letzte Tour. Auf nach Las Vegas am Memorial Day, 29.05.2006:
Unser Tag begann heute mit dem Highlight unseres Urlaubs – unserem Flug über den Grand Canyon. Wir hatten vorab bei der Firma Papillon im Internet gebucht und zwar die Grand Canyon Discovery Airtour – mit einem speziellen Flugzeug. Die dauert vonn Tusayan aus ca. 45 Minuten und kostet 89$ pro Person zzgl. 10$ Treibstoffaufschlag. Papillon vertreibt die Flugzeugtouren zwar in eigenem Namen, durchgeführt werden Sie von Grand Canyon Airlines (ein Terminal weiter). Nach dem Check-In gings dann gemeinsam mit einer Gruppe Deutscher los. Das Flugzeug hat die Tragflächen oben, so dass man freie Sicht nach unten hat. Wir saßen allein in der ersten Reihe direkt hinter dem Pilot. So eine kleine Machine wackelt schon ganz schön aber nach dem Abheben wurden wir durch einen aufklarenden Himmel und den Grand Canyon nach Sonnenaufgang belohnt – ein wahnsinniger Anblick!
Der Flug ging vom South Rim über den Canyon, entlang am North Rim und wieder zurück. Man konnte den Colorado River sehen und ein wenig aus der begleitenden Erläuterung (in Deutsch verfügbar) lernen. Nach dem Flug haben wir dann ausgecheckt und im Internetcafe unseren Bericht von gestern hochgeladen. Die Red Feather Lodge in Tusayan bietet außer der geringen Entfernung zum Grand Canyon eigentlich nicht viel.
Danach gings aber schnell wieder in den National Park – nicht dass die Schlange wieder Dimensionen animmt wie gestern. Wir hatten Glück und kamen noch gut durch. Geparkt haben wir wieder westlich des Villages, weil wir den Trail entlang der Hermits Road laufen wollten – zumindest ein bisschen davon. Wir fuhren also bis zum Mohave Point mit dem Shuttle und liefen los.
Ein sehr einfacher Weg entlang des Rims, wo man immer den Ausblick genießen kann. Man kommt hier sehr schnell voran und so wanderten wir über die einzelnen Aussichtspoints zurück zum Village. Dort hatten wir am Bahnhof geparkt – den Zug haben wir beim Wandern zwar oft gehört, jedoch nicht gesehen. Am Hopi Point hat man einen schönen Ausblick auch auf einen Stück blau grünen Colorado und hier soll man abends einen schönen Blick auf den Canyon bei Sonnenuntergang haben. Am Powells Point ist u.a. auch eine Gedenktafel / Infos zu Powell.
An dieser Stelle möchte ich gern ein paar Worte zum Grand Canyon National Park verlieren.
Der Grand Canyon National Park ist eine gänzlich andere Welt als die National Parks, die wir gesehen haben – zumindest haben wir ihn an diesem überfüllten Wochenende so erlebt. Die Landschaft ist unbetritten herrlich und imposant aber der Park ist extrem auf den Massentourismus ausgelegt. An einsamen Wanderungen war kaum jemand interessiert: Raus aus dem Auto (optional), Foto, weiter. Das war wie Natur im Zoo anzusehen. Wir hatten leider keine Zeit, den Park weiter zu erkunden, eine lägere Wanderung in den Canyon hätte diesen Eindruck sicher etwas aufgehellt. Wir würden daher jedem empehlen, diesen Park 1) zu Beginn der Reise als ersten Park anzugehen, 2) nicht an einem Wochenende oder Feiertag hinzufahren und 3) genug Zeit für den spektakulären Canyon einzuplanen.
Nachdem wir Zion, Bryce, Capitol Reef und Canyonlands gesehen hatten war der Grand Canyon nichts neues oder absolut überwältigendes mehr für uns. Anders herum wäre das sicher ander gewesen.
Aber von den persönlichen Eindrücken mal abgesehen hat es sich uns nicht ganz erschlossen, warum man hier 25$ bezahlt um dann mit einem 3 Tonnen schweren Auto 3 Punkte abzufahren, dort in Badelatschen vor die Autotür zu treten (wie gesagt, optional), ein Foto zu machen und weiterzudampfen. Dafür ist doch so ein Park zu schade, aber genau dafür ist dieser Park ausgelegt.
Das Interessante an diesem ganzen Thema ist, dass wir das genauso vorhergesehen hatten. „Grand Canyon“ war für uns eine Notlösung. Wir wussten, wir würden an einem der publikumsreichsten Feiertag dort sein und wir wussten, wir würden „schon genug Steine“ gesehen haben. Aber ein paar Kompromisse muss man auf so einer Reise machen. Dass wir San Diego und Yosemite nicht gesehen haben sind z.B. ein paar davon, unser Abstecher zum Grand Canyon ein anderer. That´s Life!
Gegen 12:00 verließen wir den Grand Canyon auch mit ein bißchen Wehmut, denn es war unser letzter Nationalpark, den wir uns angesehen haben. Insgesamt waren es dann acht National Parks und 2 State Parks.
Nun ging es wieder auf in eine trubelige Stadt, wo wir unsere letzten Tag verbringen werden.Wir fuhren zunächst die 64 um bei Williams dann auf die Interstate 40 zu kommen. Hier fuhren wir dann auch Ewigkeiten. Versüßt wurde die Fahrt durch einen Stopp bei Jack’n the Box und einen Becher Kaffee, der meist so heiß war, dass man ihn erst nach ca. 50 Meilen trinken konnte.
Jack in the Box ist einer der Burgerbuden, die wir eigentlich alle testen wollten – was aber in unsere Zeit nicht wirklich zu schaffen ist (wir wollen ja auch nicht jeden Tag Burger essen). Die Burger mit Ciabattabrötchen werden frisch zubereitet, d.h. man zieht eine Nummer und wartet bis man aufgerufen wird bis die Burger, Pommes… fertig sind. Das Warten lohnt sich – schmeckt gut. Ein Innenarchitekt hätte dagegen hier eine Menge Arbeit – was finden die hier nur an diesem Puff-Rosa?
Um die Fahrt ein wenig aufzuheiter, hat mir Alex alles wichtige aus unserem Las Vegas Reiseführer vorgelesen. In dem waren die verschiedenen Spiele kurz erläutert und auch die Freizeitmöglichkeiten (und davon gibt es sehr viele). Auch wissen wir jetzt alles über das Elvis-A-Rama und die Slotmaschinenindustrie.
Kurz vor Kingman war dann unser Tank ziemlich leer. Dank unseres TomTom und der gandenlosen Tankdokumentation konnte ich eine ziemlich genaue Restspritmenge errechnen, die noch zu Tanken wäre … 6 Gallonen. Dabei dachte ich an ein bestimmtes Formel 1 Rennen, in dem Barichello beim Brasilien-Grand-Prix eine Runde vor Schluss in Führung liegend mit leerem Tank ausgeschieden war.
Als wir bei Kingman hätten auf den Highway 93 Richtung Norden abbiegen sollen, wurde schon in großen Leuchtreklamen der etwa einstündige Stau am Hover-Dam beworben. Da Trucks und sonstige lange Fahrzeuge ohnehin nicht über den Hover-Dam kommen war die entsprechende Umleitung gut ausgeschildert: die Highways 68, 163 und 95 über Laughlin. Dort gibt es offenbar wirklich einen schönen Strand am dort aufgestauten Colorado-River.Gegen den Lake Isabella war das dort ein Paradies.
Endlich wurde aus der Ferne Las Vegas sichtbar – gut zu erkennen an den Casions am Strip. Wir sind nicht abends reingefahren, wo schon alles blinkte und heute am Memorial Day und auch das erste Mal war das auch ganz gut so (vor allem für die Orientierung). Wir sind, bis wir zum Strip kamen auch bereits an den Shopping Malls und Food Malls vorbeigekommen, die wir auch auf dem Programm stehen haben. Am Strip war dann die Hölle los – auf den Bürgersteigen rollten die Menschenmassen auf der Straße die Blecklawine. Mike hat das aber sehr gut gemeistert und wir mußten zum Glück auch nicht so weit zum Bally’s fahren, das wir schon sehen konnten. Den Parkplatz bzw.das Parkhaus , wenn man von rechts kommt ist es auch ganz gut zu finden. Bally’s nutzt die Parking Garage des Paris mit. Wir nutzten direkt auch das Selfparking, stellten unseren Wagen ab und machten uns auf zum Check In.
Was uns dann dort erwartete ist schwer zu beschreiben, es klingelte, leuchtete überall, es wurde gespielt. Etwas orientierungslos und benommen schauten wir uns erst einmal um und entdeckten schließlich auch den Check in Schalter. Die Schlange war auch nicht so groß und wir bekamen auch ein Zimmer im neuen Anbau. Hier wurde uns dann auch erklärt, wie man zu diesen Zimmern gelangt. Aber das muss man wirklich gesehen haben – da kann man noch so viel darüber gelesen oder gehört haben, aber es ist für uns zumindest eine völlig andere Welt.
