So, heute geht es endlich weiter....
14. Tag - 04.01.2013Heute morgen ist anfangs an den Futterstellen nicht viel los.
Ob es vielleicht an diesem Frechdachs hier liegt?
Dann tauchen sie doch noch auf, unsere Hauptakteure die Feuerarassis. Heute sogar im Doppelpack.
Es wird Zeit die Zelte hier an der Cerro Lodge abzubrechen, was wirklich schade ist, denn es war wunderschön hier oben.
Nach einer kurzen Fahrt kommen wir in den Carara-Nationalpark (carara bedeutet in der Sprache der Huetar-Indianer Krokodil). Er wurde 1978 zum Biologischen Reservat Carara und 1998 zum Nationalpark erklärt.
Carara befindet sich genau an der Grenze zwischen dem feuchten Regenwald, der sich bis zum Amazonas fortsetzt und dem Trockenwald der nördlichen Gebiete Costa Ricas. Es ist das letzte Waldgebiet dieser ungewöhnlichen Übergangsregion, das in Costa Rica erhalten geblieben ist. In der landwirtschaftlich stark genutzten Region sind die 5.242 Hektar Nationalpark damit ein echtes Refugium.
Auf schmalem Pfad geht es durch den Wald, außer uns ist sonst niemand weit und breit zu sehen - sehr angenehm im Gegensatz zu den anderen NP.
Vor allem Vögel fühlen sich hier wohl, 360 verschiedene Arten verstecken sich zwischen dem Waldboden und den Baumkronen.
Besonders bemerkenswert ist die Population der Roten Aras im Nationalpark Carara. Der Inbegriff des Papageis war vor einem halben Jahrhundert noch in weiten Teilen des Landes heimisch, kämpft aber inzwischen gegen das endgültige Aussterben. Carara ist einer der wenigen Orte in Costa Rica, wo man die auffälligen Gesellen noch beobachten kann.
Wenn man an ihrer Baumwohnung anklopft, dann schauen sie raus wer da ist.
Fledermäuse rasten hier an den Baumstämmen und Blattschneiderameisend sind ständig am Werk.
Längere Zeit können wir das Turnvermögen der Klammeraffen beobachten, die hoch über unseren Köpfen von einem Baum zum anderen hangeln - leider viel zu hoch um irgendein vernünftiges Foto machen zu können.
Nur widerwillig reissen wir uns von diesen Artisten los - teilweise mit steifem Nacken.
Wir verabschieden uns von unserem Guide und machen uns auf den Weg.
Die Pazifikküste verlassend kehren wir ins Hochland zurück. Mittagspause mit tollem Ausblick.
Dann kommen wir nach San José, das administrative und kulturelle Zentrum von Costa Rica. Die Stadt wurde im Mai 1737 als Villa Nueva Boca del Monte gegründet. San José war die dritte Stadt der Erde, in der es öffentliche Elektrizität gab und eine der Ersten mit Telefon.
In Costa Rica werden keine Straßen-Namen verwendet. Die Ticos benutzen ein archaisches Adresssystem, das für die Einheimischen nahezu perfekt, aber bei den Ausländern meistens zu Verwirrung führt.
Eine typische Tico-Adresse wäre: 200 Meter nördlich und 50 Meter östlich von der Post. Der Schlüssel um diese Adresse zu finden ist zu wissen, wo Ost oder Nord liegt und das ein Stadtblock 100 Meter beträgt. Man sollte sich dann auch im richtigen Stadtteil befinden. San José ist in Stadtteile, Barrios, unterteilt.
Jetzt verfallen wir dem Goldrausch in den Katakomben von San José. Unter der Plaza befindet sich das Goldmuseum - Eigentum der Zentralbank. Es ist ein riesiger Tresorraum und beherbergt die größte präkolumbianische Gold- und Schmucksammlung. Und wie nebenbei auch noch der größte Goldnugget der Welt. Die Sicherheitskontrollen sind entsprechend wie am Flughafen.
Kommt Nessie doch ursprünglich aus Zentralamerika?
Dann spazieren wir weiter zum Nationaltheater. Mit dem 1897 eröffneten, prachtvollsten Gebäude des Landes setzte sich die Kaffeearistokratie selbst ein Denkmal.
Verschwenderisch sind Saal, Vestibül, Treppenaufgang und Foyer mit Marmor und Bronze, mit Edelhölzern, Gold und Stuck, Kristallleuchtern, Spiegeln, Statuen und Gemälden ausgestattet.
Hier ist auch das berühmte Deckengemälde die "Alegoria al cafe y el banan" zu sehen. Das idyllische Gemälde zeigt eine Kaffee- und Bananenernte. und war auf dem alten Fünf-Colon-Schein (nicht mehr im Umlauf) abgebildet.
Danach haben wir Freizeit. Zuerst gehen wir gemütlich Kaffeetrinken, schlendern dann noch etwas in der Innenstadt umher. Später geht es zurück zum Übernachtungsplatz.