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Autor Thema: "Zurück ans Ende der Welt" - Fünf Wochen Neuseeland  (Gelesen 24677 mal)

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MisterB

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Re: "Zurück ans Ende der Welt" - Fünf Wochen Neuseeland
« Antwort #45 am: 04.05.2016, 11:18 Uhr »
>>Im örtlichen Pub gibt es für 5 Dollar auch Reisepässe der Republik zu kaufen, das sparen wir uns aber.

Ich hab mir damals den Wangamomona "Einreisestempel" in meinen Reisepass machen lassen. Der Stempel hat in den folgenden Jahren bei jeder Passkontrolle (meistens bei den deutschen Grenzern in Frankfurt am Flughafen) immer für kurzfristiges Stirnrunzeln geführt. Gefragt, was das für ein Stempel ist, hat aber nie einer. Wollten wohl nicht die Gefahr eingehen sich zu blamieren für den Fall das Wangamomona jetzt doch ein richtiger Staat ist :)

In (West)Australien gibt's auch sowas. Da hat irgendein Farmer auch sein eigenes Land gegründet. Der hat sogar bei der Uno in der Versammlung als Vertreter "seines" Landes gesessen ! Hat eigene Briefmarken herausgegeben. Ich glaube an eigenes Geld hat er sich aber dann nicht rangetraut :)

Gruß
Bernd
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lonewolf81

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Re: "Zurück ans Ende der Welt" - Fünf Wochen Neuseeland
« Antwort #46 am: 08.05.2016, 20:09 Uhr »
15.03 – Tag 21: Taupo

Wie wir es uns vorgenommen haben beginnen wir den Tag damit in dem wir ausschlafen und ausgiebig frühstücken. Irgendwann nach 10 brechen wir dann auf und fahren in den Orakei Korako Geothermal Park. Das sind gut 20 Minuten Fahrt. Rund um Taupo und Rotorua ist die Erdkruste ziemlich dünn, überall blubbert und bruzzelt es und die Erdwärme wird auch intensiv genutzt. Dementsprechend gibt es dort diverse Thermal Parks mit Geysiren, Schlammpools, dampfenden Löchern, Sinterterassen usw. Wir hatten vor zwei Jahren bereits zwei besucht, Orakei Korako kannten wir aber noch nicht.


Orakei Korako


Orakei Korako


Orakei Korako


Orakei Korako


Orakei Korako


Orakei Korako


Orakei Korako


Orakei Korako


Orakei Korako


Orakei Korako


Orakei Korako


Der Park ist nur per Boot erreichbar, zwischen dem Visitor Center und dem eigentlichen Park pendelt aber eines, die Fahrt ist im ambitionierten Eintrittspreis von 36 Dollar wenigstens enthalten. Drüben angekommen wird man gleich von der wohligen Mischung aus heißem Wasserdampf und dem Geruch von faulen Eiern begrüßt. Der Park ist recht nett angelegt, als Besonderheit wird eine „thermische Höhle“ angekündigt, die aber nicht so spektakulär wirkt. Trotzdem ist es ganz schön es wieder an jeder Ecke dampfen und sprudeln zu hören, auch wenn es naturgemäß ähnlich zu anderen Parks ist. Nach einer guten Stunde sind wir durch.


Orakei Korako


Orakei Korako


Orakei Korako


Orakei Korako


Orakei Korako


Orakei Korako


Orakei Korako


Orakei Korako


Orakei Korako


Orakei Korako


Orakei Korako


Orakei Korako


Wir fahren dann wieder zurück Richtung Taupo und gehen im Honey Hive erst probieren und dann shoppen. Dort gibt es jede Menge Produkte (hauptsächlich Honig und Kosmetika) mit Manuka Honig. Anschließend fahren wir über den Aratiatia Dam zu Rapidsjet Taupo, einem Anbieter von Jetboot-Touren. Diese neuseeländische Erfindung von 500 PS starken Booten mit der nicht-wasserscheue Touristen über enge Flüsse gejagt werden, wollte Matthias unbedingt mal ausprobieren. Barbara kann verständlicherweise nur zuschauen.


Huka Falls


Die Sache ist ganz lustig, es geht wirklich zügig in engen Kurven und über Stromschnellen gut 30 Minuten über den Fluss, die eine oder andere Dusche inklusive. Das Boot hebt dabei richtig ab und verführt wilde Sprünge, Highlight sind dann die 360 Grad Stopps aus voller Geschwindigkeit.


Jetboot


Jetboot


Jetboot


Jetboot


Es ist inzwischen Nachmittag und als letzten Punkt für den Tag fahren wir noch in den Spa Thermal Park, einen Park im Stadtgebiet von Taupo. Durch diesen fließt der Waikato River, der längste Fluss Neuseelands und an einer Ecke in diesem Park mündet der Otumuheke Stream in diesen Fluss. Dabei handelt es sich um eine heiße Quelle, die kurz vor der Mündung einige natürliche Hot Pools geschaffen hat. Das heiße Wasser der Quelle vermischt sich mit dem kalten Flusswasser zu einer sehr angenehmen Temperatur, die man einfach regulieren kann, indem man sich näher an oder weiter weg von der Quelle ins Wasser setzt. Wenn nicht manchmal eine kalte oder heiße Strömung dazwischenkommt….

