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Autor Thema: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010  (Gelesen 27939 mal)

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Susan26

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Nee, nee, nee, war dich klar, dass ich so etwas bei deinem Reisebericht ansprechen muss  8)

Kann ich verstehen ... man war ja auch mal jung und kann sich erinnern, was man da so unternehmen sollte, worauf man Null Bock hatte ;-) Tja, ich fürchte nur, dass es auch in den nächsten Jahren für euch nicht leichter wird ...

Susan
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Doreen & Andreas

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12. Juli 2010: Mulhouse – Vienne

Es war wieder gegen 8:30 Uhr, als wir ausgeschlafen hatten und uns entschieden aufzustehen. Zum Frühstück gab es heute frisches Baguette und Croissants aus dem Zeltplatzshop… lecker. Anschließend packten wir schon mal unsere Sachen zusammen, schlüpften aber noch einmal in unsere Badesachen und gingen zum Pool, um uns vor der Abfahrt noch einmal zu erfrischen.
Um 11:30 Uhr konnte es dann endlich losgehen und wir verließen Mulhouse auf der A36 in Richtung Lyon. An der ersten Tankstelle füllten wir den Tank unseres Wohnmobils auf und nach ein paar Kilometern passierten wir eine Mautstation. Hierwaren die ersten 4,10€ Autobahngebühr fällig, die wir bequem mit Kreditkarte zahlten. Die Weiterfahrt war sehr abwechslungsreich, die Autobahn schlängelte sich im Rhythmus der Hügel bergauf und bergab, querte immer wieder kleine und größere Flüsse und führte abwechselnd durch grüne Wälder und trockene Felder.
Die nächste Mautstation ließ nicht lange auf sich warten. Hier mussten wir aber einfach nur ein Ticket ziehen, dann konnte die Fahrt weiter gehen. Doch schon nach kurzer Zeit ertönte der Ruf der Kinder nach einer Pause und so rollten wir gegen 13:00 Uhr auf einen kleinen Rastplatz, wo wir unser Wohnmobil im Schatten einiger Bäume parkten und Mittagspause machten. Wir kochten Spaghetti und genehmigten uns zum Nachtisch noch ein Stück Melone. Nach einer guten Stunde setzten wir unsere Fahrt fort, Vincent lauschte einem Hörspiel, während sich Lisa in ihren Sitz kuschelte und schon bald weggeschlummert war.
Das gab uns die Gelegenheit, endlich mal ein paar Kilometer am Stück zu fahren und etwas voran zu kommen. Wir folgten der A36 bis nach Dole und bogen dort auf die A39 ab, um dem hohen Verkehrsaufkommen auf der A6 zwischen Dijon und Lyon zu entgehen. Mit der Zeit zogen mehr und mehr Wolken auf und es trübte sich ein; auch die Temperatur sank deutlich. Während gegen Mittag noch ca. 33°C im Schatten herrschten, kühlte es sich bald auf unter 25°C ab und es trübte auch immer mehr ein. An einer Autobahnraststätte legten wir noch eine kleine Pause für einen Kaffee ein und hörten dabei schon das Donnergrollen in der Ferne. Kurz nachdem wir wieder gestartet waren, begann es zu regnen und immer wieder zuckten gewaltige Blitze über den Himmel. Urplötzlich schüttete es wie aus Eimern und das Wasser stand regelrecht auf der Straße; die Temperatur fiel bis auf etwa 18°C. Doch nahezu genauso schnell, wie wir in diese Wetterwand hineingefahren waren, hatten wir sie auch passiert und der Regen hörte allmählich wieder auf. Über Bourg-en-Bresse erreichten wir schließlich Lyon, welches wir südwestlich auf der Autobahn umfuhren. Einen kleinen Stau gab es beim Abzweig auf die A463 zwar doch, aber letzten Endes hatten wir auch dieses Nadelöhr recht bald hinter uns gelassen. Wir fuhren weiter nach Süden und kamen bald an eine Mautstation, an der wir das Ticket von der letzten Station vorweisen mussten. Für die Autobahnkilometer bis hierher mussten wir satte 40,20€ berappen, aber letztlich war uns das lieber, als die lange Kurverei über die Nationalstraßen und durch viele kleine Ortschaften hindurch. Bei Vienne verließen wir die Autobahn, wobei noch einmal 2,70€ Maut fällig wurden, um zu dem von uns ausgewählten Campground St.-Clair-du-Rhone zu gelangen.



Hier mangelte es jedoch an einer vernünftigen Ausschilderung und so waren wir froh, nach einiger Zeit die Hinweisschilder zum Camping Le Bontemps zu sehen, welcher ebenfalls ganz in der Nähe lag und genau wie der in St.-Clair mit einem Swimmingpool lockte. Also folgten wir den Schildern über schmale Sträßchen durch die reizvolle Landschaft und erreichten gegen 19:30 Uhr den weit abgelegenen Platz. Die Kinder nahmen sofort die Hüpfburg vor dem Eingang in Beschlag, während Doreen sich nach einem freien Platz erkundigte.



Dieser entpuppte sich zwar als deutlich teurer, als der ursprünglich anvisierte Campingplatz in St.-Claire, aber letzten Endes hatten wir alle genug vom vielen Fahren und waren froh, endlich irgendwo angekommen zu sein.
Als erstes erkundeten wir den Platz, Lisa tobte auf dem Spielplatz herum und schnell hatten wir auch die Poolanlage entdeckt. Die Temperatur hatte sich inzwischen auch wieder bei ca. 26°C eingepegelt,  doch leider holte uns hier der Regen ein, so dass wir uns lieber zum Spielen und anschließenden Abendessen unter das Vordach unseres Wohnmobils zurückzogen.



Nach dem Essen alberten die Kinder noch ein Weilchen herum, bevor es zum Zähneputzen in den Waschraum und schließlich zum Schlafen ins Bett ging. Doreen genehmigte sich noch eine Dusche und Andreas schrieb noch die Geschehnisse des Tages auf. Nach einem kleinen Schlummertrunk versanken aber auch wir recht schnell im Bett und dem Reich der Träume.

Gefahrene Strecke:  440km
Übernachtung: Camping Le Bontemps (41€)
Viele Grüße,
Andreas
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Susan26

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Ui, bei den Preisen weiß ich jetzt auch, warum wir damals (ohne Kinder ;-) ) die Alternative zur Autobahn genommen haben  :lol:
Hoffentlich wird das Wetter wieder besser ... obwohl, man weiß ja gar nicht, was schlimmer ist: zu heiß oder zu nass?!
Susan
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Doreen & Andreas

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Yep, die Mautgebühren sind schon heftig. Darum haben wir später auch die Autobahn gemieden, wenn es ging.

Was das Wetter betrifft darf ich wohl vorwegnehmen: Es sollte nahezu der einzige Regen im ganzen Urlaub gewesen sein. Ein paar winzige Tropfen noch gegen Ende, ansonsten sengende Hitze  8)
Tja, wenn Engel reisen...  :engel2:
Viele Grüße,
Andreas
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SusanW

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 :D ein paar Tage später sind wir die Strecke in der entgegengesetzten Richtung gefahren. Leider war es zu spät für einen Campingplatz, wir mußten dann bei Freiburg auf einer Raststätte übernachten - mit etlichen anderen WoMos.

Schön, die Rhone ist erreicht - jetzt bin ich gespannt, wie es weiter geht.
Liebe Grüße 
Susan

Doreen & Andreas

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Schön, die Rhone ist erreicht - jetzt bin ich gespannt, wie es weiter geht.
Ja, wenn wir die Autobahn erst mal verlassen haben, wird es ruhiger... und es gibt auch mehr (und sehenswertere) Fotos  :wink: :lol:

Zuerst mal muß ich aber noch etwas nachreichen, was ich gestern vergessen habe:
Nach der Fahrt durch die Gewitterfront meldete sich auf einmal eine Warnlampe im Armaturenbrett und signalisierte in Problem mit der Motorsteuerung. Das blieb auch bis zur Ankungt auf dem Campingplatz so und änderte sich auch nach erneutem Start des Motors nicht. Da der WoMo-Vermieter keine freien Werkstätten gestattet, sahen wir uns schon am folgenden Tag die nächste Ford-Vertragswerkstatt suchen  :? :(

Und nun geht´s gleich weiter mit dem nächsten Tag...
Viele Grüße,
Andreas
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Susan26

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Na das nenn ich doch mal einen echten Cliffhanger ... lass uns nicht zu lange zappeln ;-)
Susan
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Doreen & Andreas

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Na das nenn ich doch mal einen echten Cliffhanger ...
Ja, schade nur, daß ich den gestern unterschlagen habe.

