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Autor Thema: 3 Wochen Furztrockene Felsen Fotografieren  (Gelesen 33573 mal)

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Dude

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Re: 3 Wochen Furztrockene Felsen Fotografieren
« Antwort #30 am: 22.06.2009, 21:22 Uhr »
Tag 1 - 18.04.2009
Jetzt gehts lo-os...

Nach einer guten Nacht ohne merkliche Fluglärmbelästigung stehen wir auf und frühstücken. Dann geht es in dem rappelvollen Shuttlebus zum Terminal 1.
Dort finden wir nach kurzem Zögern dann auch das Check-In von American Airlines. Nach einer Befragung durch die Angestellte - die in Punkto Freundlichkeit den Immigrationsbeamten in NYC oder L.A. in nichts nachsteht  :wut33:- dürfen wir dann auch einchecken. Ich versuche ein Gratis Upgrade abzustauben, indem ich mal wieder beiläufig erwähne, dass dies unser Honeymoon sei (und zwar unser dritter mitllerweile !  :lol:), aber außer einer auswändig gelernt wirkenden Glückwunschparole scheinen wir nichts zu bekommen. Sie erwähnt allerdings etwas von einer "Bulkheadrow", aber was soll denn das sein ?  :think:

Während wir unseren ersten Starbucks Kaffee schlürfen füllen wir die Immigration Form aus und dann geht es ab durch die Security in das Gate.
Natürlich sind wir wieder mal viel zu früh dran und müssen lange warten. Und was macht so ein richtiger USA-Fan wenn er lange vor einer Reise warten muss ? Richtig, die nächste Reise planen !  :lol: Also schnappe ich mir mein Colorado & New Mexico Buch von Laurent Martrès, denn da wollen wir im November vielleicht noch hin. Ich lese, dass Mesa Verde zu der Zeit quasi schon die Schotten dicht hat und frage Silvi, ob sie diesen Urlaub schon hin will. Sie bejaht mit Freude - sobald furztrockene Steine zu einer Indianerruine zusammengesetzt werden ist bei ihr alles gut  :wink: - und in unserem präzise ausgearbeiteten Plan, der eigentlich seit Monaten schon steht, streichen wir die lange Wanderung in den Paria Canyon dafür. Da hat die Reise noch nicht mal richtig angefangen und schon kommt die erste Planänderung !  :?

Als wir in das Flugzeug einsteigen stellen wir fest, dass wir in einer Notausgangsreihe sitzen. Wir können unser Glück kaum fassen. So viel Platz hatten wir noch nie, ich weiß gar nicht wohin mit meinen Füßen:


Der Start verzögert sich um 20 Minuten, weil eine Kaffeemaschine kapputt ist (?), danach verläuft der Flug relativ ruhig. Das InSeat Entertainement ist auch richtig Klasse und ich schaue mir gleich 3 Filme an: "Der Ja-Sager" mit Jim Carrey (ganz lustig, kann man sich ruhig mal anschauen), "Der Tag an dem die Erde still stand" mit Keanu Reeves (fängt gut an lässt aber stark nach und endet ziemlich bescheuert) und "Operation Walküre" mit Tom Cruise (eigentlich gar nicht so schlecht wie erwartet).
Auch Silvi genießt ihren eigenen Fernseher:


Sehr schön um sich die Zeit totzuschlagen ist auch immer wieder ein Blick in die Skymall-Zeitschrift mit den originellsten Geschenkideen. Unglaublich, was es hier zu kaufen gibt. Ich will mal nur ein paar Beispieel aufführen:
1. The Marchmallow Shooter
2. The "Keep your distance" bug vacuum
3. The million germ eliminating travel toothbrush sanitizer
4. Lawn aerator sandals
5. The indoor dog restroom

In Dallas läuft die Immigration völlig problemlos trotz meines Saudi-Visums (Silvi hat vorher schon etwas Panik geschoben und mir aufschwatzen wollen, dass ich noch einen zweiten Pass beantrage aber ich bin stur geblieben  :never:). Der Zoll ist auch total schnell, Koffer werden direkt danach wieder am Band abgegeben, alles geht ratzfatz hier in Dallas. Nur dumm, dass wir hier geschlagene 6 Stunden Aufenthalt haben, aber bei einem sooo billigen Flug nimmt man so etwas eben mal in Kauf.