Wir genießen das eine Zeitlang, gehen dann nach Hause uns kurz abduschen. Nach der guten Erfahrung vor zwei Tagen und auf Empfehlung unserer Gastgeberin geht es erneut zum Inder, das Malabar überzeugt uns mit indisch gewürztem Rindersteak und Buttered Chicken. Den völlig überforderten Keller muss man gelassen nehmen.


lonewolf81

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Re: "Zurück ans Ende der Welt" - Fünf Wochen Neuseeland
« Antwort #47 am: 11.05.2016, 17:22 Uhr »
16.03 – Tag 22: Taupo -> Rotorua

Nach einem wieder gemütlichen Tagesbeginn machen wir uns auf den Weg Richtung Rotorua. Als Tagesziel haben wir uns den Whirinaki Forest Park ausgesucht, was einen Umweg von etwa einer Stunde im Vergleich zum direkten Weg bedeutet. In diesem Park, der sehr abseits im östlichen Teil der Nordinsel liegt gibt es sehr urwüchsigen und ursprünglichen neuseeländischen Wald und verschiedene Trails um diesen abzulaufen. Alle Carparks sind nur über Gravel Roads zu erreichen und an den verstärkt auftauchenden Maraes (zeremionelle Versammlungshäuser) und einigen bös dreinblickenden Kriegern zur Begrüßung merkt man, dass man im Maori-Land ist.


Finstere Gestalten zur Begrüßung


Finstere Gestalten zur Begrüßung


Finstere Gestalten zur Begrüßung


Marae


All dies hindert uns aber nicht am ersten Carpark zwei Wege unter die Wanderschuhe zu nehmen. Zuerst geht es zu den Waiatiu Falls, der Weg ist hin und zurück gut eine Stunde lang und die Wasserfälle prasseln mit viel Wasser eindrucksvoll herunter. Ein zweiter Weg führt vom selben Ausgangspunkt zum Te Pua-a-Tane Canyon. Dieser Weg ist recht kurz und in dem Canyon fließt der hiesige Fluss zwischen mittelhohen Felswänden. Beide Trails sind sehr schön zu laufen und man trifft praktisch keine anderen Wanderer.


Weg zu den Waiatiu Falls


Weg zu den Waiatiu Falls


Weg zu den Waiatiu Falls


Weg zu den Waiatiu Falls


Weg zu den Waiatiu Falls


Waiatiu Falls


Weg zum Te Pua-a-Tane Canyon


Baumkunst


Te Pua-a-Tane Canyon


Für den nächsten Weg müssen wir umsatteln und fahren zum Sanctuary Carpark. Dort gibt es einen etwa einstündigen Walk durch sehr dichten und abwechslungsreichen Wald, doch der Track ist auf den ersten Blick gesperrt, denn ein Unwetter vor einigen Wochen muss die Brücke weggerissen haben, die den Auftakt des Weges bildet. Doch mit ein wenig kraxeln kann man den Fluss auch so überqueren und zum Trailhead hochklettern. Der Weg ist wie die anderen wirklich gut, die übergroßen Farne und verschiedensten Bäume wirken im einfallenden Sonnenlicht einfach wunderschön.


Die weggespülte Brücke


Sanctuary Track


Sanctuary Track


Sanctuary Track


Sanctuary Track


Sanctuary Track


Sanctuary Track


Sanctuary Track


Sanctuary Track


Sanctuary Track


Zu guter Letzt fahren wir noch zum Mangamate Fall, der bequemerweise per Auto erreichbar ist und ebenfalls ganz fotogen zu Boden fällt.


Mangamate Fall


Mangamate Fall


Danach machen wir uns auf den weiteren Weg nach Rotorua, wo wir über AirBnB für zwei Nächte bei Tracy untergebracht sind. Diese wohnt in einer alten restaurierten Villa, das Haus ist auch von innen mit Antiquitäten ausgestattet und man könnte für eine Besichtigung fast Eintritt verlangen. Herrlich. Weniger herrlich dagegen der bekannte Geruch von „Rottenrua“, es müffelt fürchterlich im Ort. Dazu fängt es auch noch an zu schütten. Also nur schnell noch etwas essen und wie vor zwei Jahren verschlägt es uns ins Sabroso, ein kleines aber sehr feines mexikanisches Restaurant. Margaritas, Chimmichanga und Shrimps – so kann uns der Regen nicht stören.


lonewolf81

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Re: "Zurück ans Ende der Welt" - Fünf Wochen Neuseeland
« Antwort #48 am: 13.05.2016, 19:26 Uhr »
17.03 – Tag 23: Rotorua

Den zusätzlichen Tag in Rotorua beginnen wir mit einem sehr guten Frühstück. Tracy bereitet uns Eier, Speck, Toast und Pancakes reichhaltig und frisch zu. So lässt es sich gut starten. Dann geht es los in die Umgebung, wir haben uns ein paar Wanderwege rausgesucht. Zuerst geht es in den Whakarewarewa Forest, ein großes Waldgebiet das von mehreren Seiten aus erreichbar ist. Vom Mountain-Bike Parkplatz aus gibt es einen kurzen Ridge Trip Trail, der zu einem tollen Aussichtspunkt führt von dem man ganz Rotorua, den Lake Rotorua und auch das kostenpflichtige Thermalgebiet Te Puia mit dem Pohutu Geysir überblicken kann. Wir verweilen eine Zeit lang und beobachten den Geysir.


