Der letzte Tag in Chicago naht. Das wird jetzt eher ein Museumsführer:
15. Tag, Samstag 05.10.2019: Chicago
Wir schlafen halbwegs passabel und wachen gegen 07:30 auf. Draußen herrscht optimales Wetter, der Wetterbericht hat den Regenbeginn auf 16:00 - 17:00 verschoben. Wir stehen auf und packen die letzten Siebensachen. Bevor wir auschecken, nehmen wir noch in der Lobby unseren gewohnten Tee bzw. Kaffee.
Das Auschecken geht schnell, unsere 6 Gepäckstücke werden gestored und wir machen uns auf zur Red Line, um das Art Institute zu besuchen. In der Monroe, wo wir aussteigen, fallen wir zunächst in das Palmer House und bewundern die protzige Aufmachung.
Chicago, Palmer House – Eingang
Chicago, Palmer House – Lobby
Chicago, Palmer House – Lobby, Decke
Chicago, Palmer House – Uhr
Dann kommen wir gegen 10:15 beim Art Institute an, wo sich schon eine Schlange bildet, die aber noch einigermaßen kurz ist. Ein stimmstarker Schwarzer verkauft ein Magazin, dessen Erlös den homeless zugute kommen soll. Zugleich ordnet er die Schlange und erzählt mehr oder weniger zweideutige Witze, die wir allerdings akustisch kaum und intellektuell erst recht nicht verstehen.
Chicago, Skyline am Millenium Park
Art Institute of Chicago
Das frühe Ankommen hat sich gelohnt. Als die Türen geöffnet werden, ist die Schlange hinter uns schon ganz schön lang angewachsen. Wir kaufen Tickets und einen Kurzführer, hinter dem Eingang verteilt ein älterer Volunteer noch Übersichtspläne. An der Übersicht fehlt es allerdings dennoch – die verschiedenen Gebäude sind kaum und nur über den Level 2 miteinander verbunden, die Beschilderung ist mäßig, die Wege sind weit und man muß mehrfach durch dieselben Ausstellungsgänge, wenn man z.B. in die Cafeteria will.
Wir nehmen uns vor, den modernen Bereich von oben nach unten zu erkunden und dann weiterzuschauen. Wir irren durch die Gänge, um den Aufgang zum Level 3 im Modern Wing zu finden. Dabei kommen wir an einigen schönen Designer-Möbeln vorbei.
Art Insitute of Chicago – Hoffmann, Reclining Armchair
Dort erwartet uns sozusagen die klassische Moderne: Klee, Kirchner, Kandinsky, Dali, Max Ernst, Gauguin, Magritte, Miro, jede Mange Picassos, um nur einige zu nennen. Als wir durch sind, tun uns die Füße weh und der Kopf schwirrt.
Art Institute of Chicago – Picasso, Mädchen mit Krug
Art Institute of Chicago – Modigliani, Jacques und Berthe Lipchitz
Art Institute of Chicago – de Chirico, The Philosophers Conquest
Art Institute of Chicago – Kandinsky, Painting with Troika
Art Institute of Chicago – Klee, Fleeing Ghost
Art Institute of Chicago – zwischendurch mal ein Blick durch den Vorhang
Art Institute of Chicago – Dali, A Chemist Lifting with Extreme Precaution the Cuticle of a Grand Piano
Art Institute of Chicago – Brauner, Gemini
Art Institute of Chicago – Magritte, The Tune and also the Words
Art Institute of Chicago – Giacometti, Walking Man II
Da wir nicht gefrühstückt haben, macht sich bei Marianne auch der Hunger bemerkbar. Also irren wir wieder durch Aufzüge und Gänge, um zur Cafeteria "Modern Cafe" zu kommen. Dort dauert es ewig, bis Marianne ihr Chicken Sandwich bekommt; mein Salat ging schneller. Mit einem Porter und einem Limo dazu geht es zur Kasse und an einen angenehmen Tisch.
Art Institute of Chicago – nochmal ein Blick durch den Vorhang
Eugene Porter zur Erfrischung
Wir disponieren um und verzichten auf die Zeitgenossen im Level 2 des Modern Wing. Statt dessen nehmen wir uns die amerikanische Kunst vor und nach 1900 vor, weil wir da bei uns zuhause wohl etwas weniger gut bestückt sind. Auf dem Weg dorthin müssen wir wieder einmal durch die alten Griechen durch. Im ersten Abschnitt der amerikanischen Kunst gibt es neben etlichen Bildern auch viele Möbel und Einrichtungsgegenstände, im zweiten neben einem Hopper, vielen O'Keeffes natürlich die Ikone "American Gothic" von Grant Wood sowie viele heimische Spätimpressionisten.
Art Institute of Chicago – Griechischer Krug
Art Insitute of Chicago – Stuhl aus Pennsylvania von 1796
Art Institute of Chicago – Frank Lloyd Wright, Tree of Life Window
Art Institute of Chicago – Hopper, Nighthawks
Art Institute of Chicago – Wood, American Gothic
Dann wollen wir uns zum Abschluß noch das amerikanische Kunsthandwerk vornehmen. Dorthin kommen wir aber nur, wenn wir durch die Impressionisten gehen, durch die wir auf dem Weg zum Modern Wing schon einmal durchgehetzt sind. Da das Art Institute für seine Impressionisten berühmt zu sein scheint, nehmen wir uns bei diesem Gang etwas mehr Zeit und finden alles, was Rang und Namen hat: Renoir, Manet, Monet, eine ganze Reihe van Goghs usw.
Art Institute of Chicago – van Gogh, The Drinkers
Das amerikanische Kunsthandwerk hat demgegenüber nur recht wenige Exponate zu bieten. Danach geht es noch kurz in den Shop, wo wir ein paar Postkarten und zwei Magnete kaufen.
Art Institute of Chicago – Unknown, Rysdyk's Hambletonian
Art Institute of Chicago – Bolling SIster Tuesday
Völlig geschafft verlassen wir das Museum und gehen am Crown Fountain vorbei. Wir sind zu übersättigt, um die verschiedenen Brunnengesichter in Ruhe zu genießen. Statt dessen gehen wir in ... unsere Stammkneipe. Marianne bekommt eine normale Hot Chocolate, nachdem die Maschine für den Parisian Style heute früh ihren Geist aufgegeben hat, ich einen großen Cappo. Marianne schreibt noch die Postkarten, dann dackeln wir zur Red Line und fahren bis zur Chicago, von wo wir uns zum Hotel schleppen.
Chicago, Crown Fountain
Chicago, Crown Fountain