Fortsetzung folgt gleich. Ich hatte schon alles fertig, aber dann ist mir der Browser mal wieder sang- und klanglos abgeschmiert  :koch: :sauer: :wut33: :wut54: :teufel: :bang: :blecken:
Viele Grüße,
Andreas
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Doreen & Andreas

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13. Juli 2010: Vienne – Vaison-la-Romaine

Es ist wieder um 8:30 Uhr, als wir gemeinsam aus den Federn kriechen. Irgendwie scheinen wir uns auf diese Zeit einzupegeln.
Auf dem Zeltplatz herrscht schon reger Betrieb, wir dagegen lassen es wieder in Ruhe angehen. Wir frühstücken, packen unsere Sachen zusammen, füllen das erste Mal Frischwasser auf und leeren die Abwassertanks. Dann geht die Fahrt gegen 10:30 Uhr weiter. Ein Blick auf die Armaturen zeigt, dass sich das Motorproblem über Nacht selbst repariert hat; offensichtlich hing es wohl doch nur mit dem starken Regen gestern zusammen. Zunächst müssen wir aber mal eine Tankstelle finden, unser Wohnmobil meldet noch eine Reichweite von 40km. An der ersten Zapfsäule rauschen wir zu schnell vorbei, die war aber auch winzig und unscheinbar. Hinter uns kommen weitere Fahrzeuge und so ist auf ein Umdrehen auf dem schmalen Sträßchen hier nicht zu denken. Also fahren wir weiter durch hübsche kleine Ortschaften mit sehenswerten, alten Natursteinhäusern und erreichen bald die Nationalstraße N7. Dieser folgen wir in Richtung Valence, irgendwo hier wird schon noch eine Tankmöglichkeit kommen. Im nächsten Dorf ist die Zufahrt zu dem gestern von uns gesuchten Campingplatz St-Clair-Du-Rhone ausgeschildert. Den brauchen wir nun auch nicht mehr; auf dem La Bontemps war es auch schön, wenngleich einiges teurer…
In der nächsten größeren Ortschaft sehen wir die Auffahrt zur Autobahn und auch gleich die erste Mautstelle, kurz dahinter entdecken wir aber einen riesigen Supermarché, der auch über eine Tankstelle verfügt. Zum Kampfpreis von 1,12€/l Diesel tanken wir voll und rollen dann zur Autobahn. Die Fahrt geht zügig voran, auch wenn der Verkehr hier einiges dichter ist, als in den letzten Tagen. Bald haben wir Montélimar erreicht und biegen kurz darauf an der Abfahrt 15 in Richtung Donzére ab. Kaum ist man von der hektischen Autobahn runter, befindet man sich in einer anderen Welt. Die ruhige, schmale Straße führt durch hügeliges Land, immer wieder vorbei an Weinbergen und Lavendelfeldern. Das erste Bergdorf ist gleich richtig sehenswert und wie machen einen kleinen Fotostopp.



Dabei entdecken wir die Hinweistafel auf  das Domaine Rozel, eines der vielen Weingüter hier, die zur Gratisverkostung einladen. Da lassen wir uns doch nicht lange bitten und so stehen wir nur wenige Minuten später auf dem Hof des Anwesens und läuten an der Glocke.



Ein freundlicher junger Winzer öffnet den Keller und bittet uns hinein, die beiden kleinen Hunde erschrecken mit ihrer wilden Begrüßung aber erst mal unsere Kinder ein wenig. Lisa muss sogar auf den Arm genommen werden, damit sie sich wieder beruhigt. Wir probieren drei Roséweine, entscheiden uns für einen leckeren Cinsault-Carignan und nehmen auch noch ein Glas Lavendelhonig mit. Inzwischen geht es auf 14:00 Uhr zu, wir sollten also langsam nach einem Picknickplatz für´s Mittagessen Ausschau halten. In Grignan finden wir ein schattiges Plätzchen vor dem Eingang zum sehenswerten Chateau, welches sehr fotogen auf einem kleinen Hügel inmitten eines Lavendelfeldes thront.