Whakarewarewa Forest


Whakarewarewa Forest


Blick über Rotorua und Te Puia


Pohutu Geysir


Te Puia


Te Puia


Te Puia


Government Garden Rotorua


Dann geht es an das andere Ende des Waldes, im Volksmund einfach nur „The Redwoods“ genannt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat man dort verschiedenste ausländische Bäume angepflanzt um zu gucken wie sie sich für die Holzwirtschaft eignen. Schnell stellte sich die Kiefer als Favorit heraus, die anderen Bäume ließ man einfach stehen. Viele gingen ein, aber die Redwoods zeigten sich vom Klima sehr angetan und sind inzwischen 60 Meter in die Höhe gewachsen. Und so fühlt man sich mitten in Neuseeland wie in Nord-Kalifornien.

Es gibt ein Visitor Center, einen überteuerten „Tree Top Walk“ der auf gerademal 10 Meter Höhe entlangführt und ein gut markiertes Netz an Waldwegen. Wir laufen einen kurzen Waldweg, aber irgendwie bleibt das Gefühl, dass diese Bäume nicht in dieses Land gehören.


The Redwoods


The Redwoods


The Redwoods


Die thermischen Wasserlöcher sind immer sehr klar


Dann fahren wir gute 45 Minuten raus nach Kawerau um von dort den Tarawera Falls einen Besuch abzustatten. Der Weg dorthin führt über private Forststraßen und so muss man im Visitor Center erst für 5 Dollar eine Permit erwerben. Auf der Fahrt zum Lake Tarawera, vorbei am Vulkan Mount Tarawera erkennt man dann wiedermal wie radikal neuseeländische Holzwirtschaft funktioniert. Ganze Berghänge werden kahlgeschlagen und gerodet und dann einheitlich und streng geordnet wieder neu aufgeforstet. Ein schönes Bild ergibt das nicht.


Waldwirtschaft


Lake Tarawera


Die Tarawera Falls sind vom Campingplatz am Lake Tarawera über einen gut einstündigen, sehr schön angelegten Bushwalk erreichbar. Leider brauchen wir zwischendurch zum ersten Mal die Regenjacken, aber auch das geht vorüber. Das Besondere an dem Walk ist, dass man zuerst zwei Wasserfälle zu sehen bekommt und das Wasser dann im Berg verschwindet, unterirdisch weiterfließt und weiter unten mitten aus einer senkrechten Wand hervorströmt. Sehr sehenswert.


Oberlauf vom Lake Tarawera aus


Mount Tarawera


Weg am Fluss entlang


Weg am Fluss entlang


Erste Fallstufe


Erste Fallstufe


Weiter geht der Weg


Zweite Fallstufe


Hier tritt das Wasser aus der Wand


Hier tritt das Wasser aus der Wand


Hier tritt das Wasser aus der Wand


Danach reicht es uns für den Tag, zurück unter die Dusche und in die Stadt. Es ist Thursday Night Market, dort flanieren wir ein wenig und essen dann im Crew – Craft Beer Pub solide, aber nicht restlos überzeugende Burger. Kein Wiederbesuch nötig.


Anti

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Re: "Zurück ans Ende der Welt" - Fünf Wochen Neuseeland
« Antwort #49 am: 13.05.2016, 22:50 Uhr »
Diese Art von "Forstwirtschaft" war mir auch in Schottland aufgefallen. Entsetzlich... aber natürlich kann ich nicht beurteilen, ob das so vielleicht Sinn macht. Eure Tour zu den Falls entschädigt das Auge dafür später wieder.

DocHoliday

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Re: "Zurück ans Ende der Welt" - Fünf Wochen Neuseeland
« Antwort #50 am: 14.05.2016, 11:46 Uhr »
Ich finde es faszinierend, wie unterschiedlich die Ziele sind, die wir besucht haben, obwohl die Route oft ganz ähnlich war.
So sehe ich jetzt auch noch die Ziele, die ich ausgelassen habe.
Gruß
Dirk

lonewolf81

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Re: "Zurück ans Ende der Welt" - Fünf Wochen Neuseeland
« Antwort #51 am: 14.05.2016, 12:00 Uhr »
Ich finde es faszinierend, wie unterschiedlich die Ziele sind, die wir besucht haben, obwohl die Route oft ganz ähnlich war.
So sehe ich jetzt auch noch die Ziele, die ich ausgelassen habe.

Das liegt aber sicher auch daran, dass es für uns schon der zweite Besuch war. Es hat sich aber auch gezeigt, wie vielfältig, schön und einsam dieses Land auch außerhalb der "Hotspots" sein kann. Und auf dem Rückflug haben wir ein bißchen zusammengezählt, wir würden auch locker nochmal sechs Wochen füllen können mit Sachen, die wir noch nicht gesehen haben.

lonewolf81

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Re: "Zurück ans Ende der Welt" - Fünf Wochen Neuseeland
« Antwort #52 am: 17.05.2016, 18:02 Uhr »
18.03 – Tag 24: Rotorua -> Hamilton

Der Blick aus dem Fenster verheißt nichts Gutes, es regnet. Und das wo wir uns für heute eine Kayaktour gebucht haben. Wir schauen uns kurz an – „es gibt kein schlechtes Wetter“ – und widmen uns erstmal dem erneut fantastischen Frühstück. Pancakes, Früchte, Toast und Omelette machen den Start in den Tag perfekt. Dann fahren wir zum vereinbarten Treffpunkt mit unserem Kayak-Guide am Lake Rotoiti. Eden ist sein Name, er kommt aus England und wir beide sind die einzigen Teilnehmer der Tour.


