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Autor Thema: 3 Wochen South West  (Gelesen 13801 mal)

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JokerPs

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Re: 3 Wochen South West
« Antwort #15 am: 21.05.2006, 21:50 Uhr »
Nachdem in pahrump im bsiher teuersten Hotel Best Western mit Internet absolut nix zu wollen war, können wir Euch erst heute aus dem bisher billigsten Hotel mit der bisher besten Internetverbindung aus Hurricane, UT schreiben.

Nach dem Check out in der Econo Lodge in Ridgecrest machten wir uns nun auf zu unserem Abenteuer ins Death Valley.
Gewappnet mit zusätzlichen 2 Gallonen Wasser ging es los, zunächst den Highway 178 entlang, auf dem meilenweit nichts anders zu sehen war, als der eigene Schatten des Autos, Salzabbau, Wüste und Pflanzen, die auf so einem Boden leben können.
Wir hatten uns vorher schon überlegt in das Tal des Todes über Wildrose hineinzufahren. Die Strecke war relativ gut zu fahren, ab und zu war ein kleineres Stück, dass nicht geteert war. Bei Wildrose entschlossen wir uns dann zu den Charcoal Kilns zu fahren., Die Charcoal Kilns sahen wie Bienenhäuschen aus Stein aus, in denen früher Holzkohle gemacht wurde.



Hier gab es nun einen Trail zum Wildrose Peak (4,2 Meilen lang), den wir zumindest zum Teil wandern wollten. Der Trail war fantastisch! Es war ein recht schmaler, z.T. steiniger Weg durch die „Pinien“ Haine, wo uns außer Eidechsen niemand begegnete.
Wir liefen bis zum Sattel des Wildrose Peak, wo man einen tollen Blick auf das Death Valley hat. Da wir heute noch mehr auf unserem Programm hatten, machten wir auf halbem Weg kehrt um nun endlich ins Death Valley zu kommen, nachdem wir es nun schon gesehen hatten.
Die Wanderung war sehr angenehm, da es auf dieser Höhe nicht sehr heiß war und ein heftiges Windchen wehte.
Wer den ganzen Trail bis zur Spitze gehen möchte sollte einen halben Tag einplanen.
Nach gut 2 Stunden waren wir wieder am Parkplatz und machten uns zurück über die Schotterpiste Richtung Death Valley.



Unser nächster Stopp war dann Augereberry Point – die Strecke allein ist schon ein Erlebnis und sehr nervenaufreibend. Der Aussichtspunkt lag auf ca. 1961 m und die konnten komplett mit dem Auto gefahren werden (wobei hier Allrad schon voraussgesetzt ist). Die Aussicht war einmalig und wir konnten weit ins Tal des Todes hineinsehen. Genial – die Landschaft kann man sich erst vorstellen, wenn man es wirklich mit eigenen Augen sieht, z.T. total unwirklich.



Endlich waren wir in Stovepipe Wells Village angekommen, wo wir zunächst zum Mosaique Canyon wollten – ich habe da jedoch dann etwas geschwächelt (da mir diese extreme Hitze nicht sonderlich gut bekam und ich ständig an der Wasserflasche hing) und wir sind umgekehrt, da nun doch noch die bekannten Sehenswürdigkeiten angefahren werden wollten und uns dann doch so langsam die Zeit weglief.
Die Sand Dunes konnten anschließend bestaunt werden und durch die heftigen Winde, waren auch die ein oder anderen kleinen Sand-„wirbelstürme“ zu sehen.
In Furnance Creek endlich angekommen, holten wir uns im Visitor Center noch einige Informationen und fuhren zum Zabriskie Point, wo die ungewöhnliche Felsformationen bestaunt werden konnten.
Eigentlich wollten wir dann vorbei am Artist Drive, Devils Golf Course und Badwater nach Pahrump fahren, aufgrund der längeren Route haben wir dann an Badwater gedreht und sind die #190 zurück gefahren.
Die Gegend um Badwater ist unbeschreiblich und auch die anderen Sehenswürdigkeiten kaum mit richtigen Worten zu beschreiben.
Bei Death Valley Junction war dann bereits Pahrump ausgeschildert und anhand des Schildes konnte man schon die „Spielerfreuden“ erkennen, die einem im Staat Nevada erwarten ;-). Wir hatten uns so gefreut, an einem echten Schild unseren ersten Staatewechsel zu dokumentieren … nix, kein Schild. Casino-Werbung ist wohl genauso gut. Man weiss immer, man ist in Nevada!
Hier gab es dann lecker Mexican Food im Fiesta Mexican einige Meter vom Best Western Motel entfernt, welches wir zum Glück reserviert hatten, da es voll belegt war.



Gefahrene Meilen: 263
Hotel: Best Western Pahrump (erstes Hotel ohne Internet).

Eindrücke Alex:
Ein fantastischer eindrucksvoller Tag im Death Valley und sehr schöner Wanderung in den Bergen um das Tal des Todes. Ich denke heute war noch ein recht „milder“ Tag, aber mir hat die Hitze doch etwas zugesetzt. Im Death Valley hätte man noch einen Tag dranhängen können, dann aber wirklich alles ausführlich gesehen. Ich denke, die ganzen Eindrücke müssen von mir erst noch richtig verarbeitet werden.
Pahrump ist schon ein erster Vorgeschmack darauf, was uns in Las Vegas noch erwartet (es blinkt hier schon ganz schön), hier kann man sogar an der Tankstelle gamblen.

Eindrücke Mike:
Der Tag war wirklich super. Wir haben viel mehr gesehen und unternommen, als ich dachte. Hoch oben in den Bergen konnte man wirklich prima wandern und der Augereberry Point war einfach nur atemberaubend. Die letzten Meter mit Allrad zum Aussichtspunkt hinauf war für mich mit meiner Höhen- und Fernangst ziemlich anstrengend – Die Aussicht entschädigt aber für alles. In Badwater war heute wohl ein kühler Tag mit so um die 45 Grad Celsius – es war trotzdem unerträglich, obwohl der Wind in Orkanstärke wehte.
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JokerPs

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Re: 3 Wochen South West
« Antwort #16 am: 22.05.2006, 06:21 Uhr »
und weiter gings heute, am 21.05.2006:

Nach dem Auschecken aus dem bisher komischsten Hotel verliessen wir dann auch Pahrump recht schnell in Richtung Osten. Nach ca. einer Stunde wurde die Besiedlung auf einmal dichter und wir erkannten, dass wir schon in Las Vegas waren. Die ganze Art der Besiedlung hier im Westen erinnert mich doch schon sehr an die Bauweise von Orten und Häusern in Mexiko. Je mehr Wüste desto mehr gleichen sich beide Länder hier. In Mexiko ist natürlich die Infrastruktur bei Weitem nicht so gut ausgebaut wie hier.
Kurz vor der Auffahrt auf den Interstate Highway 15 Richtung Osten tanken wir unseren Trailblazer nochmal auf. Das Teil ist trotz moderater Fahrweise ein ganz schöner Schluckspecht: 12 Liter / 100km. Beim heutigen Nevada Spritpreis von 3,09$ pro Gallone macht das schon unter dem Srtich einen deutlich höheren Kilomterpreis als beim heimischen TDI und das trotz der deutschen Spritsteuer!
Kaffee musste natürlich auch noch mit.
Bis Hurricane ging es nun über 200km die Interstate 15 hinauf. „Ereignislos“ ist für diesen Trip ziemlich untertrieben – zumindest geht es zügig, man darf 75 Meilen fahren. Wir waren wieder die langsamsten. An machen Stellen wurden wir sogar von Trucks überholt, vor allem vor und in Baustellen. Seis drum. Wir haben wenigstens kein Ticket bekommen! Utah hielt es natülich nicht für nötig, ein Schild aufzustellen und an dem von Arizona ist Alex vorbeigerast.
Mal so nebenbei: Weiss jemand, wie das mit den Speed-Limits bei den gelben Schildern vor sich geht? Angenommen: Ein weisses Schild zeigt an: 65 MPH, vor einer Kurve steht ein gelbes Schild mit Kurve und 50 MPH. Ab wann darf man wieder 65 MPH fahren - vor allem, wenn mehr als eine Kurve kommt?



