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Autor Thema: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland  (Gelesen 35299 mal)

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DocHoliday

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Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #60 am: 04.06.2015, 18:42 Uhr »
Auch wenn das hier so langsam den Charakter eines Selbstgesprächs annimmt mache ich einfach weiter.

17.2.15 Der See spiegelt, der Gletscher schrumpft

Mal wieder klingelte mitten in der Nacht mein Wecker. Ich wollte den Sonnenaufgang am Lake Matheson erleben bzw. den frühen Morgen, wenn die von der Sonne angestrahlten Berge sich im See spiegeln. Dazu musste ich aber erstmal die Serpentinenstrecke nach Fox Glacier hinter mich bringen. Um die Zeit störten da zwar keine LKW aber Serpentinen im dunklen sind auch nicht ohne. Trotz Dunkelheit habe ich nur ein Drittel der Zeit vom Vortag gebraucht. So hatte ich genug Zeit, mir an einer Tanke in Fox Glacier einen Kaffee zu organisieren. Inzwischen konnte man sehen, dass der Himmel komplett bewölkt war. Lohnte es sich überhaupt weiter zu fahren?

Pffft! Jetzt bin ich schon so weit gekommen, jetzt fahre ich auch weiter!

Etwa zum Sonnenaufgang kam ich dann am Parkplatz zum Lake Matheson an. Zu sehen war davon allerdings nichts - dichte graue Wolken und etwas Nebel überall. Ich bin trotzdem zum See gelaufen. Dort war ich zuerst am "falschen" Viewpoint: Zu sehen war aber außer Wasser und Bäumen sowieso nichts. Berge? Gibt es hier welche?


Also aufgeben und zurück zum Auto?

Pffft, jetzt bin ich schon so weit gekommen, jetzt laufe ich auch weiter zum zweiten Viewpoint (dem "richtigen")!

Hier konnte man zumindest ahnen, dass da Berge hinter den Wolken sein müssen.


Aber mehr als ahnen, war auch nicht. Die ersten Möchtegern-Bergfotografen waren schon dabei, ihren Kram zusammen zu packen. Bei mir meldete sich der Magen und wollte Frühstück. Also zurück zum Café am Parkplatz?

Pffft, jetzt bin ich ich so weit gekommen, jetzt kann der Magen auch noch etwas länger warten!

Und siehe da!



Innerhalb von wenigen Minuten war die Wolkendecke so weit aufgerissen, dass die Berge dahinter sichtbar wurden. Windstill war es sowieso die ganze Zeit gewesen.



Wow!

Das Schauspiel dauerte aber nur ein paar Minuten. Keine Viertelstunde später sah es wieder so aus.



Fazit: Machtmal muss man einfach nur stur sein und dann riesiges Glück haben! :D

Glücklich und zufrieden habe ich die Runde um den See komplettiert (insgesamt ca. 4 km) und dann im Restaurant am Parkplatz ganz ordentlich gefrühstückt. Hier kam jetzt ein Reisebus nach dem anderen an, wobei ein Großteil der Besucher es wegen des nach wie vor grauen Wetters nur bis ins Café geschafft hat.
Anschlie0end ging es etwas entspannter die Serpentinenstrecle zurück nach Franz Josef Glacier, um Marie (meine Patentochter) einzusammeln (Sonnenaufgänge sind nicht so ihr Ding ;)) und dann die Strecke zum dritten mal an dem Tag unter die Räder zu nehmen. Diesmal sind wir zum Fox Glacier gefahren und haben die Wanderung zum Fuß des Gletschers gemacht.





In meinem Führer stand, dass 2013 der Trail verlängert worden sein und das Ende des Trails jetzt (2013) oberhalb des Gletschers läge. Als wir da waren, stand am Ende des Trails ein Schild, dass es ca. 200m bis zur Gletscherzunge wären.



Zum Vergleich: So sah es 2013 aus:


Die Felsen im Vordergrund sind die gleichen, die man auf meinem ersten Bild sieht. Erschreckend!

Anschließend sind wir am Lake Matheson vorbei zur Küste gefahren und haben es uns ein wenig am Gillespies Beach gemütlich gemacht. Da war vor uns jemand fleißig:



Ansonsten ist mir der Strand vor allem, durch die unglaublichen Menschenmassen aufgefallen. Man hat kaum einen Platz für sein Handtuch gefunden!







Auf dem Weg zurück nach Fox Glaicer haben wir eine Anhalterin eingesammelt. Eine Kanadierin, de seit über 3 Jahren in Australien und Neuseeland unterwegs war. Eigentlich hatte sie nur 3 oder 4 Monate Australien geplant ;)
Zum krönenden Abschluss durfte ich zum vierten mal an diesem Tag (und zum fünften mal insgesamt) die Serpentinen nach Franz Josef Glacier angehen. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich die Strecke wohl auch mit geschlossenen Augen fahren können.

Die Sonnenuntergangs-Session habe ich weiter rationalisiert. Man muss gar nicht raus auf den Balkon. Es reicht, die Balkontür aufzumachen (bzw. aufmachen zu lassen, wenn schon, denn schon :D).





Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #61 am: 04.06.2015, 19:42 Uhr »
Und weil ich gerade Zeit habe, gleich noch einen Tag hinterher:

18.2.15 Fliegen ist schöner!

Heute stand der Heliflug auf dem Programm. Bis zum Abend hatte der Wetterbericht noch teilweise bewölkt voraus gesagt aber jetzt lachte die Sonne vom blauen Himmel. So haben wir das gebucht!  :D
Nach einer kurzen Einführung ging es gleich los. 5 Leute plus Pilot in den Heli gequetscht, Gurte an, Kopfhörer auf und schon geht es los.




Liftoff!

Das Tal des Franz osef Glaciers ging es hoch in die Berge.





Hier oben ist der Gletscher noch 200 oder 300m dick und sieht so aus, wie man sich einen Gletscher vorstellt.





Schon nach kaum 10 Minuten hatten wir den Kamm der Southern Alps erreicht.



Jetzt lagen die Gipfel von Mt. Cook und Mt. Tasman direkt vor uns.







Den grauen und den türkisen See dort unten hatten wir vor ziemlich genau 2 Wochen von unten gesehen und sind seitdem einmal um die ganze Insel herum gefahren. Mit dem Heli ist man in 10 Minuten da ;)








Nette Kurvenlage

Auf dem Fox Glaicer sind wir gelandet. So ganz alleine waren wir dort aber nicht ;)



Mit unserem standen da oben gleichzeitig 5 oder 6 Helis. Ich schätze mal, dass es alleine in Fox Glacier und Franz Josef Glacier mehr private Hubschrauber gibt als in ganz Deutschland.





Nach ca. 15 Minuten war die "Pause" dort oben beendet und es ging wieder in die Luft. Die Helis waren übrigens perfekt ausgestattet. Der Pilot hat dort oben von allen Gästen Fotos vor dem Hubschrauber gemacht und sie im Heli gleich ausgedruckt mit einem kleinen Thermodrucker. Konnte man gleich einstecken und mitnehmen - gegen einen kleinen Unkostenbeitrag natürlich! ;)
Auf dem Flug nach oben hatte ich einen Fensterplatz hinten, jetzt durfte ich sogar nach vorne! Besserer Rundumblick aber noch mehr Spiegelungen.







Festhalten bitte!



So langsam ging es jetzt wieder runter ins Tal.




"Meine" Serpentinenstrecke zur Abwechslung mal von oben.

Viel zu schnell waren wir wieder unten und der Flug war vorbei. Auch dieser Flug war ein tolles Erlebnis!
Wir waren in Fox Glacier noch einen Kaffee trinken, haben dann unser Auto im Hotel abgeholt und uns auf den Weg an die Küste gemacht. Greymouth war das Ziel. Unterwegs wollte das eine oder andere türkise Flüsschen aufs Bild.




Das müssten Whataroa und Wanganui River sein.

Ein paar hübsche Seen gab es auch noch zu bewundern (Name unbekannt)




Irgendwann sahen wir einen Wegweiser zu einem Treetop-Walk und sind spontan abgebogen. Mitten im Nirgendwo hatte hier jemand ein paar Stahtürme gebaut und soie miteinander verbunden, so dass man zu Fuß in den Baumkronen umher laufen konnte. War ein ganz nettes Erlebnis.







Blick nach unten


Und Aussicht gab es von da oben auch.


Weil es gerade Mittag war, haben wir gleich noch dem Restaurant einen Besuch abgestattet und ganz ordentlich gegessen.
Nächster Stop war Hokitika, ein Küstenstädtchen mit einer bewegten Geschichte als Goldgräberstadt.



Am besten hat uns der Strand gefallen, Dort hatte es in der Woche zuvor einen Wettbewerb gegeben für Skulpturen aus Treibholz und die teilweise wirklich sehenswerten Exponate standen noch.











Von Hokitika aus sind wir eine Schleife ins Inland gefahren, um uns unächst den Lake Taniere anzuschauen.



Dort leigen gleich neben der gut fahrbaren Gravel Road die Dorothy Falls.



Nächster Stop war die Hokitika Gorge, gefüllt mir unglaublich türkisem Wasser.







Allerdings war das türkise Wasser auch bei Sandflies sehr beliebt, so dass wir uns recht schnell wieder verabschiedet haben.
In Greymouth hatte ich vorgebucht im Motel mit dem schönen Namen Aachen Place Motel. Weil noch Zeit war habe ich mich gleich wieder auf den Weg gemacht und bin die Kpste nach Norden gefahren bis zu den Pancake Rocks.





Nachdem den ganzen Tag die Sonne geschienen hatte, schoben sich ausgerechnet zum Sonnenuntergang ein paar Wolken vor die Sonne.











