Tag 20 - 07.06.2009RückfahrtHeute haben wir es nicht eilig, denn es steht eigentlich nur die Rückfahrt nach Las Vegas an, irgendwelche Abstecher sind heute nur optional, wenn wir Zeit und Lust haben. Also nehmen wir um 8:30 unser letztes Frühstück ein (Omelette mit Speck, den ich dieses mal auch brav aufesse) und verabschieden uns von Cate und Nellie (der Hündin).
In der Galerie von Escalante decken wir uns noch mit reichlich Mitbringsel ein, dann waschen wir noch kurz das Auto an der Tankstelle (es muss ja nicht offensichtlich sein, dass wir zur Hälfte nur Dirt Roads gefahren sind). Wir wählen die Strecke über Cedar Breaks, die wir noch nie gefahren sind und die auf fast 3000m Höhe führt. Laut Reiseführer macht das Monument erst viel später auf, aber wir hoffen auf erneutes Glück wie beim Balcony House. Dieses mal ist es uns leider nicht hold, das Monument ist tatsächlich noch zu. Dieser Abtecher entfällt schon einmal, trotzdem ist die Strecke sehr interessant und führt an malerischen Flüssen, zugefrorenen Seen und vulkanischen Gesteinsfelder vorbei, deren schwarze Farbe einen netten Kontrast bildet zum noch vorhandenen Schnee.
Mit Todesverachtung wage ich mich mitten in den reißenden Fluss. Schnee und Lavafelder - mehr Kontrast geht kaum.Blick auf den noch gefrorenen Navajo LakeDer höchste Punkt der Strecke - natürlich hat hier auch schon einer draufgeschossen. Bryce Canyon - ähnliche FormationenDer schöne Cedar CanyonKurz vor Cedar City fahren wir noch durch einen engen Canyon und sehen einige schöne rosa Bryce-ähnliche Felsformationen. Dann sind wir auch wieder auf der Interstate 15 nach Süden. In St. George halten wir am Inn-& Out-Burger, auch ein Pflichtbesuch für uns im Südwesten. Anscheinend aber alles andere als ein Geheimtipp, der Laden ist zum Bersten voll. Nach 10 Minuten Warten bekommen wir aber unseren Cheeseburger mit Fries und mit etwas Glück haben wir sogar noch einen Tisch.
Spontan entschließen wir uns noch die Dinosaur Tracks im Warner Valley anzuschauen, das wäre noch etwas anderes, von (furztrockenen) Felsen haben wir im Urlaub jetzt wirklich genug gesehen. Die Beschilderung „Dinosaur Tracks“ führt zur Johnson Farm, hier wollten wir aber eigentlich nicht hin. Mit meiner notdürftigen Google-Karte und nur ein bischen Verfahren finden wir die etwas versteckte Strecke zum Warner Valley aber ganz gut. Als Silvi sieht, dass es sich doch wieder um eine Dirt Road handelt und dass es immerhin 8.5 Meilen bis dorthin sieht, ist sie etwas beleidigt, da sie doch möglichst früh in Las Vegas sein wollte zum Shoppen. Vielleicht gerade deshalb gibt sie jetzt ordentlich Gas um keine Zeit mehr zu verlieren und 1 Meile vor dem Ziel meldet sich zu unserem Entsetzen die Reifenwarnlampe mal wieder. Oh nein, doch nicht am letzten Tag !
Wir steigen aus und hören dieses mal auch sofort ein Zischen links hinten. Kein gutes Zeichen, dieses mal kommen wir wohl nicht ums Reifen wechseln drum herum. Gut, dass wir uns wieder mal bei Alamo zeigen ließen, wo die Werkzeuge zu finden sind. Den Ersatzreifen, der unter dem Auto angebracht ist, ist ein bischen kompliziert zu Lösen, aber ein Blick ins Handbuch verrät den Trick. Dann staunen wir nicht schlecht, als ich den Wagen bis auf Wagenheberanschlag hoch gestellt habe und der Reifen immer noch nicht in der Luft hängt obwohl wir uns an einer ebenen Stelle befinden.