Das Zimmer in Rotorua


Wir erhalten ein Doppelkayak, eine kurze Einweisung und dann geht es bereits raus auf den See, der durch den leichten Nieselregen und etwas Wind ein wenig aufgewühlt ist. Wir grooven uns ein und dann geht es an der Küste entlang durch zwei Buchten zum ersten Highlight, einer mit dem Kayak befahrbaren Glühwürmchenhöhle. Bei den neuseeländischen Glühwürmchen handelt es sich nicht um echte Glühwürmchen, sondern um eine Spinnenart, die als leuchtender Faden in vielen Höhlen von der Decke hängen. Nachdem sich unsere Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben sehen wir auch richtig viele von Ihnen. Dazu erzählt Eden uns viel über die Geschichte, Maori-Mythologie und Flora und Fauna am See. Wieder raus aus der Höhle queren wir den See um zu den Manupirua Hot Pools zu kommen.


Diese Quellen sind nur von der Seeseite aus per Boot erreichbar und so spät in der Saison sind wir da völlig alleine. Eden meint, wir können hier solange bleiben wie wir wollen, er hätte eh nichts besseres mehr an dem Tag zu tun als hier zu entspannen. So bleiben wir gefühlt ewig in den unterschiedlichen heißen Pools, springen zwischendurch zur Abkühlung in den See und relaxen einfach nur. Währenddessen hat sich auch der Regen verzogen, der See ist auch ruhiger als wir ihn wieder zurück zum Ausgangspunkt queren. Eine tolle Tour und das mäßige Wetter hat gar nicht gestört.


Für die weitere Fahrt bis Hamilton nehmen wir uns dann nur noch zwei kleinere Walks vor. An den Okere Falls bietet ein kleiner Fluss auf wenigen hundert Metern gleich drei verschiedene kleine Wasserfälle an. Die namensgebenden Okere Falls, die Trout Pool Falls und schließlich die Tutea Falls, mit sieben Metern der höchste kommerziell und regelmäßig von Raftingbooten befahrene Wasserfall der Welt. Jetzt, in der Off-Season, erwischen wir leider kein Boot vor unserer Linse.


Okere Falls mit Resten eines Kraftwerks


Tutea Falls


Blick aus einer Höhle am Fuß der Tutea Falls


Trout Pool Falls


Letzter Stopp ist der Hamurana Springs Loop Walkway, ein kurzer 20 minütiger Weg entlang eines Flusslaufs zu einer Quelle, Hangarua Spring genannt. Es handelt sich dabei um die tiefste Frischwasserquelle auf der Nordinsel die vier Millionen Liter kristallklares Wasser pro Stunde abgibt. Und das Wasser ist an der Quelle und im weiteren Flusslauf unfassbar klar und sauber. Weiterer Bonus des Tracks: Jede Menge Redwoods, die hier 1929 angepflanzt wurden und ein Golfplatz über den man auf der anderen Seite zurückläuft. Eine seltsame Kombination.


Extrem klares Quellwasser


Extrem klares Quellwasser


Redwoods


Redwoods


Redwoods


Redwoods


Te Puna-a-Hangarua Quelle


Die ersten Meter...


...mit kristallklarem Wasser


Dancing Sands Spring - hier "sprudelt" der Sand


Die weitere Fahrt nach Hamilton ist davon gekennzeichnet, dass es zuerst kräftig regnet, der Himmel dann aber aufreißt und uns in Hamilton sogar die Sonne begrüßt. Wir sind bei Catherine untergebracht, ebenfalls wieder über AirBnB gebucht. Diesmal ein richtig großes Zimmer mit Terrasse und Bad. Zum Abendessen suchen wir uns das Chim-Choo-Ree aus. Exzellente moderne neuseeländische Küche, Wild und Schnapperfisch zergehen auf der Zunge. Sehr lecker.


lonewolf81

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Re: "Zurück ans Ende der Welt" - Fünf Wochen Neuseeland
« Antwort #53 am: 18.05.2016, 16:47 Uhr »
19.03 – Tag 25: Hamilton

Toast und Müsli stehen im Zimmer bereit und nach dem Frühstück führt uns der erste Weg heute nach Ngaruawahia, gut 20 Minuten von Hamilton entfernt am Waikato gelegen. Der Ort ist insofern besonders, dass im dortigen Turangawaewae Marae die Heimat des jeweiligen Maori-Königs ist. Dieser hat zwar politisch keine Macht und wird auch nicht von allen Maori unterstützt, legitimiert sich aber aus einer großen Anzahl Stämme die ihn gewählt haben. Das Maere wird für zeremionelle Zwecke benutzt, wenn z.B. Staatsgäste mit Maoris in Kontakt kommen. Normalerweise kann man es nicht besuchen.


Eingangstor


Geschmücktes Kanu


Doch einmal im Jahr – praktischerweise heute – findet die Turangawaewae Regatta statt, eine Art Volksfest auf den Flusswiesen unterhalb des Marae. Hauptattraktion ist dabei eine sehr beeindruckende Vorbeifahrt mehrerer vollbemannter Kriegskanus. Zudem gibt es zahlreiche Kanurennen von Schulen aus der Umgebung, kulturelle Vorführungen, Hakas (Kriegstänze), Musik und mehr. Das Fest ist für die Maori so wichtig, dass unter anderem der König von Tonga und die Botschafter der USA, der Niederlande und der Schweiz als Ehrengäste anwesend waren.


