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Autor Thema: 2,5 Wochen USA - Westen - Osten und 4 Bundesstaaten  (Gelesen 17096 mal)

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shadra

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Re: 2,5 Wochen USA - Westen - Osten und 4 Bundesstaaten
« Antwort #30 am: 24.05.2006, 11:38 Uhr »
Also es stand kein Schild dran  :wink:
Vielleicht wars auch das Matterhorn ... Berg halt  :D
Ich muß allerdings zugeben, dass wir nirgendwo gefahren sind, wo man von nem Yeti angebrüllt wird  :oops:
LG Nele

susan

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Re: 2,5 Wochen USA - Westen - Osten und 4 Bundesstaaten
« Antwort #31 am: 24.05.2006, 14:38 Uhr »
Hallo Shadra,

 :respekt:  ein toller Reisebericht. Hab' gerade alles in einem Rutsch gelesen und mußte öfters laut lachen. Über die schiefen und ratlosen Blicke meines Chef's muß ich wohl nichts weiter schreiben :wink:

Freu' mich schon wenn's weitergeht.
Gruß Susan

Filou

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Re: 2,5 Wochen USA - Westen - Osten und 4 Bundesstaaten
« Antwort #32 am: 24.05.2006, 15:10 Uhr »
Hallo Shadra,

klasse geschrieben! Macht Spaß, zu lesen. Bei dem Cola-Wasser-Drück-Gerät hab ich herzlich gelacht. Und zu gerne wüßte ich, was sich in dem geheimnisvollen Haus verbirgt. Nur so ein ganz kleines bißchen???  :wink:

Liebe Grüße
Annette

shadra

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Re: 2,5 Wochen USA - Westen - Osten und 4 Bundesstaaten
« Antwort #33 am: 24.05.2006, 16:18 Uhr »
Zitat von: Filou
Und zu gerne wüßte ich, was sich in dem geheimnisvollen Haus verbirgt. Nur so ein ganz kleines bißchen???  :wink:


Aber ich will doch nicht allen zukünftigen Besuchern den Spaß verderben
 :wink:

Guck mal bei deinen PNs nach ...
LG Nele

shadra

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Re: 2,5 Wochen USA - Westen - Osten und 4 Bundesstaaten
« Antwort #34 am: 24.05.2006, 17:11 Uhr »
Weiter gehts .. der Tag ist noch nicht zu ende  :wink:

30.04.06 Los Angeles

Nachdem dies ja unser letzter Abend in LA ist, möchte ich unbedingt noch einmal zum Hollywood Blvd.
Witzigerweise scheint es gerade so zu sein, dass sogar die "Verrückten" vom H.Blvd. den Sonntag schätzen. Es sind - im Gegensatz zu Gestern - um einige  weniger vorhanden. Auch die Weltuntergangsprophezeiher haben Sonntags wohl was anderes vor. Naja .. kein Wunder. Die Zeit bis September muß man nutzen  :roll:
So nutzen wir die Zeit und gehen noch gemütlich in den Shops ein bisschen bummeln.
Irgendwann fällt uns siedendheiß ein: Oh du meine Güte! Das Hollywood Sign! Wir wollten es ja noch fotografieren!
Hmmm .. ist das Nachts eigentlich beleuchtet? Nun gut .. wir wissen ja, wo es zu finden ist (also von der Stadt aus gesehen) und auf dem Weg läuft uns doch glatt "California Pizza" über den Weg. Wie passend! Magen hat eh gerade angefangen, nach Nahrung zu verlangen.
Nach dem Essen stehen wir also auf deren Terasse und blicken Richtung Hügel. Ja .. da oben .. da ist es. Oder besser: sollte es sein. Irgendwie. Irgendwo. Anscheinend ist es wohl doch Nachts nicht beleuchtet. ODER: die Beleuchtung ist gerade ausgefallen. Oder gucken wir doch falsch?
Egal ..  :wink: Möööp abholen und auf zum fröhlichen Suchen!
Aber kaum fahren wir ein bisschen aus LA raus und die Hügel hinauf, zieht so ein blöder Nebel auf (The Fog lässt grüßen). Wir finden irgendwie gar nichts.
Irgendwann nach langem durchfahren von schnuckeligen Wohngegenden mit schnuckeligen Häusern aber OHNE irgendeineinm Hollywood Schild wirds uns zu blöd.
Wir beschließen, auf den Mulholland Drive zu fahren und uns LA von oben bei Nacht anzusehen. Schließlich findet man dieses blöde Hollywood Sign 100fach im Netz.
OK ... ich erspare jetzt der geneigten Leserschaft die Flüche, die Beschimpfungen, die Ü18 Schimpfwörter und sonstiges, welche während der SUCHE nach dieser dämlichen Straße gefallen sind.
Also - es ist ja nicht so, dass wir den Mulholland Drive nicht "gesehen" haben. Nein nein .. wir sind schon dran vorbeigefahren. Nur leider kann man dort nicht links abbiegen. Also weiterfahren, wenden, wieder zurück und rechts abgebbiegen. Dort steht groß und breit ein Schild: Richtung Mulholland Drive. Schön! Aber das wars dann auch. Kein weiteres Schild! Nichts!
Wir also irgendwo im Nirgendwo auf Straßen rumgekurvt, die meine Karte gar nicht kenn - was das auffinden, WO man sich denn nun gerade befindet, erheblich erschwert! *grummel*
Der Nebel wird immer dichter, die Laune meines Mannes proportional dazu immer schlechter.
Irgendwann geben wir auf. "Mit dem Nebel sehen wir sowieso nicht viel" war dann die Begründung, die ja eigentlich auch zutreffend ist.
Das wir dann auf dem Weg zurück nach LA über den Woodrow Wilson Drive (die meine Karte auch wieder brav kennt) den Mulholland Drive queren, lässt uns trocken. Voller Verachtung drehen wir uns weg: "JETZT WOLLEN WIR AUCH NICHT MEHR!"
LG Nele