Kunst (?) im Flughafen von Dallas

Eigentlich möchte ich sofort Skytrain fahren, eine Hochbahn, die rund um alle Terminals hier führt, doch dann entdecke ich, dass in einer Sportsbar gerade Playoff-Basketball läuft und so nehmen wir unsere erste amerikanische Mahlzeit ein.  :burger: :pepsi:
Cleveland gewinnt mit einem überragenden LeBron James, aber bei so vielen die hier in den Sport-Themen posten, interessiert das wahrscheinlich kein Schwein...  :wink:

Dann wird Skytrain gefahren, alle Terminals begutachtet, aber so richtig spannend ist das auf die Dauer auch nicht.


Im Sky Train


Etwas trüber Blick auf die Skyline von Dallas

Warten, warten, warten, dann geht es endlich ab nach Las Vegas. Da wird es so langsam schon dunkel und wir fangen mittlerweile auch schon an, müde zu werden. Bei Alamo haben wir nicht so viel Glück, die Choiceline für die Standard Size ist sehr dünn (Samstag spät abend - gaaanz schlecht !!!) und wir können den Angestellten kein Gratis-Upgrade aufschwatzen - obwohl dies doch unser Honeymoon ist !!! Also wird es ein weißer Jeep Liberty, den wir vermutlich auch mit der wesentlich günstigeren Mid-Size Kategorie bekommen hätten.  :(
Mal schauen wie dass so wird, schließlich haben wir vor, zweimal im Auto zu schlafen.
Wir fahren zu unserem Hotel in Henderson und fallen nach unserem 24 Stunden Tag sofort wie ein Stein ins Bett. Allerdings feiern nebenan ein paar Jugendliche eine Party und wir kriegen trotz Müdigkeit und Ohrstöpsel kein Auge zu. Völlig spießerhaft rufen wir bei der Rezeption an, die schicken jemanden hoch, danach herrscht 10 Minuten Stille, dann das selbe Spiel von neuem. Wahnsinn !!  :bang:
Stunden später geben sie schließlich Ruhe und irgendwann um die deutsche Mittagszeit schlafen wir dann doch noch ein für ein paar wenige Stunden.

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mannimanta

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Re: 3 Wochen Furztrockene Felsen Fotografieren
« Antwort #31 am: 22.06.2009, 23:16 Uhr »
Zitat
Also wird es ein weißer Jeep Liberty, den wir vermutlich auch mit der wesentlich günstigeren Mid-Size Kategorie bekommen hätten.

Komisch...
Also bei uns standen die Libertys eindeutig in der Midsize Choice Line.
Na ja, wie das halt so ist, nach der langen Anreise, man will eigentlich
nur weg und ab ins Bett.
Aber da der Liberty bei uns auch erst zur Wahl stand, bin ich jetzt gespannt,
auf euren Erfahrungsbericht.

Gruss,
Manni

jolly

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Re: 3 Wochen Furztrockene Felsen Fotografieren
« Antwort #32 am: 24.06.2009, 21:23 Uhr »
Na, dann steig ich doch auch nochmal zu um eure Erlebnisse verfolgen zu können.
Frag mich bitte nicht warum, aber irgendwie dachte ich ihr wärt älter. Dann wär ich ja nicht mal die Jüngste auf der bald anstehenden Independence Day Party...

Gruß
Eva

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Re: 3 Wochen Furztrockene Felsen Fotografieren
« Antwort #33 am: 26.06.2009, 20:07 Uhr »
Tag 2 – 19.04.2009
Jetzt geht's aber richtig los !

Wir haben tatsächlich kaum geschlafen, aber um 5 Uhr sind wir endgültig wach. Silvi will aber immer noch liegen bleiben, ich schreibe derweil meine erste email nach Hause, dass wir gut angekommen sind. Dann tun wir erst einmal duschen, Haare fönen und besprechen gleichzeitig brüllend unseren Tagesplan. Mehrmals knallt „aus Versehen“ die Tür zu – hoppla. Als ich ihr dann noch zusätzlich Schwung verschaffe macht es so einen Riesen-Knall, dass ich selber schon erschrecke.  :shock:
O.k., es reicht es mit der Rache, spätestens jetzt ist jeder aus dem Bett geplumst. Ich bin mir vollkommen bewusst, dass unser Verhalten sehr kindisch ist, aber bei unserem Schlafdefizit sehen wir uns das selber nach.  :wink:

Nach dem recht guten Frühstück mit Scrambled Eggs & Bacon sowie frische Waffeln gehen wir erst einmal Einkaufen beim Walmart und die übliche Schaufel beim HomeDepot. Brauchen will ich diese zwar nie, aber wenn man sie mal vergisst passiert bestimmt etwas.
Die ganzen Einkäufe füllen unseren Jeep Liberty doch recht gut aus - ich habe den Eindruck der Trailblazer, den wir sonst immer hatten, ist doch ein gutes Stück geräumiger.

