Zugegeben, ich habe lange versucht, es hinauszuzögern. Aber irgendwann ist jeder Urlaub einmal zu Ende und daher verdient es auch dieser Bericht, zu Ende gebracht zu werden.
Hier also der Vollständigkeit halber noch der letzte Tag, auch wenn er keinerlei großartigen Erlebnisse mehr brachte und ich ihn daher auch nicht mit Bildern schmücken kann:
29. Juli 2010: Fürth - TauchaEs war wieder 7:45 Uhr, als das Bäckermobil hupend auf den Campingplatz fuhr und Andreas aus den Träumen riss. Der Rest der Familie schlief noch, aber die Erinnerung an die gestrige, lange Warteschlange trieb Andreas aus dem Bett und mit verschlafenen Augen in die Reihe der frühstückshungrigen Wartenden vor dem Bäckermobil. Mit vier frischen Croissants, Brötchen sowie zwei Donuts kam er zurück ins Wohnmobil und weckte Doreen und die Kinder.
Nach dem Frühstück wurde ein letztes Mal zusammengepackt. Doreen fegte schon mal grob durch, während Andreas die Campingtoilette leerte und den Platz für die vergangenen zwei Tage bezahlte. Außerdem fragten wir gleich noch nach einer Möglichkeit, die Abwassertanks zu leeren und wir hatten Glück: Hinter der Rezeption gab es einen entsprechenden Schacht. Nur zu gut waren uns die Erfahrungen aus dem letzten Wohnmobilurlaub noch im Gedächtnis, als wir Mühe hatten, am letzten Tag vor der Abgabe noch das Abwasser loszuwerden…
Nachdem dies alles erledigt war, konnte es losgehen. Wir fuhren über die Bundesstraße B8 zur A73 und folgten dieser bis zur A9. Auf dieser ging es nun stetig in Richtung Norden. Wir kamen gut voran und hielten erst an der Raststätte Hirschberg für eine Mittagspause. Kaum waren wir in das Gebäude gehuscht, ging draußen ein unglaublicher Platzregen los, der gar nicht mehr enden wollte. Uns war es egal, wir hatten keine Eile und so gönnten wir uns nach dem Essen noch einen Espresso, während die Kinder in der Spielecke herumtobten. Die erste kleine Regenpause nutzten wir, um wieder in unser Wohnmobil zu gelangen. Dann ging die Fahrt ohne Unterbrechung weiter bis nach Hause. Das Wetter besserte sich mit jedem Kilometer, den wir weiter nach Norden kamen. In Taucha angekommen, hatten wir den Regen komplett hinter uns gelassen, so dass wir nach einer kleinen Kaffeepause in aller Ruhe ausräumen und auspacken konnten, während Lisa und Vincent schon wieder im Spiel vertieft waren.
Natürlich dauerte es wieder bis spät in die Nacht, bis auch die letzten kleinen Dinge ihren Weg aus dem Wohnmobil ins Haus gefunden hatten und das Fahrzeuginnere komplett gereinigt war.
Am nächsten Morgen tankten wir noch einmal voll und brachten unser treues Gefährt zurück zum Vermieter. Die Übergabe ging schnell und reibungslos und damit war er nun endgültig vorbei, unser Wohnmobilurlaub in der Provence…
Gefahrene Strecke: 315km
Übernachtung: zu Hause
Fazit: Frankreich hat uns überrascht, in positivem Sinne. Ich hatte ja schon mehrfach erwähnt, daß die Planung dieser Reise nicht so einfach war, wie sonst; daß wir zu diesem Land irgendwie nicht so recht den Zugang finden konnten, wie zu bisher bereisten, meist englischsprachigen Zielen...
Im Nachhinein betrachtet stellte sich das alles als unbegründet heraus. Frankreich im Allgemeinen und die Provence im Besonderen ist wunderschön. Landschaftlich hat diese Region unheimlich viele, abwechslungsreiche Highlights zu bieten. Kulturell sowieso, auch wenn wir die Kultur auf unserer Reise mit Kindern nicht unbedingt in den Vordergrund gestellt haben. Über die kulinarischen Höhepunkte brauchen wir sicher nicht zu spekulieren
Selten haben wir in einem Familienurlaub so viel Wein gekauft (und getrunken
). Aber auch viele landestypische Speisen haben uns ausgezeichnet geschmeckt und finden sich inzwischen auch zu Hause auf unserem Speiseplan wieder.
Das Vorurteil, daß Franzosen uns Deutschen gegenüber eher verschlossen und schwer zugängig seien, Fremde sogar ignorieren, wenn sie nicht in perfektem französisch angesprochen werden, können wir nicht bestätigen. Alle Einheimischen, mit denen wir Kontakt hatten, waren ausgesprochen freundlich und hilfsbereit. Natürlich haben wir auch in diesem, wie auch sonst in jedem Urlaub, versucht, ein paar grundsätzliche Dinge der Landessprache zu lernen und entsprechend anzuwenden. Ich denke, das so etwas in jedem Fall immer hilfreich ist.
Schließlich und endlich sind uns auch keine der vorab gehörten Horrorgeschichten von Überfällen auf Autobahnraststätten oder aufgebrochenen und ausgeräumten Wohnmobilen auf Wanderparkplätzen widerfahren. Sicher wird es soetwas auch immer wieder vorkommen, aber auch hier kann man durch sein eigenes Verhalten einiges von vornherein ausschließen bzw. eventuelle Risiken minimieren.
Uns hat es jedenfalls in Südfrankreich sehr gut gefallen, wir haben viel gesehen und erlebt und uns in den drei Wochen gut erholt. Insofern können wir die Provence als Urlaubsziel jedem empfehlen und sicher werden auch wir selbst nicht zum letzten Mal diese Region bereist haben...
Vielen Dank allen, die uns im Nachhinein auf dieser Reise noch einmal begleitet haben. Danke für Eure zahlreichen Kommentare, so machte das Schreiben und Aufarbeiten der Erlebnisse doch gleich noch mehr Spaß.
Ich hoffe, Ihr hattet beim Lesen genausoviel Freude, wie wir beim Schreiben und wir konnten Euch mit diesem Bericht die Provence ein wenig schmackhaft machen.
Damit das Ende dieses Berichtes nicht so ganz unbebildert bleibt, hier noch einmal eine Übersicht unserer Reiseroute: