Wann bringt uns denn Herr Lintsche oder seine Tochter zum Airport? Langsam werde ich ungeduldig
Jetzt
12.07.2008 München – Miami Bereits um 7.00 Uhr saßen wir im Frühstücksraum unserer Pension und stärkten uns ein letztes Mal vor der großen Reise. Drei Wochen keine deutschen Brötchen, eine harte Zeit lag vor uns.
Gegen 8.00 Uhr fuhren wir zum Flughafen und wollten den VW Bus bei Europcar abgeben. Dumm nur, dass die Einfahrt in die Tiefgarage laut Schild lediglich 2,05 Meter hohe Autos durchlässt. Schnell in die Fahrzeugunterlagen geschaut und siehe da, 2,30m ist unser VW-Bus hoch. Was nun?
Zu sehen war natürlich niemand von Europcar, hätte mich auch gewundert. Also Ehrenrunde gedreht, Kids, Frauen und Gepäck vor dem Terminal abgesetzt und zurück zur Einfahrt in die Tiefgarage.
Das war natürlich absolut clever von uns, jetzt wo etliches an Gewicht aus dem Auto raus war, hatte der VW weiter an Höhe gewonnen.
Es gelang mir dann, mittels meiner Körpergröße und der Hand auf dem Kopf (alle Ossis kennen noch den Gruß der Pioniere), die Größe des Volkswagens in etwa zu ermitteln und stellte mich so unter das Schild mit der Höhenbeschränkung. Zum Glück gibt’s davon keine Fotos.
Meine Erkenntnis: Der VW müsste gerade noch durchpassen. Ulf fuhr im Schritttempo langsam ran und haarscharf unter dem Schild durch. Keine Ahnung, ob die Längenmaße in Bayern anders sind als in Sachsen.
Kurze Zeit später waren wir den Wagen los.
Zurück im Terminal ging es für alle an den Check-in Schalter bei Air Berlin. Wir hatten ein E-Ticket, alle sieben Personen unter einer Vorgangsnummer. Also traten wir auch in kompletter Mannschaftsstärke an die Theke. Die Dame am Check-in Schalter war vollkommen durch den Wind, nachdem sie hörte, wir sieben Personen hätten insgesamt nur vier Gepäckstücke. Tja, mehr durften unsere Frauen halt nicht einpacken, optimale Raumnutzung hieß die Devise. Beim Rückflug hatten wir komischerweise drei Gepäckstücke mehr, warum auch immer...
Leider verzögerte sich der Start um 45 Minuten, da das Flugzeug vorher zu spät aus Ft. Myers kam.
Der Flug selbst war relativ kurzweilig. Filme gucken, essen, trinken, was man eben im Flugzeug so macht. Die Versorgung war sehr gut, besser wie bei Condor. Kevin fiel wieder unangenehm auf, er bestellte beim Steward, eigentlich heißen die ja Flugbegleiter, einen Cappuccino. Das mit der Holzklasse muss ich ihm noch mal erklären.
Selbst der zarte Duft von Fußgeruch, diese liebliche Mischung von halbtoten und leblosen Füßen, der eine Zeit lang durch den Flieger strömte, störte nur am Rande, wir waren ja in großer Vorfreude.
Dank Rückenwind kamen wir aber letztendlich fast pünktlich in Miami an.
Zunächst Vorfreude auf die Immigration, wo wir gegen 17.00 Uhr Ortszeit ins gelobte Land einreisen wollten.
Um das Gesprächsklima immer etwas aufzulockern, sage ich bei der Einreise stets zuerst, dass ich nicht gut Englisch sprechen kann, dann textet einen der Einwanderungsbeamte meist auch nicht so voll.
Klappt gut, aber nicht immer…
Mein Spruch kam und der Officer meinte, dass ich sicher besser Englisch kann wie er Deutsch. Das Eis war gebrochen, dachte ich. Aber das trübe, regnerische Wetter in Miami schien ihm aufs Gemüt geschlagen zu sein. Ihm gefiel nicht, dass bei der Adresse vom Hotel die Strasse fehlte. Wir sollten das ändern und uns dann wieder anstellen. Der erste dicke Hals im Urlaub war da.
Also zurück an einen Informationsschalter, um die Änderungen vorzunehmen. Dort fragte mich eine Frau vom Heimatschutzministerium, was los sei. Ich erklärte es kurz und Officer Navajo, die Dame hieß wirklich so, nahm einen dicken Filzstift und schmierte die fehlenden Angaben auf die grünen Formulare. Diese Zettel sahen nun teilweise vollkommen unleserlich aus.
Beim erneuten Versuch das Heilige Land zu betreten ging dann alles glatt, vorher sagte ich noch dem schlecht Deutsch sprechenden Halbgott in Schwarz, dass die Korrekturen eine Kollegin von ihm vorgenommen habe, sicher war sicher. Ulf, Susan und Philip kamen übrigens ohne Probleme durch, bei ihnen fehlte auch die Hoteladresse...
Vielleicht sollte ich über einen neuen Text nachdenken, um das Eis bei zukünftigen Einreisen zu brechen.
An der Gepäckausgabe rettete Heide eine unserer Taschen, eine Dame hielt sie für ihre eigene. Da ist man schon froh, dass alles mitkommt und wird um ein Haar noch beklaut.
Unser Auto, einen Toyota Sienna, erhielten wir bei Alamo relativ schnell und schon waren wir auf dem Weg ins Sleep Inn at Miami Airport. Ich hatte zwar Bedenken mit dem Hotel, so nah am Flughafen, aber die zerstreuten sich, von Fluglärm war in der Nacht nichts zu hören.
Bei Walmart kauften wir die erste Grundausstattung an Getränken ein und fuhren noch zu Wendy's, um ein paar Burger zu essen. Die junge Dame hinter dem Tresen konnte fast kein Englisch, nur Spanisch. Wo waren wir nur hingeraten?
Zurück im Hotel ging es nach einer ausgiebigen Dusche gegen 22.00 Uhr ins Bett.