Dann geht es auf den North Shore Drive wo wir uns auch gleich unsere National Park Karte kaufen. Ich frage, wie weit es zum Bowl of Fire ist, wo wir zuerst hinwollen. Sie fragt: “Valley of Fire ?” Ich sage: “No, Bowl of Fire”. Sie sagt: “55 miles to valley of fire”. Alles klar, das kennen Sie hier anscheinend nicht.  :roll:
Den richtigen Abzweig finden wir auf Anhieb. Zuerst wollen wir allerdings zu den Anniversary Narrows. Die Straße ist in recht üblem Zustand, sehr steinig, man kommt teilweise nur im Schritttempo voran. Unsere Wegbeschreibung  ist etwas ungenau und als wir den ersten Wash queren an dem auch noch Steinmännchen zu finden sind, sind wir sicher dass wir richtig sind. Wir laufen den Wash entlang, werden aber nach einer viertel Stunde doch recht unsicher, da noch nicht einmal etwas von der Mine zu sehen war, was laut Beschreibung aber nicht sein kann. Steinmännchen gibt es dafür immer noch. Irgendwann entschließen wir uns umzukehren, wir sind bestimmt falsch. Wohin dieser Weg führen soll, weiß ich nicht, der Wash ist jedenfalls absolut uninteressant.  :zuck:
Zurück beim Auto fahren wir weiter. Irgendwann treffen wir auf Amis, die zu einer anderen Mine laufen. Auf meine Frage nach dem Weg weiß er sofort bescheid und meint, dass wir noch weiterfahren müssen. Also fahren wir bis wir fast im tatsächlichen Wash sind. Hier sieht die Szenerie schon deutlich schöner aus und nach einer Weile sind auch erste Anzeichen von einer ehemaligen Mine zu erkennen.


Einige wenige Lebenszeichen in der sonst kargen Gegend

Die Narrows erreichen wir nach ca. 15 Minuten laufen. Der Slot Canyon ist wirklich sehr schön, obwohl wir eigentlich schon ein bischen zu spät sind und schon ganz schön viel direktes Licht einbricht.


Am Eingang der Narrows


Szenerie in den Narrows

Mein neues Stativ mit Kugelkopf ist hier Gold wert und ich mache ganz viel Fotos bis Silvi schließlich zurück will weil sie mittlerweile ganz schön Hunger hat. Die 2 Amerikaner, die wir auf dem Hinweg überholt haben treffen wir natürlich auf dem Weg zurück, sie haben Silvi’s Sonnenbrille in der Hand. Muss ihr wohl runtergerutscht sein, ihre nicht ganz günstige Designer Brille.  :roll:
Gut dass die Amerikaner so freundlich sind. Wir unterhalten uns kurz, der Ältere hat eine Canon 5d und gibt zu, ein Semi-Pro zu sein. Ich merke mir Ray aus Las Vegas, mehr nicht (sorry). Sein Kumpel, bei dem ich peinlicherweise vergesse, mich vorzustellen (aber der hatte schließlich auch nur eine 30D  :wink: ) empfiehlt uns noch eine Location mit sehr gut erhaltenen Petroglyphen von denen wir noch nie gehört haben – Grapevine Canyon, bzw. Christmas Tree Pass. Auf dem Rückweg treffen wir noch auf andere Leute – anscheinend ist diese kurze Wanderung doch beliebter als ich dachte.