shadra

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Re: 2,5 Wochen USA - Westen - Osten und 4 Bundesstaaten
« Antwort #35 am: 24.05.2006, 21:14 Uhr »
Aaalso .. Göttergatte hat mich gerade berichtigt: es war wirklich das Matterhorn.
Also .. das Disney Matterhorn  :wink:

Zitat von: susan
Hallo Shadra,

 :respekt:  ein toller Reisebericht. Hab' gerade alles in einem Rutsch gelesen und mußte öfters laut lachen. Über die schiefen und ratlosen Blicke meines Chef's muß ich wohl nichts weiter schreiben :wink:

Freu' mich schon wenn's weitergeht.


 :D
Susan - solange du dich dabei tapfer am Stuhl hälst und ausser schiefen und ratlosen Blicken von Cheffe nix kommt .. viel Spaß beim weiterlesen!

Zitat von: Westernlady

Die Erfahrung ist klasse, nicht wahr  :wink:
Gerade diese Kleinigkeiten sind für die eigene Erinnerung so wertvoll und dann machen sie einen Reisebericht auch noch so wunderschön lebendig.
Ich freue mich auf viele weitere "Kleinigkeiten"  :D

Stimmt .. is wirklich Klasse! Und ich dachte echt, ich hätte mir für alles kleine Notizen gemacht .. von wegen .. :D

Zitat von: Westernlady
Ich war dabei, habe aber immer brav auch Euch gewartet. In Achterbahnen kriegt man mich nicht rein  :zuberge:

Aber es macht doch soooo viel Spaß  :rollen:
LG Nele

shadra

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Re: 2,5 Wochen USA - Westen - Osten und 4 Bundesstaaten
« Antwort #36 am: 24.05.2006, 23:44 Uhr »
01.05.06 Los Angeles - Joshua Tree National Park

Nach dem morgendlichen Duschen und Packen (Ha! Haben ja jetzt einen Rucksack mehr!) gehts erst mal ab Richtung Frühstück zum Starbuck und von dort dann auf die 10er Richtung San Bernardino. Dort zeigt sich mir dann dieses Bild:



Ich hab ja schon von diesen Interstate Gewurchtel gehört, aber wenn man es dann direkt vor einen sieht, ist es doch ein bisschen ... beängstigend und beeindruckend.
Jaaaa .. ich bin in einemDorf aufgewachsen! Wir hatten nicht mal eine Ampel!

Zwischen Beaumont und Palm Springs bogen wir auf die 62 in Richtung Yucca Valley ab.
Bei so einer Fahrerei kommt man als Beifahrer ja auf die blödesten Gedanken und Spielereien:



Nach ca. 100 Meilen erreichen wir Yucca Valley. Naja .. zumindesst spricht so das Ortschild zu uns. Aber irgendwie ... ist es eine tote Stadt. Lt. Karte soll YV ja eine gewisse Größe haben, aber irgendwie .. haben die wohl mal kurzer Hand den Hauptteil der Stadt außer Landes geschafft, als wir näher kommen.
Über die Straße wehen ein paar vereinzelte Ghostdingens (diese Gebüsche halt) und irgendwo hört man ein leises Husten. HA! Es lebt also noch jemand! Wir überlegen, ob man hier wohl etwas essbares findet, aber glaubt es oder nicht ... da war nix!
Nachdem ich beim überqueren einer Seitenstraße erst ein Skelett eines Vogels, dann 5 Meter weiter einen toten Vogel mit noch ein paar Federn und zu guter letzt noch einen dritten toten Vogel auf dem Weg liegen sehe: Fluchtgedanke! Vogelgrippe! Highwaykiller!
Nix wie weg!