Im dunklen ging es die Küstenstraße wieder zurück und Abendessen gab es Pizza von Domino's. Zum kochen zu müde, zu essen gehen zu faul ;)
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #62 am: 04.06.2015, 23:45 Uhr »
Ich habe gerade einen Lauf, also gibt es gleich noch einen Tag hinterher. Außerdem muss ich fertig werden, weil schon ab Dienstag die nächste Reise "droht" ;)

19.2.15 Pfannkuchen und Höhle

Morgens war zum Sonnenaufgang Motukiekie Beach geplant aber der Wettergott war dagegen. Dichte Wolken, kein einziger Stern am Himmel - also Plan B: Wecker aus, umdrehen und weiter schlafen ;)

Nach gemütlichem Frühstück zeigte ein Blick auf den Tidenkalender, dass wir gerade noch genug Zeit hatte, zu den Pancakes Rocks zu fahren bevor die Flut auf dem höchsten Stand ist. Sehr gut! Dort gibt es nämlich auch ein Blowhole, das bei Flut recht sehenswert sein soll.





Auch um die Mittagszeit sind die Felsen durchaus fotogen. Allerdings sehen sie mit den vielen Schichten für mich eher wie Baumkuchen aus als wie Pfannekuchen. Na ja, eigentlich ist der Name wohl auch eher eine Verballhornung des Maori Namens: Punakaiki Rocks.
Leider war die Tide an dem Tag wohl nicht hoch genug. Das Blowhole war auf jeden Fall wenig beeindruckend.



Landschaftlich haben mir die Felsen aber auch dieses mal wieder gefallen.





Nach einem Besuch im Giftshop und Café gegenüber mit Erwerb von kühlen Getränken und Eis sind wir langsam die Küstenstraße wieder nach Süden gefahren und haben an der einen oder anderen Bucht gehalten. Ein netter kleiner Spaziergang führte auf dieser baufälligen Brücke über den Fox River



durch ein bisschen Regenwald


und quer über den Rasen von ein paar Ferienhäusern (ganz legal, ist ein offizieller DoC-Trail) zu einer kleinen Sea Cave.





Sehr nett, direkt neben der Straße und trotzdem wahrscheinlich so gut wie nie von Touries besucht ;)
Weiter ging es von Bucht zu Bucht nach Süden.









Am Nachmittag waren wir zurück in Greymouth und haben uns das Örtchen etwas näher angesehen. War schnell erledigt. Greymouth hat touristisch gar nichts zu bieten außer der zentralen Lage.
Dieser Turm war noch das fotogenste:


Immerhin einen Supermarkt haben wir gefunden und fürs Abendessen eingekauft. Relativ früh waren wir zurück im Hitel. Aber nach dem vollen Programm am Vortag war so ein ruhiger Tag zum erholen mal ganz o.k.
Gruß
Dirk

Yaphi

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Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #63 am: 05.06.2015, 02:14 Uhr »
Respekt, was ihr an manchen Tagen für ein Programm abspult...
Ich war insgesamt zwei Monate reisenderweise auf der Südinsel unterwegs und bin beeindruckt, wieviel von dem, was ich in zwei Monaten gemacht habe, ihr in ein paar Wochen wegzieht... mir fällt da echt kaum was ein, was ihr nicht gemacht hättet...

Den Heliflug auf den Gletscher habe ich mir damals gespart, nachdem ich die Bilder gesehen habe, muss ich wohl zugeben, dass das ein Fehler war... von oben sieht das Ganze doch nochmal deutlich beeindruckender aus.

Und ich hatte außerdem den exakt gleichen Gedanken, dass gefühlt Tausende Neuseeländer Flugscheine und-lizenen haben müssen, weil man in jedem zweiten Ort Rundflüge buchen kann.

lonewolf81

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Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #64 am: 05.06.2015, 09:28 Uhr »
Ganz allein bist Du sicher nicht - ich lese den Bericht sehr gerne und je mehr Tage Du einstellst, desto mehr wächst auch die Liste für einen Wiederbesuch. Das Land ist einfach unbeschreiblich schön.

Wir waren zwei Tage in Folge am Lake Mathieson und haben leider NIE irgendwelche Berge gesehen. Glückspilz. ;)

DocHoliday

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Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #65 am: 05.06.2015, 21:12 Uhr »
Ah, da fühle ich mich doch gleich nicht mehr so alleine! ;)