Wir waren trotz Vordrehens der Uhr auf Utah-Zeit noch vor 14:00 Uhr in Hurricane. Man war trotzdem so freundlich und lies uns schon einmal in unser Zimmer. Super Sache das – Wireless Internet, Kühlschrank, Microwelle, zwei Queen Betten und Frühstück – alles da für 37$ inkl. Steuer. Da nimmt man gern mal die 24 Meilen bis zum Zion NP in Kauf.
Dorthin gings dann auch umgehend – immerhin war der Tag noch jung. Nach einer kurzen Orientierungfahrt (vor den wichtigen Punkten wird Alex immer ganz nervös und fährt jede Ausfahrt an – es könnte ja ein Visitor Center sein, dem die riesigen Schilder ausgegangen sind!).
Das doch eher dürftige Visitor Center gab für uns nicht so viel her, außer dass es morgen regnen soll und der Narrow-Trail noch geschlossen ist. Wir wählten unter den „kürzer als 3 Stunden“ Trail den Emerald Pools Trail aus. Wir wollten von der Grotto aus starten und fuhren dementsprechend mit der Bimmelbahn dorthin.



Los ging es also auf dem Kayenta-Trail, der sofort einige Stufen in den Berg hinauf führt. Über ca eine Meile läuft der Weg entlang des Berges und windet sich dabei immer weiter hinauf. Die Flora und vor allem die Aussicht auf den Canyon ist hier bombastisch. Man bedenke, dass ist unser erster Tag in unserem ersten Canyon. Deshalb waren wir wirklich begeistert.
Wir sind dann noch ein kleine Stück den Lower-Pool-Trail hinunter zum Lower-Pool gelaufen. Bis auf den Wasserfall, der sich in die Pfütze ergiest war das weniger spektakulär. Wir stiegen also weiter zum mittleren und dann auch zum oberen Pool auf. Der letztere ist ein wirklicher kleiner Teich, in dem auch ein paar Kinder badeten. Für uns war das da oben eine toll Kulisse und wir haben ein wenig den Blick auf die überhängenden Felswände genossen, bevor es wieder bergab ging.
Weil ich auf dem ganzen Trail jedes Sankorn mit unterschiedlichen Einstellungen der Kamera fotografieren musste, brauchten wir für den ganzen Trail ca. 3 Stunden. Ernsthafte Wanderer sollen das in 1,5 bis 2 Stunden schaffen. Die haben dann aber auch keine Gigabytes an Bildern!
Ziemlich zufrieden und müde gings dann zurück nach Hurricane, wo wir noch in JB`s Restaurant Burger und Pasta eingefahren haben. War ganz gut und günstig. Ich habe diesmal vorsichtshalber gefragt, wie in diesem speziellen Laden zu dieser speziellen Zeit heute das Trinkgeld gegeben wird. Hierzu kann man durchaus auch ein Buch schreiben. Entgegen der Texas Cattle Company in Ridgecrest gibt man hier das Trinkgeld nicht beim Bezahlen an der Kasse sondern direkt am Tisch. Beim nächten mal spielen wir Schnick-Schnack-Schnuck.



Gefahrene Meilen: 247
Hotel: Travelodge Hurricane (billigstes Hotel aber trotzdem mit allem).

Eindrücke Alex:
Die Fahrt zum Zion NP ging relativ schnell vorbei. Der Zion NP finde ich fantastisch und wunderschön, besonders auch zum Wandern. Da wir beide so eine Landschaft auch noch vorher nie gesehen haben – war das alles schon beeindruckend. Auf alle Fälle lohnt der Zion NP sich und ich bin schon gespannt auf die Trails, die wir uns für morgen vorgenommen haben. Leider ist der Narrow Trail noch geschlossen – mal sehen, wie weit wir bis dahin kommen.

Eindrücke Mike:
Wieder ein toller Tag mit einem tollen Nationalpark. So kann das gerne weitergehen. Kurze Wanderungen kombiniert mit Fahrten im Shutteln gestalten den Zion NP sehr angenehm. Das Panorama ist atemberaubend. Auch das Hotel ist eine positive Überraschung. Alles sauber, es gibt Internet, Pool und Spa und Frühstück und das ganze für 37$ inkl. Steuer!
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JokerPs

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Re: 3 Wochen South West
« Antwort #17 am: 22.05.2006, 15:46 Uhr »
Soo ... jetzt gehts auf wieder Richtung Zion NP und von dort weiter Richtung Bryce und später Moab. Ich weiss nicht, wie es dort mit Internet in den Motels aussieht. Falls also ein paar Tage Ruhe ist ... nicht nervös werden :)
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JokerPs

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Re: 3 Wochen South West
« Antwort #18 am: 23.05.2006, 05:23 Uhr »
neuer Tag, neues Glück: Montag, 22.05.2006:

Nach einer ruhigen Nacht und einem „günstigen“ Frühstück fuhren wir erneut in den Zion NP, um hier noch einen halben Tag mit Wandern zu Verbringen, bevor wir in den Bryce Canyon bzw. nach Trobic ins Bryce Valley Inn zu fahren, wo wir die nächsten 2 Nächte verbringen werden.
Heute war es leider bedeckt und die 50 % Regenwahrscheinlichkeit traf auch zu. Für heute hatten wir uns vorgenommen, uns einige der „Touristenattraktionen“ anzusehen  und je nachdem wie die Zeit noch reichte, einen etwas längeren Trail zu wandern.
Gesagt getan – auf gings mit dem Shuttle zum Temple of Sinabawa, der Endstation, von wo es dann den Riverside Walk bis zu den Narrows entlang des Virgin Rivers ging. Ein ganz netter befestigter Weg, hoch frequentiert durch viele Gleichgesinnte in das enge Tal des Virgin Rivers. Die Narrows waren aufgrund des hohen Wasserstandes und auch der Geschwindigkeit der Strömung gesperrt. Einige hatten es scheinbar trotzdem versuchen wollen, was aber recht schnell bei den Rangern über Funk bekannt wurde – ob es hier dann Sanktionen gab oder darauf hingewiesen wurde, dass man sich damit in Lebensgefahr begiebt (da innerhalb von 10 min, der Fluss bis auf 4 m ansteigen kann – vor allem bei Gewitter) haben wir dann jedoch nicht mehr mitbekommen.
Hier ist man relativ schnell durch und weiter ging es zum Weeping Rock – derm nächsten stark frequentierten „Trailchen“ zu den Hängenden Gärten – war auch ganz nett, mir gefielen jedoch die weniger frequentierten Trails wesentlich besser, bei denen auch einiges geboten wurde und der Weg selbst schon ein Erlebnis war. Bis hierher haben wir eine Horde Schulkinder vor uns hergetrieben das Ganze erinnerte mich schon etwas an die eigene Schulzeit, als es bei solchen Gelegenheiten darum ging, ob mehr Schulkinder oder mehr Japaner die schönen deutschen Sehenswürdigkeiten bevölkerten. Hier war schon ein bisschen was los, obwohl heute Montag war.