Da scheint irgendwas doch nicht so ganz zusammenzupassen.
Aber man ist ja erfinderisch in der Not und schell hat Silvi einen Stein gefunden, den wir unter den Wagenheber stabil unterlegen können und der uns die fehlenden 5 cm bringt. Der Ersatzreifen passt auch drauf (mir sind auch Geschichten bekannt wo das nicht der Fall war) und wir können behutsam zurück fahren, die Dinosaur Tracks sind jetzt natürlich gestorben.
Am letzten Cattle-Guard, vielleicht 200m vor der asphaltieren Straße steigt Silvi aus und schaut sich die Sache mal genauer an. Hier vermutet sie den Übeltäter wie sie auf dem Hinweg leider zu spät gesehen hat. Tatsächlich ist hier das Metall aufgeplatzt (ich frage mich schon wie so etwas passieren kann...?) und bildet messerscharfe Kanten mit kleinen Widerhaken. Wer diese Stelle mit dem Reifen erwischt muss schon großes Glück haben wenn er unbeschadet davonkommt.
Wir fahren zum Tire&Lube Service des Walmarts (ein exaktes Ebenbild zu dem in Cortez im übrigen) und lassen den Reifen reparieren. Im Laden decken wir uns mit Eis und Kaffee ein, beim ersten Versuch kaufe ich aus Versehen 2 große Flaschen Kaffeeweißer, Silvi macht es danach aber Gott sei dank richtiger.
Diese Szene kennen wir leider schon.Was diese Gestalten wohl mitten in St.George mit ihren Schwimmreifen machen ? Wie sich herausstellt ist dieses mal das Loch zu groß zum Flicken und wir müssen einen neuen Reifen kaufen, was wir auch tun. Hoffentlich übernimmt das Alamo auch ohne große Proteste, dieses mal sind es statt 10 nämlich 110 Dollar. Auch der Luftdrucksensor scheint kaputt zu sein und wird von den Mechanikern ausgebaut.
Auf der Rückfahrt sind wir schon etwas angefressen, mittlerweile sind wir viel später dran, als wir sein wollten und die blöde Warnlampe geht auch immer wieder an, was aber wahrscheinlich am fehlenden Sensor liegt. Egal, dieses mal wird es ignoriert und nach 2 Stunden Fahrt sind wir endlich in Las Vegas. Wir entscheiden uns trotz fortgeschrittener Stunde noch in die Outlet-Mall zu gehen wo vor allem Silvi sich austoben kann.
An der kleinen Fressmeile kaufen wir uns noch einen Teller beim Chinesen. Als ich nach kurzer Riechprobe meine, das würde mich an das Futter von unserer früheren Katze erinnern, lässt Silvi die Gabel fallen und bittet mich, auch nicht aufzuessen, um weitere Magenbeschwerden zu vermeiden. Na gut.
Es ist schon nach 21 Uhr Nevada-Zeit, als wir Richtung Paris aufbrechen, dieses mal stellen wir uns auf dem Boulevard auch sehr geschickt an und landen sogar ohne Umdrehen oder waghalsige Manöver beim Valet-Parking vor dem Arc de Triomphe. Bein Einchecken meint die nette Dame, wir hätten ein Room with no View und ich frage mich, ob es wirklich kein Fenster hat.
Wie sich herausstellt, ist diese Sorge aber völlig unbegründet, wir schauen nur nicht frontal auf den Strip. Dafür ist es eines der Eckzimmer und wir haben Blick auf Flughafen und wenigstens auf einen Teil des Strips. Sogar die geliebten Bellagio-Fontänen sehen wir zur Hälfte. Silvi bestellt sich noch einen Salat aufs Zimmer, der auch sehr anständig schmeckt. Der Flachbildschirm ist riesig, so macht das Fernsehen Spaß. Rausgehen tun wir nicht mehr, dafür sind wir einfach zu müde.
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