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Autor Thema: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020  (Gelesen 15824 mal)

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partybombe

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Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
« Antwort #60 am: 18.03.2021, 11:38 Uhr »
Auch wir fanden Røros und Trondheim sehr schön.
Immer wieder toll die norwegische Natur einschließlich der Tierwelt und natürlich die Stabkirchen - in meinem Kopf ist vieles inzwischen nicht mehr gebietsmäßig einzuordnen, aber die Bilder frischen manches (Mågålaupet Klamm) wieder auf; danke dafür.

Doreen & Andreas

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Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
« Antwort #61 am: 18.03.2021, 12:33 Uhr »
danke dafür.
Gern. Ich finde es auch immer schön, eigene Reiseerinnerungen durch die Augen anderer wieder aufzufrischen. Drum lese ich hier im Forum immer gern mit, wenn jemand seinen Bericht einstellt. Und nun kann ich endlich mal wieder etwas zurückgeben.
Was das freie Campen angeht: Vielleicht müssen wir uns ja auch eingestehen, daß wir mit zunehmendem Alter bequemer werden. Vor 25 Jahren waren wir auch mit dem Zelt im Südwesten der USA unterwegs und sind im spartanisch ausgestatteten 4WD-Camper durch einsame Gegenden Australiens gefahren. Die Abende am Lagerfeuer im Hunderttausendsterne-Hotel sind unvergesslich und die würden wir noch heute jedem All-Inc-Hotelurlaub vorziehen.
Im Norwegenurlaub 2008 hatten wir über weite Strecken aber so viel Regenwetter, daß an ein Draußensitzen nicht zu denken war. Dann ist man froh über mehr Platz im Campingmobil, über die Möglichkeit, Wäsche zu waschen und zu trocknen, über sanitäre Anlagen jenseits der kleinen Bordtoilette. Ja und auch das WLAN auf einem Campingplatz gehört heute zum Comfort dazu; Man kann Fotos gleich sichern/hochladen, hat gegebenenfalls etwas Zerstreuung an einem Regentag und kann Kontakt zu Freunden und Familie halten.
Vor 30 Jahren war das alles noch anders, ich möchte heute nicht nachempfinden, was unsere Eltern damals gedacht haben, als wir uns sechs Wochen lang nach Australien verabschiedet haben, dort über einsame Outback-Pisten gefahren sind und es keine Möglichkeit zur Kontaktaufnahme gab; alles was kam, war eine Postkarte nach ein paar Wochen.

Unsere größte Sorge war zu Beginn des ungewohnten  Wildcampens, dass uns niemand ausraubt. Jedoch nach ein paar Nächten ohne Störungen hatten wir uns an die Abläufe gewöhnt.
Das ist etwas, worüber wir uns in Skandinavien nie Gedanken gemacht haben. Und ehrlich gesagt, auch in Australien oder den USA nicht...
Viele Grüße,
Andreas
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Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
« Antwort #62 am: 19.03.2021, 07:28 Uhr »
23. August 2020: Røros – Elverum

Über Nacht hat es offensichtlich geregnet, denn als Andreas morgens aufstand, waren Tisch und Stühle vor dem Wohnmobil total nass. Also frühstückten wir im Wohnmobil, verstauten anschließend alles und verließen dann den Platz.
Die heutige Fahrt bot zunächst wenig Abwechslung, es gab wieder viel Wald auf bergiger Strecke und kaum sehenswerte Aussichtspunkte. Zu Beginn folgten wir der Fv30 nach Süden, bogen dann auf die Fv28 ab und machten einen kurzen Halt bei einer kleinen Kapelle in Narjodet.



Das Wetter war ziemlich wechselhaft, immer wieder gab es einzelne Schauer.
Ab der Sømådalen führte unsere Route entlang der Fv26 in Richtung Drevjsø, über die Rv217 und die Fv653 umgingen wir aber den Ort zugunsten der landschaftlich schöneren Strecke.



