Nach einer guten Stunde Fahrt entern wir dann den lange ersehnten Yellowstone National Park. Allerdings gibt es hier noch kein Visitor Center oder ähnliches – es geht noch ewig auf dieser Straße weiter. Astrid schläft mittlerweile mal wieder und Tanja und ich bewundern den teilweise mehrere Meter hohen Schnee am Straßenrand. Diese Zugangsstraße wurde gestern geöffnet!
Wir passieren den noch völlig von Eis bedeckten Lewis Lake und wir bekommen langsam Angst… der wärmste Winter seit langem und hier ist ein Langlaufparadies!
Fotos machen wir leider keine – wir gehen davon aus, dass das so weitergeht. Aber je näher wir West Thumb kommen, desto mehr verschwindet der Schnee. Endlich erreichen wir das West Thumb Geyser Basin, wo uns gleich mehrere Touristenbusse erwarten.
Bisher war auf dieser Reise gar nichts los – nur im Monument Valley in wenig. Aber hier ist schönes Wetter und Wochenende. Das merkt man… auch vor Memorial Day.
Wir versuchen den Japanern auszuweichen und machen unzählige Fotos, von denen einige komischerweise gar nichts werden. Hat der Autofokus immer den Dampf ins Visier genommen? Egal… die besten zeige ich hier.
West Thumb Geyser Basin
West Thumb Geyser Basin - Detail
West Thumb Geyser Basin: „Black Pool“
Bei diesem Pool tut es mir besonders leid, dass kein Foto wirklich etwas geworden ist… aber da kann man nichts machen.
West Thumb Geyser Basin – Blick auf den Yellowstone Lake mit Steg
West Thumb Geyser Basin – Blick auf den Yellowstone Lake
Die letzten beiden Ausblicke gefallen uns besonders gut. Auch wenn man es nicht so richtig erkennt… der halb zugefrorene Yellowstone Lake sah richtig klasse aus. Für Tanja ist das einer der Highlights der Reise.
West Thumb Geyser Basin
West Thumb Geyser Basin – sanft sprudelnder Geyser im See
West Thumb Geyser Basin –blubbernder Mudpot
West Thumb Geyser Basin
Man spürt förmlich, wie aktiv die Erde hier ist. Wirklich beeindruckend. Und den Geruch kennen wir schon aus dem Volcano National Park auf Big Island, Hawai’i.
Beglückt von der ungewohnten Szenerie und leicht geschockt vom Touristenandrang machen wir aus auf den weiten Weg nach Mammoth Hot Springs, wo wir schon lange im Vorfeld für eine Nacht ein Zimmer im Hotel reserviert haben.
Bei Fishing Bridge wollen wir ins Visitor Center – checken welche Wanderungen gehen und welche nicht. Stichwort „Schnee“, „Matsch“ und „Bear Management“. Leider hat das Visitor Center zu dieser Jahreszeit noch zu und wir werden erst im Canyon District fündig. Dort die große Ernüchterung… fast nichts ist möglich.
Die Bear Management Areas (die Gebiete, in denen Grizzly-Mamas vorwiegend ihre Jungen groß ziehen und daher besonders aggressiv sind) sind viel größer und verteilter, als ich das im Vorfeld recherchiert hatte. Außerdem gibt es immer noch viel Schnee im Schatten oder in Höhenlagen. Viel davon ist allerdings durch die warmen Sonnentage in den letzten Wochen geschmolzen und hat bis zu kniehohen Matsch produziert. Klasse.
Die Rangerin telefoniert viel mit dem Backcountry Office und den anderen Visitor Centern – sie entschuldigt sich, weil das hiesige Visitor Center erst gestern aufgemacht hat und es noch keine Erfahrungswerte gibt.
Im Endeffekt bleiben eine Hand voll Wanderungen übrig. In recht ähnlicher Umgebung und nicht unbedingt die geplanten „Knaller“ wie der „Mount Washburn“ und das „Hayden Valley“.
Leicht deprimiert fahren wir weiter – für heute haben wir genug gewandert und wir werden sehen, was die nächsten Tage so bringen…
Immer noch ein langer Tag... to be continued!