Das Zimmer hier ist toll – sehr geräumig mit Blick auf die Mono-Rail und das Flamingo (von der Seite).
Nach kurzer Verschnaufspause und kurzer Überlegung ging es dann auf in den Trubel. Zuvor haben wir aber noch nach dem Pool gesehen. Zunächst ging es zum Bellagio, wo alle 15 min die Wasserspiele mit unterschiedlichen Melodien angeworfen werden. Sieht im Dunkeln super toll aus – hier wollen wir morgen abend mal eine ganze Show ansehen. Das Bellagio ist etwas edler ausgestattet als das Bally’s, aber ansonsten ist es hier im Prinzip gleich. Die Casinos unterscheiden sich lediglich in ihren Themenparks und Fassaden, was aber sehr sehr sehenswert ist!! Weiter ging es zum Caesars Palace, das an das alte Rom angelehnt ist.
Da wir nun dann doch etwas hungrig waren, ging es weiter durch die Casinos, jedoch auch mit dem Gedanken irgendwo etwas zu Essen. Ich hatte gelesen, dass es im Aladdin einen Food Court gab, also war unser nächster Anlauf das Aladdin. Hier sind wir nicht durch das Casino sondern durch die Desert Passage – das Einkaufszentrum des Aladdin ist in unterschiedlichen europäischen und afrikanischen Stadtbildern nachgebaut. Man kann sogar meinen der Himmel wäre echt. Hier fanden wir auch ein mexikanisches Restaurant. Gesättigt und auch ziemlich müde von dem langen Tag schauten wir uns noch im Paris die Spieltische und die Mindesteinsätze an um zu sehen, ob wir vielleicht auch unser Glück versuchen können. Hier ging der Mindesteinsatz ab 10$ beim Roulette los und als Anfänger wollten wir dann doch nicht direkt so „dick“ einsteigen
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Wir haben gelesen, in der Fremont Street kann man schon für weniger spielen – da schauen wir morgen dann mal!
Gefahrene Meilen: 315
Hotel: Bally´s Las Vegas (Da schau her, ein Palast von Zimmer – immer nach den neuen Zimmern fragen!).
Eindrücke Alex:
Der Flug über den Grand Canyon war wunderschön und ein tolles Erlebnis! Der Grand Canyon war zwar total überfüllt, aber bei der Wanderung entlang des Rims begegneten uns nur eine Handvoll Menschen und so hatten wir dann doch meistens die Aussicht für uns alleine. Die Fahrt nach Las Vegas kam mir endlos vor, ich war aber die meiste Zeit durch vorlesen abgelenkt.
Vor Las Vegas stieg dann das Kribbeln im Bauch und auch die Aufregung – finden wir den Parkplatz! Hat alles gut geklappt und ich bin immer noch ganz benommen von dem vielen Lichtern, Klingeln und Rattern und dem trubeligen Leben – das uns nun die nächsten Tage noch begleiten wird.
Eindrücke Mike:
Auch mir hat der Flug über den Grand Canyon sehr gut gefallen. Man bekommt direkt Lust, da hinunter zu steigen. Vielleicht machen wir das auch irgendwann einmal. Dann nehmen wir uns definitiv mehr Zeit mit.
Die Fahrt war sehr lang, ereignislos und anstregend. Je tiefer man vom 2000m hohen Grand Canyon kommt umso stärker wird die Sonne. Es war feiertagsbedingt viel los und wir mussten ein Umleitung um den Hover Dam suchen. Naja, wir sind ja angekommen und es ist auch noch ein Tropfen Benzin im Tank
Las Vegas: Ich hasse großen Mengenmengen wie die Pest. Ich hasse grosse Städte mit dem Auto wie die Pest. Ich hasse Gebimmel und Geblinke wie die Pest. Aber hier habe ich mich auf Anhieb wohlgefühlt. Die Stadt gefällt mir. Komsich irgendwie, es ist alles übertrieben und kitischig, laut und nervös, aber ist es gefällt mir. Wer aber denkt, in Las Vegas gäbe estwas güstiges (weil ja die Casions Gäste anlocken wollen), die ist wohl in Las Vegas, New Mexico gelandet. Wir haben jedenfalls mal eine Tasche voll Coupon gesammelt, mal sehen, wozu es noch gut ist.