Während das Mittagessen so vor sich hin kocht, wandeln wir durch den Lavendel und genießen den tollen Blick und den berauschenden Duft. Aufgrund der unglaublichen Hitze entscheiden wir uns, das Chateau nicht näher zu besuchen und so fahren wir nach dem Essen weiter in Richtung Nyons. Immer wieder führt die Straße durch Weinberge, Lavendelfelder  und kleine Bergdörfer mit unglaublich engen Gassen. Über die D538 erreichen wir schließlich Noyns, fahren durch die sehenswerte Altstadt hindurch und finden schließlich den in unserem Reiseführer beschriebenen Wohnmobil-Stellplatz am Fluß neben dem Schwimmbad. Für 2€ kann man hier eine halbe Stunde parken, darüber hinaus wird sofort die Tagesgebühr von 9€ fällig. Da ringsherum jedoch Halteverbot für Wohnmobile ausgeschildert ist, überlegen wir nicht lange und stellen unser Gefährt hier ab. Am Ufer entlang gehen wir in Richtung der alten Ölmühle, gleich neben der sehenswerten Römerbrücke.



Im Laden der Mühle probiert Doreen einige Olivenöle, bevor sie sich für ein Fläschchen entscheidet und auch eine Auswahl der leckeren Oliven nehmen wir für heute Abend mit. Anschließend bummeln wir noch ein wenig durch die Altstadt, erkaufen uns die gute Laune der Kinder mit einem Eis und dem Versprechen, wieder einen Campingplatz mit Pool zu suchen.



Eine Erfrischung haben aber auch wir dringend nötig, die Hitze ist nahezu unerträglich. Also befragen wir den ADAC-Campingführer und entscheiden uns für den Domaine du Sagittaíre, der neben einer großen Badelandschaft auch mit Sport- und Unterhaltungsangeboten und Kinderprogramm lockt und mit Sicherheit einer der Spitzenplätze der Region ist, was sich natürlich auch im Preis niederschlägt!
Doch zunächst stehen wir vor der Aufgabe, unser Wohnmobil vom Stellplatz in Nyons wegzubewegen. Der Kassenautomat an der Schranke verlangt 9€, bietet eine Bedienung in sechs Sprachen, darunter auch in Deutsch und akzeptiert ausschließlich Kreditkarten. Kein Problem, die VISA unserer Hausbank musste bei den zahlreichen Mautstationen schon oft herhalten und hat immer anstandslos funktioniert. Macht sie hier auch, der Automat möchte aber diesmal eine PIN dazu! Die habe ich zwar, aber natürlich nicht im Kopf, wann braucht man schon mal die Pin zur Kreditkarte, wenn man daheim stets die EC-Karte benutzt.  :kratz: Also zweiter Versuch mit der DKB-VISA-Card. Der Kartenleser bringt eine französische Fehlermeldung, der Kassenautomat bestätigt den Abbruch der Aktion in Deutsch…prima!  :doh: Drei Weitere Versuche in allen denkbaren Positionen des Magnetstreifens bringen auch kein anderes Ergebnis, also übersetzen wir mit Hilfe des Wörterbuchs die Fehlermeldung: „Karte stumm!“ Na toll, dass sie nicht funktioniert, haben wir selbst schon festgestellt. Wir probieren Doreens Visa-Karte von unserer Hausbank, brechen aber nach zwei falschen Pineingaben ab. Dann ist Doreens DKB-Visa-Karte in allen vier Positionen dran, auch Fehlanzeige. Wir sehen uns hilfesuchend um und finden die Telefonnummer der örtlichen Gendarmerie, die als einziger Service am Kassenautomaten aufgedruckt ist. Bevor wir die aber wählen, geben wir Doreens Hausbank-Visakarte noch eine Chance. Der Automat ermahnt uns, daß dies der dritte und letzte Versuch ist und… akzeptiert die eingegebene Zahl. Die Schranke öffnet sich und wir können endlich dem Campingplatz mit dem rettenden Pool entgegenstreben...  :knockout: :verneig: :pfeifen:
Die Ausschilderung ist gut und schon bald stehen wir vor den Toren des Domaine du Saggitare und lesen uns den Preisaushang durch: 32€ für das Wohnmobil, 8€ pro Erwachsenem und 5€ pro Kind. Teurer sind wir noch nirgends untergekommen, aber versprochen ist versprochen, also Augen zu und durch. Aber denkste! Der Platz ist voll ausgebucht, für morgen könnten wir eine Reservierung bekommen. Nein, danke! Dann fahren wir lieber noch die zehn Kilometer bis Vaison-la-Romaine, dort gibt es mindestens drei Plätze, die auch einen Pool bieten und deutlich günstiger sind. Nach wenigen Minuten stehen wir mit unserem Fahrzeug auf einem wunderschönen Platz auf dem Camping Le Soleil de Provence, inmitten von Weinbergen und mit Blick auf den Mont Ventoux. Kostenpunkt? Keine Ahnung, wir sollen morgen bei Abfahrt zahlen. Kaum ist das Wohnmobil geparkt und die Markise ausgefahren, traben wir in Badesachen über den Platz und erfrischen uns nach Herzenslust im Wasser. Zunächst teilen wir den Pool noch mit einer Schar lärmender Kinder, aber schon bald wird es ruhig und wir haben das Wasser für uns… bis wir um 20:00 Uhr freundlich darauf hingewiesen werden, dass der Pool jetzt geschlossen ist! Wir ziehen uns zu unserem Wohnmobil zurück, essen Abendbrot und spazieren anschließend noch eine Runde über den Platz. Am Pool ist inzwischen Disco und während sich Lisa auf der Hüpfburg nebenan austobt, lassen wir uns mit Vincent zusammen an einem Tisch in der Nähe der Bar nieder. Doch lange halten die Kinder nicht mehr durch, also bringen wir sie zu Bett und beschließen den Abend bei einer Flasche Roséwein und Oliven vor unserem Wohnmobil.