Schulrennen


Schulrennen


Waka Parade


Waka Parade


Waka Parade


Waka Parade


Waka Parade


Waka Parade


Waka Parade


Waka Parade


Waka Parade


Waka Parade


Waka Parade


Waka Parade


Waka Parade


Waka Parade


Kulturvorführungen und Haka


Kulturvorführungen und Haka


Kulturvorführungen und Haka


Kulturvorführungen und Haka


Neben dem Geschehen auf dem Fluss kann man auch eine Führung durch das Marae mitmachen, die aber leider recht langatmig gerät und es auch nicht erlaubt nur eines der Gebäude zu betreten. Auch Fotos sind nicht überall erlaubt, was schade ist, denn die Schnitzkunst am Hauptgebäude ist beeindruckend. Mit 30 Dollar ist die Führung zu teuer.


Schnitzereien am Marae


Schnitzereien am Marae


Schnitzereien am Marae


Am späten Mittag sind wir dann wieder zurück in Hamilton und spazieren frei durch die Hamilton Gardens, eine große Parkanlage mit Botanischem Garten und zahlreichen Themengärten. Diese sind sehr schön angelegt, aber am Samstag auch gut besucht.


Hamilton Gardens


Hamilton Gardens


Hamilton Gardens


Hamilton Gardens


Hamilton Gardens


Hamilton Gardens


Hamilton Gardens


Hamilton Gardens


Hamilton Gardens


Hamilton Gardens


Gegen Abend zieht es uns dann noch zum Campus der Universität. Denn es findet an diesem Wochenende auch Balloons over Waikato statt, ein Festival für Heißluftballons. Für den Abend ist großes Ballonglühen und Feuerwerk angesagt. Der Eintritt ist hier frei und es sind wirklich enorm viele Menschen da, es gibt auch einen kleinen Rummel. Erstaunlich im Vergleich zu deutschen Volksfesten ist hier, dass es keinerlei Alkohol zu kaufen gibt. Dafür aber ähnlich bescheidene Speisen, die uns heute zum Abendessen reichen müssen.


Uni-Campus - es ist voll


Elefantenballon


Das Ballonglühen muss dann leider reduziert stattfinden, da es pünktlich um 8 Uhr anfängt leicht zu regnen. Statt gut 10 sind nur 3 Ballons aktiv, dazu gibt es Feuereffekte und viel zu schnell wechselnde Musikstücke. Schade, das eigentlich schöne Glühen der Ballone kommt so nur beschränkt rüber. Das Feuerwerk dagegen ist gut gemacht und ein netter Abschluss.


Ballonglühen


Ballonglühen


Ballonglühen



lonewolf81

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Re: "Zurück ans Ende der Welt" - Fünf Wochen Neuseeland
« Antwort #54 am: 20.05.2016, 16:08 Uhr »
20.03 - Tag 26: Hamilton -> Kaihu

Nach dem Frühstück geht es auf in Richtung Norden, die ersten 150 Kilometer ziemlich langweilig auf der Autobahn. Auckland lassen wir rechts liegen, am Sonntag herrscht zum Glück kein Berufsverkehr und so sind wir schnell durch. Wir wollen ins Northland. Wie zu erwarten besteht das Northland hauptsächlich aus Hügeln in unterschiedlichen Grüntönen, bei denen der Mensch aber seine Hand im Spiel hatte. Ursprünglich war das alles dichter Wald.

Erster längerer Stopp ist in Matakohe im Kauri Museum. Kauris – eine Kiefernart -  gehören zu den größten und ältesten Bäumen der Welt und haben den Vorteil, dass sie schnurgerade nach oben wachsen und ihre Äste erst oberhalb des umgebenden Waldes anfangen zu sprießen. Zudem wachsen die Bäume mit dem Alter immer mehr in die Breite und geben somit wahnsinnig viel gutes und langes Holz her. Von den weißen Siedlern bis 1970 kommerziell abgeholzt, davor von den Maoris nur für den Eigengebrauch gefällt, stehen die Bäume jetzt unter Naturschutz.


The Kauri Museum


Das Museum beschreibt nicht nur die Geschichte der Kauris, sondern veranschaulicht auch die Dimension der Bäume, teilweise über 2.000 Jahre alt und mit einem Durchmesser von bis zu acht Meter sind das gewaltige Dinger. Es macht richtig Lust darauf, diese morgen auch in Natura zu sehen. Zusätzlich verfügt das Museum über eine große Sammlung an Kauri Gums und daraus geschnitzten Gebilden. Kauri Gum ähnelt dem Bernstein, ist eine Art Harz, das aus dem Baum getropft ist und im Boden gefunden werden kann. Sogenannte Gumdiggers haben Bäume dafür auch angeritzt und damit praktisch getötete. Auch das ist heute verboten.


Kauri Gum


Kauri Gum


Kauri Gum


Kauri Gum


Kauri Gum


Kauri Planke


Knapp 1.000 Jahre alter Stamm


Durchmesser der größten Kauris (bis 8 Meter) im Vergleich


Weitere Bestandteile der Sammlung sind Möbel und andere Gegenstände aus Kauri-Holz und anschauliche Informationen über das Leben der frühen Pioniere und Siedler. Nicht verschwiegen wird auch, dass die Kauris durch eine Kauri Dieback genannte Krankheit akut bedroht sind. Abgerundet wird das Museum durch eine kleine alte Kirche, ein Postamt und eine Schule.


