Feines B&B
Ohh ja. Auf der Veranda hätte ich auch gerne gesessen und zum Abschluss des Tages ein Weinchen getrunken.
Wir hatten ja eine eigene kleine Porch neben dem Zimmer, die auch über eine eigene Außentreppe verfügte. Leider gibt es davon kein gescheites Foto zum Herzeigen.
4. Tag Dienstag, 24.09.2019: Sturgeon Bay – Munising
Wir schlafen mittelprächtig und sind kurz vor dem Wecker wach. Wir stehen gemütlich auf, bis um 8:30 das bestellte Frühstück kommt. Das gibt es hier aufs Zimmer. Wir nutzen das schöne Wetter und bringen die Sachen auf unseren kleinen Privatbalkon. Die Kissen der Stühle sind noch etwas feucht und werden daher mit Handtüchern abgedeckt.
Es gibt pochierte Eier im Kartoffelröstinest, Salat mit Erdbeeren, etwas Toast und Orangen- bzw. Grapefruitschnitze, Tee und Kaffee. Wir genießen die nur durch das Piepsen der Arbeitsfahrzeuge auf der gegenüberliegenden Werft unterbrochene Ruhe und lassen es uns gut gehen.
Nachdem wir gepackt haben, fahren wir frohgemut los. Doch schon nach 200 Metern meint Marianne, da sei doch ein Parkplatz und wir können noch in den Quiltshop gehen, dessen Schaufenster wir gestern abend bewundert haben. – na gut, wird gemacht. Das geht natürlich nicht ohne Einkauf ab - Marianne ersteht einen ganz hübschen mittelgroßen Quilt, der auch noch in den Koffer passen sollte. Das Bezahlen gestaltet sich allerdings schwierig. Ihre Kreditkarte von M&M wird nicht akzeptiert. Nach einem zweiten Versuch verwenden wir meine DKB VISA, um nicht meine M&M gegebenenfalls zu blockieren.
Marianne kann es nicht lassen, dem Rat der Quiltverkäuferin zu folgen und in die Bank an der nächsten Ecke zu gehen, wo das Problem angeblich aufgeklärt werden kann. Wie erwartet – nichts können die. Die haben noch nie eine Kreditkarte aus Deutschland gesehen und haben erst recht keinen Zugriff auf irgendwelche Systeme, um die Gültigkeit zu checken. So machen wir uns endlich auf den Weg in Richtung Green Bay.
erneut geht es über die Sturgeon Bay Bridge
Farm bei Nasewaupee
In Green Bay suchen wir mit dem Navi und nach einer kleinen Rundfahrt auch erfolgreich den Heritage Hill, ein Freiluftmuseum mit verschiedenen Abteilungen. In vielen z.T. originalen, z.T. rekonstruierten Gebäuden wird einem die Geschichte der näheren Umgebung beigebracht.
Der Eintritt kostet warum auch immer heute nur 5 USD pro Person (der nette Mann am Eintritt hat uns das zu erklären versucht, aber wir haben es nicht begriffen und auch nicht näher nachgefragt). Das Ganze ist sehr informativ aufgezogen, mit hilfreichen Beschreibungen an den Gebäuden. Viele Schulklassen sind unterwegs und die Kinder sind ganz eifrig mit dabei, wenn sie gefragt werden.
Wir beginnen in der Ethnic Agricultural Area. Hier wird die Geschichte der Einwanderer aus Belgien veranschaulicht, die das Farmland erschlossen und bestellt haben. Neben einem stattlichen Cotton House (hat nichts mit Südstaaten und Baumwolle zu tun, sondern der Besitzer hieß Cotton) gibt es eine belgische Farm mit Nebengebäuden und eine Molkerei (Cheese Factory) zu bewundern.
Green Bay, Heritage Hill State Park – Cotton House
Green Bay, Heritage Hill State Park – Cotton House, Empfangszimmer
Green Bay, Heritage Hill Park – Belgian Farmhouse
Green Bay, Heritage Hill Park – Nebengebäude beim Belgian Farmhouse
Green Bay, Heritage Hill Park – Belgian Farmhouse, Schlafzimmer
Green Bay, Heritage Hilll Park – Belgian Farmhouse, Ofen
Green Bay, Heritage Hill Park – Belgian Farmhouse, Küche
Green Bay, Heritage Hill Park – Belgian Farmhouse, Gartenhaus
Green Bay, Heritage Hill Park – Cheese Factory
Die Fortsetzung des Rundgangs führt uns zur Fort Howard Area. Hier wurden einige Originalgebäude eines Forts sowie ein paar Replicas angeordnet: Offiziers- und Mannschaftsunterkünfte, ein komplettes Krankenhaus sind ebenso dabei wie eine Befestigungsanlage und ein Schulhaus für die Kinder der mit ihren ganzen Familien einquartierten Truppen.
Green Bay, Heritage Hill Park – Fort Howard, Officers Quarter
Green Bay, Heritage Hill Park – Fort Howard, Company Kitchen
Green Bay, Heritage Hill Park – Fort Howard, Schoolhouse
Green Bay, Heritage Hill Park – Fort Howard, Hospital
Green Bay, Heritage Hill Park – Fort Howard, Hospital
Green Bay, Heritage Hill Park – Fort Howard, Apotheke im Hospital
Die nächste Abteilung stellt eine schon "etablierte" Kleinstadt dar mit allerlei Geschäfts- und Handwerkshäusern und nennt sich "Growing Community Area". Sie beginnt mit mit der Moravian Church und führt über Schmied, Bibliothek, Anwaltskanzlei usw bis hin zu einem großen Landhaus (Tank Cottage).