In Engerdal grüßte uns schon von weitem die weiße Holzkirche, an der wir einen kurzen Fotostopp einlegten. Direkt gegenüber fanden wir auch ein Denkmal für Gjermund Eggen, den bekanntesten Sohn des Ortes.





Damit erschöpften sich auch schon die Sehenswürdigkeiten von Engerdal und wir setzten unsere Fahrt fort.
Nach etwa einer Stunde erreichten wir Trysil. Der Ort ist offensichtlich auch ein Zentrum für den Skisport, wie zahlreiche Sportgeschäfte und Hinweisschilder zu Skiliften an der Hauptstraße erahnen lassen. Eigentlich hatten wir geplant, auf einem der beiden Campingplätze die Nacht zu verbringen. Die Uhr zeigte aber gerade mal 14:30 Uhr und so richtig anheimelnd fanden wir die Umgebung nicht. Daher nutzten wir eine kurze Regenpause, um uns kurz die Kirche des Ortes anzuschauen und beschlossen dann, bis Elverum weiterzufahren.



Inzwischen meldete sich auch allmählich der Hunger und so hielten wir Ausschau nach einem geeigneten Picknickplatz. Leider waren Rastplätze an der Straße in dieser Gegend Mangelware, doch irgendwann entdeckten wir ein Hinweisschild zu einer touristischen Sehenswürdigkeit ein paar hundert Meter abseits der Straße im Wald. Diese entpuppte sich als Kriegsdenkmal, welches an die Schlacht von Grøndalen am 2. Mai 1940 erinnert. Aber immerhin gab es einige Picknicktische, die wir für eine späte Mittagspause nutzten. Wir kochten Spaghetti, schnitten etwas frisches Obst zum Nachtisch auf und schafften es mit dem Essen gerade so, bis der nächste Regenschauer einsetzte.



Das wechselhafte Wetter begleitete uns dann den gesamten Rest der Strecke bis nach Elverum. Um 18 Uhr checkten wir dort auf dem wunderschön gelegenen Campingplatz ein, wo uns noch einmal ein gewaltiger Platzregen erwischte. Danach zeigte sich Petrus aber schließlich versöhnlich mit einem tollen Doppel-Regenbogen.





Wir spazierten noch ein wenig über den Platz und die kleine Halbinsel im Fluss. Andreas ging mit Lisa sogar noch mal ins eiskalte Wasser schwimmen. Anschließend erkundigten wir uns an der Rezeption nach den beiden Paddelbooten, die wir am Ufer liegen gesehen hatten.





Die Kanus könnten wir für 5€ Tagesmiete pro Boot ausleihen und wir erhielten auch gleich ein paar gute Tipps für entsprechende Routen. Da wir heute deutlich weiter gefahren waren, als geplant, beschlossen wir, den morgigen Vormittag für eine kleine Paddeltour zu nutzen.
Den Rest des Tages verbrachten wir dann mit Duschen, einem kleinen Abendbrot und etwas Fernsehen im Wohnmobil. Gegen 0:30 Uhr krochen wir schließlich alle in die Betten.

Gefahrene Strecke: 244 km
Übernachtung: Elverum Camping (300NOK / ≈28,50€)
Viele Grüße,
Andreas
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partybombe

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Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
« Antwort #63 am: 19.03.2021, 16:15 Uhr »