Wir fahren zurück, mittlerweile ist nach 12 Uhr und da das Licht ganz schlecht ist und Silvi ein großes Loch im Magen hat, verzichten wir auf den Bowl of Fire und fahren zur Callway Bay um unser Mittagessen zu verdrücken. Sandwiches mit Chips – ein für uns nicht unübliches Essen hier – ich seh es danach auch immer auf der Waage.  :(


Blick auf die Anlegestelle

 Der Rest des North Shore Drives ist sehr schön zu fahren. An ein paar Redrocks die sich Redlands nennen, beschließe ich spontan einen kurzen Stop einzulegen. Wir sehen uns um und entdecken viele kleine Arche und lustige Felsstrukturen. Ganz interessant hier, wenn es auf dem Weg liegt.


Ein Adlerkopf


Lustige Cheesehole-Strukturen


Blick aus einem Arch heraus

Schließlich kommen wir im Valley of Fire an, es ist mal wieder knalleheiß. Wir konzentrieren uns auf das Felsgebiet was nördlich vom Elephant Rock liegt, da hier mehrere Arche sich befinden sollen. Ich finde zwar keinen der beschriebenen, dafür dutzende andere, wenn auch zum Teil recht kleine. Man muss hier allerdings aufpassen wo man hintritt, da es viel Cryptobionische Kruste gibt.


Dieser Arch ist noch recht groß und bietet ausreichend Schatten


Ein kleineres Exemplar


Dieser hier ist so winzig, den könnte man bestimmt mit einem Fingerschnippen zerstören

Silvi streikt weil sie einen Sonnenbrand hat und nicht so lange im Schatten auf mich warten will. Irgendwann hab ich ein Einsehen und wir laufen zurück. Als nächstes fahren wir die Straße zu den White Domes ab – für mich eine der schönsten asphaltierten Straßenabschnitte in den ganzen USA. Der Nike-Rock liegt nachmittags leider im Schatten, da müssen wir morgen noch einmal kommen, aber es gibt genügend andere schöne Motive dort. Als letztes wollen wir die Loop-Road im Westen des Parks abfahren. Ich schaue schon mal für morgen wo der Windstone sich befindet. Irgendwie funzt das GPS nicht, wo ich die Koordinaten gespeichert habe, das muss ich mir heute abend mal genauer anschauen.  :kratz:
Den Windstone finde ich trotzdem nach etwas Sucherei, aber Nachmittags-Fotos sind hier wirkich sinnlos, da viel direktes Licht einstrahlt. Danach geht es zum Pagoda Arch, den ich schon von der Straße erkenne. Der Aufstieg ist etwas tricky aber ich schaffe es und mache Fotos bis Silvi sich von unten zum 5ten mal beschwert – man will ja nichts überstrapazieren.


Am Pagoda Arch

Dann noch ein kurzer Stopp beim Arch Rock bei dem man allerdings nicht mehr aus nächster Nähe hin darf. Und gute Fotos von unten kann man quasi vergessen, leider.  :(
Dann geht es nach Overton und wir kaufen uns noch Apres Milch für uns beide – Silvi hat auf den Schultern schon deutlich Sonnenbrand. Das Best Western ist hier ganz gut und wir essen Salat mit Tomaten und Chips. Leider lässt Silvi die Salatschüssel auf den Boden fallen und so halbiert sich die Menge an gesunder Nahrung. (Vom Hotelteppichboden mag nicht mal ich essen) :doh:  Sie ist mittlerweile auch sehr müde von den bisherigen Strapazen und fällt auch schon bald in ihren wohlverdienten Schlaf, während ich noch ein bischen NBA-Playoffs im Fernsehen schaue.

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rookie

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Re: 3 Wochen Furztrockene Felsen Fotografieren
« Antwort #34 am: 27.06.2009, 11:45 Uhr »
Hi Tilman,
ich steig mal mit ein...und bin gespannt wie es weitergeht  :wink:

LG Rookie
But anyway, I made a big mistake to join the conversation.
I will never do it again.
It really has no sense.
A wise forum member

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BigDADDY

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Re: 3 Wochen Furztrockene Felsen Fotografieren
« Antwort #35 am: 27.06.2009, 12:18 Uhr »
Hi,

ist ja gar nicht so trocken hier!


Marshmallow Shooter, jetzt weiß ich, was in meinem Leben gefehlt hat :?
Reducing Truck Traffic since 2007!

jolly

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Re: 3 Wochen Furztrockene Felsen Fotografieren
« Antwort #36 am: 27.06.2009, 13:22 Uhr »
Den Northshore Drive mit Bowl of Fire hatten wir letztes Jahr auch mal im Programm, ist aber dann kurzfristig von uns gestrichen worden, weil wir irgendwie schon übersättigt waren.
Aber das können wir ja nochmal nachholen, die Narrows und Redlands gefallen mir jedenfalls.