Die Touri-Trails sind meistens asphaltiert und behindertengerecht. Auf unserem Weg mit dem Shuttle zurück zum Visitor Center konnten wir dann beobachten, wie der Shuttel über eine ausfahrbare Rampe zwei Rollstuhlfahrer aufgenommen hat. Das war für uns als Deutsche doch schon beindruckend. Da spielt Zeit auch keine Rolle, man ist fertig, wenn die Rollstühle sicher hinter der gelben Linie stehen (Wie alles andere auch – wenn es vor der gelben Linie steht, geht nix vorwärts!). Etwas ähnliches hatten schon in San Francisco gesehen, wo ein halber Linienbus entladen wurde, um einen Rollstuhlfahrer aussteigen zu lassen. Da kann man sich in Deutschland noch etwas abgucken!
Wir beschlossen dann, auch noch den Watchman Trail zu wandern. Kaum abseits der befestigten Wege nahmen sowohl die Anzahl als auch das Alter der Wanderer rapide ab. Man hatte eine herrliche Aussicht auf die Berge und das Tal. Wir hatten auch direkt Glück mit dem Wetter. Auf dem Watchman begann es schon ein bißchen zu Tröpfeln aber das Wetter hielt, bis wir wieder abgestiegen und auf dem Weg zum Bryce Canyon waren.



Die Strecke war ganz nett und in relativ kurzer Zeit ereichten wir auch den Bryce Canyon. Zuvor haben wir im Red Canyon erste Fotos von den beeindruckend leuchtend roten Felsformationen geschossen.

Beim Bryce Canyon NP angekommen beschlossen wir uns direkt die Infomaterialien zu besorgen um die Trails schon in Erfahrung zu bringen und abends die Tour festzulegen. Nun regnete es auch in Strömen und es wurde direkt auf 2400 m empfindlich kalt.
Daher beschlossen wir dann auch direkt, unser nächstes Motel in Tropic anzufahren, ein sehr netter Ort, bei dem man den Eindruck hat, das alles irgendwie zusammengehört. Das ist das erste Motel, das statt Styroporbecher richtige Kaffeetassen hat! Auch insgesamt macht das Motel einen sehr netten Eindruck – und nicht weit entfernt kann man lecker Pizza essen. Der kleine Supermarkt hatte alles im Angebot, hier hatten wir sogar unseren Filler gefunden, mit dem wir nun aus unseren großen Galonenflaschen in kleinere Flaschen umfüllen können.
In etwa zeitgleich mit uns kam hier offenbar eine größere Menge Deutscher an. Im einzigen Supermarkt des Dorfes wurde ausschliesslich deutsch gesprochen. Unser Tag hatte übrigens auch so angefangen. Beim Frühstück trafen wir u.a. ein deutsches Paar wieder, das wir im Sequoia Park gefragt hatten, wo man denn den National-Park Pass bekommt. Mal sehen, wie sich der Deutsch.Pegel entwickelt, wenn wir Richtung 95° Fahrenheit Moab weiterfahren.



Gefahrene Meilen: 124
Hotel: Bryce Valley Inn Tropic (gutes Hotel mit Restaurant nur 7 Meilen vom Park entfernt).

Eindrücke Alex:
Heute hatten wir einen sehr schönen Wandertag bei angenehmen Temperaturen, die vielen Fotos hatten wir ja bei Sonnenschein einen Tag vorher schon machen können, so konnten wir uns ganz auf das Wandern konzentrieren, wobei ich persönlich die Trails etwas abseits des Touristenstroms interessanter fand.
Der Bryce Canyon ist nun wieder etwas völlig anderes – mal sehen was der morgige Tag noch so bringt. Tropic ist ein sehr netter Ort mit gutem Motel, jedoch ohne Frühstück.

Eindrücke Mike:
Auch wenn das Wetter im Zion National Park heute nicht so super war, so war es trotzdem trocken solange wir draußen waren. Geregnet hat es eigentlich (wie bisher immer) nur, als wir im Auto waren. Das nennt man dann Glück. Ich glaube, im Bryce Canyon fühle ich mich wohl. Tropic gefällt mir. Wer hat denn einen super Tip für einen Ganztages-Hike für Höhenkranke?

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sonny

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Re: 3 Wochen South West
« Antwort #19 am: 23.05.2006, 18:27 Uhr »
Zitat von: JokerPs
Hotel: Bryce Valley Inn Tropic (gutes Hotel mit Restaurant nur 7 Meilen vom Park entfernt).


Hallo JokerPs,

im Bryce Valley Inn Tropic haben wir 2004 auch für 2 Nächte übernachtet..... was musstet ihr denn bezahlen ???

Weiterhin gut Fahrt, gutes Wetter und viel Spaß !!!!!

Grüße

Sonny
*Es ist oft klüger, einen Tag lang über sein Geld nachzudenken, als einen ganzen Monat für sein Geld zu arbeiten*
John D. Rockefeller

JokerPs

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Re: 3 Wochen South West
« Antwort #20 am: 24.05.2006, 01:18 Uhr »
wir haben 155 inkl Tax für beide Nächte bezahlt.
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JokerPs

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Re: 3 Wochen South West
« Antwort #21 am: 24.05.2006, 03:09 Uhr »
Heute, am 23.05.2006, gehts weiter im Bryce Canyon:

Stahlende Sonne und blauer Himmel. So begann heute unser Tag im Bryce Canyon Nationalpark. Nachdem wir festgestellt hatten, dass es aufgrund der großen Menge an deutschen Gäste zu längeren Wartezeiten im hoteleigenen All-You-Can-Eat-Pancake-Laden kommen würde, begnügten wir uns mit einem Muffin „To-Go“. Dieser sollte später ziemlich schwer im Magen liegen.
Wir fuhren also von Tropic hoch zum Bryce Canyon Nationalpark. Auf den Gelände des Monopolisten „Ruby“, also im Ruby´s Inn stellten wir uns brav in die Schlange hinter – naaaa – mal wieder eine ganze Schulklasse um einen Kaffee zu bekommen. Die Verhaltensregeln sind dort in allerherren Sprachen angeschlagen. Deutsch ist die zweite nach Englisch. Der Grund war offensichtlich, besser gesagt „offenhörbar“.
Das Ruby´s Inn hat bei uns nicht den allerbesten Eindruck hinterlassen – hier können Besucher in großen Mengen effizient abgefertigt werden. Die Bedienung sahen wir ürigens heute Abend in unserem Grocery Store in Tropic wieder, als sie dann in einer der hinteren Straßen verschwand.
Nun mussten zunächst Alex´ Sorgen zerstreut werden, der Peek-A-Boo Loop sei geschlossen. Wir fuhren also nochmal ins Vistor Center und liessen uns umfassend beraten. Alex hatte schon fast richtig gelesen: Der Verbindungsweg vom Bryce Point zum Peek-A-Boo Loop war auch tatsächlich geschlossen, jedoch nicht der Loop selbst. Wir entschieden uns also für die magische 8, eine Kombination aus Navajo Loop, Peek-A-Boo Loop. Sollte die Kraft und die Zeit ausreichen wollten wir zurück noch den Queen´s Garden Trail und den Rim Trail vom Sunrise zum Sunset Point nehmen.



So ging es also am Sunset Point los, nachdem mich Alex aufgeklärt hatte, dass man Sunrise und Sunset nicht zu den im Namen enthaltenen Zeiten fotografieren soll, sondern umgekehrt – sonst hat man ja immer Gegenlicht. Naja, mir als Foto-Legastheniker wäre das auch nicht aufgefallen – japanische Technik arbeit da voll dagegen.
Der erste Blick vom Sunset Point auf die darunter liegenden HooDoos ist bombastisch. Da freut man sich richtig auf die bevorstehende Wanderung durch den Park. Wir stiegen als vom Rim hinab in das erste Tal und dann mitten durch die HooDoos – ein gigantisches Schauspiel, was man da zu sehen bekommt! Die HooDoo selbst sind Gesteinsformationen, die durch die Witterung und Erosion geformt werden und vom ausgewaschenen Gestein zurückgelassen werden. Es gibt sie in rot, orange und weiss – und auch kombiniert. Dafür sind verschiedene Metalle und Mineralien verantwortlich. Das Gestein ist ganz weich und man kann sich bildhaft vorstellen, dass die Formung kontinuierlich weitergeht.
An der Gabelung des Navajo Loops gingen wir dann über die kurze Verbindung zum Peek-A-Boo Loop. Hier wieder der gleiche Effekt wie gestern: Waren wir auf dem als mittel ausgewiesenen Navajo-Loop noch von vielen Gleichgesinnten umgeben, wurden es auf dem Peek-A-Boo Loop (angeblich schwer) schlagartig deutlich weniger.