Nachdem ich trotz des Fluchtgedankens die Vorzüge dieser toten Stadt erkenne (ich kann mal das Fahren mit dem Automatik Möööp kurz üben .. is ja keiner da, dem was passieren könnte), setz ich mich hinters Steuer, verbanne Angetrauten auf den Beifahrersitz und düse los Richtung Joshua Tree.

Jetzt darf mal jemand anders sich den Wind um die Ohren wehen lassen, wenn man die Kamera aus dem Cabrio hält, die Schutzklappe vom Objektiv Fluchtversuche unternimmt und man des öfteren entweder nur Straße oder nur Himmel auf dem Bild drauf hat. Aber ab und zu trifft man doch mal dahin, wohin man treffen wollte:



In Joshua Tree angekommen knurrt uns nun doch der Magen. Wir hätten im Starbucks doch ein bisschen mehr essen sollen. Aber wer ist denn noch zum essen fähig, wenn man nach dem "Medium"Kaffee schon rumhibbelt wie auf Droge ...  (vorausgesetzt, man hat den Kaffee erst mal ne halbe Stunde abkühlen lassen!) :roll:

Irgendwie ist Joshua Tree aber auch nicht so DER Hit. ABER: es gibt einen Pizza Hut! Inzwischen ist die Temperatur auf irgendwas zwischen 95 und 100 Grad Farenheit angestiegen und nach Betreten des Pizza Hut laufen wir erst mal gegen eine kühle Wand (es hätte nicht viel gefehlt und mich häts gefroren  :wink: ).
Da wir doch gut Hunger haben, bestellen wir uns jeweils eine Medium Pizza (meine Güte .. in Deutschland ist das ein guter Magenfüller!). Aber wir vergessen in dem Moment: Hier ist alles ein bisschen größer  :oops:
Nach 20 Minuten lassen wir uns 2 halbe Pizzen einpacken.  Wir haben nur ein beschränktes Magenvolumen und irgendwann geht einfach nix mehr *skörp*

Nachdem wir beim verlassen wieder erst mal gegen eine Wand aus Hitze rennen, wird die Sonnenmilch ausgepackt. So wird auf dem Pizza Hut Parkplatz kräftig jede freie Hautschicht eingecremt.
Irgendwie fällt uns dabei ein, dass es doch irgendwie diese lustigen Gesetze gibt (Ledige, geschiedene und verwitwete Frauen dürfen an Sonn- und Feiertagen nicht Fallschirm springen.) und uns kommt der Gedanke, ob es wohl ein Gesetz gibt, dass man in Californien sich vor einem Pizza Hut nicht eincremen darf  :roll:

Und weiter gehts zu 29Palms und von dort zum Oasis Visitor Center.
 

Im Infocenter wirklich sehr nette Leute (hab ich wirklich was anderes erwartet?) und nachdem diese mitbekommen haben, das wir aus Deutschland sind, wurde sogar die hinterste unterste Schublade durchsucht und man reicht uns ein kleines Infoblättchen in feinster deutscher Übersetzung.
Wir unterhalten uns noch kurz mit einem Ranger über unseren weitern Weg und ob es sich denn zeitlich für den heutigen Tag schaffen lässt und düsen mit vielen Wünschen seitens der Ranger und vielen Dank seitens uns los.
Inzwischen haben wir eine Temperatur von 102 Grad erreicht, aber irgendwie ist die Landschaft viel zu schön und zu aufregend, als das man sich darüber Gedanken macht. Wasser ist genug vorhanden und aufs Klo muß man bei der Hitze eh nicht  :wink:

Plan ist, den Joshua Tree in südlicher Richtung zu durchfahren und dort wieder auf die 10er Richtung Blythe zu stoßen.

Eine Landschaft .. wir sind hin und weg! Wirklich wahr! Immer wieder halten wir an und bestaunen, was sich um uns herum bietet.

 


Irgendwie können wir uns gar nicht satt sehen.