Gruß
Eva

Saguaro

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Re: 3 Wochen Furztrockene Felsen Fotografieren
« Antwort #37 am: 27.06.2009, 17:01 Uhr »
Die Anniversary Narrows wollen wir uns nächstes Jahr auch mal anschauen. Wie lange war ungefähr die Fahrtzeit dahin, da es sich um eine ziemlich holprige Strecke handelt?

Slot-Canyons mag ich sowieso  :grins: und das VoF ist immer ein Besuch wert.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


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Re: 3 Wochen Furztrockene Felsen Fotografieren
« Antwort #38 am: 27.06.2009, 22:17 Uhr »
@Ilona: Vom asphaltierten North Shore Drive bis zu den Narrows sind es vielleicht 20 Minuten Fahrzeit. Die Strecke ist nicht so lang, aber wir sind sie vorsichtig gefahren, weil sie wie gesagt sehr steinig war. Außerdem war das die erste Dirt Road in unserem Urlaub und da fährt man vom Gefühl her eher noch etwas langsamer.
Zu den Narrows sind es dann etwa noch einmal 20 Minuten zu laufen one-way.
Für den Besuch kannst Du also mind. 2 Stunden einplanen, besser 2.5h. (Und 3h wenn Du Dir den völlig belanglosen ersten Wash auch noch ansehen willst so wie wir.  :wink: )

Gruß,
Tilman

mannimanta

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Re: 3 Wochen Furztrockene Felsen Fotografieren
« Antwort #39 am: 28.06.2009, 11:44 Uhr »
Hi,
Klasse, mal Fotomotive vom VoF, die man nicht so kennt.
(wir zumindest)

Gruss,
Manni

PS
Bin mal gespannt, wie Silvi sich macht, in den nächsten Tagen... :wink:

Dude

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Re: 3 Wochen Furztrockene Felsen Fotografieren
« Antwort #40 am: 28.06.2009, 15:44 Uhr »
Tag 3 - 20.04.2009
Unsere erste Nacht im Auto

Heute Nacht haben wir beide ziemlich gut geschlafen, es war himmlisch ruhig. Das Frühstück findet vor dem hoteleigenen Rechner mit Internet statt und wir können das Hotel in Mesa Verde buchen und unsere Reise von den Reservierungen her entsprechend umstrukturieren.

Dann geht es erst einmal zurück in das Valley of  Fire. Die 6$ zahlen wir zum zweiten mal, ein Multi-Day-Pass gibt es hier nicht. Morgens ist es hier noch schön ruhig, die Luft ist kühl und angenehm, das Licht ist noch ganz sanft, erste Blumen blühen am Straßenrand, auf der anderen Seite sitzt ein Condor auf einem Felsen, alles ist hier wunderschön. Ich steige voll auf die Bremsen. Moment mal, was hab ich da gerade gesehen ? War das echt ein Condor ?  :shock: Ich drehe schnell um und sage Silvi, sie soll schnell das Teleobjektiv drauf tun. Und tatsächlich, 100m weiter zurück sitzt einer dieser seltenen Riesenvögel auf einem Felsen. Ohne auf die Einstellungen zu achten drücke ich ein paar mal ab, erst dann merke ich, dass die Kamera nicht wirklich für eine lange Teleaufnahme eingestellt ist.  :doh: Mist, schnell geändert und kaum hab ich die Linse wieder vor dem Auge fliegt er natürlich weg. Na spitze, jetzt ist er noch weiter entfernt und die nächsten Aufnahmen werden auch nichts. Als Silvi dann mein Stativ herbringt scheint das fotoscheue Tier zu ahnen was jetzt kommt und verduftet gleich ganz. Mehr als ein Erinnerungsfoto bleibt uns also nicht.  :(



Für den nächsten Urlaub kauf ich mir ein Teleobjektiv mit Bildstabilisator, das ist auf jeden Fall sicher ! Die Enttäuschung hält nicht lang (war das überhaupt ein Condor oder doch „nur“ ein Geier  :think:), denn als wir am Nike Rock ankommen, steht dieser im besten Licht. Ein herrlicher Felsen mit ganz originellen Farbstrukturen.