Unsere größte Sorge war zu Beginn des ungewohnten  Wildcampens, dass uns niemand ausraubt. Jedoch nach ein paar Nächten ohne Störungen hatten wir uns an die Abläufe gewöhnt.
Das ist etwas, worüber wir uns in Skandinavien nie Gedanken gemacht haben. Und ehrlich gesagt, auch in Australien oder den USA nicht...
Wir standen damals direkt z.B. an den Fjorden, die nächste Ansiedlung war meist weit(er) entfernt, Handy gab es noch nicht, die Finanzen hatte man komplett dabei und wir waren die Einsamkeit gerade am Anfang der Reise noch nicht gewöhnt; vorher hatten wir Studios/Ferienwohnungen/DZ überall in Europa, aber keinen eigenen Wohnwagen in schöner, einsamer Lage.
Seit einigen Jahren ist das völlig anders, denn wir waren inzwischen gefühlt in der ganzen Welt auf eigene Faust, haben (fast) überall Handyempfang für den Notfall, finanzielle Verluste sind auch leichter abzudecken. Gegen z.B. Indien o.ä. auf eigene Faust ist inzwischen ein RV-Urlaub in den Staaten selbst abseits vom Campground aus meiner Sicht völlig entspannt.
Es ist sicherlich auch eine Sache mit der Erfahrung.

partybombe

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Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
« Antwort #64 am: 19.03.2021, 16:21 Uhr »
Ja, in Nordeuropa muss man mit Regen rechnen.
Wir hatten damals im Juni/Juli tolles Wetter - sehr oft blauer Himmel und 22 Grad. Die Ausnahme war Bergen am Ende des Urlaubs, da hat es 48 Stunden ununterbrochen stark geregnet; wir hofften immer auf Besserung, doch haben wir wohl nur im Inneren (Museen) aufgehalten.

Doreen & Andreas

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Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
« Antwort #65 am: 22.03.2021, 08:45 Uhr »
24. August 2020: Elverum – Kongsvinger

Die Nacht war unglaublich kalt! Andreas wachte gegen 6:30 Uhr auf und konnte nicht mehr einschlafen. Also zog er sich an und machte einen Morgenspaziergang über den Campingplatz und ein Stück am Fluss entlang. Dichte Nebelschwaden waberten über dem Wasser und es war richtig eklig feucht-kalt bei gerade mal 4°C.







Als die Sonne allmählich den Nebel auflöste, baute er Tisch und Stühle vor dem Wohnmobil auf und weckte den Rest der Familie. Frühstück gab es draußen in der Sonne, weil es da deutlich wärmer war als im ausgekühlten Wohnmobil. Anschließend gingen wir kurz zum Wasser und warfen einen Blick auf die Boote. Die waren leider nicht umgedreht und dadurch halb voll Wasser. Selbst wenn wir das auskippten, würde ein Rest darin verbleiben. Dazu war es im Schatten noch empfindlich kalt, so dass uns nicht nach längerem Stillsitzen im Paddelboot war. Also verzichteten wir schweren Herzens darauf und überlegten, was wir mit der gewonnenen Zeit anfangen sollten. Zur Auswahl standen ein Stadtbummel durch Elverum oder ein kleiner Abstecher zum ehemaligen Olympiastützpunkt Hamar. Wir entschieden uns für letzteres, leerten vor der Abfahrt aber rasch noch den Abwassertank und füllten Trinkwasser auf.
Als erstes steuerten wir die Vang Kirche im Vorort Ridabu an, die als mächtigste und zugleich schönste ländliche Kirche Norwegens gilt. Wie meistens bisher war uns ein Blick in das Innere leider nicht vergönnt.





Nächster Anlaufpunkt war die Olympiahalle Vikingskipet. Diese wurde für die Olympischen Winterspiele 1994 in Lillehammer in Form eines umgedrehten Wikingerschiffes gebaut, woher sich auch der Name ableitet. Mit bis zu 20.000 Plätzen gehört sie zu den größten Eisschnelllaufhallen der Welt, ist aber auch Austragungsort für andere Sportveranstaltungen und Konzerte.