Kauri Klavier


Kauri Wandschmuck


Kauri Tisch


Kirche


Wappen


Alte Schule


Mit zugehörigen Regeln für Lehrer


Kurz danach taucht am Horizont ein seltsam spitz aussehender kleiner Hügel auf, der recht alleine dasteht. Der Tokatoka Peak ist vulkanischen Ursprungs und kann über einen kurzen aber sehr knackigen Aufstieg erklettert werden. Barbara nutzt das zu einem Mittagsschläfchen während Matthias oben die Aussicht genießt.


Tokatoka Peak


Hoch gehts


Tokatoka Lookout


Tokatoka Lookout


Tokatoka Lookout


Als nächster größerer Ort kommt dann Dargaville auf uns zu. Hier versorgen wir uns nur mit ein paar Vorräten und erfreuen uns an mehreren Regenbögen. Deren Vorkommen bedeutet auch, dass das Wetter heute wieder wechselhaft war. Kurz nach Dargaville geht es ab nach Baylys Beach, ein kleiner Strandort mit der Zufahrt zum 100 Kilometer langen Strand zwischen Kaipari und Maunganui. Der Strand ist fast in ganzer Länge befahrbar und soll viele tolle Sandsteinklippen hat. Trotz aller Verbote für Mietwagen ist der Reiz größer, wir fahren ein paar hundert Meter den Strand entlang und das geht auf dem feuchten Sand richtig gut. Wir sehen allerdings auch wenige Meter weiter einen eingesackten VW-Bus. Scheint also nicht ganz so ohne zu sein.


Regenbogen in Dargaville


Baylys Beach


Baylys Beach


Baylys Beach


Baylys Beach


Baylys Beach


Baylys Beach


Doch das überstehen wir und dann geht es nach Kaihu, wo wir im Kauri Coast Top 10 Holiday Park ein Studio Motel gebucht haben. Der Grund warum wir von unserer sonst bevorzugten Übernachtungsart abgewichen sind, ist der, dass dort ein Guided Kiwi Walk in der Nacht angeboten wird. Dafür haben wir uns angemeldet, wollen zuerst aber was essen. Im Umkreis von 30 Kilometer gibt es da nur die Kaihu Tavern, ein Pub das auch schon bessere Zeiten gesehen hat. Das Essen ist solide, Burger und Pommes gehen irgendwie immer. Matthias probiert dann noch die Badestelle des Platzes aus inkl. zünftigem Rope-Swing. Barbara kneift.

Dann fahren wir wieder zurück zum Kiwi Walk. Zusammen mit einem Guide und vier anderen Gästen fahren wir in den Wald und laufen dort knapp zwei Stunden mit Rotlichtlampe umher, immer horchend und nach Kiwis Ausschau haltend. Die nachtaktiven Vögel sind sehr scheu und im Unterholz kaum zu erkennen. Wir sehen zwar ein paar beeindruckende Kauris und einige Hasen, aber ein Kiwi will im Wald beim besten Willen nicht auftauchen. Dann, schon fast wieder am Auto, entdeckt unser Guide einen Kiwi, der am Rande vom Carpark in aller Seelenruhe im Gras pickt. Doch noch Glück gehabt. Wir können ihn etwa eine Minuten beobachten, dann riecht er uns und läuft sehr drollig davon. Sehr zufrieden mit diesem Erlebnis beenden wir den Tag. Kiwi leider ohne Fotos.



lonewolf81

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Re: "Zurück ans Ende der Welt" - Fünf Wochen Neuseeland
« Antwort #55 am: 23.05.2016, 18:48 Uhr »
Habe ich ein paar Mitreisende verloren?

21.03 – Tag 27: Kaihu -> Ahipara

Wir frühstücken in aller Ruhe, dann geht es weiter die Kauri Coast hoch um noch mehr Kauris als beim gestrigen Night Walk zu sehen. Im Waipoua Forest, dem Wald mit dem größten Bestand an Kauris, gibt es schöne Wanderwege, die an vielen Kauris vorbei führen. Vier Stellen sind dabei besonders ausgeschildert. Verhältnismäßig unspektakulär sind die „Four Sisters“ wo vier Kauri-Bäume sehr nah beieinander stehen.


Northland in der Morgensonne


Kiwi Country


Waipoua Forest


Four Sisters


Four Sisters


Der Yakas dagegen ist der siebtgrößte Kauri der Welt mit einem Stammumfang von über 12 Metern. Das Besondere bei dem Baum ist nicht nur, dass er einfach gewaltig wirkt, sondern dass er auch im Gegensatz zu den anderen bis direkt an den Bohlenweg heranragt und somit berührt und umarmt werden kann. Es ist schon faszinierend vor solch riesigen alten Bäumen zu stehen und es macht betroffen, wenn man bedenkt wie schnell ein Großteil der Insel gerodet wurde.


Kauri auf dem Weg zum Yakas


Auf dem Weg zum Yakas


Mehrere Kauris beieinander


Yakas


Yakas


Yakas


Detailaufnahme Yakas Rinde


Nächster Baum ist der Te Matua Ngahere, mit einem Stammumfang von über 16 Metern der dickste Kauri der Welt. Man fühlt sich richtiggehend klein, gerade auch wenn man bedenkt, dass dieser Baum zwischen 2.500 und 3.000 Jahre alt ist. Wenn der reden könnte….