Gefahrene Strecke:  180km
Übernachtung: Camping Le Soleil de Provence ( 37€)
Viele Grüße,
Andreas
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Susan26

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Hallo Andreas,

schön, das gefällt mir alles bisher sehr gut ... mal sehen, wann ich Urlaub habe ;-)

Gibt es denn auch noch ein Bild von eurem Campingplatz, der scheint ja sehr schön gewesen zu sein?

Susan
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SusanW

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Wie schön, noch eine Etappe bevor ich für's Wochenende leider aussteigen muss.  :dance:

1,12 Euro für Diesel  ist ein absoluter Schnäppchenpreis für Frankreich !  :shock:  Wir wähnten uns schon mit 1,18 Euro glücklich...

Tolle Lavendel-Feld-Bilder ! Damit werden wir wohl im Frühjahr kein Glück haben
Liebe Grüße 
Susan

Doreen & Andreas

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Gibt es denn auch noch ein Bild von eurem Campingplatz, der scheint ja sehr schön gewesen zu sein?
Leider nicht Susan. Wir dachten wohl, es gibt jetzt genügend andere Fotomotive, so daß wir nicht mehr jeden Stellplatz fotografieren müssen...  :wink:

Wie schön, noch eine Etappe bevor ich für's Wochenende leider aussteigen muss.  :dance:

1,12 Euro für Diesel  ist ein absoluter Schnäppchenpreis für Frankreich !  :shock:  Wir wähnten uns schon mit 1,18 Euro glücklich...

Tolle Lavendel-Feld-Bilder ! Damit werden wir wohl im Frühjahr kein Glück haben
Nur keine Panik. Am Wochenende haben wir auch was anderes vor. Wenn Du nächste Woche wieder einsteigst, verpasst Du nichts.
Die Spritpreise variierten übrigens recht stark. Wir hatten so ziemlich alles zwishen 1,13 und 1,33€: Und das muss geografisch und zeitlich nicht mal weit ausaeinander gelegen haben...
Viele Grüße,
Andreas
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Susan26

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Gibt es denn auch noch ein Bild von eurem Campingplatz, der scheint ja sehr schön gewesen zu sein?
Leider nicht Susan. Wir dachten wohl, es gibt jetzt genügend andere Fotomotive, so daß wir nicht mehr jeden Stellplatz fotografieren müssen...  :wink:

Wir haben uns das auch jedesmal vorgenommen und von wie vielen Zeltplätzen wir kein Foto haben, erzähl ich auch mal lieber nicht ;-)
Susan
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Doreen & Andreas

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Wir haben uns das auch jedesmal vorgenommen und von wie vielen Zeltplätzen wir kein Foto haben, erzähl ich auch mal lieber nicht ;-)
Es ist nicht so, daß wir uns vorgenommen hatten, jeden Stellplatz zu fotografieren, Susan.
An den ersten Tagen gab´s nur einfach nicht viel mehr zu sehen  :wink:
Viele Grüße,
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14. Juli: Vaison-La Romaine – Villes-sur-Auzon

Heute ist französischer Nationalfeiertag. Wir stehen erneut um 8:30 Uhr auf; einfach unglaublich, diese Regelmäßigkeit.  :lol:
Der Tag begrüßt uns wieder mit strahlendem Sonnenschein und so ziehen wir nach dem Frühstück und dem Zusammenpacken unserer Sachen noch einmal los in Richtung Pool, um uns zu erfrischen. Während Vincent die riesige Rutsche lieber aus sicherer Entfernung betrachtet und im großen Becken seine Runden schwimmt, kann Lisa gar nicht genug vom Rutschen kriegen und probiert zusammen mit Andreas alle Bahnen mehrfach aus.
Gegen 11:00 Uhr ist dann aber wirklich Abfahrt; wir wollen das schöne Wetter und die tolle Sicht heute nutzen und auf den Mont Ventoux fahren, der schon aus der Ferne grüßt.



Zunächst jedoch ist Vaison-la-Romaine unser Ziel, eine kleine, alte Stadt mit einem gut erhaltenen römischen Amphitheater und einem Chateau, welches auf einem Hügel oberhalb des Ortes thront. Wir drehen mit unserem Gefährt mehrere Runden durch den Ort, können jedoch keinen geeigneten Parkplatz finden. Die in unserem Reiseführer empfohlenen Plätze gegenüber der Besucherinformation sind mit einem Balken für Fahrzeuge mit weniger als 2,30m beschränkt; man will hier offensichtlich keine Wohnmobile in der Innenstadt. Ein offizieller WoMo-Stellplatz befindet sich etwas außerhalb des Zentrums, hier könnten wir für eine Tagesgebühr von 9€ parken. Nach einer weiteren Runde durch das Zentrum und einem kurzen Halt zwecks Nachfrage in der Besucher-Info bringt die Gewissheit: Außer dem Platz außerhalb gibt es keine Parkmöglichkeiten für Wohnmobile, die Gebühr wird jedoch nur bei Übernachtung fällig. Bei den schon wieder herrschenden Temperaturen von ca. 36° im Schatten wollen wir uns und den Kindern einen längeren Anmarsch in praller Sonne ersparen, zumal es vom Zentrum zum Chateau noch mal ein ganzes Stückchen weiter wäre. Ein kurzer Blick aus dem mit Warnblinkanlage haltenden Wohnmobil in das Areal des Amphitheaters ist alles, was wir dem eigentlich recht hübschen Ort an Aufmerksamkeit noch entgegen bringen, Fotos gibt es keine!
Stattdessen beschließen wir, nach Malaucene zu fahren, einem eher unscheinbaren, kleinen Ort, wo aber jeden Mittwoch ein provencialischer Markt stattfindet. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen, zumal der Ort direkt auf dem Weg zum Mont Ventoux liegt. Das Zentrum ist wegen des Marktes für den Autoverkehr komplett gesperrt, also wählen wir hier den hübsch an einem künstlich angelegten See gelegenen Wohnmobilstellplatz und laufen in den Ort hinein. Wir kommen keine Minute zu früh, denn die ersten Händler beginnen schon, ihre Stände wieder abzubauen.



So reicht die Zeit gerade noch, um uns einen Überblick über die angebotenen Waren zu verschaffen, den Einkauf fürs Mittagessen machen wir dann aber doch im Laden um die Ecke…
Zurück am Wohnmobil bereitet Doreen das Mittagessen, welches wir an einem schattigen Picknickplatz am See einnehmen. Kurz nach 15 Uhr sind wir soweit, daß wir die Fahrt zum Gipfel des Mont Ventoux fortsetzen können. Die schmale Straße schlängelt sich in weiten Bögen den Berg hinauf, anfangs noch durch dichten Wald, weiter oben dann entlang der kahlen Flanke des Berges.