Anschließend fuhren wir in Richtung Zentrum, was aber gar nicht ganz einfach war, weil immer wieder niedrige Brücken die Zufahrt mit unserem Wohnmobil unmöglich machten. Als wir endlich einen Weg gefunden hatten, bestand die nächste Aufgabe im Finden eines geeigneten Parkplatzes. Nach einigem Hin und Her hatten wir schließlich Glück, doch der Parkscheinautomat wollte weder Bargeld noch eine unserer Karten annehmen. Mit der Hilfe eines freundlichen Passanten, der uns geduldig beim Download und der Bedienung einer norwegischen Parking-App behilflich war, bekamen wir aber einen elektronischen Parkschein, der sich bei Bedarf jederzeit und von überall per Handy verlängern ließ. So hatten wir diesmal überhaupt keine Eile oder irgendwelche Bedenken und konnten in Ruhe zu einem Stadtbummel aufbrechen.
Das Zentrum von Hamar ist recht überschaubar. Wir sahen uns zunächst die Domkirke an, spazierten dann durch die Fußgängerzone und anschließend hinunter zum Pier.









Als sich der Hunger meldete, schauten wir uns nach einem bezahlbaren Snack um. Das war gar nicht so einfach, selbst für Kleinigkeiten musste man hier ganz schön tief in die Tasche greifen. Nach einer Weile fanden wir einen kleinen Supermarkt mit einer Imbiss-Ecke, wo es genau noch vier Pizzastücke gab. Zwei davon genehmigten sich Doreen und Andreas, Vincent entschied sich für Wienerpølse (so eine Art norwegischer Hot Dog). Da Lisa etwas Vegetarisches wollte, gingen wir dann ein paar Straßen weiter zu einem Dönerimbiss, wo wir für sie eine Falafel-Pita bestellten. Das dauerte einige Zeit und weil der Hunger bei uns noch nicht so ganz gestillt war, holte Andreas in der Zwischenzeit noch die beiden anderen Pizzastücke aus dem ersten Imbiss. Anschließend entschieden wir uns noch für einen Kaffee, den wir wegen der langen Wartezeit sogar gratis bekamen.
Satt und zufrieden schlenderten wir zurück zum Wohnmobil und schauten dabei, was es noch Sehenswertes in der Umgebung gab. Sehr interessant sah die Ruine der ehemaligen Dominikanerkirche aus. Sie wurde im 12. Jahrhundert erbaut und war lange Zeit weit sichtbares Wahrzeichen der Region. Nach der Reformation 1536/37 war Norwegen nicht länger katholisch, die Kathedrale wurde aufgegeben und 1567 von schwedischen Soldaten zerstört. Im Jahr 1987 entschied die Stadt, die denkmalgeschützte Ruine mit einem Glasbau zu konservieren, der 1998 fertiggestellt wurde. Dieser ist Museum und Veranstaltungsort zugleich und heute wiederum ein modernes Wahrzeichen von Hamar.





Gegen 17 Uhr verließen wir die Stadt, der ungeplante Besuch hier hat uns gut gefallen.
Über die E6, die Fv24 und die E16 fuhren wir nach Kongsvinger, machten unterwegs noch einen kurzen Einkaufsstopp bei einem Kiwi-Markt und checkten um 19 Uhr auf dem Sigernessjøen Familie Camping ein. Der Platz liegt an einem wunderschönen See, wird aber leider von der Straße von diesem getrennt.



Dennoch war es erstaunlich ruhig und während Doreen und Andreas bei Bier und Wein die letzten Sonnenstrahlen genossen, spielten Lisa und Vincent Frisbee und Fußball. Andreas schrieb noch ein wenig Reisebericht, dann gab es Abendbrot und nach zwei Runden „Saboteur“ waren wir alle reif fürs Bett.

Gefahrene Strecke: 153 km
Übernachtung: Sigernessjøen Camping (295NOK / ≈28,00€)
Viele Grüße,
Andreas
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partybombe

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Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
« Antwort #66 am: 22.03.2021, 10:29 Uhr »
Ein Supersonnenscheintag nach der kalten Nebelnacht

Doreen & Andreas

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Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
« Antwort #67 am: 23.03.2021, 08:10 Uhr »
25. August 2020: Kongsvinger – Halden

Heute schliefen wir alle aus. Keiner hatte so recht Lust aufzustehen, keiner trieb heute Morgen in irgendeiner Weise an. Das war auch gar nicht nötig, denn Check-out-Time war erst um 14 Uhr. Und besondere Sehenswürdigkeiten hatten wir auf der heutigen Route auch nicht auf dem Plan.
Als Andreas gegen 9 Uhr aufstand, schien bereits die Sonne vom strahlend blauen Himmel. Dennoch zeigte das Thermometer lediglich 8°C.



