26.7.08 Everglades City – Loop Road – C.Butcher Galerie – Ochopee – Lover Keys SPAn diesem Samstag gab es das Frühstück bereits um 7.00 Uhr, denn ein langer Tag mit vielen Höhepunkten stand auf dem Plan. Kevin war wieder gesund und voll einsatzbereit.
Wir fuhren um 7.45 Uhr los in Richtung Everglades City und um 9.15 Uhr standen wir bei Jungle Erv’s Airboottours. Wir zückten unsere Kreditkarten und kauften Tickets für die Tour um 9.45 Uhr. Da Ulf’s Kreditkarte nicht funktionierte, durfte ich gleich für alle bezahlen.
Unser Kapitän Brain begrüßte uns pünktlich am Boot, gab ein paar Sicherheitshinweise und dann ging es los, mit Ohrenschützern bestückt fuhren wir Airboot. Bei Naturschützern sind diese Dinger ja umstritten, aber es machte Spaß ohne Ende. Mit so einem Ding würde ich auch gern mal allein rumcruisen.
Brain fuhr uns an mehrere Stellen, wo wir auch jedes Mal einen Alligator sehen konnten. Er klopfte immer mit seinem Schuh ins Wasser, um sie anzulocken, was meist auch funktionierte.
Unterwegs fuhr er einige Kurven so rasant, dass Wasser ins Boot spritzte. Mein geliebter Fotoapparat wurde natürlich unter Einsatz meines Lebens geschützt.
Nebenbei erzählte Brain auch viel, so z.B., dass 40% aller seiner Kunden Deutsche sind und fast alle aus „Fränkfurt“ kommen würden…
Das Fahren in diesem Propellerboot hat uns allen sehr gut gefallen.
Nach einer Stunde waren wir zurück und Brain bekam ein dickes Trinkgeld. Ich kann nur jedem so eine Airboottour empfehlen.
Das nächste Tagesziel war die bekannte Loop Road, diese Gravelroad wurde mitten durch die Everglades gebaut.
Die spannende Frage war natürlich, ob wieder alle Tiere auf Urlaub sind. Doch diesmal hatten wir ein wenig mehr Glück, etliche Alligatoren konnten wir beobachten.
Ein Alligator lag sogar im Gebüsch neben der Straße, leider war er für ein Foto zu schnell verschwunden. Das war bestimmt einer mit „Handtaschenpsychose“.
Zum Filmen und Fotografieren stiegen nur Ulf und ich aus, der Rest hatte Angst, auf einen Alligator zu treten. Insgesamt war die Loop Road ganz nett.
Gegen 12.45 Uhr waren wir wieder auf Teer und standen 15 Minuten später vor der Big Cypress Galerie von Clyde Butcher. Dieser Fotograf ist durch seine Bilder sehr bekannt geworden, in welchen er Landschaften ausschließlich in schwarz-weiß verewigte. Seine Fotos schmücken u.a. die Regierungsräume der Gouverneure bis zum Vizepräsidenten.
Wir konnten Originaldrucke, Plakate, Postkarten und mehrere Bildbände seiner Arbeit bestaunen. Viele seiner spektakulären Schwarzweiß-Aufnahmen wurden auch zum Verkauf angeboten.
Allerdings waren die Preise seiner Originaldrucke etwas zu hoch, $17.000 habe ich sonst immer dabei, nur damals gerade nicht.
So gingen nur ein Kalender und ein paar Postkarten in meinen Besitz über.
Dann ging es weiter und wir fuhren fast an einem weiteren Kleinod der Everglades vorbei: Das kleinste Postamt der USA in Ochopee.
Das Originalgebäude brannte 1953 nieder. In einem Nachbau versorgt das Amt heute eine hundertköpfige Gemeinde und lebt hauptsächlich von den vielen Touristen, die hier vorbeikommen.
Leider war gerade geschlossen, sonst hätten wir sieben das Postamt natürlich gestürmt, in drei Durchgängen, denn mehr wie zwei bis drei Personen passen nicht gleichzeitig ins Postamt.
Bei der Weiterfahrt kamen ernsthafte Beschwerden von unseren Jungs, Hunger plagte Deutschlands Nachwuchs. Wir mussten aber noch bis Everglades City fahren, um bei Subway einzufallen. Dort angekommen, kam auch der tägliche 14.00 Uhr-Regenguss herunter.
Mit gefüllten Bäuchen fuhren wir weiter Richtung Ft. Myers Beach. Die, die vorhin noch nach Essen riefen, schliefen jetzt friedlich im Auto, so schön kann das Leben sein.
Auf der Fahrt nach Norden konnten wir sehen, dass ab Naples entlang der US 41 unheimlich viel gebaut wird. Exklusive Wohnviertel, Shops und Golfclubs. Baustellen über Baustellen.
Um 14.30 Uhr machten wir beim Lovers Key State Park halt. Wir liefen alle über den Boardwalk an den Strand, nur ich ging mit meinem Fotoapparat gleich wieder auf Tour.
Wie sich das für einen erfahrenen Wanderer gehört, mit der passenden Ausrüstung: keine Sonnencreme, nichts zu trinken mit, schwarzes T-Shirt und schwarze Hose an und auf dem Kopf war natürlich auch kein Hut. So stellte ich mich der Sonne und den 35°C entgegen.
Es ging aber alles gut, denn so weit musste ich nicht laufen. Außerdem nutzte ich jeden Schatten unterwegs.
Als ich um 17.00 Uhr am Strand zurück war, hieß es schnell zusammenzupacken, eine dicke Regenfront war im Anmarsch. Dieser State Park hat mir insgesamt ganz gut gefallen.
Auf unserer Fahrt nach Hause hielten wir noch in Bonita und fanden einen tollen Eisladen, wo wir ein paar leckere Kalorien zu uns nahmen. Auf der Überfahrt von Ft. Myers Beach nach Ft. Myers konnten wir richtig schöne, dramatische Wolken beobachten.
Gegen 19.30 Uhr waren wir wieder zurück im Ferienhaus und dann hieß es nur noch abmatten, der Tag war doch ziemlich anstrengend.
Bild des Tages:Kevins neue T-Shirt-Errungenschaft.