20.2.15 Sternenhimmel und Sternenboden

Zweiter Versuch Motukiekie. Als der Wecker klingelte war der Himmel sternenklar und die Gezeiten sollten auch mitspielen (man kann nur ca. 90 Minuten vor und nach Ebbe zu diesem Strand). Also raus aus dem Bett und ab ins Auto. Es war immer noch stockfinster als ich an der Stelle ankam, von wo aus man zum Strand laufen kann. Es sind ca. 2 km bis zu den schönsten Seastacks Der Sonnenaufgang war ca. 1 Stunde nach dem tiefsten Stand der Ebbe. Ich hätte dann noch ca. eine halbe Stunde Zeut zum knipsen und langsam zurück laufen. Sollte klappen.
Also die Stirnlampe raus kramen, die immer im Fotorucksack ist und los geht es. Hm, wo ist die verdammte Stirnlampe? Sch***e! Die hatte ich 2 Tage vorher raus´geholt um zu checken, ob die Batterien noch gut sind. Und offensichtlich habe ich sie nicht zurück in den Rucksack getan. Na Super! Das iPhone als Taschenlampe nutzen ist auch nur eine mäßige Idee, wenn der Akku bei unter 20% ist. Da kommt ja mal wieder alles Glück zusammen.
Also versuchen wir es halt im dunklen. Keine gute Idee. Schon auf den ersten Metern die ca. 4 oder 5m  hohe Felsstufe hinunter zum Strand habe ich mich 2x nur kanpp davor retten können, diese Stufe mit einer Beschleunigung von ca. 9,81m/s² zu nehmen. Was nun? wenn ich warte, bis es hell genug ist, um auch ohne Lampe was erkennen zu können, komme ich nicht mehr rechtzeitig vor der Flut dahin, wo ich hin will. Mist!

Nach kurzem überlegen habe ich in paar Sternbilder gemacht und mich dann schweren Herzens entschlossen, unverrichteter Dinge wieder zurück zu fahren.







Zumindest war die Milchstraße schön zu sehen.
Später am Tag habe ich dann übrigens fest gestellt, dass ich nur 50 m weiter hätte fahren müssen, um ganz ohne Kletterei zum Strand hinunter zu kommen. Gute Vorbereitung ist halt alles!

Zurück ins Hotel bin ich frustriert wieder ins Bett und habe mich in den Schlaf geweint ;)
Am Vormittag haben wir eine kleine Wanderung zu den Coal Creek Falls gemacht. Etwa 2 km geht es mehr oder weniger sanft bergab durch den Regenwald zu ganz netten Wasserfällen, die allerdings etwas ungünstig halb im Sonnenlicht und halb im Schatten lagen.



Anschließend sind wir noch einmal nach Hokitika gefahren, haben gemütlich ein Eis gegessen und uns faul an den Strand gehauen. Mit leichtem Sonnenbrand und Sand in allen Ritzen sind wir erst am späten Nachmittag wieder zurück nach Greymouth.



Da Motukiekie Beach der Hauptgrund gewesen war, ausgerechnet in Greymouth zu übernachten, habe ich mich noch einmal auf den Weg gemacht. Die Ebbe sollte etwa eine knappe Stunde vor Sonnenuntergang sein. Das müsste also funktionieren. Bei strahlendem Sonnenschein bin ich los gefahren, unterwegs schien ebenfalls die Sonne. Aber als ich angekommen war, meinen Fotokram auf den Rücken geschnallt hatte und los laufen wollte, war die Sonne auf einmal weg und ein Blick zum Himmel zeigte, dass es sich ruckzuck zugezogen hatte. Egal! Ich will jetzt da hin!

Die etwa 1,5 km bis zu den ersten interessanten Seastacks waren auf dem festen feuchten Sand gut und flott zu laufen und die Felsen, die dann kommen, sind die Mühe auf jeden Fall wert. Vor allem, wenn auch noch die Seesterne Kooperieren und für einen Sternenboden statt einem Sternenhimmel sorgen ;)=











Die Wolken, durch die Sonne die ganze Zeit immer gerade eben nicht wieder durch kam, sorgten teilweise für interessante Lichtstimmungen.







Da das Wasser nicht so schnell stieg wie erwartet konnte ich bis zum Sonnenuntergang bleiben ohne nasse Füße zu bekommen.







Aber so langsam wurde der Strand jetzt schmaler, so dass ich mich schließelich losgerissen habe. Allerdings bin ich jedesmal, wenn ich mich umgedreht habe, wieder zurück Richtung der Felsen gelufen, u, noch ein ppar Bilder bei dem jetzt immer besser werdenden Licht zu machen. Der Himmel begann förmlich zu glühen. Was interessieren da nasse Füße?





Es wurde also eine Art langsames Rückzugsgefecht. Ein paar Schritte Richtung Auto gelaufen - umgedreht - Boah! - wieder ein paar Schritte zurück Fotos gemacht - wieder Richtung Auto gelaufen - umgedreht - Boah! und so weiter und so weiter



Als Abschluss noch mal ein Blick zurück durchs Tele


Schöööön war es! Vielleicht gibt es ja am nächsten Morgen doch noch eine Chance zum Sonnenaufgang auch wenn der Wetterbericht anderer Meinung war. Um es vorweg zu nehmen: Der Wetterbericht behielt recht, es regnete morgens früh.

Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #66 am: 06.06.2015, 14:56 Uhr »
21.2.15 Mittags zum Volksfest, abends ein Wrack

Es hieß Abschied nehmen von der Westküste. Bis wir mit Frühstück und Auto beladen fertig waren hatte sich das Wetter wieder gebessert und die Sonne kam raus. Im vorbei fahren haben wir noch mal einen Blick auf Motukiekie geworfen.





