… Fortsetzung17.8.Wir standen früh auf, denn gegen 6 Uhr hatten wir unser Frühstück bestellt.
Annika, die im oberen Bett war, erzählte, dass sie wegen der Klimaanlage ziemlich gefroren hätte. Und ich fragte mich nicht zum ersten Mal, warum ich eigentlich jahrelang wegen jedem Sch… gestört und durchaus auch geweckt wurde, aber nicht wenn es wirklich wichtig wäre. Ich hätte ruckzuck mit Hilfe von Laken, die wir extra deswegen dabei hatten, großen Handtüchern und weiteren Jacken aus dem Koffer Abhilfe schaffen oder die Betten tauschen können.
Der Zug hatte fast 2 Stunden Verspätung, so dass wir noch genug Zeit zum frühstücken und aufräumen hatten. Ein echter Makel auf dieser Fahrt war das Klo. Es war absolut dreckig und stank im wahrsten Sinne des Wortes zum Himmel. Sich setzen konnte man keinesfalls, und weder Annika noch ich waren gelenkig genug, im Zuggeschaukel frei drüber zu schweben, ohne sich festzuhalten.
Deshalb haben wir jedes Mal die Klobrille hochgeklappt, den darunter liegenden Seitenrand mit Desinfektionstüchern sorgfältig abgewischt, so dass man sich etwas festhalten konnte. Und wir haben so wenig wie möglich getrunken, damit wir so selten wie möglich gehen mussten.
Die Männer hatten es einfacher, aber der Geruch war auch für sie äußerst unangenehm.
Als wir gegen 9-10 Uhr morgens in Surat Thani ankamen, war der ursprünglich geplante Transfer Bus nach Krabi schon weg. Wir wurden dann in einen anderen Bus gesetzt, der uns zu einer Minibus Station brachte.
Hier mussten wir eine knappe Stunde warten, dann kamen 2 Minibusse.
Die Minibusse verkürten die Fahrtzeit auf 2 Stunden, so dass wir keinen Nachteil hatten.
Die Fahrt war ganz okay, aber die recht eigenwillige Art des Fahrers trotz Gegenverkehrs zu überholen, behagte mir nicht wirklich.
Wir wurden an der Minibusstation in Krabi abgesetzt, wo wir auf einen Fahrer von Lakeside Bungalows warten sollten. Das taten wir auch lange und ausgiebig, und die Kinder nutzten die Wartezeit zum Lesen und für ein Nickerchen.
Als der Fahrer nach ca. 2 Stunden endlich kam, stellte sich heraus, dass er schon früher da war, aber uns wegen der Verspätung nicht angetroffen hatte. Dann musste er erst mal in die Moschee, denn es war Freitag. Da konnten wir natürlich nichts gegen sagen, zumal der Fahrer sehr nett war.
Als wir an den Lakeside Bungalows ankamen, waren wir nicht sonderlich begeistert. Es gab ein etwas größeres Gebäude, in dem unten eine Wohnung war und eine Außentreppe in den 1. Stock führte. Weiterhin gab es ein paar kleinere Cabins/Häuschen mit je einer kleinen Veranda an der Tür. So weit so gut, aber die Gartenanlage war mehr als ungepflegt. Ein schmaler Weg mit Steinen führte zwischen Matsch hindurch, und überall lagen alte Palmenzweig und sonstiges Gebüsch rum. Niemand machte sich wohl die Mühe, diese nach Regen oder Sturm auch mal wieder wegzuräumen. Weiterhin gab es eine überdachte Terrasse mit ein paar Tischen und einer Art Tresen, der die Rezeption bildete.
Nun hatten wir ja nicht vor, unsere Zeit in der Anlage zu verbringen, also gingen wir guten Mutes zu den zwei für uns reservierten Häuschen. Die waren sehr einfach eingerichtet, was uns nicht gestört hätte. Aber leider funktionierte die Toilette in einem der Bäder nicht. Wenn man spülte, lief das Wasser aus dem Spülkasten irgendwo raus auf den Boden.
Ich war total müde und kaputt von der Anreise, schaute so über das schimmel- und stockfleckige Bad auf die Pfütze, dachte an das kaputte Fliegennetz im Fenster und die matschige und sturmgepeitschte Anlage, und daran, dass die Zimmer zwar preiswert, aber keinesfalls wirklich billig waren. In solchen Zimmer haben wir vor Jahren allenfalls 5 DM pro Nacht bezahlt, und hier sollten wir über 20 € pro Zimmer hinblättern. Mir kamen fast die Tränen und dann tat ich etwas, was ich noch nie gemacht habe, da ich laute, nörglerische Reisende wie die Pest hasse.
Ich ging schnurstracks zu dem Inhaber hin, der an der Rezeption stand, baute mich vor ihm auf und teilte ihm mit: „Sir, this place is a mess“. Dann sagte ich, dass das Bad nicht funktionieren würde (das Wasser aus dem Wasserhahn lief teils auch irgendwo unten aus dem Rohr raus), und wir gerne stornieren würden.
Das gab ihm sichtlich einen Ruck, und er bot uns die besseren Zimmer im Obergeschoss des größeren Gebäudes an. Wir schauten uns diese an, und sie waren wirklich schön und sauber, und auch das Bad funktionierte einwandfrei.
Also zogen wir um und waren dann doch noch zufrieden. Der Inhaber hatte vermutlich Sorge, dass wir uns an das Reisebüro in Bangkok wenden und er somit weniger Buchungen von dort bekommen würde.
Wir richteten uns in den Zimmern ein und beschlossen dann, einen ersten Erkundungsgang zum Strand zu machen und unterwegs irgendwo zu Abend zu essen. Das war ein Fußweg von ca. 10 Minuten, der immer der Landstraße entlang ging. Der Strand war wunderschön und wir waren froh, dass wir also doch noch in einem Tropenparadies gelandet waren.
Uns fiel auf, wie leer es hier war, hier an der Westküste Thailands ist das wohl richtige Nebensaison. Wir fanden ein nettes Restaurant mit gutem und für die Qualität auch recht günstigem Essen.
Auf dem Rückweg machten wir noch Fotos vom Sonnenuntergang am Strand und holten in einem Minimarkt Wasser und Bier. Uns fiel absolut nichts ein, was wir abends noch machen sollten, also gingen wir zurück in unsere Zimmer und ich spielte mit den Kindern eine Runde Monopoly (gibt es auch als Reiseausführung).
Fortsetzung folgt …