Der Peek-A-Boo Loop ist ein 3 Meilen langer Rundweg durch die verschiedensten HooDoo Formationen. Es geht permanent bergauf und bergab vorbei an der Wall Of Windows und verschiedenen anderen Sehenswürdigkeiten. Nach jeder Kurve sieht die Region wieder komplett anders aus. Man kann gar nicht aufhören zu fotografieren. In den HooDoos konnte Alex verschiedene Gestalten erkennen, wie z.B. einen Coyoten, einen Schlumpf oder eine Gruppe von Häuptlingen, die Pfeife rauchen. Es war wirklich ein beindruckender Weg. Ich glaube, wer diesen Weg nicht gelaufen ist, hat den Bryce Canyon nicht gesehen.
Am Ende des Loops gingen wir dann wieder über den Verbinder zurück. Auf einer Rast wurden wir von einem kleinen Squirrel um Essen angebettelt. Es hatte wohl die Äpfel in unserer Tasche gerochen und machte brav Männchen. Wir haben uns aber an die Regeln gehalten und dem Tierchen nichts gegeben.
Wir hatten dann wirklich noch Kondition und sind über den Queen´s Garden Trail und den Rim Trail vom Sunrise zum Sunset Point zurückgelaufen.



Nach dieser aufregenden Wanderung wollten wir dann auch noch den Rest des Parks sehen und fuhren mit dem Wagen den Scenic Drive bis zum Rainbow Point hinunter. Hier muss ich jetzt mal sagen, dass ich es ziemlich schwach finde, dass man hier noch mit dem Auto fahren darf. Nach dem Bryce Point kommen ohnehin fast keine Campgrounds mehr. Das Shuttle fährt erst ab dem 26.05. und dann auch auch nur bis zum Bryce Point. Hier kann sich der Bryce noch mindestens eine fette Scheibe vom Zion abschneiden. Der Shuttleverkehr läuft dort super und reibungslos – interessant fanden wir dort auch die Erläuterungen der Ranger, die die Busse gefahren haben. Das würde für den Bryce Canyon National Park auch prima funktionieren.
Naja, jedenfalls fuhren wir dann zum Rainbow Point und machten dort noch den Bristlecone-Loop um u.a. zum Yovimpa-Point zu gelangen. Vor dort hat man eine herrliche Aussicht auf das gesamte Plateau, wie auch vom Rainbow Point.
Auf dem Rückweg haben wir dann noch den Natural-Brigde-Point und den Bryce Point angesteuert.
Da muss ich echt sagen, wer nur den Scenic-Drive mit den View-Points abfährt, verpasst ja den ganzen Park! Man sieht ein paar HooDoos und ggf. das Amphitheater von oben. Es entgehen einem aber die abertausenden unterschiedlichen Views auf die HooDoos, die man unterhalb des Rims erleben kann.
Leider waren hier die interessanten Trails nicht behindertengerecht. Rollstuhlfahrer können aber große Teile des Rimtrails machen.
Nachdem es in der Lodge kein Eis gab, schafften wir dann unsere müden Knochen wirder zurück nach Tropic, wo es – natürlich im Grocery Store – dann auch für uns ein teures Eis gab. Mal sehen, ob wir heute einen Platz im „Hungry Coyote“ bekommen



Gefahrene Meilen: 62
Hotel: Bryce Valley Inn Tropic (gutes Hotel mit Restaurant nur 7 Meilen vom Park entfernt).

Eindrücke Alex:
Ein phantastischer Nationalpark mit tollen Wanderwegen und einer einzigartigen Kulisse!! Wahnsinn was die Natur so alles hervorbringt und bewirkt – so Felsformationen bekommt man nirgendwo sonst zu sehen. Hier einen ganzen Tag zu verbringen lohnt sich auf alle Fälle.

Eindrücke Mike:
Das ist wieder ein ganz anderer und ebensfalls wunderschöner Nationalpark. Wir sind wirklich viel gelaufen – insgesamt 12km. Für meine lieben, nordic-walkenden Eltern: diese 12km gehen permanent auf und ab, es gibt eine einfache Höhendifferenz von 535m, die wir locker mal 5 mal mitgemacht haben und das ganze dann auf 2500m Höhe. Das ist schon eine andere Art Wanderung als in der Vorderpfalz!
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JokerPs

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Re: 3 Wochen South West
« Antwort #22 am: 25.05.2006, 15:44 Uhr »
Nun sitzen wir schon in Moab im Internet Cafe und freuen uns auf den Delicate Arch :) Aber zunächst mal gestern, 24.05.2006:

Nach einem amerikanischen Frühstück „All you can eat Pan Cakes“, durch die ich u.a.mindestens den 3fachen Zuckerschub für den ganzen Tag eingefahren habe (Mike hatte lediglich einen gesunden Melonenmix – der ihm bestimmt dann auch nicht so sehr zu schaffen machte ;-)) ging es weiter über den Capital Reef Nationalpark nach Moab.
Hier ging es zunächst die Route 12 bis Torrey und anschließend durch den Capitol Reef NP auf der Route 24 nach Green River.
Die gesamte Strecke ist als Scenic Drive beschrieben und um einen solchen handelt es sich auch. Beim Grand Staircase Escalante National Monumant machten wir kurz halt, um uns über das gesamte Platteau zu informieren zu dem eigentlich alles gehört. Dieses Platteau hatten wir auch bereits auf unserem Hinflug nach LAX schon gesehen und vom Flugzeug aus fotografiert. Es flogen hier auch ständig Flugzeuge über die Region.
Hier gab es mehrere Overlook-Ausfahrten, von denen man soweit man sehen konnte, das Platteau und seine Schluchten und Erhebungen überblicken konnten.
Das Aquarius Platteau konnten wir bereits im Bryce Canyon erkennen und nun standen wir nochmals 1000 Feet höher als beim Rainbow Point auf diesem Platteau und schauten uns die Gegenseite an. Diese Weite kann man eigentlich gar nicht wirklich erfassen.



Weiter ging es dann zum Capitol Reef National Park und ich muss gestehen, der erste Eindruck, den ich hatte war – „das ist aber ein ziemlich großer Steinbruch“ (ich denke Mike ging es ähnlich) – da auch alle Berge, die es auch hier vor allem in rot und grau, später dann auch in weiß gab, von riesigen „Sandhaufen“ umgeben waren.
Die Twin Rocks empfand ich eher bescheiden (klar nach der Kulisse vom Bryce Canyon). Gosseneck Overview war ganz nett und man konnte hier Teile des Capitol Reef NP überblicken.
Beim Visitor Center angekommen erhielten wir die Informationen zu dem Park, sowie ein extra Infoblatt über alle Trails, die gut beschrieben wurden.
Da alle Sehenswürdigkeiten an der #24 liegen und man leicht den Eindruck gewinnen könnte, es handelt sich hier um einen „Drive Thru NP“ entschlossen wir uns nach den Petroglyphen einen kleineren 2-Meilen-Trail zu wandern (Zeit hatten wir auch noch).
Durch die Wanderung selbst, erfährt man m.E. nach auch erst wieder den Capitol Reef NP.