Dabei konnte man auch ganz gut sehen, warum man besser nur bei Ebbe dort sein sollte, wenn man kein Fisch ist ;)
Das Wetter war durchaus abwechslungsreich. Regenschauer wechselten sich ab mit Sonnenschein. Bei einer Ortsdurchfahrt sahen wir im vorbei fahren etwas, dass wie ein Volksfest aussah. Das schauen wir uns an! Schwindelerregende 3$ Eintritt pro Nase waren gerade noch zu finanzieren und es hat sich auf jeden Fall gelohnt!

Gleich im Zeit neben dem Eingang wartete das erste Highlight auf uns: Ein Schafscherwettbewerb.





Unglaublich, mit welcher Geschwindigkeit das abging! Viel mehr als eine Minute pro Schaf haben die Jungs nicht gebraucht.







Der Nachschub wartete geduldig


Wo ist der Fehler?


Außer Schafscheren gab es auch sonst noch allerlei Wettbewerbe und Aktivitäten.

Holzfäller




Springreiter


Erste Hilfe


Mit dem Zauziehen waren sie leider schon fertig. Aber alle möglichen Verkaufsstände gab es noch


ein paar Landmaschinen


und die Musik fehlte natürlich auch nicht.


Hat echt Spaß gemacht, sich dort umzuschauen. Am nächsten Tag war auch noch ein Rodeo mit ein bisschen Pamplona-Feeling (die Stiere werden vor dem Rodeo durch den Ort getrieben).
Um ein wenig Zeit wieder raus zu holen, sind wir den Rest der Strecke bis Motueka mit nur einem kurzen Aussichtsstop durch gefahren.



Trotzdem war es zu spät, um noch eines der Wassertaxis zu erwischen, die einen in den Abel Tasman Nationalpark bringen., Der ist nämlich nur zu Fuß oder vom Wasser aus zu erreichen.

Also sind wir nur so weit möglich die Küste entlang gefahren und haben uns ein paar nette Strände angeschaut.









Schöne Strände und die meisten Sonnentage in ganz Neuseeland haben dafür gesorgt, dass die Immobilienpreise hier nicht unbedingt zu den günstigsten gehören.
Auf dem Bild sieht man kein Haus für unter eine Million $


Bis Marahau sind wir gekommen. Dort sind wir zumindest mal die ersten paar 100 m des Abel Tasman Trails gelaufen.





In Marahau haben wir außerdem ein sehr nettes kleines Restaurant gleich am Strand gefunden, wo wir lecker gegessen haben. Zurück in Motueka habe ich mich auf die Suche nach einem Sonnenuntergangsmotiv gemacht und dieses recht fotogene Wrack gefunden.



Hübsch fand ich auch dieses hölzerne Meerwasser-Schwimmbad. Bei Flut hätte das mit Wasser drum herum sicher besser ausgesehen.





Damit geht die Zeit auf der Südinsel rapide dem Ende entgegen. Am nächsten Tag stand nur noch die Fahrt nach Picton zum Fährhafen auf dem Programm.
In Anbetracht der Tatsache, dass es im Westen der Südinsel im Mittel jeden 2. Tag regnet und der Niederschlag nicht in mm sondern in m gemessen wird, fand ich das Wetter der letzten Wochen ganz "brauchbar". :D
Und landschaftlich ist die Südinsel sowieso ein Traum. Von goldgelben Sandstränden im Norden über die Seastacks der nördlichen Westküste, Fjorde, Bergseen Gletscher, Hochgebirge bis hin zu Badlands und Buchte mit Robben und Pinguinen kommt keine Langeweile auf. Hunderte von Wasserfällen gibt es als Bonus noch obendrauf. Ein Traum!


Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #67 am: 06.06.2015, 15:09 Uhr »
Und gleich noch ein Tag hinterher:

22.2.15 Regen- und Fahrtag

Nachdem im regenreichen Westen fast durchgehend die Sonne geschienen hatte, war es nur konsequent, dass es im sonnigen Norden geregnet hat. Im Dauerregen sind wir nach Picton gefahren und auch während der Überfahrt war das Wetter nicht besser.







Kurz nachdem ich diese Bilder gemacht hatte, wurde das Aussichtsdeck wegen Regen und Wind geschlossen.

In Wellington habe ich Marie in einem Hostel abgeliefert. Sie wollte sich noch ein paar Tage Wellington anschauen und dann zum krönenden Abschluss mit einer Freundin, die in Auckland studiert, dort die diversen Parties zum Semesterbeginn mitnehmen.
Ich hatte noch ein paar mehr km vor mir. Ich wollte nämlich an dem Tag noch bis zum Tongariro NP. Die Fahrt dorthin zog sich im Dauerregen ganz schön (320 km ab Wellington). Immerhin klarte es kurz vor dem NP etwas auf, so dass ich einen ersten Blick auf Mt. Ruapehu und Mt. Ngauruhoe werfen konnte.





