Hallo Zusammen,
sorry, daß wir so lange gebraucht haben, um an unserem Reisebericht weiterzuschreiben, aber die letzten Woche waren echt stressig und wir hatten wenig Zeit. Die nächsten Fortsetzungen folgen auf alle Fälle in Kürze.
25.Tag, 27.Mai 2009Heute begann, leider schon, der letzte Abschnitt unserer Reise – wir verbringen die nächsten Tag im Napa Valley. Wir freuten uns schon auf die verschiedenen Wine-Tastings. Da wir im Nebenerwerb eine kleine Weinhadlung betreiben, war das ja praktisch ein Firmenausflug bzw. eine Bildungsreise
Wir standen so gegen 06 Uhr auf, packten die Koffer und um Punkt 07 Uhr holte uns der Flughafen Shuttle vor dem Hoteleingangsbereich ab. Kurze Zeit später standen wir am Hertz Schalter und holten unseren neuen Mietwagen ab - einen silberfarbenen Mustang Cabrio Modell 2010 mit knappen 1200 Meilen auf dem Tacho.
Der hat richtig viel Spaß gemacht. Gut zu fahren und einen relativ großen Kofferraum (im Vergleich zum Chrysler Sebering um gut 50% mehr Platz). Mit zwei Koffern und zwei großen Taschen wars zwar doch nicht ausreichend, aber incl. Nutzung der Rücksitzbank war doch alles gut verstaut.
Wir fuhren noch einmal über die Golden Gate Bridge
und blickten vom Vista Point ein letztes Mal auf San Francisco.
Kurze Zeit später lag die Stadt hinter uns. Wir fuhren den Highway 1 Richtung Norden und nach ca. 20km war unser erster Stopp das Muir Woods National Monument mit den riesigen Redwoods. Die Bäume sind im Schnitt 600-800 Jahre alt und ca. 75 bis 80m hoch. Das Wetter war neblig und kühl als wir ankamen.
Sehr beeindruckend die riesigen, alten Bäume. Allerdings hatte man nach 30 Minuten auch genug große Bäume gesehen und wir machten uns weiter auf dem Weg Richtung Bodega Bay.
Das Wetter klarte immer mehr auf, es wurde wärmer (knapp über 20 Grad Celsius) und wir konnten das Verdeck öffnen. Herrlich an der Küste entlang brausen mit offenem Dach. Vorbei gings an Stinson Beach und unser nächster Stopp sollte Point Reyes mit dem Leuchtturm sein.
Bei Point Reyes Station bogen wir auf den Sir Franis Drake Blvd, ab der durch Inverness im Tomales Bay State Park, führt. Ab hier sind es zum Lighthouse ca. 25 Meilen, allerdings eine sehr kurvige Strecke, bei der man nicht sehr schnell fahren konnte. Geschätzte Fahrzeit zum Leuchtturm ca. 45 Minuten. Landschaftlich sehr schön, aber je weiter wir kamen, desto nebliger und kühler wurde es. 2-3 Meilen vor dem Ziel hatte es nur noch 50 Grad Fahrenheit und ein eiskalter Wind blies uns um die Ohren. Der Nebel war mittlerweile so dicht, dass man höchstens 100m sah. Wir stoppten kurz an der Küste, und betrachteten die raue See. Den Leuchtturm haben wir leider nicht gesehen und so fuhren wir gut durchfroren nach 10 Minuten wieder zurück. Schade die 1 1/2 Stunden Fahrzeit hätten wir uns sparen können. Wir hielten in Inverness noch bei Perrys Delicatessen, ein Supermarkt, der sehr viel Organic Food im Sortiment hatte, und genossen ein tolles Sandwich und selbst gemachten Kuchen auf der Veranda.
Wir fuhren weiter den Highway 1 und kamen gegen frühen Nachmittag in Bodega Bay an. Der Ort ist ja bekannt aus dem Hitchkock-Klassiker "Die Vögel".
Wir schlenderten ein wenig in der Hafengegend herum und fuhren dann die Westside Road entlang zur Campell Cove um noch einmal den Pazifik zu sehen.
Einen kurzen Halt machten wir noch an der Schule und dere Kirche, die im Film „Die Vögel“ zu sehen waren. Diese sind jedoch in Bodega und nicht in Bodega Bay. Man fährt ca. 5-6 km wieder zurück und biegt dann links in den Bodega Highway, nach ca. 1km sieht man dann beide Gebäude auf einer Anhöhe stehen.
Anschliesend ging es 50 Meilen weiter auf dem Highway 12 und 121 über Sebastopol und Santa Rosa ins Sonoma und Napa Valley.