Wir hielten wir in der Parkbucht zum Hickman-Bridge-Trail. Hier konnte man sich bevor es losging für 50 C noch eine ausführliche Beschreibung zu dem Trail mitnehmen.
Bei dem Trail handelt es sich um eine Strecke, die sehr gut zu laufen ist, je näher man jedoch der Hickman-Bridge kommt, umso mehr muss man schon darauf achten, wo der richtige Weg durch die Steine führt. Hier wanderten wir auch direkt in das Herz des Capitol Reef und lernten durch die Beschreibung des Trails auch noch etwas zur dortigen Flora und Fauna. Hier gab es sogar einmal einen Vulkanausbruch, immer noch erkennbar an dem Lavagestein, das den Weg des Lavastroms noch deutlich zeigte.
Vom Trail aus kann man auch den Capital Dhome gut sehen.
An der Hickman-Bridge haben wir dann schön gerastet und die Stille genossen, die leider nur von kurzer Dauer war, da eine Gruppe von Senioren die Brücke erreichte.
Auf dem Rückweg kam uns dann – na was wohl? - eine Grundschulklasse entgegen, die auch direkt alle wissen wollten, woher wir den kamen. Die Lehrer wollten vor allem wissen, wie denn der Weg noch so wird.
Alles in allem ein sehr schöner Trail, den man, wenn man ein wenig Zeit noch übrig hat wandern sollte.
Für die, die hier noch mehr Wandern wollen und auch an „fortgeschrittene“ Trails interessiert sind, können von hier aus auch der Navajo Knob Trail und der Trail zum Rim laufen.



Nach der Wanderung ging es weiter die 24 bis Green Rivers. War die 24 bis Hankville wirklich eine tolle Strecke, so wurde sie nun schlagartig langweilig. Bis Green Rivers gab es genau 2 Kurven! Anschließend ging es auf der I70 weiter bis endlich die Ausfahrt nach Moab kam.
Endlich erreichten wir dann auch zunächst den Arches NP, nachdem wir zunächst durch die „Dust-Storm-Gegend“ gefahren waren.
Bevor wir in Moab unser Motel (Apache Motel) suchten, statteten wir dem Visitor Center einen Besuch ab, um uns bereits im Vorfeld über den Park und die Trails ausgiebig informieren zu können.
Im Visitor Center gab es einen sehr interessanten Film über die Entstehung des Arches NP und des Cannonlands NP. Eine sehr nette Rangerin gab uns auch noch die Infos zu dem Cannonlands NP und informierte und sehr ausführlich über die NP’s sowie die Temperaturen für die kommenden Tage.
Endlich erreichten wir auch Moab und fanden auch das Apache Motel (naja zumindest sauber und der Pool ist ganz nett). Sehr zum Leidwesen von Mike jedoch ohne Internet – mal sehen wie und wann wir dann unsere Reiseberichte ins Netz stellen können (die Internet-Cafes sind schon geordnet worden und auch die Wireless Lan Verbindungen werden geprüft.
Nachdem wir uns jetzt beim Mexikaner vollgefuttert haben, geht es morgen dann los, den Arches NP zu erkunden.



Gefahrene Meilen: 269
Hotel: Apache Motel Moab (naja … sauber und für Moab günstig – keinerlei Features).

Eindrücke Alex:
Eine ganz nette Fahrt mit „großen“ Ausblicken auf das Escalante Staircase National Monument. Heute gab es vor allem sehr viel Sand, in allen Farbnuancen und die unterschiedlichsten Gebirge zu sehen. Der Capitol Reef NP gefiel mir auch ganz gut, vor allem nach der Hickman-Bridge Wanderung. Nun bin ich gespannt auf den Arches und hoffe vor allem, dass die geplanten Wanderungen machbar sind, d.h., dass vor allem die Temperatur relativ erträglich bleibt.

Eindrücke Mike:
Auch der Capitol Reef NP hat mir gut gefallen. Hier war es auch schon ein bisschen wärmer als im Bryce. Wohl nur ein kleiner Vorgeschmack auf die morgige Tour. Mal sehen, was wir alles machen können. Alles in allem war das ein schöner „Fahrttag“, an dem wir auch einen weiteren tollen Nationapark gesehen haben. Wenn Ihr das lesen könnt, habe ich dann auch tatsächlich Internet gefunden.
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jochenrosi

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Re: 3 Wochen South West
« Antwort #23 am: 26.05.2006, 09:19 Uhr »
...Sehr schöner Bericht. Bitte weiter so....

Da können wir uns schon etwas über unseren Trip im September freuen....

 
Schöne Grüße
Jochen & Rosi

Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum


JokerPs

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Re: 3 Wochen South West
« Antwort #24 am: 26.05.2006, 15:40 Uhr »
Trotz unmöglichem Motel haben wir uns einen schönen Tag in Moab gemacht ... und zwar am 25.05.2006:

Nach einer kurzen Nacht im Zimmer, in dem schon John Wayne nächtigte, mussten wir zunächst einmal die Lage sondieren. Das Apache Motel bietet außer der Story mit dem längst verstorbenen Westernhelden nicht wirklich viele Annehmlichkeiten. Man hatte uns sogar ein Bild gezeigt, auf dem Wayne mit mir unbekannten – der Rezeptionistin aber offensichtlich mit Vornamen bekannten Personen, abgebildet war, fragte ich, wo denn die Zimmernummer zu sehen sei. Ich wollte ja wissen, ob er wirklich für den unmöglichen Zustand des Fussbodens verwantwortlich war. Sollte dem so sein, würde ich in Zukunft bei seinen Filmen noch schneller weiterzappen. Aber solch Blasphemie hätte bei der Dame, die mit Wayne die Schulbank hätte gedrückt haben können, sicher einen Rauswurf nach sich gezogen. Also liessen wir es dabei.
OK, kein Kaffee, kein Morgen … kein Internet, kein Morgen. Also wälzten wir den Moab Fresschen-Guide bis wir auf etwas mit Frühstück, Angeboten unter 5000 Kalorien und Free WiFi stiessen, das „Mondo“! Wie gestern Abend wurde ich von Alex dazu gezw.. äh überredet, den Weg auf die amerikanische Art zurückzulegen … im Auto. Es könnten ja viele Kreuzungen zu überqueren sein und keine könnte für Fussgänger ausgelegt sein. Das Gegenteil war natürlich der Fall … sind unsere amerikanischen Gastgeber doch für Ihren Hang zum Spazierengehen bekannt!
Jedenfalls gab es einen überteuerten Kaffee und einen Bagel … und Free WiFi. Danach ging es mir dann auch gut und Alex konnte Ihre Bedenken bei Seite legen, es könnte ein schlechter Tag mit mir werden.
Wir begaben uns also zurück in unser „Motel“ und rüsteten uns wie folgt gemäß den Richtlinien der Ranger des Arches Nationalparks aus: Jeder einen Rucksack (Premiere), 15er UND 30er Sonnencreme, unsere genialen modischen Hüte (Alex´s aus Ridgecrest, meiner aus Mexico City), Wasser abgefüllt aus Gallonen (aus Ridgecrest – zwei für einen Dollar) mit dem Trichter (aus Tropic) in 8 mal 500ml Flaschen (aus Modesto), durch diverse Nationalparks vorgestaubte Wanderschuhe. So ausgerüstet begaben wir uns dann bei noch recht moderaten Temperaturen um 8:00 Uhr in den Arches Nationalpark. Vorhergesagt waren heute 96 Grad Fahrenheit (Hätte ich Internet würde ich das auch in Celsius umrechnen).



