Hallo,
nachdem die Zeit der Feiern vobei und der Alltag eingekehrt ist, wird es Zeit endlich mal den Reisebericht von den letzten Sommerferien zu starten.
Nach 11 Reisen nach Nordamerika hat meine Familie bei der Planung des letzten Urlaubs gestreikt und wollte unbedingt wieder (Lothar) bzw. endlich mal (Kinder) nach Asien.
Im Januar 2011 fand ich einen passenden Flug mit Lufthansa, der die Preise nach Seattle (wo ich eigentlich hin wollte) um Längen schlug. Also buchte ich auf einhelligen Wunsch von Mann und Kindern einen Flug von Stuttgart über Frankfurt nach Bangkok und den Rückflug mit dem A380 von Singapore über Frankfurt nach Stuttgart.
Wer mitfahren möchte, sollte eine dünne Regenjacke bzw. einen Schirm einpacken und die Schnorchelausrüstung nicht vergessen. Ach ja, eines noch: Eine gewisse Leidensfähigkeit gegenüber den Fahrkünsten von thailändischen und malaiischen Busfahrern wäre ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
12. und 13.8. Flug nach BangkokFrüh aufstehen mussten wir nicht, da der Flug Richtung Osten erst am Abend ging. Nach einem ruhigen Flug per Stoppelhopser nach Frankfurt hatten wir nicht viel Zeit in Frankfurt totzuschlagen sondern konnten bald boarden.
Die B747 der Lufthansa hatte Bildschirme in den Sitzen, was eine angenehme Überraschung war. Wir saßen wie üblich hinten in den 2er Reihen, dieses Mal aber auf verschiedenen Seiten, da nichts anderes mehr frei war bei der Sitzplatzbuchung.
Der Flug war ziemlich angenehm, die wenigen Turbulenzen kamen aber zuverlässig wenn das Essen serviert wurde oder ein besonders voller Getränkebecher vor einem stand.
Um 24 Uhr überraschten die Kinder und ich Lothar mit einem Yes Törtchen mit Happy Birthday Schild und einem lauten dreistimmigen Geburtstagsständchen. Nein, war nur ein Witz, wir haben ihm mehr oder weniger leise gratuliert, weil wir schließlich nicht den Flieger aufwecken wollten.
An Geschenken gab es einen Rosetta Stein, den ich letzten Februar in London heimlich im Britischen Museum gekauft hatte, und eine Portrait Bleistiftzeichnung von Lothar, die Annika heimlich zu Hause gezeichnet hatte. Lothar hat sich darauf auch gleich erkannt. Und von Lufthansa gab es 2 Gläser Sekt, da wir nicht mit Wasser anstoßen wollten.
Der Rest des Fluges war völlig ereignislos und wir konnten auch ein paar Stunden schlafen. Als wir landeten war es in Bangkok Nachmittag.
Die Immigration ging sehr schnell, aber die Einreisebeamtin war extrem unfreundlich. Sie schaute uns kaum an, redete in barschem Tonfall und knallte uns dann unsere Pässe wieder vor die Nase. Willkommen im Land des Lächelns!
Da wir kein Taxi nehmen wollten (wir waren schließlich auf Backpacker Revival Reise) suchten wir etwas länger nach einer Möglichkeit mit Zug oder U-Bahn in die Stadt zu kommen. Anfangs war das noch leicht, wir zogen an einem Automaten Karten für den „Train to City“. Die Karten waren Plastikcoins, die wir an der Sperre etwas ratlos in der Hand hielten. Schließlich sahen wir, dass die anderen diese einfach an einen Magnetleser hielten.
Wir wussten, dass wir an der Haltestelle Massarat umsteigen mussten. Aber wir haben den weiterführenden Zug absolut nicht gefunden. Nachdem wir eine Weile umhergeirrt sind, haben wir nach mehrmaligem Fragen endlich kapiert, dass wir aus der Station raus müssen und ein paar Minuten weiter zu einer U-Bahn Station gehen müssen.
Wir kannten ja nur den alten Flughafen Don Muang, da war das weniger kompliziert. Raus aus dem Flughafen, über die Schnellstraßenbrücke rüber, zum kleinen Bahnhof runter und für kleines Geld bis zum Hauptbahnhof gefahren.
Hier jedoch mussten wir samt Gepäck einer Straße mit gefühlt 30 cm hohen Bordsteinen folgen, die unter einer Schnellbahntrasse lang lief, deren Säulen man ab und zu in gefährlicher Nähe zur Straße umrunden musste. Aber wenigstens hielt die Trasse den Regen fern, der ganz plötzlich eingesetzt hatte. Ganz am Schluss kam mangels Ampel noch ein Sprint auf die gegenüberliegende Straßenseite dran, und dann waren wir auch schon an der U-Bahn Station.
Hier gab es erst mal eine Sicherheitskontrolle und dann konnten wir bis zum Hauptbahnhof Hualamphong fahren. Da wir mittlerweile alle Hunger und Durst hatten, machten wir den ersten Stopp gleich in der Nähe vom Bahnhof im Krung Kasem Sri Krung Hotel. Hier hatten Lothar und ich früher immer übernachtet und wir hofften, dass das Essen immer noch so gut und preiswert wie vor 16 Jahren war.
Nach einem weiteren eher abenteuerlichen Taxi und Tuk Tuk Slalom über die Bahnhofszufahrt erreichten wir dann die Brücke über den Klong, der entlang der Krung Kasem Street führt. Das Hotel ist nur ein paar Meter weiter. Und tatsächlich hatte man zwar das Restaurant im Hotel etwas umgebaut, aber im wesentlichen war es noch so angenehm wie damals.
Der Regen hatte mittlerweile fast aufgehört, so dass wir beschlossen den geschätzt ca. 20 min dauernden Weg zum Hotel zu laufen. Die Kinder sollten schließlich gleich daran gewöhnt werden, dass dies kein Weichei-Urlaub werden sollte.
Die Wegbeschreibung zum Hotel war ganz einfach, denn wir mussten immer nur die Krung Kasem Street lang laufen, bis es irgendwann links zum Prince Palace Hotel abging.
Weniger einfach war es den Bürgersteig langzulaufen. Am Anfang war er noch schön leer und einigermaßen eben, aber bald mussten wir uns unseren Weg durch Essenstände, Händlerware und Mopeds bahnen, die unbeirrt auf dem Gehweg fuhren. Und von eben konnte auch keine Rede mehr sein, wir mussten höllisch aufpassen nicht ständig gegen hochstehende Steine oder in Löcher zu treten. Aber Spaß hat es trotzdem gemacht. Wir haben viel gesehen und die Kinder hatten einen ersten Blick in diese Welt und waren gut drauf.
Nach einer guten halben Stunde erreichten wir erschöpft und etwas aufgeweicht unser Hotel und checkten ein. Wir hatten eine Suite gebucht. Die lag im älteren Teil vom Hotel in einem Turm, war etwas altmodisch und leicht abgewohnt, aber blitzsauer und geräumig. Da unser Kinder über 12 sind und wir sonst 2 Zimmer benötigt hätten, waren wir mit ca. 70 Euro für 2 Schlafzimmer und ein Wohn-Esszimmer incl. Frühstück gut bedient.
Und wir hatten einen schönen Blick vom 22. Stock auf den Wat Saket.
Bis jeder von uns die Runde durchs Bad gemacht hatte, war es schon Abend. Niemand hatte mehr Lust auf action, deswegen lasen wir noch eine Weile und gingen dann relativ früh ins Bett.
Fortsetzung folgt …