Gebucht hatte ich Das "Tree House" in einer kleinen Lodge am Westrand des NP. Ich hatte mit dem Eigentümer per Mail vereinbart, dass ich spät ankommen und mich erst am nächsten Morgen bei ihm melden würde. Der Schlüssel sollte stecken. Tat er auch und das Häuschen war wirklich einsame Spitze (Bilder gibt es später). Todmüde hat es gerade noch für ein Bütterchen und ein Bier gereicht bevor ich ins Bett gefallen bin.
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #68 am: 07.06.2015, 13:30 Uhr »
23.2.15 Mordor

Erst mal ein paar Bilder von meiner bescheidenen Behausung:


Esszimmer


Küche


Wohnzimmer


Schlafzimmer

Alles mit Gas und Solar betrieben. Für Waschmaschine und Co gab es unter dem Haus einen Generator, den man bei Bedarf anlassen konnte.  Die Aussicht war auch nicht übel:


Der einzige Nachteil waren die 56 Stufen vom Parkplatz bis zum Eingang ;)


Nach dem Frühstück bin ich rüber zum Farmhaus gelaufen, in dem die Besitzer wohnen und habe guten Tag gesagt. Ich habe neben ein paar Tips für die Gegend noch einen Kaffee bekommen und wir haben uns nett unterhalten. Außer meinem Tree House gibt es noch 2 andere Appartements in seperaten Gebäuden.

Wood Pigeon Lodge

Eine Entscheidung war schon gefallen: Am Abend vorher hatte ich schweren Herzens beschlossen, die Tongariro Crossing, die für den folgenden Tag geplant war, ausfallen zu lassen. Die Blutblase, die ich mir beim Abstieg vom Rob Roay Glacier geholt hatte, war immer noch nicht komplett abgeheilt und was noch schlimmer war, die Ursache war ein Bruch der Sohle in meinen Wanderstiefeln. Von außen sah man nichts aber von innen spürte man genau an der Stelle, an der ich die Blase hatte, eine Art Stufe oder Kante. Beim bergauf laufen merkte man davon nichts aber bergab rutscht der Fuß immer wieder über diese Stelle. Damit die 1000 Höhenmeter bergab zu laufen wäre sicher keine gute Idee gewesen. Schade drum aber nicht zu ändern!

Also war ich auf der Suche nach einem Ersatzprogramm. Auf dem Weg in den Tongariro NP lachten mich diese beiden "Spielzeuge" an.  Also angehalten, gefragt und für den nächsten Vormittag einen Rundflug gebucht.
Anschließend ging es hinein in den NP in Ruchtung Mt. Ruapehu.

Aber vorher haben ich noch den Blick auf Mt. Ngauruhoe genossen.



Mein erster Stop im NP waren die Tawhai Falls, sehr hübsche Fälle nur ein paar Minuten Fußweg neben der Straße.









Sehr fotogen!

Anschließend habe ich mir zumindest von außen mal das Château Tongariro Hotel angeschaut. Sieht durchaus nett aus!



Eigentlich wollte ich die Wanderung zu den Taranaki Falls machen aber vorher bin ich erst mal hoch Richtung Gipfel gefahren. Die Aussichten von dort oben waren sehenswert, vielleicht gerade wegen der dunklen Wolken.


Der "Schicksalsberg" mit passender dunkler Wolke





Ein paar nette Bergbäche gab es hier oben natürlich auch.



Jetzt war wieder eine Entscheidung gefragt: Wasserfall oder vernünftiges Essen? In unmittelbarer Umgebung des NPs gibt es nämlich nur einen kleinen Shop an einer Tankstalle, wo man zwar das nötigste bekommt aber halt überwiegend Konserven und Co. Und mit so einer wunderbaren Küche hatte ich schon Lust, mir was vernünftiges zu brutzeln. Also habe ich die Fälle auf den nächsten tag verschoben und bin die 40 km nach Turangi gefahren, wo es einen vernünftigen Supermarkt gibt.

Blick zurück auf Mt. Ruapehu


Lake Taupo


Mit gut gefüllter Kühltasche und ausreichenden Wein-Vorräten für die letzten Urlaubstage habe ich mich wieder auf den Weg zu meinem Baumhaus gemacht.Unterwegs konnte ich den Mt. Doom aus verschiedenen Winkeln bewundern.





Den Rest des Tages habe ich mit einem Buch auf der Terrasse, dann am Herd bzw. Esstisch und schließlich mit einem guten italienischen Roten auf dem Sofa verbracht.
Sehr entspannt!
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #69 am: 07.06.2015, 15:26 Uhr »
24.2.15 Wolken

Der morgendliche Blick zum Himmel verhieß nichts gutes. Tief hängende Wolken und die Gipfel der beiden Vulkane waren nicht zu sehen. Kurzes Gepräch mit dem Rundflugveranstalter. Vormittags keine Flüge, weil keine Sicht. Ich soll mittags noch mal nachfragen, wenn es so aussehen würde, dass die Wolken aufreißen könnten. Meine Zuversicht hielt sich in engen Grenzen. Andererseits minderte das Wetter etwas die Enttäuschung, dass ich die Tongariro Crossing nicht machen konnte. Bei dem Wetter den ganzen Tag lang durch Nebel und Wolken zu laufen wäre sicher auch kein Spaß gewesen.