Wir hatten uns als erste Etappe den Marsch zum Delicate Arch vorgenommen, dem inoffziellen Wahrzeichen des Staates Utah. Der Hike wurde als mittel bis schwer angegeben und es wurde explizit darauf hingewiesen, dass es keinen Schatten geben würde. Wir waren ja optimal ausgestattet. Gegen die anwesenden Amerikaner,  Franzosen und Russen kamen wir uns eher vor wie Arved Fuchs und Reinhold Messner am Nanga Parbat. Wie jemand dort hoch maschieren kann mit Badelatschen und einem Fingerhut voll Wasser ist uns unklar geblieben, scheint aber auch geklappt zu haben (zumindest der Hinweg). Wir jedenfalls waren froh, dass wir alle Hinweise befolgt haben. Trotz des frühen morgens war der Aufstieg schon etwas anstrengend, obwohl wir es uns deutlich schlimmer vorgestellt hatten. Wir erreichten den Delicate Arch auch viel früher, als wir dachten. Kurz um eine Ecke – und schon waren wir da. Hier hat die Natur ein spektakuläres Schauspiel arrangiert: Mitten in einer Art Amphitheater steht ganz allein ein riesiger Bogen aus rotem Stein. Wir waren total überrascht, wie groß der Arch war. Wir konnten ihn uns auch einige Minuten ansehen, ohne ihn fotografieren zu müssen – jemand meinte, er müsse da mal den Molli im Arch machen und sich 100 mal knipsen lassen. Der hatte wohl den entspechenden Hinweis am Trail übersehen: „Die Leute kommen oft nur einmal im Leben da hoch, lass sie alle ein Foto machen…“
Wir suchten uns im Amphitheater ein schattiges Plätzchen und machten auch ein paar hundert Bilder (aus einer nicht-störenden Entfernung, versteht sich). Wir stellten uns dann noch in die Reihe deren an, die sich unter dem Bogen fotografieren lassen wollten, machten dann auch jeder ein Bild und machten uns an den Abstieg. Auf dem Rückweg, kurz vor dem Trailhead kann man noch ca. 400 Jahre alte Petroglyphen der Ute Indianer ansehen. Ebenso findet man dort auch „Wolves Ranch“, die ein fusskranker Mann dort mitten im Nichts erbaute hatte, weil ihm sein Arzt geraten hatte, sich in einem trockenen Klima niederzulassen. Dazu kann ich gar nichts mehr sagen, 5 km weiter hätte er direkt am Colorado River siedeln können …
Wir sind dann noch zum View-Point gefahren. Von dort auch sieht man den Delicate Arch nur von weitem. Die Wanderung lohnt immer und läßt sich – zuminest morgens mit ausreichend Wasser – gut bewerkstelligen.



Der Delicate Arch Trail hatte uns dank unserer guten Vorbereitung viel weniger Zeit und Kraft gekostet, als wir gedacht hatten. Geplant war, nach dem Delicate Arch zu sehen, wie fit wir noch sind und dann die nächsten Schritte zu entscheiden. Wir entschieden uns nach den 4,8 km Delicate Arch Trail noch für eine Kombination aus Broken Arch Loop und Sanddune Arch Trail (nochmal 3,2km).
Der Weg führt vom Sanddune Arch Parkplatz (schon sehr voll um 11:30) relativ schnell zum Sanddune Arch, der mitten in einigen Stein-Slots versteckt ist. Dort kann man dann noch testen, wie weit man sich zwischen den Slots hindurchquetschen kann. Vom Sanddune Arch ging es dann weiter durch die Steppe zum Broken Arch, der dann auch recht schnell auftaucht. Das sind alles gigantische Gebilde aus Stein, die im Laufe der Zeit durch Wasser und Erosion ausgehöhlt worden sind. Beindruckende Skulpturen!
Nach dem Broken Arch wurde der Trail doch recht anstengend – immerhin waren wir nun in der prallen Mittagshitze unterwegs und der Boden war extrem sandig. Man musste quasi jeden Schritt zweimal machen. Hier mitten in der zerklüfteten Prärie hätte es mich nicht gewundert, wenn Hoss und Pa um die Ecke geritten gekommen wären um Little Jo zu suchen. Zu sehen gab es neben einem Campingplatz noch einen nicht ganz fertigen Doppel-Arch (einer fertig, einer in Produktion).
Als wir dann noch zwei Stunden wieder am Trailhead angekommen waren, waren wird doch recht erschöpft und von den 8 Flaschen war noch eine übrig.



Wir beschlossen nun, alle leicht erreichbaren Viewpoint abzufahren und uns ganz nach Landessitte aus dem mehr oder weniger fahrenden Fahrzeug mit Fotos zu versorgen. Eigentlich hätten wir noch die Windows machen wollen (nochmal 1,6km), aber die aufziehenden Wolken hätten ja die „blaue Himmel Kulisse“ kaputt gemacht und damit hatten wir eine prima Ausrede gefunden. Wir haben dann aber doch noch gegenüber den Double-O-Arch-Trail (800m) gemacht um dann festzustellen, dass ich auch hier penetrante Ignoraten im Arch festgesetzt hatten und sich auch nicht bewegen wollten. Ich habe versucht, mit gschickte Stellung von Pflanzen und Steinen, die Menschen zu verdecken – hat wohl auch ganz gut geklappt.
Danach waren wir dann aber wirklich fix und fertig und rollten gemütlich zurück nach Moab. Wir wissen ja jetzt, dass wir den Devils-Garden-Trail morgen früh hinbekommen werden und dann haben alle wichtigen Arches gesehen und können noch einen Abstecher zum Canyonlands Nationalpark machen.
In Moab haben wir dann noch die Wasserreserven ausgefüllt und extrem teuere Weintrauben gekauft um uns damit dann am „Pool“ unseres „Motels“ zu vergnügen – natürlich nachdem wir eine erträgliche Ecke gefunden hatten. Die Hitze war mittlerweile fast unerträglich. Was sind das für Leute, die bei so einem Wetter den ganzen Tag Radfahren? Ich hatte mich wirklich darauf gefreut, aber das halte ich schlichtweg für unmachbar und ich bin nicht ganz untrainiert. Vielleicht kann man sich an die Hitze gewöhnen?



Gefahrene Meilen: 60
Hotel: Apache Motel Moab (naja … sauber und für Moab günstig – keinerlei Features).

Eindrücke Alex:
Die Arches sind tolle Steingebilde und es ist auch wieder ein völlig anderer Nationalpark als die vorherigen. Ohne die Arches und auch die unterschiedlichsten Felsformationen wäre die Landschaft allerdings etwas öde. Es waren heute tolle Wanderungen, vor allem der Trail zum Delicate Arch hat sich gelohnt um diesen Arch zu sehen. Ich bin leider nicht so sehr hitzeresistent und war dann doch richtig groggy nach dem fast ganzen Tag im Arches NP. Die Erfrischung am Pool war da gerade richtig und jetzt fehlt nur noch ein „fetter Burger“ um meine verbrannten Kalorien wieder einzufahren ;-).