Gegen 17.00 Uhr kamen wir in unserem B+B, das McClelland-Priest an. Dieses hatten wir bereits von Deutschland aus gebucht. Wir hatten das Tuscany Carriage House, ein Nebengebäude aus dem Jahre 1879, das zum B+B gehörte und über eine tolle Terrasse verfügte. Alles war sehr sauber, wir hatten zwei Zimmer, eins davon mit Kamin und im Bad war ein Jacuzzi. Es stand zwar viel Nippes und kitschiges Zeug herum, aber das machte nichts. Im Gegenteil das passte zu dem ganzen Flair und dem Charme des Hauses.
Gegen 18.00 gabs noch H`ordeuvre im Kaminzimmer. Dort lernten wir unsere Gastgeberin Celeste und ihren Mann kennen. Abend gingen wir noch ins Zuzus, ein Tapas Reataurant, in dem nur mit fresh, seasonal, locally grown and organic ingredients gekocht wird. Das Essen war hervorragend und was trinkt man im Napa Valley?? Genau ein gutes Bier. Das Pale Ale von der Napa Brewery war auch klasse. Gegen 22 Uhr waren wir wieder zurück und gingen gleich schlafen, morgen zum Wine tasten müssen wir fit sein.
Gefahrene Meilen: 210
Das Wetter war rund um San Franciso neblig und kalt in Napa sehr warm mit bis zu 82 Grad Fahrenheit
26.Tag, 28.Mai 2009Wir standen gegen 7 Uhr auf. Frühstück gabs leider erst ab 9 Uhr. Das machte aber nichts, da die Wineries erst gegen 10 Uhr öffnen. Also gingen wir erst mal eine Stunde joggen, schon mal vorab büßen. Frisch gestärkt und geduscht gab es dann ein selbstgemachtes 3-Gänge Frühstück – gute Grundlage fürs tasten.
Normalerweise ist bei den Wineries immer eine Gebühr von ca. 5-20$ pro Person zu bezahlen. Man kann dann etwa 4-5 verschiedene Weine probieren. 5-10$ kostet eine Probe der einfacheren Weine und 10-20$ der teureren Reserve Weine. Celeste hat jedoch sehr gute Beziehungen zu Wineries und hat uns Coupons und Gutscheine für über 30 Wineries mitgegeben. Wir mussten auch wirklich nirgendwo etwas bezahlen und sparten so sicher um die 200$.
Gegen 10 Uhr fuhren wir los. Das erste Weingut war gleich am Ortsausgang von Napa am Highway 29, die Trefethen Winery.
Das Gebäude stammt aus Ende des 19.Jahrhuderts und wurde sehr schön restauriert. Drinnen war schon einiges los und wir reihten uns am Tresen ein. Wir nahmen unsere Gutscheine für das Estate Tasting (kostet normalerweise 10$ pro Person). Da wir wussten, dass wir heute sicherlich noch einiges probieren werden, nahmen wir zu zweit nur eine Probe/ein Glas, lösten allerdings beide Gutscheine ein. Dadurch durften wir nach kurzem Nachfrangen zwei weitere Weine aus dem Reserve Tasting (kostete normalerweise 25$ pro Person) mit dazu probieren. Das haben wir dann bei allen anderen Wineries auch so gemacht und hatten nie Probleme.
So probierten wir den Chardonnay, Merlot Cabernet und eine Bordeaux Blend Cuvee und einen Reserve Merlot und Reserve Cabernet Sauvignon. Alles tolle Weine, sauber gemacht aber die Preise…. Die Reserves kosteten alle zwischen 80 und 100$. Wir schauten uns noch ein wenig um
und fuhren dann weiter nach Oakville zu Opus One.
Eines der bekanntesten Weingüter auf der ganzen Welt. Eine Kooperation zwischen Robert Mondavi und Rothschild. Hier hatten wir natürlich keinen Gutschein und die Führung mit anschließender Probe für 40$ war uns dann doch zu teuer.
Aber, beeindruckende Architektur, die wirklich sehenswert war.
Schräg gegenüber dann Robert Mondavi. Am Parkplatz schon viele Busse, dementsprechend voll war es in den diversen Probierstuben. Wir schauten uns kurz um und fuhren dann wieder. Mondavi – Weine kann man auch bei uns probieren und kaufen.
Der nächste Stopp war nur gut 1 Meile weiter – die Peju Winery. Auch hier eine tolle Zufahrt, mit einem wunderbaren Garten, vielen Skulpturen und einem beeindruckenden Gebäude. Peju ist in Deutschland eigentlich nicht bekannt und die Weine kann man hier daher auch nicht kaufen.