Unterwegs gibt es mehrfach Gelegenheit, den Ausblick auf die Umgebung zu genießen; immer wieder laden Halte- und Aussichtspunkte zum Verweilen ein.



Auf dem Gipfel erwartet uns ein kräftiger, kühler Wind. Die Aussicht nach allen Seiten ist aber phantastisch.





Wir gehen noch ein paar Meter in Richtung des Observatoriums und schauen uns ein wenig um, dann setzen wir unsere Fahrt in Richtung Sault fort.



Allerdings nur ein kurzes Stück, denn da entdeckt Andreas im Vorbeifahren das Tom-Simpson-Denkmal und stoppt noch einmal. Dieser Gedenkstein ist einem britischen Radprofi gewidmet, der im Jahre 1967 während der Tour de France hier kurz vor dem Erreichend es Gipfels kollabierte und starb.



Der Gedenkstein war jedoch nur ein Grund für den Halt; der andere war, daß es hier einen Geocache gibt, den Andreas als seinen ersten außerhalb Deutschlands loggen wollte.
Wir fuhren weiter talwärts und genossen dabei die sich bietenden Ausblicke, bis die Straße wieder zwischen den Bäumen verschwand.



Die engen Kehren erforderten stets ein hohes Maß an Umsicht, nicht nur wegen der entgegenkommenden Autos, sondern vielmehr wegen der vielen Radfahrer, die auf dieser Straße unterwegs waren. Überhaupt scheint sich das Rennradfahren auf Bergstraßen  in Frankreich großer Beliebtheit zu erfreuen, in den kommenden Tagen sollten wir noch oft Radfahrer auf schmalen Serpentinenstraßen zu Gesicht bekommen. Bei aller Aufmerksamkeit auf den Verkehr verpassten wir jedoch den Abzweig nach Sault, was wir jedoch erst bemerkten, als wir in Bedouin herauskamen.



Ein Blick in die Karte verriet uns, daß wir etwa die Hälfte der kurvenreichen Straße zurückfahren müßten, worauf wir zu dieser fortgeschrittenen Stunde jedoch keine Lust hatten. Die Kinder wollten endlich auf einen Campingplatz, um noch in den Pool springen zu können. Also planten wir kurzerhand um und suchten aus dem Campingführer einen schönen Platz mit Pool in der Nähe heraus. Über schmale Nebenstraßen gelangten wir nach Villes-sur-Auzon, wo wir auf dem Campingplatz Les Verguettes unterkamen. Das Einrangieren unseres Gefährtes unter den tief hängenden Ästen war gar nicht so einfach, wurde aber im zweiten Anlauf souverän gemeistert. Wie versprochen war der Pool dann der erste Anlaufpunkt für die Kinder. Und das war auch gut so, denn nach einer halben Stunde schloss die Poolanlage und wir waren froh, noch in den Genuss dieser Erfrischung gekommen zu sein. Anschließend spielten Lisa und Vincent noch mit den Kindern unserer belgischen Platznachbarn, bis diese zum Abendessen ist Restaurant des Platzes aufbrachen. Da wir im Vorbeigehen etwas von Pizza gelesen hatten, wollten wir den Kindern eine Freude machen und ebenfalls essen gehen. Aber vor Ort stellte sich heraus, daß aufgrund des heutigen Tagesangebotes von Moules&Frittes keine Pizza gebacken wurde und die Enttäuschung war groß. So gab es denn doch Abendessen vor dem Wohnmobil, die Kinder bekamen die restlichen Spaghetti vom Mittag und waren damit auch ganz zufrieden.
Anschließend spazierten wir noch eine kleine Runde über den Platz,  brachten dann die Kinder ins Bett und setzten uns noch für ein paar Minuten bei eisgekühltem Aperol mit Bitter Orange nach draußen. Lange blieben wir jedoch auch nicht mehr wach und verschwanden auch recht bald im Alkoven des Wohnmobils.

Gefahrene Strecke: 85km
Übernachtung: Camping Les Verguettes (34€)
Viele Grüße,
Andreas
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