Weg zum Te Matua Ngahere


Kauri


Te Matua Ngahere


Te Matua Ngahere


Letzter Baum schließlich ist der Tane Mahuta, der Vater des Waldes der in der Mythologie der Maori der Sohn von Himmel und Erde war und diese voneinander trennte um Leben zu schaffen. Alle Lebewesen stammen von diesem Baum ab. Dementsprechend ist der Baum den Maori heilig. Auch ohne das trifft uns hier wieder die gleiche nachdrückliche Begeisterung über den größten existierenden Kauri der Welt. Knapp 14 Meter Umfang, 51 Meter Höhe und über 2.000 Jahre alt. Und es hat Kauris gegeben mit über 20 Metern Umfang.


Tane Mahuta


Tane Mahuta


Tane Mahua


Sehr beeindruckt fahren wir weiter Richtung Norden und halten am Aussichtspunkt über den Hokianga Harbour, einen langgezogenen Meeresarm dessen Einfahrt zu einer Seite von leuchtend grünen Hügeln und zur anderen Seite von gelben Sanddünen umrahmt wird. Im Sonnenschein ein faszinierender Anblick. Wir fahren dann noch zum Arai Te Uru Signal Point wo ein kurzer Weg zu einer alten Signalstation für Schiffe führt und weitere tolle Perspektiven bietet.


Das Meer kommt wieder in Sicht


Hokianga Harbour


Hokianga Harbour


Weg zum Arai Te Uru Signal Point


Hokianga Harbour


Die Windrichtung ist klar


Strand unterhalb des Signal Point


Kurz hinter dem an der Mündung gelegenen Ort Opononi führt ein unscheinbarer Wegweiser zu den Koutu Boulders. Wie bei den viel bekannteren Moeraki Boulders auf der Südinsel handelt es sich um ein geologisches Phänomen bei dem sich kugelförmige Steine aus dem Boden lösen und sehr langsam vom Meer freigespült werden. Die Steine sind lange nicht so perfekt wie im Süden, aber dafür ist man hier fast alleine am Strand, kann auf den Steinen rumklettern und sie in Ruhe genießen. Dies geht aber nur bei Ebbe.


Koutu Boulders


Koutu Boulders


Koutu Boulders


Koutu Boulders


Koutu Boulders


Koutu Boulders


Zwangspause dann in Rawene, wo wir auf eine kleine Fähre warten, die hier einen Stück des Weges abkürzt. Es geht hier sehr lässig und ruhig zu und die Überfahrt dauert dann auch nicht sehr lange. Über enge Straßen und durch endlos grüne Hügel geht es dann hoch bis nach Ahipara, wo wir bei Sheryl und Bob über AirBnB eingebucht sind. Das Zimmer ist fantastisch, vom eigenen Balkon aus haben wir einen atemberaubenden Blick über den Strand. Hier fängt der berühmte 90 Mile Beach, den wir morgen auch erkunden werden.


Blick auf Rawene


Auf der Fähre


Und wieder grüne Hügel


Beginn des 90 Mile Beach


Blick von unserer Terrasse


Wir fahren dann noch kurz zur angrenzenden Shipwreck Bay für ein paar Fotos und dann nach Kaitaia zum Essen. Im Beachcomber gibt es gutes Steak mit Seafood und Polenta mit Pilzen und dazu – für Neuseeland völlig ungewöhnlich – eine umfangreiche Salatbar bei der wir mehrfach herzhaft zugreifen.


Shipwreck Back


Verfallenes Haus auf dem Weg nach Kaitaia


Verfallenes Haus auf dem Weg nach Kaitaia


Verfallenes Haus auf dem Weg nach Kaitaia


Verfallenes Haus auf dem Weg nach Kaitaia



Anti

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Re: "Zurück ans Ende der Welt" - Fünf Wochen Neuseeland
« Antwort #56 am: 23.05.2016, 20:49 Uhr »
Sorry, ich lese weiter begeistert mit, habe aber nicht jedes Mal was dazu geschrieben.

MisterB

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Re: "Zurück ans Ende der Welt" - Fünf Wochen Neuseeland
« Antwort #57 am: 24.05.2016, 09:53 Uhr »
Kaitaia und die letzten Tage kommen mir noch sehr bekannt vor.
Wir haben in Kaitaia allerdings "im Ort" gewohnt.
Im "Beachcombers" habenwir auch gegessen. Der Besitzer und Koch und wasweissich in Personalunion ist ein Schweizer (wars zumindest damals) mit dem wir uns am Abend noch lange festgequatscht haben.

Gruß
Bernd
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Re: "Zurück ans Ende der Welt" - Fünf Wochen Neuseeland
« Antwort #58 am: 25.05.2016, 19:09 Uhr »
Schön :) - dann auch gerne weiter. So lang ist es leider nicht mehr. :(

22.03 – Tag 28: Ahipara (Cape Reinga)

Heute haben wir uns den ganz hohen Norden vorgenommen. Aufgrund der vielen Fahrerei in den letzten Wochen und der ungünstigen Kombination aus Strand und Mietwagen haben wir uns – ganz untypisch – für eine Bustour entschieden. Diverse Anbieter fahren ab Ahipara oder Kaitaia und versprechen in ihren Flyern größtenteils das Gleiche. Für 50 Dollar pro Nase entscheiden wir uns aus dem Bauch heraus für Harrisons Cape Runner.