Peju investiert viel in Solar (über ein Drittel der benötigten Energie wird aus Solar gewonnen) und hat das „Harvesting of the Sun“ Projekt gegründet. Gerade als wir ankommen, beginnt eine Führung, der wir uns anschließen. Im anschließenden Tasting konnten wir einen Sauvignon Blanc, Zinfandel, Merlot, Cabernet Sauvignon und Syrah probieren. Alle Weine waren echt klasse und preislich gesehen (für Napa Weine) interessant.
Éin paar Kilometer weiter ein, für uns, bekanntes Firmenschild – Heitz Cellars. Da müssen wir hin. Marthas Vineyard von Heitz war vor einigen Jahren eines unserer schönsten Weinerlebnisse.
Also nichts wie rein in die gute Stube. Wir waren alleine und konnten uns mit dem Verkäufer ein wenig unterhalten. Bei Heitz ist Wine Tasting immer gratis. Das Weingut ist spezialisiert auf Cabernet Sauvignon und somit probierten wir drei verschiedene Cabernets aus verschiedenen Weinbergen (Marthas, Trailside und Bella Okas Vineyard). Mmhhh, wie damals, zum niederknien. Allein der Duft, man könnte den ganzen Tag nur am Glas riechen. Wir sind schon fast am kaufen (den 2005er in der Magnum gabs zum Preis von einer Normalflasche) aber die Vernunft siegte dann doch.
Mittlerweile ist es kurz nach 13 Uhr und ein leichtes Hungergefühl machte sich breit. Wir kauften im Supermarkt diverse Lebensmittel und fuhren weiter Richtung St.Helena. Wir kamen am CIA (Culinary Institute of America) vorbei, das wäre auch interessant gewesen. Hier wird die Nachwuchs Kochelite unterrichtet und die gekochten Speisen kann man im eigenen Restaurant essen. In St.Helena steuerten wir Cuvaison an.
Hier gibt’s einen schönen Picknickplatz. Wir essen erstmal in Ruhe und geniessen den Tag. Wir hatten strahlend blauen Himmel, die Sonne schien und das Thermometer kletterte auf knapp 90 Grad Fahrenheit. Gut gestärkt besuchten wir den Tasting Room.
Wir probierten den Pinot Noir, Merlot, Cabernet Sauvignon und den Syrah. Cuvaison kann man in Deutschland auch kaufen, allerdings recht teuer. Der Syrah war spitze und wir kauften eine Flasche.
Nur ca. 2km entfernt, befindet sich eine Attraktion im Napa Valley, der Old Faithful Geysir of California. Dies ist einer von drei Geysiren auf der ganzen Welt, die den Namen „Old Faithful“ haben. Das sind Geysire die in regelmäßigen Abständen ausbrechen. Dieser hier macht das alle 30 Minuten und das Wasser schießt 20-30m in die Höhe. Der Eintritt mit 10$ ist nicht ohne, aber dafür gibt’s noch ein Gehege mit Schafen, Ziegen und Lamas, die man alle streicheln darf.
Unsere letzte Weinprobe war bei Vincent Arroyo. Ein Tipp von Celeste, unser Vermieterin. Das Weingut produziert nur 8000 Kisten pro Jahr, verteilt auf 7 verschiedene Weine. Das Weingut selber sieht aus wie eine Farm. Was ein Weingut ja eigentlich ist und kein Designer Schnickschnack-Laden.
Mitten im Fasslager, zwischen den Barriques nahm sich uns der Chef persönlich an und wir konnte alle 7 Weine probieren. Der beste war der Petit Syrah. Da mussten wir ein Flascherl mitnehmen. Mittlerweile recht gut gelaunt fuhren wir zurück nach Napa.
Ein Sheriff hätte uns glaub ich nicht anhalten dürfen.
Wir kamen noch an dutzenden anderen Weingütern vorbei, aber es war definitiv die Luft raus. Heute kein Wine tasting mehr.
Am späten Nachmittag kamen wir an unserem B+B an. Schnell duschen, einen Kaffee trinken und dann gingen wir ins Stadtzentrum. Da war heute Farmers Market mit viel Essen, Trinken, Live Musik usw.
Wir schlenderten gemütlich zwischen den Ständen, tranken Mineralwasser und aßen zum Schluss noch Sushi im Restaurant Sushi Mambo. Die Preise waren günstig, das Suhsi spitze und dazu ein kühles Bier – perfekt.
Gefahrene Meilen: 50
Das Wetter war sonnig und sehr warm.