Frühstück gab es trotzdem wieder draußen vor dem Wohnmobil. Anschließend blieben wir noch ein Weilchen sitzen und genossen die wärmenden Sonnenstrahlen. Während Doreen und Andreas dann langsam zusammenpackten, nutzen Lisa und Vincent noch einmal die Gelegenheit, eine Runde Minigolf zu spielen.
Um 12:30 Uhr waren wir abfahrbereit und verließen den Campingplatz. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite und wir folgten der Rv2 und später der Fv21 nach Süden. Die Straße glich streckenweise einer Achterbahn, es ging rauf, runter und in engen Kurven durch Wald und Flur. Zwischendurch ließen wir ein paar Motorradfahrer passieren, die sicher mehr Spaß an der Straße hatten als wir mit unserem 8m langen Dickschiff.
Nach etwa 90 Kilometern wies uns das Naviagtionssystem an, die Fv21 zu verlassen und rechts auf die Fv228 abzubiegen. Wir folgten artig der Aufforderung und damit ging das Lenkradkurbeln erst richtig los. Die Straße wurde immer schmaler, teils einspurig und führte durch ein Landschaftsschutz- oder Naherholungsgebiet. Die Umgebung war wirklich zauberhaft, immer wieder fuhren wir entlang malerischer Seen, über kleine Brücken und dann wieder durch den Wald. Doch so schön die Strecke auch war, so anspruchsvoll war sie auch für alle Insassen. Irgendwann meldete Vincent dringenden Bedarf an frischer Luft an, doch Parkmöglichkeiten gab es keine und ein längerer Halt war auf dieser schmalen Straße auch nicht möglich. Kurz darauf fanden wir aber wieder auf die Fv21 zurück und hielten an einem Rastplatz am Rødennessjøen-See.



Wir machten ein kleines Picknick mit frischem Obst und beobachteten Schmetterlinge, die sich in schier unendlicher Zahl auf den Blüten der Wiese tummelten.



Ein paar Schritte entfernt fanden wir dann ein Volleyballfeld mit Netz am Strand. Einen Ball hatten wir selbst dabei und so nutzten die Gelegenheit für ein bisschen Bewegung.
Nach einer Stunde Rast waren wir bereit zur Weiterfahrt. Kurz darauf erreichten wir bereits Ørje, wo wir uns die Schleuse am Haldenkanalen anschauten.



Hier wird über drei Schleusenkammern ein Höhenunterschied von 10 Metern überwunden. Wir beschnupperten noch ein wenig die Touristenboote, auf denen zu besseren Zeiten Kanalfahrten angeboten werden.



Im Moment sah hier aber alles sehr ruhig und verlassen aus.



Anschließend kauften wir ein paar Kleinigkeiten in einem nahe gelegenen Supermarkt ein und als sich dann der kleine Hunger meldete, machten wir noch einmal eine kurze Pause an der Øymark kirke und aßen ein paar Lomper.



Gegen 17:30 Uhr erreichten wir Halden, fuhren hinauf zur Festung und checkten auf dem dortigen Areal befindlichen Fredrikstein Camping ein.



Als wir uns dort eingerichtet hatten, machten wir einen Spaziergang über das Festungsgelände.







Dort erfuhren wir, dass es um 22:00 Uhr eine kostenlose Lichtshow zur Historie dieses Ortes gab. Die wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und so gingen wir nach dem Abendbrot noch einmal in den Festungshof. Die Show war recht aufwändig gemacht, es wurden Bilder auf die Mauern projiziert, dazu gab es akustische Effekte und einige Gimmicks in den Fenstern der Gebäude.