Harrisons Cape Runner


Der Bus ist ein umgebauter LKW mit Allrad-Antrieb und es werden zuerst alle Gäste eingesammelt und dann geht es auf dem Highway hoch Richtung Norden und Cape Reinga. Erster Stopp ist am Mount Camel. Eher unspektakulär, wir vermuten der Stopp ist nur dafür, dass die Rentner im Bus den morgendlichen Kaffee zur dortigen Toilette bringen können. Dann geht es zum Rarawa Beach, der aufgrund des starken Windes – der uns den ganzen Tag begleitet – ziemlich wild daherkommt und durch seinen schneeweißen Sand besticht.


Mount Camel


Maori-Schnitzerei am Parkplatz


Rarawa Beach


Rarawa Beach


Rarawa Beach


Auf der weiteren Fahrt gibt es vom Fahrer immer wieder Storys und Informationen und dann einen weiteren Stopp in Te Kao, wo mehr als nachdrücklich die dortige Eiscreme empfohlen wird. In der Konsequenz kauft sich da jeder ein oder zwei Kugeln, sonst ist in dem Ort nichts los, da muss es doch Provisionen geben.


Typisches Northland


Kurz vor dem nördlichsten Punkt fahren wir dann zum Lunch in die Tapotupotu Bay, die eigentlich recht geschützt liegt, aber heute auch dem Wind ausgesetzt ist. Deshalb fällt das Baden aufgrund der Wellen aus. Als Lunch gibt es für jeden Brötchen mit Käse und Salami, dazu Getränke. Nichts Besonderes, aber ausreichend und lecker.


Tapotupotu Bay


Tapotupotu Bay


Tapotupotu Bay


Dann folgt der Höhepunkt der Tour, das Cape Reinga. Nicht ganz der nördlichste Punkt Neuseelands aber die markanteste Landmarke mit dem berühmten Leuchtturm an dem Tasman Sea und Pazifik zusammenfließen. Diese „Kollision“ der beiden Ozeane ist spannend anzusehen und zieht sich einige Strecke aufs Meer hinaus. Insgesamt haben wir eine Stunde zur Verfügung, das reicht gut um zu einem Aussichtspunkt und runter zum Leuchtturm zu laufen.


Cape Reinga - noch aus der Ferne


Blickrichtung Pazifik


Blickrichtung Tasman Sea und Giant Sand Dunes


Giant Sand Dunes


Der berühmte Leuchtturm


Kollision der Ozeane


Links Tasman Sea, rechts Pazifik


Die Kollision vom Leuchtturm aus


Neben der touristischen hat das Cape für die Maoris auch noch eine heilige Bedeutung. In ihrer Sprache heißt das „Te Rerenga Wairua“, was in etwa bedeutet: „Absprungplatz der Geister“. Unterhalb des Leuchtturms gibt es einen Felsen von dem alle Seelen ihren langen Weg nach Hawaiki beginnen, dem mystischen Land das für fast alle polynesischen Kulturen Anfang und Ende bedeutet. Auf diesem Felsen gibt es einen 800 Jahre alten Pohutukawa-Baum über dessen Wurzeln die Seelen der Verstorbenen das Festland verlassen und in die Unterwelt gleiten.


Links der Leuchtturm, rechts der Felsen


Felsen mit Baum näher


Pohutukawa Baum


Weiter auf dem Programm stehen dann die Giant Te Paki Sand Dunes, wirklich gewaltige Dünen, die aber den Vorteil bieten, dass man auf schlittenähnlichen Toboggans auf dem Bauch liegend die Hänge rutschen kann. Das macht trotz Nieselregen eine Menge Spaß und der Bus hat die nötigen Toboggans natürlich mit dabei.


Giant Sand Dunes - Sand Tobogging


Ein Spaß für Alt und Jung


Anschließend biegen wir dann auf den berühmten 90-Mile-Beach an, der trotz seines Namens nur 88 Kilometer lang ist und sich komplett an der Westküste des nördlichsten Zipfels herunterzieht. Der Strand ist gut befahrbar, wir halten zwischendurch auch für einen Fotostopp an, und es ist schon etwas surreal in einem Bus mit hohen Tempo über einen ewig langen Strand zu düsen, nur um zwischendurch mal von der Polizei überholt zu werden.


90-Mile Beach


90-Mile Beach


A hole in a rock


Dünenlandschaft


Überholt von der Polizei


Letzter Stopp des Tages ist im Ancient Kauri Kingdom, einem Shop für Kauri-Produkte mit angeschlossener Buswaschanlage. Als Besonderheit gibt es eine Wendeltreppe, die in einen einzigen Kauri-Stamm gesägt wurde.


Wendeltreppe in Ancient Kauri Kingom


Aus dem Moor geborgene uralte Kauris auf dem Parkplatz


Aus dem Moor geborgene uralte Kauris auf dem Parkplatz


Danach fahren wir nach Hause, duschen uns den Sand ab und gehen dann ins Herb & Spices zum Essen, einem Thai-Restaurant mit leckerem Curry und Rindfleisch mit Gemüse aus dem Wok. Dazu passt überhaupt nicht die schlechte Wettervorhersage.


Anti

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Re: "Zurück ans Ende der Welt" - Fünf Wochen Neuseeland
« Antwort #59 am: 25.05.2016, 19:40 Uhr »
Da ist ja der Strand von Römö ein Witz dagegen  :lol: Nachdem ich schon so oft in Dänemark war, habe ich noch nie gesehen, wie Meere zusammenfließen. Obwohl: Vermutlich doch, aber da war ich erst 2 Jahre alt, als wir das Ferienhaus in Skagen hatten...