… Fortsetzung15.8.Nach dem Frühstück gingen wir zu dem Klong, der neben dem Hotel vorbei führt und bestiegen ein Wassertaxi. Leider fuhr das nicht so weit wie wir dachten, in der Nähe vom Wat Saket war Endstation und wir mussten aussteigen. Die Klongs sind mehr oder weniger schmale Kanäle, die die Stadt durchziehen.
Per Tuk Tuk ging es weiter in die Khao San. Groß aufhalten wollten wir uns nicht, sondern nur Geld wechseln und einen Stadtplan kaufen.
Anschließend brachte uns ein weiteres Tuk Tuk zum Grand Palace, dem Königspalast. Auf dieses Besichtigungs Highlight hatte ich mich schon im Vorfeld gefreut, obwohl ich früher schon 2 x dort war. In meiner Erinnerung konnte man wunderbar in den Anlagen rumlaufen und die Architektur und kunstvolle Ausstattung des Palastes und des Wat Phra Keo bestaunen.
Die Realität im August 2012 sah leider anders aus. Auf dem riesigen Vorplatz des Palastes tummelten sich Menschenmassen, darunter viele Reisegruppen, wie man an den dutzenden hochgehaltenen Schirmen, Fähnchen, Logos oder sonst was sah.
Wir setzten uns auf ein Mäuerchen und sahen etwas fassungslos zu, wie sich ganze Schlangen von Leuten erst mal gegenseitig vor dem Palast fotografierten, um dann in geschlossener Gruppe zum Eingang zu marschieren. Es waren sicher eher 2000 als 1000 Menschen, und deshalb kapitulierten wir und gingen zu Fuß Richtung Flussufer.
Wir hatten uns für heute Kultur in den Kopf gesetzt und so beschlossen wir, erst mal den Wat Pho zu besichtigen und anschließend mit der Fähre über den Fluss zu fahren und den Wat Arun zu „besteigen“, der sich markant und steil am Ufer des Chao Praya erhebt.
Der Wat Pho ist bekannt für seine Thai Massage Schule, aber die Hauptattraktion ist ein 46 m langer liegender Buddha. Hier war es zwar durchaus belebt, aber lange nicht so überfüllt wie am Grand Palace. Im Eintritt war auch eine Flasche Wasser enthalten, die wir mit Genuss leerten, da unsere eigenen schon etwas warm waren.
Wir zogen vor der Halle mit dem Buddha unsere Schuhe aus und bestaunten diese riesige liegende Statue.
Je weiter wir in die Tempelanlage vordrangen, desto leerer wurde es. Sie besteht aus vielen verschiedenen Höfen, Gebäuden und Chedis, die durch kleine Türen oder Mauerdurchlässe verbunden sind.
Es machte Spaß, sich dort zu verlaufen.
Doch schließlich trafen wir uns alle am Eingang wieder und brachen auf zum Fluss. Die Fähranlegestelle war nur ein paar Gehminuten entfernt. Die Überfahrt zum Wat Arun war gut ausgeschildert, wir waren ja nicht die einzigen, die diesem „Tempeltrampelpfad“ folgten.
Der Wat Arun wird auch „Tempel der Morgenröte“ genannt und gilt als Wahrzeichen von Bangkok. Um in den Genuss des Ausblicks zu kommen, muss man erst mal ziemlich steile Stufen erklimmen.
Für die Mühe belohnt wird man mit einem großartigen Blick auf die Tempelanlage und den Fluss.
Nach einem ausgiebigen Rundgang oben und zahlreichen Fotos machten wir uns wíeder an den Abstieg. Die schmalen steilen Stufen ließen sich am besten durch eine Seitwärtstechnik überwinden, wie sie hier auf dem Foto zu sehen ist, und der wir dann auch folgten.
Auf diese Weise waren wir ruckzuck wieder unten, gingen zur Fähre und ließen uns wieder über den Fluss setzen.
