasserfall in der Nähe von Knin, von dem nichts in unserem Reiseführer steht. Nachdem wir eine weitere Flasche Wein gemeinsam mit den Grazern ausgetrunken haben (irgendwie sind Camper meistens Weintrinker wie wir wiederholt feststellen durften  :wink: ), schlummern wir weinselig ein und freuen uns auf die Wasserfälle und Seen im Nationalpark.
Gruss Kate
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Oh, klasse, es geht weiter!

Schön, dass du wieder Zeit gefunden hast! Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Angie

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Hallo Kate,


schön, dass du Zeit gefunden hast, trotz Autokauf weiter zu schreiben :D

Das Gespräch, das ihr mit euren eher unsympathischen Nachbarn geführt habt, möchte ich miterlebt haben :lol: Als ich weiter vorne las, es stehen noch überall Pfützen, fielen mir sofort Moskitos ein und wenig später las ich dann, dass ihr euch mit Autan einschmieren musstet - ahnte ich es doch :wink:


LG, Angie

Viele Grüße,
Angie

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Schön, daß Du weiterschreibst, Kate.
Ich hoffe, Ihr bleibt von größeren Regenschauern in den nächsten Tagen verschont...
Viele Grüße,
Andreas
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