Eindrücke Mike:
Ein dann doch recht anstrengender Tag, an dem wir viel mehr gemacht haben, als wir eigentlich wollten – aber ohne uns zu verausgaben. Das läßt und für morgen etwas Luft. Ich finde es ein wenig schade, dass wir nicht Mountainbiken können, das läßt die Hitze einfach nicht zu (Morgens wollen wir ja noch die restlichen Arches sehen, hehe). Moab ist schon ein nettes Nest, das Hotel könnte etwas besser sein – es ist aber vor dem Memorial-Day Wochenende einfach nichts mehr zu bekommen und 130 Dollar die Nacht ist mir auch kein Holiday Inn Express wert. Da müssen wir dem Teppich aus John Waynes Zeiten vorlieb nehmen.
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Re: 3 Wochen South West
« Antwort #25 am: 27.05.2006, 16:10 Uhr »
soooderle, zweiter Tag im Glutofen von Moab, 26.05.2006:

Dieses miese Motel legt immer noch einen drauf. Es war bisher eine gerade so erträgliche Bude, hat es zumindest mir in der letzten Nacht den Schlaf geraubt. Die Klimaanlage des über uns liegenden Zimmers gibt einen extrem tiefen und lauten Summton ab und offenbar wohnen dort Menschen, die so ein prähistorisches Teil die ganze Nacht über laufen lassen. Mich jedenfalls hat das Geräusch fast den ganzen Schlaf gekostet und ich bin mit Kopfschmerzen aufgewacht. Die House-Keeperin sollte uns später am Tag erklären, dass alles in Ordnung sei und dann das doch nicht laut wäre. Wer kann: Bitte bitte meidet das Apache Motel in Moab! Woher sollen wir aber jetzt ein anderes Motel bekommen? Am Memorial Day Wochenende? Nicht, dass wir nicht schon am Mittwoch gesucht hätten, aber Moab ist voll! Da werden wir wohl oder über noch eine solche Nacht dranhängen müssen.
Wir wollten uns dann von den Kopfschmerzen und der schlaflosen Nacht nicht noch den Tag verderben lassen und sind erstmal ins Mondo abgezockelt um ein wenig zu essen, Kaffee zu trinken und zu internetten. Von dort gings dann noch direkt zur Tankstelle, wo wir zum ersten Mal auf unserer Reise weniger als 3 Dollar pro Gallone bezahlt haben; 2,99!
Und schon waren wir wieder auf dem Weg in den Arches Nationalpark um den geplanten Devils Garden Trail anzugehen.
Dieser startet gaaaaaaanz am Ende des nicht enden wollenden Scenic Drives. So gegen 9:00 Uhr ging es dann los. Wir waren wieder gleich voll ausgestattet wie gestern und hatten genug Wasser eingepackt. Voll beladen zockelten wir zunächst direkt zum Landscape Arch. Hier war 1991 ein großes Stück herausgebrochen und die Rancher meinen, es könne jeden Tag mit dem Arch vorbei sein. Deshalb haben wir uns auch ein bisschen beeilt und haben die auf der Stecke liegenden Pine Tree und Tunnel Arch erst einmal zurückgestellt.



Nach dem Landscape Arch kamen wir an einer weiteren Abzweigung vorbei. Hier ging es zum Navajo und zum Partition Arch. Auch diesen Ausgang wollten wir lieber später angehen, wenn wir dann noch Lust und Kraft hatten.
Weiter ging es über einen doch recht „primitiven“ Weg. Zunächst waren wir ein wenig verwirrt, weil statt des geraden Weges auch den „primitive Loop“ gibt, der über schweres Gelände geht. Als dann auch der „normale“ Trail als „primitive“ und schwer deklariert wurde mussten wir schon zweimal schauen. Es war aber der richtige Weg. Über einige Fins – das sind die hohen Steinscheiben, aus denen dann die Arches werden – hinweg ging es weiter Richtung Double-O-Arch. Dort gibt es ein kleines Loch unter einem großen. Das sieht schon irgendwie interessant aus.
Von diesem Ende des Trails kann man nun noch zum Dark Angel laufen. Das haben wir aber dann doch sein lassen, weil ich wieder viel zu viele Fotopausen eingelegt hatte und es schon 11:00 Uhr war.
Heute kamen wir schon viel besser mit der Hitze zurecht als gestern. Deshalb haben wir dann auf dem Rückweg die vier Arches noch mitgenommen, die wir vorher zurückgestellt hatten. Jeder für sich ist ein eigenes Naturschauspiel und wunderschön.
Da wir immer noch recht fit waren, als wir um 13:00 wieder am Trailhead angekommen waren, haben wir nach den 8,5km am Devils Garden noch den Windows-Trail mit 1,8km gemacht. Hier sieht man mehrere Arches nebeneinander – wie an einer Hauswand mit Fenstern.
Danach gings dann aber auf zum Canyonlands Nationalpark. Da gibt es nämlich noch einen Arch zu sehen.



Der Canyonlands Nationalpark ist ein riesiges Terrain, in dem der Green River und der Colorado River zusammenfliessen und jeder für sich eigene riesige Canyons in den Fels schneidet. Auf unserem Weg dorthin haben wir noch jeder ein Würstchen verdückt und auf dem Campingplatz an der Abfahrt zum Canyonlands Nationalpark.ein paar Kolibris an einer Vogeltränke bewundet – faszinierende Tiere!
Der eigentliche Park ist ein drei Distrikte unterteilt: „Island In The Sky“ ist von Moab aus am schnellsten erreichbar. Auch „The Needles“ sind über den Highway von Moab aus erreichbar. Nur „The Maze“ muss mit dem Boot oder per Schotterpiste über Hanksville angefahren werden. Hier gibt es dementsprechend auch keinen Scenic Drive. Den brauchten unsere müden Knochen aber heute – eine weitere größere Wanderung war nämlich nicht mehr geplant. Das ist natürlich auch im Canyonlands Nationalpark ein großer Fehler! Der Park ist so groß und so schön, der macht sicherlich erst richtig Spaß wenn man ein paar Tage im WoMo oder mit dem Zelt darin unterwegs ist!
Wir jedefalls hatten ja nicht mehr viel Zeit und sind den Scenic Drive des „Island In The Sky“ hinunter bis zum Grand View Point Overlook gefahren. Dort hat man einen gigantischen Ausblick über die unvorstellbaren großen Canyons die die beiden Flüsse hier gegraben haben. Wirklich großartig!
Auf dem Rückweg hielten wir dann noch an ein paar Overlooks an um die Canyons zu bestaunen. Wenn man schwere Beine hat ist das dort schon ziemlich schade, der Park verdient definitv mehr Zeit, er war bei uns aber wirklich nur optional. Beim nächsten Mal ist er Pflicht!
Wir haben dann doch noch die kleine Wanderung zum Mesa Arch gemacht. Der Bogen steht direkt vor dem Rim des Canyons – dahinter beginnt das riesige Becken des Colorado River. Bei diesem Anblick wurde uns klar, warum Leute mitten in der Nacht aufstehen um hier den Sonnenaufgang mitzuerleben. Für einen echten Fotografen muss das fast das Größte sein.
Wir stellten uns höflich in die Schlange derer an, die im Arch fotografiert werden wollten und bekamen dann auch eine nette Bild mit uns beiden.
Nach der Rückfahrt haben wir uns dann noch am Pool ein wenig entspannt um uns auf die kommende, brummdende Nacht vorzubereiten. Gleich gibt’s dann noch lecker Sandwich bei Eddi McStiffs ältester legalen Brauerei in Moab (seit gigantischen 15 Jahren!) – natürlich mit Coupon!



Gefahrene Meilen: 134
Hotel: Apache Motel Moab (wer kann: wegbleiben!).

Eindrücke Alex:
Der Devils Garden Trail war ein sehr toller und aufregender Trail, vor allem wenn man das ein oder andere „Free Climbing“ über die Felsen macht und links von einem nur noch der Abgrund kommt – der Blick war auf alle Fälle atemberaubend.
Die Arches sind einfach toll und jeder anders und eindrucksvoll.
Den Canyonlands Nationalpark mussten wir leider etwas stiefmütterlich behandeln, da unsere erste Prio auch der Arches NP war. Der Canyonlands Nationalpark ist dann auf alle Fälle das nächste Mal an der Reihe.
Wie Mike schon sagt, ist das Motel wirklich das schlechteste das wir bisher hatten und noch nicht mal das man sagen könnte – es war halt günstig. Naja, jetzt müssen wir nur noch eine Nacht im „Maschinenraum“ verbringen und flüchten jetzt erst einmal wieder zum lecker Sandwich essen!