Green Bay, Heritage Hill Park – Moravian Church
Green Bay, Heritage Hill Park – Moravian Church
Green Bay, Heritage Hill Park – Franklin House
Green Bay, Heritage Hill Park – Feuerwehr im Franklin House
Green Bay, Heritage Hill Park – Library
Green Bay, Heritage Hill Park – Blacksmith und Print Shop
Green Bay, Heritage Hill Park – Printshop
Green Bay, Heritage Hill Park – Baird Law Office
Green Bay, Heritage Hill Park – Austin Steel Reversible Scraper
Green Bay, Heritage Hill Park – Tank Cottage
Zum letzten Abschnitt muß man unter der Autobahn hindurch. Dann findet man die "La Baye Area", die ein paar Gebäude aus der Pionierzeit im "Hinterland" darstellt.
Green Bay, Heritage Hill Park – Courthouse
Green Bay, Heritage Hill Park – Maple Sugaring Shack
Green Bay, Heritage Hill State Park – Fur Trade Cabin
Green Bay, Heritage Hill Park – Bark Chapel
Wir verbringen über 1 1/2 Stunden auf dem wirklich interessanten Gelände. Leider gibt es aber nirgends ein Restaurant oder Cafe – nur einen Getränkeautomaten. So suchen wir per Navi ein Cafe in der Nähe in Green Bay, das sich aber als offenbar nicht existent herausstellt. Einen größeren Umweg wollen wir nicht absolvieren und so fahren wir halt notgedrungen Richtung Norden los – vielleicht finden wir ja etwas.
Das war allerdings eine Fehleinschätzung. Bei Oconto fahren wir raus. Das ist zwar ein Ort mit außerordentlich hübschen Häuschen, aber etwas zum Futtern finden wir nicht – jedenfalls nicht in der Kategorie, die uns behagen würde. Ein Cafe/Teeladen aus dem Navi entpuppt sich als Versorger für Fastfoodläden. Also geben wir auf und fahren weiter. In Marquinette suchen wir nur noch kurz und vergeblich und setzen uns auf eine Bank am Monominee River und verzehren aus den gestern gekauften Vorräten je eine Banane und ein paar Cracker.
Oconto, First Church-Christ Scientist
Oconto, 427 Main Street
Auf dem Weiterweg realisieren wir, daß wir eine Zeitgrenze überschreiten werden und damit eine Stunde verlieren. Die Landschaft ist übrigens, solange man nicht immer wieder Blicke auf den Lake Michigan hat, eher langweilig, grün und überwiegend flach. Es gibt ein paar recht ansehnliche Farmen unterwegs, ab und zu ein paar Ruinen. Ganz reizvoll ist dann erst die Landschaft um den AuTrain Lake.
Kurz danach kommen wir in Christmas an, womit ich Marianne überraschen wollte und Weihnachtsdeko einkaufen – aber alle Läden sind leer und werden von Maklern zum Kauf angeboten. Nur das Casino ist offensichtlich noch in Betrieb – aber das ist nun wirklich nicht das, was wir suchen.
Barn bei Trenary
Also fahren wir gleich weiter nach Munising und checken im HI Express ein. Wir bekommen ein Riesenzimmer.
Blick auf den Lake Superior vor Munising
Munising, HI Espress – Zimmer
Marianne hofft, an der Rezeption eine Restaurantempfehlung zu erhalten. Pizza behagt uns weniger, sie will "a real good restaurant". Dem daraus resultierenden Ratschlag folgen wir dann auch und kehren im "The Dogpatch" ein. Vor dem Eingang lästert Marianne noch "klingt wie Hundefutter". Was wir drin dann sehen, während wir zu zugewiesenen Tisch gehen, macht uns dann auch nicht sonderlich an, sondern bestätigt eher die erste Reaktion. Große, schwere, fetttriefende Portionen.
Da die Frage nach der Stärke der Pizza "Thin crust?" mit "not really thin" beantwortet wird und die Tagesgerichte uns ebenfalls nicht sehr behagen, bestellen wir "to share" frittierte Hühnerstreifen, Mozzarella Sticks (bemerkenswerte Teile – irgendein frittierter Käse, wir hatten eher aufgespießte Mozzarella-Kügelchen erwartet), Onion Rings und French Fries. Alles haben wir nicht geschafft – dafür war das Bier wirklich gut. Soviel zu den wiederholt in dieser Form gemachten Erfahrungen mit Restaurantempfehlungen von Hotelangestellten.
Zurück im Hotel das übliche. Zwei besondere Mails liegen im Postfach: zum einen sollen wir unser Taxi Complaint noch mit einem auszufüllenden Formular innerhalb von 10 Tagen bestätigen. Zum anderen warnen die Pictured Rock Cruises vor massiven Stürmen morgen Abend mit bis zu 10 ft (3 Meter) hohen Wellen, so daß sie nicht wissen, ob die Tour stattfinden wird. Sie wollen noch nicht absagen, weil ja manchmal auch Wunder geschehen. Wenn wir aber von uns aus canceln wollen (gegen volle Erstattung!), sollen wir uns telefonisch rühren.
240 mi