Ich Habe den Vormittag an der Südflanke des Mt. Ruapehu verbracht. Von Ohakune aus geht eine schmale Straße 17 km hoch bis zur Turoa Ski-Area. Je höher ich kam, desto nebliger wurde es. Ich habe mir auf halbem Weg die Mangawhero Falls angeschaut. Das sind die Fälle, bei denen Gollum im Herrn der Ring seinen Fisch futtert.



Allerdings sahen sie aufgrund der vorausgegangenen Trockenheit ziemlich mickrig aus. In der Umgebung der Fälle habe ich mich noch ein wenig als Moos- und Flechten-Fotograf versucht.









Jenseits der Baumgrenze habe ich außer einem Straßenbautrupp keine anderen Autos mehr gesehen und die Stimmung war geradezu mystisch, passend zu Mordor ;)





Ich kam mir schon vor wie Frodo und Bilbo, auch wenn mir zum Glück keine überdimensionierten Spinnen begegnet sind.



Nett sah auch die Ansammlung von Schneekanonen dort in der vulkanischen Einöde aus. Hatte isrgendwie fast was surreales.



Auf dem Weg nach unten gab es tatsächlich ab und an ein Löchlein in den Wolken aber so richtig aufgeklart ist der Himmel an diesem Tag nicht mehr.Der Rundflug fiel also aus. Nachdem ich vom Berg wieder runter war, habe ich mir in Ohakune einen Pub gesucht und einen ganz brauchbaren Lunch zu mir genommen. Ohakune ist ein kleines Örtchen am Fuße des Mt. Ruapehu, dem man ansieht, dass es ganz überwiegend von der Skisaison lebt. Jetzt im Sommer waren der größte Teil der Pubs und Bars 'closed for the season'.



Auch von der historischen Bahnlinie war leider nichts zu sehen (auch wenn die im Sommer natürlich fährt).



Den Nachmittag habe ich es mir mit B&B (Bier und Buch) in meinem Häuschen bzw, auf der Terrasse gemütlich gemacht und abends wieder lecker gekocht. Ich war relativ früh in der Heia, weil am nächsten tag noch mal ein heftiger Fahrtag anstand (ca. 550km bis Paihia).

25.2.15 Fahrtag

Es war nicht mehr zu übersehen, so langsam ging auch diese Reise ihrem Ende entgegen. Nur noch ein Hotel stand auf meiner Liste. Für die letzten 4 Nächte wollte ich mir noch etwas Südseefeeling gönnen und hatte ein Hotel an der Bay of Islands gebucht.

Ohne größere Unterbrechungen bin ich bis in den hohen Norden der Insel gefahren. Unterwegs kam man sich streckenweise wieder vor wie im Auenland.







Am späten Nachmittag hatte ich endlich die Bay of Islands erreicht.





Gebucht hatte ich in Paihia, ein reines Touri-Kaff aber gut gelegen und mit reichlich Hotels. Mein Zimmer lag direkt am Strand bzw. an der Straße, die am Strand entlang führte.



Ich bin gleich nach dem Checkin in den Ort gelaufen und habe als erstes eine Bootstour für den nächsten Tag gebucht. Einen Ganzen Tag in der Bucht auf einem schönen 2 Mast Holzsegler. Anschließend war ich am Hafen recht gut Fisch essen. Zwischen Vorspeise und Hauptgang habe ich noch schnell den Sonnenuntergang geknipst.



Gruß
Dirk

Doreen & Andreas

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Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #70 am: 08.06.2015, 10:47 Uhr »
Auch wenn das hier so langsam den Charakter eines Selbstgesprächs annimmt mache ich einfach weiter.
Das täuscht, Dirk.  :lol:
Ich fahre nach wie vor begeistert mit, bin beim Anblick Deiner Bilder aber einfach nur sprachlos...  :shock: :wink:

Auf dem Weg in den Tongariro NP lachten mich diese beiden "Spielzeuge" an.  Also angehalten, gefragt und für den nächsten Vormittag einen Rundflug gebucht.
War das jetzt der Aufmerksamkeitstest oder hast Du da einfach nur ein Bild vergessen?
Welche beiden "Spielzeuge" denn?
Viele Grüße,
Andreas
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freddykr

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Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #71 am: 08.06.2015, 11:18 Uhr »
Bin grad mal hinterher gefahren.
Der Rückgang des Fox-Glaciers ist schon gewaltet. Wir waren 2006 dort und da sah es noch so aus:


Ansonsten, wie immer, sehr schöne Impressionen. :)

Und beim Tongariro hatten wir ähnliches Wetter, so dass die Wanderung ausfallen musste.
Viele Grüße,
Danilo


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Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #72 am: 08.06.2015, 12:51 Uhr »
Auf dem Weg in den Tongariro NP lachten mich diese beiden "Spielzeuge" an.  Also angehalten, gefragt und für den nächsten Vormittag einen Rundflug gebucht.
War das jetzt der Aufmerksamkeitstest oder hast Du da einfach nur ein Bild vergessen?
Welche beiden "Spielzeuge" denn?

Natürlich ein Test!  :oops: :wink:

Hier sind die Spielzeuge:


Der Rückgang des Fox-Glaciers ist schon gewaltet. Wir waren 2006 dort und da sah es noch so aus:

Danach dürfte der Gletscher sich seitdom locker um mehr als einen halben km zurück gezogen haben :shock:
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #73 am: 28.06.2015, 08:53 Uhr »
Ich denke, inzwischen dürften alle mit dem nachlesen fertig sein ;)

25.2.15 Bötchen fahren mit Südseefeeling

Mit der Fähre ging es morgens über den Fjord nach Russel.





Das Örtchen hat eine bewegte Geschichte. Zuerst gab es hier eine Maori-Siedlung. Dann kamen die englischen Schiffe, die ersten Siedler und die Walfänger. Hier war das erste Handelszentrum Neuseelands und ein wichtiger Walfängerhafen. Was hier in der ersten Hälfte des 19. Jhdts. los war, kann man aufgrund des Spitznamens ahnen, den Russel damals hatte_ "Hellhole of the Pacific". Später war Russel sogar mal für kurze Zeit die Hauptstadt Neuseelands. Heute ist es ein netter kleiner Ort mit einigen historischen Häusern und einem natürlichen Hafen.



Nach einem Kaffee am Pier konnte ich mir anschauen, wie das Schiffchen, mit dem ich durch die Bay tuckern wollte, in den Hafen einlief.


Die R. Tucker Thompson - im Sommer schippert sie Touris durch die Bay, im Winter werden Segeltörns mit Jugendlichen gemacht.

Schnell waren die Passagiere eingeladen, es gab eine kurze Sicherheitseinführung und dann waren wir auch schon unterwegs.





Auch wenn wir fast ausschließlich mit Motorkraft unterwegs waren, wurden einige Segel gesetzt, wobei tatkräftige Mithilfe gefordert war.



Anschließend konnte man, wenn man wollte, in die Takelage hinauf steigen. Ich wollte lieber nur zusehen ;)







Ansonsten war faulenzen und Aussicht genießen angesagt.



Unterwegs begleitete uns eine kleine Weile eine Gruppe Zwergpinguine (Blue Penguin). Schön, die hatte ich noch nicht gesehen. Damit habe ich jetzt immerhin ein Drittel aller 18 Pinguinarten gesehen.





Captain und Crew waren die ganze Zeit schwer im Stress!





Die Bay of Islands mit ihren vielen kleinen Felseninseln und Steilküsten hat mir gut gefallen.











Am späten Vormittag hatten wir eine hübsche kleine Bucht erreicht, in der wir eine Weile ankerten. Man konnte sich per Schlauchboot an den Strand bringen lassen oder schwimmen. Beim Anblick des kristallklaren türkisblauen Wassers fiel die Wahl nicht schwer. Das Wasser war herrlich warm und weich wie Samt und Seide!









Zurück an Bord gab es Lunch und dann segelten wir langsam wieder zurück nach Russel. Diesmal tatsächlich mit Segelkraft, allerdings seeeehr gemütlich ;) Das gemütliche Tempo passte zur Siestazeit nach dem Essen.





So gegen 15:30h waren wir wieder im Hafen. Auch wenn wir zum berühmten Hole in the Rock nicht gekommen sind, zu dem eigentlich alle anderen Boote fahren, war es gerade wegen des geruhsamen Tempos ein toller Törn. Zumindest ein "geklautes Foto" habe ich aber vom Hole in the Rock:



Ich habe es mir in einer kleinen Bar am Hafen gemütlich gemacht und den Nachmittag genossen.



Und weil es mir dort so gut gefallen hat, bin ich später nur ein Häuschen weiter gegangen, ins Restaurant Des Duke of Marlborough Hotels und habe dort hervorragend gegessen.



Weil es mir so gut gefallen hat, habe ich gleich noch einen Tisch für den letzten Abend dort reserviert.

Ich habe noch einen kleinen Verdauungsspaziergang den Strand entlang gemacht



Beim warten auf die Fähre zurück nach Pahia, lief dieser junge Mann mit seinem Bötchen in den Hafen ein. Beeindruckend, dass man mit so einer Nussschale einen Fisch fangen kann, der fast so groß ist, wie das Boot. 3 Stunden haben sie mit dem 3m langen Marlin gekämpft.



Noch ein angedeuteter Sonnenuntergang vom Hotelzimmer aus, dann war dieser wunderbare Tag auch schon wieder vorbei.

Gruß
Dirk

Doreen & Andreas

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Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #74 am: 29.06.2015, 13:56 Uhr »
Klingt nach einem schönen, entspannten Tag.
Und die Aussichten vom (und auf dem) Boot aus können sich auch sehen lassen...  :pfeifen: :lol:
Viele Grüße,
Andreas
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