Auch von dem kurvigen Straßenverlauf machen wir noch ein paar Fotostopps.



Dann geht es wieder auf die Loop Road, jetzt ist der Windstone perfekt zum fotografieren.



Die Felsen drum herum enthalten auch lustige Felsbögen und wir machen noch ein paar sinnlose Schnappschüsse. Zufrieden geht es auf der Loop Road zurück Richtung Ost-Ausgang. Letzter Stopp ist der Arrowhead Arch, der nur 200m von der Straße entfernt liegt in der Nähe vom Elephant Rock. Dieser entpuppt sich als eindeutige Nachmittags-Location vom Licht her. Naja, dann wird er eben im Gegenlicht geknippst, was auch gar nicht so schlecht rüberkommt.



Dann geht es nach Mesquite zum Wallmart. Im Wallmart kaufen wir Grillfleisch und ein amerikanisches Handy für Notfälle. Das kostet 30€ und kann immer wieder aufgeladen werden. Keine schlechte Idee von meiner Kleinen, das muss sogar ich zugeben.  :daumen:
Wir essen im Arby’s und gönnen uns noch ein Starbucks Kaffee. Dann wollen wir vor unserer bevorstehenden langen Offroad-Strecke noch voll tanken. Der Tankautomat fragt mich nach meiner Postleitzahl, also tippe ich unbedarft meine deutsche ein. Dann bekomme ich die Meldung „Zíp Code invalid“. Na und, was interessiert schon mein Zip Code ich will doch nur tanken !!!! Beim dritten Versuch mit fiktiven Postleitzahlen klappt es dann endlich und ich kann tanken. Mehr als 2 Gallonen gehen aber nicht rein, was ist denn jetzt los ?  :wut33:
Ich bin völlig genervt und fahre zur nächsten Tankstelle, da läuft dann alles ganz normal und  die Maschine fragt mich weder nach Zip Code, noch nach meiner Handynummer, noch nach irgendsonstwas.

Dann fahren wir die I15 wieder ein paar Meilen zurück bis zum Abzweig 112, dann nach Süden auf die NV-170 und nach der Brücke über den Virgin River biegen wir auf den Gold Butte Scenic Byway ab. Die Dirt Road ist in recht gutem Zustand und wir können um die 40 mph fahren. Nach einer guten halben Stunde Fahrt halten wir kurz bei Withney Pocket und suchen Petroglyphen, die hier irgendwo sein müssen. Da meine Infos aber etwas ungenau sind (hab ich nicht irgendwo gelesen, dass die ausgeschildert sind...?) gehen wir statt dessen ein bischen um die interessanten Felsformationen hier herum.



Aber da noch besseres auf uns wartet halten wir uns hier auch nicht zu lange auf, sondern fahren weiter. 7 Meilen südlich von Whitney Pocket biegen wir dann auf eine etwas kleinere und deutlich schlechtere Dirt Road ab. Sehr steinig hier, schnell kommt man nicht voran, aber technisch anspruchsvoll wird es eigentlich nie. Kurzer Stopp am völlig uninteressanten Devil’s Throat, bei dem der Name wahrscheinlich das spannendste ist, aber im Prinzip ist es nur ein großes Loch im Boden.



Der Weg durch den Wash zieht sich und kurz vor Ende suchen wir uns dann noch ein Wolf ab bis wir zur richtigen Stelle kommen. Wir suchen hier nach einer Absperrung mit einem Schild, auf dem steht, dass die Weiterfahrt 100 000 Dollar (!) kostet. Doch obwohl diese Information erst ein paar Wochen alt ist, sind die Schilder schon wieder weg, wir sehen jedenfalls keine. Aber immerhin finden wir irgendwann die richtige Stelle und ich möchte natürlich gleich loslaufen. Silvi protestiert und meint, jetzt sei es noch viel zu heiß zum wandern.  :nono:
Nach einer kleinen privaten Diskussion gebe ich mich geschlagen und wir suchen uns ein schattiges Plätzchen wo wir uns noch 45 Minuten ausruhen. Danach wird kurz das Nachtlager aufgebaut und es geht endlich los. Der Weg nach der Absperrung ist nicht so weit, vielleicht 10-15 Minuten, dann geht es kurz einen Hang hinauf, durch einen Stacheldrahtzaun hindurch und endlich sind wir in Little Finland.
Silvi verträgt die Hitze ganz schlecht und bleibt erst einmal im Schatten, während ich die Gegend erkunde. Ich bin völlig entzückt von den Felsformationen hier. Zwar sind sie alle in einem einheitlichen rot, aber die Formen sind wirklich einmalig schön. Man weiß wirklich gar nicht, was man als erstes fotografieren soll, hier ist jeder Stein etwas besonderes und aus unterschiedlichen Perspektiven ergeben sich wieder ganz eigene Bilder.