Zurück im Wohnmobil schauten wir uns noch einen Film (Cool Runnings) an und legten uns um 0:30 Uhr schließlich zur Ruhe.

Gefahrene Strecke: 170 km
Übernachtung: Fredrikstein Camping (310NOK / ≈29,50€)
Viele Grüße,
Andreas
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freddykr

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Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
« Antwort #68 am: 23.03.2021, 08:42 Uhr »
Nach etwa 90 Kilometern wies uns das Naviagtionssystem an, die Fv21 zu verlassen und rechts auf die Fv228 abzubiegen. Wir folgten artig der Aufforderung und damit ging das Lenkradkurbeln erst richtig los. Die Straße wurde immer schmaler, teils einspurig und führte durch ein Landschaftsschutz- oder Naherholungsgebiet. Die Umgebung war wirklich zauberhaft, immer wieder fuhren wir entlang malerischer Seen, über kleine Brücken und dann wieder durch den Wald. Doch so schön die Strecke auch war, so anspruchsvoll war sie auch für alle Insassen. Irgendwann meldete Vincent dringenden Bedarf an frischer Luft an, doch Parkmöglichkeiten gab es keine und ein längerer Halt war auf dieser schmalen Straße auch nicht möglich.

Bei sowas bin ich immer froh, selbst am Steuer zu sein.
Wenn ich da immer an die Urlaube damals mit meinen Eltern zurück denke... ;) :hilfe: 
Viele Grüße,
Danilo


partybombe

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Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
« Antwort #69 am: 23.03.2021, 16:00 Uhr »
Ich habe ja fast schon darauf gewartet, dass mal die Straßen schmaler wurde :shit:
Wie weiter vorne schon mal angemerkt, war es mit dem Wohnwagen vor 30 Jahren ab und an schon etwas abenteuerlich, wenn - wohl besonders nach Fährüberfahrten - mehrere Sattelschlepper entgegenkamen. Denn nicht immer war gleich eine Ausweichstelle vorhanden bzw. wir mussten zurücksetzen.
Ich hatte schon gedacht, dies hätte sich völlig verändert.

Die Ausblicke sind natürlich - auch auf den Bilder - zauberhaft.

Doreen & Andreas

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« Antwort #70 am: 24.03.2021, 08:11 Uhr »
Nein, das war natürlich nicht die erste schmale Straße, die wir gefahren sind. Gleich zu Anfang, als wir von Fagernes aus in die Berge gefahren sind, der Abstecher zu der kleinen Kirche. Da führte beispielsweise auch eine sehr schmale Straße hin und natürlich kam uns auch ein Traktor entgegen.
Aber das war halt ein einmaliger Stich, da fährt man mal ein Stück langsamer und steigt hinterher aus.
Bei der letzten Etappe zog sich die schmale, kurvige Straße ewig hin. Als Fahrer habe ich damit kein Problem, muß mich halt nur konzentrieren. Allen anderen Insassen krempelt sich da irgendwann aber der Magen um  :lol:
Viele Grüße,
Andreas
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« Antwort #71 am: 24.03.2021, 08:18 Uhr »
26. August 2020: Halden – Varberg

Heute war unser letzter Tag in Norwegen. Nach dem Frühstück schauten wir uns zunächst auf einem älteren, nicht mehr bewirtschafteten Teil der Festung um.







Dann war mal wieder Abwassertank leeren und Frischwasser auffüllen fällig und gegen 12:00 Uhr konnten wir starten. Der erste Weg führte uns in einen Supermarkt, um die norwegischen Pfandflaschen loszuwerden und ein paar kleine Dinge einzukaufen. Dann hielten wir an einer Tankstelle, weil wir die letzten norwegischen Kronen noch sinnvoll umsetzen wollten. Aber leider gab es nur automatische Zapfsäulen, die keinerlei Bargeld akzeptierten. Das war bei allen bis zur schwedischen Grenze folgenden Tankstellen so und so behielten wir eben ein Startkapital für die nächste Reise zurück.
Das Wetter präsentierte sich heute erneut bedeckt mit gelegentlichen Schauern.



Wir fuhren auf der E6 bis Göteborg, verpassten dort in der rush hour zwei Abfahrten und landeten beim Umkehren in einem Gewerbegebiet. Das nutzten wir gleich für eine kleine Picknickpause mit Lomper und Obst. Außerdem schauten wir, wo wir denn einen schönen Campingplatz für die heutige Nacht finden könnten. Im Moment war es uns aber noch zu früh dafür. Daher beschlossen wir, noch ein Stück zu fahren, was die morgige Strecke bis Kopenhagen ein wenig verkürzen würde. Letztlich entschieden wir uns für den Apelvikens Camping Platz bei Varberg, wo wir gegen 17:30 Uhr eintrafen.



Hier gab es neben einer Minigolf-Anlage sogar einen beheizten Pool, der noch eine halbe Stunde geöffnet hatte. Im Handumdrehen hatten Lisa und Andreas die Badesachen an und gingen noch bis 18 Uhr schwimmen.
Bis zum Abendbrot wollten wir uns noch etwas die Beine vertreten. Wir liefen etwas durch Apelviken, vorbei an einer kleinen Kapelle und an zwei auffälligen, roten Wassertürmen in Richtung Strandpromenade.





Da sich der Himmel zusehends verfinsterte, drehten wir dort jedoch um und gingen wieder in Richtung Campingplatz. Auf dem Rückweg zog der alte Leuchtturm auf den Felsenklippen noch einmal unsere Aufmerksamkeit auf sich. Besonders vor den dunklen Wolken gab dieser ein tolles Bild ab.





Zurück am Wohnmobil gab es dann rasch Abendbrot und wir schauten bis zum Schlafengehen noch ein bisschen fern.

Gefahrene Strecke: 280 km
Übernachtung: Apelvikens Camping (415SEK / ≈40,50€)
Viele Grüße,
Andreas
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« Antwort #72 am: 24.03.2021, 09:51 Uhr »
Dankeschön für den interessanten Bericht, der in mir viele Erinnerungen wachrief. Ich habe auch festgestellt, dass wir damals sehr viel Glück mit dem Wetter hatten. Ich denke euer wechselhaftes Wetter ist für den hohen Norden normal; es ist ja kein Badeurlaub. Ich habe wieder einmal gezeigt bekommen, wie schön es auch in Nordeuropa ist, daher müssen wir Norwegen, aber auch Dänemark, Schweden und Schottland noch einmal auf die Liste setzen; in Finnland waren wir noch nie.
Lieben Dank für den Bericht und die Bilder, dir dies mir vor das Auge führten.

Doreen & Andreas

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« Antwort #73 am: 24.03.2021, 11:06 Uhr »
Na, mal immer langsam mit den jungen Pferden. So ganz am Ende bin ich mit dem Bericht noch gar nicht...  :wink:
Was das Wetter betrift, so waren wir dieses Jahr eigentlich ganz zufrieden. Viel Sonne, angenehme Temperaturen und kaum Regen. Da hatten wir bei unserer ersten Reise 2008 viel mehr Pech.
Viele Grüße,
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« Antwort #74 am: 24.03.2021, 11:11 Uhr »
Na, mal immer langsam mit den jungen Pferden. So ganz am Ende bin ich mit dem Bericht noch gar nicht...  :wink:
Was das Wetter betrift, so waren wir dieses Jahr eigentlich ganz zufrieden. Viel Sonne, angenehme Temperaturen und kaum Regen. Da hatten wir bei unserer ersten Reise 2008 viel mehr Pech.
Ich wollte euch bereits am letzten Tag danken.
Auch ich denke, euer Wetter war im guten Durchschnitt. Wir hatten ein Traumwetter, mit Ausnahme von Bergen, wo es 2 volle Tage geschüttet hat.