Mittlerweile waren wir hungrig und durstig, und so machten wir uns auf die Suche nach etwas Essbarem. Das ist in Bangkok eigentlich nie ein Problem, aber dieses Mal mussten wir eine Weile rumlaufen, bis wir etwas aus den „überteuerten Zonen“ der Touristengegend rauskamen. Im 1. Stock eines ganz einfachen Restaurants wurden wir dann fündig.
Das Essen war gut und sehr preiswert, aber die Portionen waren so klein, dass Julian zwei davon und auch noch einen Nachtisch brauchte.
Es gab nur noch eine Sorte Nachtisch, und so bestellte er diesen blind. Er ging als „rosafarbene Glibberhefe“ in die Urlaubserinnerungen ein. Gegessen wurde er nicht.
Mit einem Tuk Tuk fuhren wir wieder ins Hotel zurück. Die Kinder gingen an den Pool, und Lothar und ich entspannten wieder an der Poolbar bei einem gezapften eiskalten Singha Bier.
Am Abend wollten wir Lothars Geburtstag nachfeiern. Ich hatte deshalb schon im Vorfeld ein Restaurant ausgesucht, das sehr gut und in der Nähe vom Hotel sein sollte. Wir folgten dem Plan aus google maps, konnten aber die angegebene Hausnummer absolut nicht finden. Genau genommen gab es überhaupt keine Restaurants oder auch nur ähnliches. Wir liefen dann frustriert die lange Straße lang, auf der Suche nach einer Alternative. Am Ende standen wir an einer Riesenkreuzung gleich nach einem Bahnübergang, auf der sich etwas versetzt 5-6 Hauptstraßen trafen und die einem tosenden Verkehrschaos glich. Prompt kollidierte auch ein Rollerfahrer mit einem Taxi. Da dem Rollerfahrer nichts passiert war und er noch auf seinem Sattel saß, stieg der Taxifahrer noch nicht mal aus. Und so merkte er erst nach dem Weiterfahren, dass er auf einmal einen Platten hatte. Der Rollerfahrer war aber längst weg.
Durch ein ausgeklügeltes System, bei dem wir die teils gar nicht vorhandenen Fußgängerampeln mit Ausschluss Logik ersetzten (da kann jetzt niemand abbiegen!), überwanden wir die Kreuzung und suchten uns in einer Seitenstraße völlig entnervt ein Tuk Tuk. Unser Alternativziel war der Patpong, wo es nicht nur einen großen Nachtmarkt sondern auch ein gutes Thai Restaurant geben sollte.
Das konnten wir auch nicht finden, was auch kein Wunder war, denn das gab es nicht mehr, wie uns ein Zigarettenverkäufer erzählte. Ein paar Meter weiter sahen wir ein sehr ansprechend aussehendes Restaurant und gingen herein. Es stellte sich heraus, dass der Besitzer deutsch war und vor einigen Wochen erst eröffnet hatte.
Das war eine gute Wahl und wir hatten dann doch noch einen schönen Abend und ein sehr, sehr gutes Essen mit verschiedenen deutschen und thailändischen Gerichten. Wir folgten dann auch prompt unseren niederen Instinkten und genehmigten uns 2-3 leckere deutsche Biere. Leider haben wir keine Bilder gemacht, ich glaube wir hatten gar keinen Foto dabei.
Es war nicht allzu viel los, und so konnten wir uns mit dem Besitzer Guido länger unterhalten. Er lebt seit 12 Jahren in Bangkok und erzählte ein bisschen aus dem Leben und Alltag. Außerdem warnte er uns eindringlich vor Tuk Tuk Fahrten, außer vielleicht mal ganz kurze Strecken.
Wir bummelten dann noch über den Night Market, aber nach einer Weile war es uns einfach zu voll und zu laut. Annika mahnte immer dringlicher zum Aufbruch, und so nahmen wir kurz vor Mitternacht ein … nein, kein Tuk Tuk, sondern ein Taxi ins Hotel zurück. Wir hatten uns die Mahnung von Guido zu Herzen genommen.
Fortsetzung folgt …