Ich kann mich leider nicht mehr daran erinnern, ob es einen Namen hatte, aber wir kommen nach einiger Zeit an einem kleinen "Rundgang" vorbei.
Am Anfang warnt ein freundliches Schild:



Hmmm .. diese netten Gewächse sollen einem also Böses wollen? Kaum zu glauben .. ich bin ganz eine Mutige und mach gleich mal eine Nahaufnahme von so einem "pösen" Teil:





Da wir wenn möglich heute noch nach Prescott kommen wollen, bleiben wir dann irgendwann auch nicht mehr an jeder möglichen "Parkstelle" stehen, sondern fahren immer ein Stück durch. Außerdem mag Möööp die unbefestigen Straßenränder ja so gar nicht. Wir möchtem  ihm halt auch mal zeigen, das es außer Teerstraßen auch etwas anderes gibt (wenn auch nur mit den rechten Rädern), aber trotzdem ... entweder es hat Möööp so gut gefallen, dass es gar nicht mehr weg will, oder wir haben ihn wirklich ein kleines bisschen überfordert.
Am Ende trennt sich Möööp und seine Reifen dann doch vom sandigen Untergrund (na zum Glück ..  :? ) und wir können weiter.

Langsam aber sicher nähern wir uns dem Ende es Nationalparks.



Ein bisschen wehleidig, diese herrliche Landschaft hinter uns zu lassen, machen wir uns auf den weiteren Weg Richtung Prescott.
LG Nele

sonny

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Re: 2,5 Wochen USA - Westen - Osten und 4 Bundesstaaten
« Antwort #37 am: 25.05.2006, 10:46 Uhr »
Zitat von: shadra
Bei so einer Fahrerei kommt man als Beifahrer ja auf die blödesten Gedanken und Spielereien:




Hallo shadra,

auf solche Spielereien kommt nicht unbedingt der Beifahrer, auch ich als Fahrer (*pssst* nicht weitersagen) halte da schon mal die Kamera durchs Fenster  :lol:

Ich fand den Joshua Tree NP auch klasse und hoffe, da komm ich demnächst mal wieder hin  :!:

Grüße

Sonny

PS: Toller Reisebericht mit tollen Fotos !!!!!
*Es ist oft klüger, einen Tag lang über sein Geld nachzudenken, als einen ganzen Monat für sein Geld zu arbeiten*
John D. Rockefeller

America_Crazy

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Re: 2,5 Wochen USA - Westen - Osten und 4 Bundesstaaten
« Antwort #38 am: 25.05.2006, 14:51 Uhr »
Ein sehr schöner Reisebericht. Ich bin schon gespannt wie es weitergehen wird. Sehr schöne Bilder muss ich sagen. Gefällt mir alles sehr gut.

Ich kann auch nur bestätigen, dass ich als Fahrer auch sehr gerne mal mit meiner Digi abdrücke um Bilder zu schießen, aber nicht weitersagen  :wink:

Grüße
America_Crazy



shadra

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Re: 2,5 Wochen USA - Westen - Osten und 4 Bundesstaaten
« Antwort #39 am: 25.05.2006, 20:12 Uhr »
Sonny und  America_Crazy
.. ich werde schweigen wie ein Grab

01.05.06 Joshua Tree National Park - Prescott

Auf der Interstate 10 überschlagen wir einmal vorsichtig, was Möööp bisher an Meilen für uns gerannt ist.
Mit dem Hin- und Hergefahre in LA dürfte es sich dort auf ca. 100 Meilen belaufen (Plus Minus ein paar). Bis 29 Palms waren es um die 155 Meilen. Joshua Tree NP ca. 40 Meilen (wobei hier die Zeit wahrlich nicht gezählt hat!) und nun liegen bis Prescott nocheinmal ungefähr 236 Meilen vor uns.

Aber das Wetter ist super, Autofahren macht hier Spaß (erzähl mal in Deutschland jemand, man wäre 400km auf der Autobahn gefahren - mit Spaß und Entspannung ... der hält dich für vollkommen bescheuert!) und wir freuen uns darauf, was noch weiter auf uns zukommt.



Hinter Blythe überqueren wir die Staatsgrenzen nach Arizona.



