Dienstag, 13.7.2010, sunny, hot, sweaty, max 98°
Oklahoma City
Das full hot breakfast war ok, wir hatten aber schon bessere gehabt.
Dann machten wir uns auf den Weg nach Stockyards City, wo wir eine live Auktion anschauen wollten.
Um 8.30 h war schon viel los, grosse und kleine Trailer mit Kühen fuhren hin und her. Auf einem Holzsteg konnte man über die einzelnen Gatter gehen und kam schliesslich in die Auktionshalle.
Es waren (noch) nicht alle Gatter mit Kühen besetzt, aber es wurden ja immer noch viele Viecher von Cowboys auf Pferden reingetrieben.
Um 09.00 h gings los und wir waren etwas enttäuscht: von aussen war das Gebäude ziemlich gross, die Auktionshalle war aber relativ klein:
Auf einer Seite war ein Podium mit dem Auktionator und 2 Assistentinnen, rechts von ihm wurden die Tiere durch eine Schiebetüre in einen kleinen Gang hereingelassen und links von ihm wurden sie wieder rausgetrieben.
Vor ihm war ein Halbkreis mit ca einem Dutzend Sitzreihen, aufsteigend wie in einem Zirkus. Dort sassen vielleicht 50 Bieter (und schlussendlich noch 2 Touris….).
Auf einem Bildschirm wurde immer das aktuelle und das letztverkaufte Rindvieh aufgelistet.
Zwei Helfer mit kleinen Fähnchen trieben die Tiere im Laufgang hin- und her, damit sich die Bieter das Angebot gut anschauen konnten.
Dann begann das Bieten, d.h. der Auktionator bewegte eine Hand oder manchmal beide Hände von links nach rechts und zurück und sang dazu in seinem rhythmischen Sing-Song, wovon wir natürlich kein Wort verstanden, ausser am Schluss vielleicht noch ein „sold“ $ 110
Anfangs sahen wir auch niemanden bieten; mit der Zeit kriegten wir aber mit, dass einer „nervös“ mit einem Bein wippte, der andere fächerte sich frische Luft mit einem Programmheft zu und der dritte klopfte mit den Fingern auf den Oberschenkel.
Solange diese Bewegungen gemacht wurden, solange wollte die entsprechende Person mitbieten.
Dann ist Marlis auch noch aufgefallen, dass der Auktionator am Anfang mit einer Hand von rechts nach links zeigte und die Anzahl „gestreckte“ Finger auf- oder abnahm: Das waren anscheinend die Anzahl Bietende.
Nach rund einer Stunde, froh darüber, dass wir keine Kuh ausVersehen gekauft hatten, verliesen wir die Auktion wieder und fuhren ein paar Blocks weiter auf einen Gratisparkplatz. Von dort aus machten wir uns in der grössten Hitze zu Fuss auf nach Bricktown: einem Stadtteil mit lauter –nomen est omen- Häusern aus Backsteinen.
War ganz interessant und wir sahen noch ein paar Polizisten auf dem Fahrrad (aber ohne den ganzen „Christbaum“ auf dem Lenker….).
Die gewünschte Abkühlung erhielten wir im „peachwave“, einem self serve Restaurant, in dem man sich die „frozen yogurts“ selber zusammenstellen konnte: wieder ein to-do auf der Liste von Marlis, das man streichen konnte.
Den Abschluss des Morgens in OKC machten wir in einem „water taxi“ auf einem kleinen künstlichen Kanal, der durch Bricktown führt. Typisch für Touris, aber das muss halt auch mal sein, ausserdem war’s auf dem Wasser ein bisschen kühler.
Dann fuhren wir an’s andere Ende der Stadt, um uns das National Cowboy & Western Heritage Museum anzuschauen.
Es fand unter anderem auch eine Ausstellung von (amerikanischen…) Künstlern statt: Meistens Bilder aber auch Skulpturen jeder Art und auch indianische Kunstwerke.
Viele der Bilder und Skulpturen haben uns sehr gut gefallen und waren wirklich sensationell, die Preise aber auch (ein „normales“ Bild kostete mindestens $ 2,000, die Preise waren aber meistens höher ($ 10,000) und reichten locker bis $ 38,000.--; die Skulpturen waren etwa im gleichen Rahmen….
Dann gab’s natürlich viele Sääle rund um den Cowboy: die Entstehung, die Arbeit und ihre Bedingungen, Entlöhung, Rodeos (auch die wenigen weiblichen Rodeoreiterinnen wurden erwähnt), die Vermarktung in TV und Kino, etc sowie der "wilde Westen" generell:
es gab auch eine "richtige" Westernstadt mit Marschall-Office, Jail, Bank, Kaufhaus, Barber Shop, Saloon, Bahnhof, etc..
Für jeden cowboy-freak und auch die nicht-freaks ein Muss (ausserdem war’s wiederum schön klimatisiert).
hat jemand den Schlüssel gesehen??
Auf dem Rückweg sahen wir noch einen Western-Outfitter Ladenund da wir ja immer noch einige Souvenirs benötigten, machten wir da halt:
Mehr als ein T-shirt für Jeffrey und ein „rope“ für mich (wird zuhause an den Sattel im Wohnzimmer gehängt) gab’s aber nicht.
Den Nachmittag liessen wir im pool und im hot-tub ausklingen, bevor wir uns Steaks, ribs’n’shrimps sowie country cuts mit horseraddish-salsa als Nachtessen genehmigten: auch diesesmal sehr gut!