Das Standardprogramm: früh aufstehen, joggen, packen, frühstücken. Das Frühstück ist hier nicht so toll, aber immerhin gibt’s gekochte Eier. Toast, Butter, gekochte Eier und Salz – das geht immer.
Generell war das letzte „Best Western“ deutlich angenehmer, aber es gibt (wie so häufig) schlimmeres…
Als ich entdecke, dass es in St. George einen „Dick‘s Sporting Goods“, einen KMART und noch diese merkwürdige Outlet Mall gibt, ist klar was wir jetzt machen.
Während wir in diversen „Sports Authorities“ nie fündig wurden, wandern hier 3 Paar neue Sportschuhe ins Auto.
Nebenan ist noch so ein komischer Kosmetikladen. Ich shoppe gerne, aber das ist wirklich die Höchststrafe.
Ich verkrieche mich mit dem iPad und guter Musik
(„… Cry for the Indians! …“) im Auto und recherchiere: “Wann müssen wir im Valley of Fire State Park sein?“ „Schaffen wir vorher noch den Snow Canyon State Park?“
Irgendwann entscheide ich: „Wenn die Mädels jetzt bald mal wieder rauskommen schaffen wir das!“
Ich wage es und betrete den Laden um ihnen Dampf zu machen. Das hätte ich nicht tun sollen, denn jetzt soll ich beraten.
Nun gut – irgendwann ist auch das überstanden und wir machen uns auf den Weg. Mittlerweile ist schon fast Mittagszeit (!) und wir beschließen in einem Safeway auf dem Weg Picknick einzukaufen. Das gelingt und wir verspeisen die in dieser Konstellation obligatorische Mischung aus Rotisserie Chicken und Sushi (Poke gibt’s ja leider nur auf Hawai’i
) 20 Minuten später auf einem Picknick Platz im Park.
Irgendwie habe ich auch hier kein Foto gemacht… dazu drei Entschuldigungen: die Bilder hätten mangels aufdrängender Motive eher dokumentarischen Charakter (und dazu bin ich immer zu faul), es windet wieder „wie sau“ und es hat 98°F – im Schatten, den es hier leider nur beim Picknick Platz gibt.
Wir sind ein wenig unmotiviert und verlassen den Park wieder. Am späten Nachmittag wäre das sicher auch was anderes gewesen…
Jetzt suchen wir einen Stadtpark, denn für’s Valley of Fire sind wir noch zu früh dran. Nach kurzer Suche mit Google Maps werden wir ohne große Umwege fündig und dösen ein wenig im Schatten.
Auch für das Valley of Fire habe ich Literatur – nämlich den entsprechenden „
E-Guide“ von den Synnatschkes. Ich nutze die Pause um einen Zeitplan zu erstellen – zusammen mit den Mädels priorisiere ich die Highlights. Glücklicherweise weist der E-Guide die optimale Tageszeit für die jeweilige Location aus. Aber ein Sunset und ein Sunrise sind einfach zu wenig.
Dann wird es Zeit und wir machen uns auf den Weg – nicht ohne vorher noch Frappuccino besorgt zu haben.
Nach rund einstündiger Fahrt treffen wir wie geplant auf einen Walmart. Das Thermometer ist mittlerweile auf 103°F (knapp 40°C) geklettert. Außerdem merke ich sehr starke Winde beim Fahren. Wir machen die Tür auf… und es fühlt sich an wie ein riesiger Heißluftföhn.
Der Wind macht uns Sorgen, denn online sehe ich eine Sturmwarnung. Eigentlich wollen wir im State Park grillen und campen.
Ich rufe bei einem Ranger an und der hat die Meinung: „zelten ja, grillen eher nein“. Trotzdem – ich bin Grillsportler! Das wird schon… also kaufen wir wieder die bewährte Kombination aus vorgekochten Ribs, New York Strip für die Mädels und Ribeye für mich.
Nach einer weiteren kurzen Fahrt betreten wir den Park. Wir fahren am Elephant Rock vorbei, den ich quasi aus dem Augenwinkel schon leuchten sehe. Ich denk mir „zu früh… dass wir
noch besser!“. Wir wollen erst mal eine möglichst windgeschützte Campingsite beziehen und mit dem Loop beginnen.
Das gelingt wunderbar und wir machen uns wieder auf zum Elephant Rock, bevor es zum Scenic Drive gehen soll…
Dann die Ernüchterung: wir sind zu spät! Da leuchtet nichts mehr…
Die Mädels vertrösten mich auf morgen früh, aber ich bin genervt. Scheiß Timing. In Zukunft wirklich deutlich vor Sunset hier sein!
Wir setzen uns wieder ins Auto und beginnen mit der Scenic Road. Dort erleben wir ein wunderbares Farbenspiel.
(209) Farbenfrohe Welt des Valley of Fire 1
(210) Farbenfrohe Welt des Valley of Fire 2
Leider zieht es sich immer mehr zu, und das Licht wird zunehmend schlechter. Trotzdem suchen und finden wir ein paar kleine Formationen abseits der Straße…
(211) Valley of Fire: „Geistergesicht“
(212) Valley of Fire: „Mosquito“
Und nun sollten wir uns beeilen. Der Sunset an der Fire Wave steht an. An dem Scenic Point, an dem es losgeht warten wir noch eine Weile. Der Himmel am Horizont sieht wirklich komisch aus… ist das ein Sandsturm?
Irgendwann laufen wir los… und verlaufen uns
(Anmerkung: zum Thema Waypoints will ich jetzt wirklich nichts mehr schreiben! *grummel* ).
Es wird langsam dunkel, und wir sind immer noch nicht da.
(213) Sonnenuntergang auf dem Weg zur Fire Wave
Die Mädels wollen umdrehen, aber ich scoute mal wieder und werde schließlich fündig. Ein älteres Fotografenpaar macht hier 3D-Aufnahmen mit zwei großen entfesselten Systemblitzen. Tja und ich mit dem internen Blitz, denn es ist fast dunkel… etwas anderes habe ich natürlich nicht dabei.
(214) Fire Wave im Dunklen
Das nette britische Paar erklärt uns den Rückweg und wir erkennen, dass wir einen großen Bogen gelaufen sind. Warum auch immer. Kurze Zeit später erreichen wir im Dunklen das Auto. Lampen waren natürlich vorsorglich eingepackt.
Wir fahren zum Campground und ich versuche bei wieder aufgefrischtem Wind erneut das Projekt „Grillen“. Dank sinnvoll abgestelltem Auto und Anzündkamin kein Problem.
Es gibt ein vorzügliches Mahl mit ein paar tatsächlich noch kühlen Bieren dazu. So hat der Abend dann doch noch was Gutes.