Arizona - meinem Papa würde es hier auch gefallen (er mag Western :wink: ) und - als wenn jemand vorher alle ausgegraben, gefällt, abgebrannt oder vernichtet hätte - wir waren kaum über der Grenze, da waren auch schon die ersten .. wie heißen diese Kakteen? Na, jedenfalls die Teile, die man wirklich in jedem Western zu sehen bekommt:



Die gabs 50 Meter vorher noch nicht. Da wars ja auch noch nicht Arizona. Nein .. wirklich. Als wenn diese Kakteen nur eine Gedeiherlaubnis NACH dem Staatsschild Arizona hätten. Sehr seltsam  :shock:

Während wir so über die Straße düsten und die Landschaft neben uns vorbeizog, warteten wir irgendwie nur darauf, dass jetzt entweder eine Horde Indianer oder Marty McFly samt dem DeLorean irgendwo auftauchen würde.



Vor Hope schmeißen wir uns auf die 60 und je nachdem, wie es zeitlich hinhaut, haben wir vor, über die 71 bei Aguilla und von dort weiter über die 89 nach Prescott zu fahren.  Wenn es zu spät werden sollte - na, hier auf dieser Stecke liegen ja ausnahmsweise mal genug Ortschaften auf dem Weg, wo man sich ein Plätzchen zum schlafen suchen könnte.

Irgendwo auf diesem Weg (und bei einer kleinen Rauchpause) können wir  neben der Straße dann dieses beobachten:

 

Es ist ein und der selbe Sonnenuntergang, wir haben dort nicht für 24 Stunden kampiert  :wink:

Weiter gings auf einer ziemlich einsamen Straße. Ein Stück weiter vor uns kreuzte ein Coyote die Straße und neben uns spielten die Karnickel fangen.
Falls also jemals jemand die Gegend in den USA sucht, wo sich Fuchs (bzw. Coyote) und Hase Gute Nacht sagen .. wir haben ihn wohl gefunden.

Es war nicht mehr sehr weit bis Prescott (zumindest auf der Karte :roll: ) und so beschließen wir, das "kurze" Stück noch zu fahren. Nur, dass da noch eine Strecke vor uns liegt, die man locker hätte in Österreich zuordnen können, wußten wir natürlich nicht.  Nach ettlichen Serpentinen (.. sicher, dass wir nicht am Groß Glockner landen?) war auch das geschafft. (Wir hatten ja keine Ahnung, was nach Prescott noch kommen würde ..  :wink: )

Gegen ca. 21 Uhr kamen wir dann in Prescott an. Da dieser Ort sich wohl deutlich mehr in  die Länge, als in die Breite zieht, sind wir uns irgendwann nicht sicher, ob wir jetzt durch den Ort durch sind, oder ob nach dem nächsten Hügel nochmal was von Prescott kommt. Am Ortseingang (ein paar Meilen hinter uns) waren Hotels. Aber wir wollten den ganzen Weg nicht wieder zurückfahren. Also ab in die nächste Tankstelle und der Tankwart dort gab uns eine ausführliche Beschreibung (samt schriftlicher Wegbeschreibung) und so stehen wir ein paar Minuten später ("Ist es sehr weit bis dorthin?" "Aber nein nein .. !" Achtung: In Amerika ist alles ein bisschen größer! Auch ein "ganz in der Nähe" kann etwas weiter sein!) vor dem Holliday Inn Express.

Debra am Frontdesk ist sichtlich erfreut, dass die langweilige Nachtschicht durch uns ein bisschen unterbrochen wird. So bekommen wir zu einem Superpreis ein wirklich Superzimmer. Nachdem wir nach Bezug des Zimmers (ihr wisst ja, wie das Abläuft) nochmal vors Hotel zum Rauchen gehen, fragt sie uns auch noch ein paar mal, ob alles passt, ob wir noch etwas brauchen, oder sie noch etwas für uns tun kann.

Sie wird es wohl nie lesen, trotzdem: Hey Debra! Thx for all!
LG Nele

America_Crazy

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Re: 2,5 Wochen USA - Westen - Osten und 4 Bundesstaaten
« Antwort #40 am: 25.05.2006, 22:05 Uhr »
Sehr pfiffig geschrieben. Gefällt mir so richtig gut.

Zitat
Autofahren macht hier Spaß (erzähl mal in Deutschland jemand, man wäre 400km auf der Autobahn gefahren - mit Spaß und Entspannung ... der hält dich für vollkommen bescheuert!) und wir freuen uns darauf, was noch weiter auf uns zukommt.


Da kann ich nur zustimmen. Ich muss sagen, dass ich nach 2 Wochen USA Autofahren erst mal einen Schock bekommen habe, als ich das Flughafengelände in Deutschland verlassen habe um von dort aus wieder nach Hause zu fahren. Gleich wurden wir von hinten erst mal so richtig dumm abgehubt weil wir 2 Sekunden wohl zu spät los gefahren sind. Mir macht Autofahren in den USA auch Spass, vor allem mit Cruise Controll kann man doch sehr entspannt weite Strecken fahren. Außerdem wird man von hinten selten oder rein gar nicht bedrängt.