2 Stunden verbringen wir hier und finden die meisten der bekannten Motive und viele neue. Irgendwann als wir uns weiter hinten auf dem Felsplateau befinden werde ich von Silvi aufmerksam gemacht, dass die Sonne gleich untergeht. Ach Du Schreck, da war ich so in Euphorie und habe gar nicht auf die Sonne geachtet. Das letzte Licht wollte ich eigentlich für ganz andere Motive ausnutzen, aber es ist tatsächlich zu spät und bis ich wieder weiter vorne bin ist die Sonne weg. So ein Mist !!!  :bang:
Ich mache zwar noch ein paar Bilder in der Dämmerung aber so besonders werden diese leider nicht mehr.



Jetzt hätte ich gerne noch die 45 Minuten Ausruhzeit gehabt, aber das behalte ich natürlich für mich.  :pfeifen: Also begeben wir uns auf den Rückweg. Als wir das Plateau wieder heruntergestiegen sind und ich noch einmal hoch blicke entdecke ich den Isa’s Dragon, den ich zuvor vergeblich gesucht habe. Dann muss ich ihn eben im Morgenlicht fotografieren.  :?

Zurück am Auto wird gegrillt. Ich schütte mal die halbe Flasche Anzünder über das bischen Kohle nach dem Motto „Viel hilft viel“. Dementsprechend lange dauert es dann auch bis wir etwas auf den Grill legen können. Es gibt Steak und Salat. Die Maiskolben dauern sehr lange und werden quasi als Nachtisch verputzt.  Im Auto haben wir auch gut Platz zum liegen, nachdem ich mir den Zwischenraum zum Vordersitz mit ein paar Taschen vollgestopft habe und so verbringen wir unsere allererste Nacht im Auto, in der zumindest ich ganz gut schlafen werde.

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Sedona

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Re: 3 Wochen Furztrockene Felsen Fotografieren
« Antwort #41 am: 29.06.2009, 19:00 Uhr »
Hi Tilman,
deinen "Hasen" in Little Finland find ich klasse! Ohren, Pfoten und der perfekte Schatten als Auge! :D
LG,
Isa

americanhero

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Re: 3 Wochen Furztrockene Felsen Fotografieren
« Antwort #42 am: 29.06.2009, 19:04 Uhr »
tolle Bilder, da wird man ja richtig neidisch, weil im Juni  :shock: bei uns das Wetter so be...scheiden war.
Und der Kondor ist toll. Wie weit war der noch weg? Wir haben welche an der Kolob Terrace gesehen, aber viel weiter entfernt.
Und das Problem mit dem Objektiv aufschrauben kommt mir bekannt vor. Endlich alles Equipment da, dann waren die Kondore aber weg  :roll:

mannimanta

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Re: 3 Wochen Furztrockene Felsen Fotografieren
« Antwort #43 am: 29.06.2009, 19:20 Uhr »
Wow, tolle Bilder von Little Finland! :groove:

Und dann noch in "The middle of Nowhere" im Auto übernachten...

Dazu hätte ich meine Mädels niemals überreden können.
Also ganz großen: :respekt: an Silvi...!

Gruss,
Manni

püvel

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Re: 3 Wochen Furztrockene Felsen Fotografieren
« Antwort #44 am: 30.06.2009, 21:27 Uhr »
Mann - sind das tolle Fotos !!

Wow, tolle Bilder von Little Finland! :groove:

Und dann noch in "The middle of Nowhere" im Auto übernachten...

Dazu hätte ich meine Mädels niemals überreden können.
Also ganz großen: :respekt: an Silvi...!

Gruss,
Manni

Ist bei mir genauso, meine Frau würde wohl die ganze Nacht kein Auge zubekommen.  :wink:
"Takt ist die Fähigkeit, andere so darzustellen, wie sie sich selbst gerne sehen." Abraham Lincoln