Grüße
America_Crazy



jochenrosi

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Re: 2,5 Wochen USA - Westen - Osten und 4 Bundesstaaten
« Antwort #41 am: 26.05.2006, 11:04 Uhr »
..auch wir haben knapp ein halbes Jahr gebraucht, um uns an das Fahren in Deutschland wieder zu gewöhnen... :(

Ein sehr schöner Reisebericht... :smiledance:

Bitte schnell weiterschreiben.    
Schöne Grüße
Jochen & Rosi

Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum


shadra

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Re: 2,5 Wochen USA - Westen - Osten und 4 Bundesstaaten
« Antwort #42 am: 29.05.2006, 08:33 Uhr »
Also eine Umstellung wars wirklich  :?

Aber was das Hupen angeht .. da wir die letzten Tage in NewYork verbracht haben, war es für uns schon ungewohnt, das es auf den Straßen so ruhig war  :roll:
NYer hupen anscheinend ja bei jeder Gelegenheit, allen möglichen Anlässen und wenn einer mal anfängt, macht der Rest gleich mit, auch wenns eigentlich gar keinen ersichtlichen Grund gibt (is wohl der Herdentrieb  :wink: )
LG Nele

shadra

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Re: 2,5 Wochen USA - Westen - Osten und 4 Bundesstaaten
« Antwort #43 am: 29.05.2006, 10:37 Uhr »
02.05.06 Prescott - Sedona - Grand Canyon

Mit ein bisschen Wehmut verlassen wir nach dem Frühstück das nette Hotel und Debra (die anscheinend nicht nur die Nachtschicht, sondern gleich auch die Frühschicht übernommen hat) und machen uns auf den Weg Richtung Sedona.

Lt. unserer Karte ist es ja nicht sooo weit. Aber wir haben inzwischen ja gelernt: Nix drauf geben  :wink:

Was uns besonders beeindruckt, ist die Vielfalt der Landschaft auf diesem ja eigentlich kurzem Stück weg.

Da fängt es an, mit einem Blick auf grüne Wälder



hinab in felsenzerklüftete Täler



bis hin zu netten Steinformationen am Straßenrand



Die kleinen Serpentinen über die Hügel hätten diesmal wohl jede deutsche Vergehrssicherheit zur Verzweiflung gebracht. Grad mal in den Kehren sind Leitplanken angebracht. Ansonsten ... schöner Blick nach Unten.  :wink:



Leider schaut es auf dem Foto relativ harmlos aus. Aber es ging wirklich ziemlich hoch und steil nach unten! Ich muß es wissen .. ich sitz auf der Beifahrerseite und hab es gesehen!  :shock:

Jedenfalls dachten wir dann, im Tal unten angekommen ginge es schnurstracks nach Sedona. Ja ja .. wir dachten ...

Ja von wegen ...



Jerome!



Was für ein nettes kleines Städtchen mitten in den Hängen. Als ehemaliger Minenort bis hin zur Geisterstadt und heutigen "Ihr Touris MÜSST durch uns durch" Ort - alles schon mitgemacht.
Die Straßen sind schmal und die Kurven eng. Trotzdem hält uns nichts davon ab, einen Parkplatz zu suchen und ein bisschen rumzuschlendern.
Im Gegensatz von manch anderen Ortschaften, durch welche wir bereits durchkamen, wird hier der "Durchfahrer" mit Läden fast schon erschlagen.

Hier nur ein kleiner Einblick in einen der "Gruschläden"



Nach dem kurzen Aufenthalt schwingen wir uns wieder ins Möööp und weitr gehts Richtung Sedona. Klar, dass wir den ganzen Weg, den wir bis jetzt rauf gefahren sind, auch wieder runter müssen.



Schon faszinierend .. Ohren auf - Plopp - Ohren wieder zu. Irgendwie gewöhnt man sich daran  :wink:

Auf einer schönen Stecke geht es nun weiter nach Sedona.



Eigentlich ein nettes Städtchen, aber irgendwie fehlt was. Ich kann es nicht sagen, was es nun genau ist. Vielleicht ist es zu sehr dem Tourismus zugetan und es geht dadurch etwas verloren.
Trotzdem - die Umgebung mit den roten Felsen: sehr beeindruckend!



Irgendwie ist es schon schade, dass wir uns nicht mehr Zeit für die Umgebung nehmen können. Aber der Ausspruch "So viel zu sehen - so wenig Zeit" wird eh zum Standartspruch für diese Reise.

Und da die Zeit ja weiterläuft, geht es auch gleich weiter. Bis zum Grand Canyon ist es ja noch eine Ecke und wir haben noch keinen echten Plan, wo wir nächtigen werden.

Aber allzuweit kommen wir auch jetzt wieder nicht. Ein Stück hinter Sedona auf dem Weg nach Flagstaff wird Möööp sofort wieder abgebremst.

Oak Creek Canyon! Wow!



Man sollte wirklich nicht einfach so über diese Brücke fahren. Gleich dahinter ist ein kleiner Parkplatz (wobei das Wort "Parkplatz" wirklich geschmeichelt ist) und von dort aus kann man auch ein Stück in den Canyon hineinklettern. Man sollte sich diesen Ausblick wirklich nicht entgehen lassen.
Schade, dass wir nicht die Zeit haben, evtl. einen Weg bis ganz nach unten zu suchen, aber wir hatten es ja erst: So wenig Zeit .. ect. ect.

Weiter auf dem Weg zum Grand Canyon werden wir wieder von einem Extrem ins nächste geworfen.

Einmal fährt man durch von grünen Bäumen gesäumte Strassen



und ein paar Meilen später zeigt einem sich dann so ein Bild:



Also von zu wenig Abwechslung kann wirklich keiner Reden. So nähern wir uns langsam aber sicher dem Grand Canyon. Irgendwie. Hoffen wir. Lt. Karte sind wir immer noch richtig, auch wenn meine Karte sich hier etwas .. nun ... ausschweigt.



Hier soll der Grand Canyon liegen? *grübel* Aha ...  :roll:

Aber dann kommen wir an diesem Gebäude vorbei



und sind nun sicher: Wir nähern uns .. langsam aber stetig!

Da es langsam Abend wird, kommt nun doch die Frage auf: Wo übernachten? Durchfahren bis Grand Canyon Village und da weitersehen? Oder doch in einer Ortschaft davor? Aber wo sind da Ortschaften? Die Karte schweigt.
Wo ist Tusayan? Aucj hier schweigt die Karte beharrlich.
Wir rechnen schon stark mit einer Übernachtung m GCV oder noch einer Ecke weg bis rüber nach Cameron, als wir plötzlich in Tusayan stehen.
Wenn dort eine Menschenmenge mit Luftballons, Tröten und großen Schildern mit "ÜBERRASCHUNG" gestanden hätte, wäre das in dem Moment auch nicht verwunderlich  :D

Da wir jetzt doch schon ein paar Meilen hinter uns haben, machen wir uns also auf die Suche nach einem Hotel.
Man hat uns zwar vorgewarnt, dass die Preise in der Nähe vom Canyon nicht gerade günstig sind, aber WIR WOLLEN DAS ZIMMER NICHT KAUFEN!

Obs immer so ist - wir wissen es nicht. Ob wir so hilfsbedürftig aussehn - wir wissen es nicht. Ob es an unserer netten und freundlichen Art lag - wir wissen es nicht.
Jedenfalls wars diesmal Shawn am Frontdesk vom Best Western, der uns dann nach schweren Verhandlungen ( :wink:  ) an Angebot gemacht hat, dass wir einfach nicht ablehnen konnten.
Außerdem bringt uns Shawn bei, das "Z" eigentlich "Seeee" heißt.

Nach dem Beziehen des (na holla!!) Zimmers stellen wir fest, dass unsere Kühltasche, die jeden Tag mit einer Tüte Eiswürfel versorgt wird, sich zwischenzeitlich zu einer Kühltasche mit fließend Wasser verwandelt hat. Mpf. Tüte kaputt, Wasserstand etwa 7 Zentimeter.
Aber was solls .. über solche Kleinigkeiten regt man sich nun wirklich nicht auf  :wink: Nur der Rand der Badewanne sieht nun etwas lustig aus. Alle Flaschen schön aufgereiht zum trocknen.

Zum Abendessen putzen wir uns nach einer Dusche mal wieder so richtig raus. Ab in die Sportsbar, die sich nach genauerem Hinsehen als ganz normale Bar entpuppt. Dafür aber mit großer Leinwand, auf welcher gerade Baseball übertragen wird. Es fröstelt mich leicht, in meinem Röckchen und ganz kurz spiele ich mit dem Gedanken, mich wieder in die Jeans zu werfen.
Essen ist gut - keine Frage. Aber von welchem Pizzadienst hat das BW die Pizza geholt? Noch schön in der Pappschachtel wird sie serviert. Aber Besteck gibts dazu! Immerhin!
Meine Tacos und Enchiladas schmecken auch gut. Bis auf das Papier, dass man immer wieder runterfizeln muß. Mexicanisches Essen wird auf Papier serviert? Aha .. . Wieder was dazugelernt.
Aber wie gesagt: was solls! Dafür hat das Hotel ja eine hauseigene Bowlingbahn!
Hach! Wir wollten schon immer mal auf einer amerikanischen Bowlingbahn spielen!
... hätten wir das nur mal gelassen.  :shock:
Irgendwie war die Bahn so ... kurz und so .. ähm .. schief. Wir haben uns durch ein ganzes Spiel gequält und es dann bleiben lassen. Man muß wohl solche Bahnen gewohnt sein, um dort eine Pinzahl von über 100 zu schaffen  :roll:

Da wir ja morgen wieder ziemlich früh los wollen, wird der Abend auch nicht allzulang. Und schließlich muß das Zimmer ja genutzt werden  :wink:
LG Nele

shadra

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Re: 2,5 Wochen USA - Westen - Osten und 4 Bundesstaaten
« Antwort #44 am: 31.05.2006, 11:22 Uhr »
03.05.06 Grand Canyon

Nach dem Frühstück gings dann los. Es wäre noch zu erwähnen, dass in Tusayan auch der Flugplatz für die Hubschrauberflüge ist.
Ein bisschen wehleidig geht mein Blick schon in die Richtung der startenden Helis. Aber allein bei der Vorstellung, weiß der Geier wieviel Meter in der Luft OHNE Erdboden unter den Füßen in so einem kleinen gläsernen Teil, das sich dann auch noch bewegt ... *grusel* Und da hätte es ja wenig Sinn mit dem Motto: "Nur nicht nach unten schauen .. "  :wink:
Ich glaub, ich hätte nicht viel von so einem Flug (außer literweise Angstschweiß und einem bleibenden Trauma ..  :shock: ).

So düsen wir als brav mit Möööp von einem Aussichtspunkt zum nächsten.
Und was soll ich sagen? Kein Foto, kein Bild, kein Film kann DAS wiedergeben, was man wirklich vor sich sieht.
Also ich wußte, er ist groß. Ich wußte, er ist beeindruckend. Aber das es SO der wahnsinn ist ... wow!

Das da der Foto heißgelaufen ist, kenn glaub ich jeder.



 

Ein bisschen seltsam ist die Straßenführung von den einzelnen Aussichtspunkten ja schon. Aber der Canyon ist ja nicht zu übersehen (wenn man weiß, auf welcher Seite man suchen soll  :wink: ).

So zwischendurch landen wir auch am Visitor Center. Ein freundlicher Hinweis wo wir uns befinden, bringt dann wieder etwas Licht in die Verwirrung:



Im Visitor Center wird mir dann diese 3-wöchige Raftingtour durch den Canyon schmackhaft gemacht. Das wäre halt schon was. *seufz*

Wen es übrigens interessiert, was für einen Tag wir für den Canyon erwischt haben - Kein Problem  :wink:



Im übrigen hab ich dann doch etwas vermisst: die Tierchen.
Jedesmal wenn ein Bericht über den Grand Canyon lief, sah man irgendwann kleine putzige Kinder mit kleinen putzigen Tierchen schmußen.
Tja .. wir haben gesucht und gesucht. Aber gefunden haben wir nichts.
Wir kommen dann auf den Gedanken, dass das Absicht sein muß. Man wußte von unserer Ankunft und hat all die Tierchen "in Sicherheit" gebracht. "Let wildlife feed themselfes". Mpf ... ich will sie ja gar nicht mästen. Nur mal SEHEN ..

Aber halt .. doch ... ein paar gefiederte Freunde haben wir dann doch zu Gesicht bekommen:



Die Nummern an den Condore - Condoren - Condors? (was ist die Mehrzahl von Condor???) .. an den Vögeln halt  :wink:  bestätigt unsere Annahme noch mehr.
7:00 AM Durchsage am GC: "Alle Tiere mit Nummer 1 - 9000 bitte sofort verstecken! Condor Nr. 53, 68 und 72 bitte für die Touris zurückbleiben. Danke!"
Is scho recht ...  :(

Nach ein paar Stunden müssen wir uns dann auch schon wieder vom Canyon verabschieden.

.. ach ja .. die Durchsage, dass jetzt alle Tiere wieder aus den Verstecken kommen können, haben wir nicht mehr gehört  :wink:
LG Nele