Eindrücke Mike:
Das war unser letzter Tag in Moab. Der Arches Nationalpark ist eine tolle Sache. Man muss nur an der Wetter gewöhnt sein und ein bisschen mehr Zeit haben. Ich glaube, wir haben trotzem alle wichtigen Arches gesehen. Den Cayonlands Nationalpark nehmen wir nächstes Mal sicher ins Programm. Da kann man tolle Strecken wandern und auch biken. Lediglich das sehr schlechte Apache Motel wirft bei mir einen Schatten auf meine Erinnerung an Moab. Beim nächsten Mal kommen wir nicht am Memorial-Day-Wochenende und erhöhen das Budget für eine gut Bleibe – wie übrigens ALLE anderen Motels / Hotels bisher waren! Nicht das jemand denkt, ich wäre ein notorischer Nörgler. Von denen hatte aber keine die Klimaanlage Marke „Cheerleader“.

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Re: 3 Wochen South West
« Antwort #26 am: 28.05.2006, 15:35 Uhr »
weiter gehts von Moab nach Page am 27.05.2006:

Und täglich grüßt das Murmeltier. In „Bates Motel“ ist das die immer wieder brummende Klimaanlage des Nachbarn. Die Chefin blieb auch weiterhin der Meinung, dass ein ruhiger Schlaf nicht im Zimmerpreis inbegriffen sei. Bei Auschecken hatte sie aber noch Mitleid mit mir und meinen kleinen Äuglein. 10 Dollar Rabatt auf den letzten Tag … zumindest etwas!
Heute sollte ein ruhiger Tag werden. Besonders für unsere Beine, unsere Knie, unsere Haut und unsere Kamera – der vorletzte Fahrtag mit der Königsetappe von Moab nach Page am Lake Powell.
Gestartet sind wir wieder im Mondo um unseren Bericht hochzuladen und einen guten Kaffee einzunehmen. Tip: Man bestelle statt Amerikano den House-Kaffee. Der kostet die Hälfte und Refills gibt’s für 50ct. Hier wurde auch von einem Gast berichtet, das der gestern schon angekündigte Wind fast ihr Zelt weggeblasen hätte.
Danach machten wir uns auf den Weg, von dem wir uns nicht sooo wahnsinnig viel versrpochen hatten – diese Erwartungs wurde auch in großen Teilen erfüllt. Deshalb berichten wir heute auch von der ein oder anderen komischen Begebenheit. Nach ein paar Kilometer kamen wir z.B. an einem Schild vorbei, das besagte, wir hätten jetzt mit „Deer Suicide“ zu rechnen. Tja, was soll man dazu sagen? Wir haben jedenfalls keine lebensmüden Rehe gesehen.
Was auch immer in unseren Augen sehr komisch ist, dass auf kerzengerader Strecke plötzlich Schilder ankündigen, dass nun (wenn man der Interpretation des Schildes glaubt) nun eine wahnsinns Kurve kommen muss (fehlen eigentlich nur noch die Ampeln, die Achtung blinken) und man mit höchster Vorsicht zu fahren hat. Am Horizont taucht dann oft nur ein kleiner Knick in der Straße auf und das war es.
Wir fuhren also den Highway 191 Richtung Süden und kamen durch Monticello, Blanding und Bluff. Allesamt „Siedlungen“, die nichts zwangsläufig auf unsere Wunschliste für den nächsten Trip kämen. Bei Bluff schlugen wir dann zum ersten mal die Richtung „Westen“ ein und zwar auf die Route 161 Richtung Monument Valley. So langsam nahm der Wind auch richtig zu.
Beim Mexican Hat fuhren wir ein paar Meter auf der Schotterpiste um den Stein herum … einen Sombrero konnte ich aber keinen erkennen (Alex angeblich schon). Direkt hinter dem Dorf, das nach dem Stein benannt ist, fanden wir dann einige freilaufenden Esel, die da in der Prärie alleine unterwegs waren.



Je weiter wir Richtung Monument Valley kamen umsomehr nahm der Sturm zu. Außerdem war es ziemlich diesig/sandig. Man konnte kaum von einem Butte zum nächsten schauen. An der Ausfahrt zum Monument Valley State Park war der Sandsturm dann so stark, dass ich Angst bekam, er würde den guten Trailblazer sandstrahlen. Man konnte kaum das vor uns fahrende Auto erkennen. Das hätte auch ruhig das Licht einschalten können!
Jedenfalls haben wir dann beschlossen, nicht in den State Park zu fahren. Dort fährt man auf Schotterpisten. Um zu beratschlagen hatten wir neben der Straße gehalten und den Untergrund versehentlich als „stabil“ beurteilt. Hier war ich wirklich froh, dass wir Allrad hatten – mit 2 WD wären wir aus dem Sand nicht mehr herrausgekommen. Wenn das mitten im Sandsturm im State Park passiert wäre, weil wir von der Piste abgekommen wären … dumm gelaufen. Außerdem konnte man kaum etwas monumentales im Valley erkennen. Dazu kam dann noch: Bei der Fahrt auf der 161 hatten wir schon einige Buttes gesehen und unserer Bedarf an Steinen schienen mitlerweile gesättigt.



Wir fuhren also weiter Richtung Page. In Kayenta wollte ich gern einen Kaffee haben und wir hielten bei Burger King an. Als ich wieder im Auto war, hätte ich eine Dusche gebraucht. Alles voller Sand. Da ich gestern nicht mit der langen Fahrt zum Canyonlands NP gerechnet hatte, kamen wir nicht mehr ganz bis Page mit unserer Tankfüllung so dass wir auf der 98 in Kaibeto abfahren mussten zum Tanken. Hier habe ich dann locker 20 Minuten in Sandsturm verbracht bis ich geschnallt hatte, dass der der Halter des Tankrüssels der „Hebel“ war, den ich „ziehen“ sollte. Als ich das Ding nach oben geklappt hatte, wollte auch Sprit fliessen. Hier war das Benzin übrigens 10ct billiger als später in Page.
Zwischenzeitlich waren uns auch einige Strohbündel vor den Kühler geflogen, wie man sie immer in Western sieht, bevor die Gerippe von toten Büffleln und Cowboys ins Bild kommen (oder auch direkt vor einem Duell).
Weiter gings zum Antelope Canyon. Die Uhr in unserem Auto zeigte 14:45 an. Das bedeutet hier folgendes: In Utah war es 14:45. Arizona liegt eigentlich auch in der gleichen Zeitzone wie Utah, hat jedoch keine Sommerzeit. Wir waren aber ja noch in der Navajo Nation und die haben entgegen dem Staat Arizona sehrwohl Sommerzeit. Deshalb hätte wir jetzt um 15:00 Uhr eine Stunde um Canyon sein können und trotzdem um 15:00 im Hotel ankommen können. Alles klar?
Der mit „Lower Antelope Canyon“ gekennzeichnete Eingang war geschlossen. Bei der Kassenstation des „Upper Antelope Canyon“ führte ich die folgende kleine Konversation mit der „überfreundlichen“ Kassierin: „Was können wir heute sehen?“ Sie gab mir eine Karte für beide Canyons und sagte: „Das können Sie sehen.“ Ich fragte „Trotz des Wetters?“, sie „kein Problem, es ist ein Canyon“, darauf wieder ich „Wie sieht es mit dem Lower Canyon aus?“, sie „der ist geschlossen!“, „warum?“, „wegen des Wetters!“, „was kostet das dann heute?“, „beide Canyons: 36 Dollar pro Person, zahlen Sie mit Karte?“. Allerbesten Dank! Da es ja noch früh am Tag und wirklich windig war und wir uns das in diesem schönen Canyon für die viele Kohle (fast so viel wie für alle Nationalparks zusammen!) nicht antun wollten, fassten wir den folgenden Plan: Wir wollten zum Hotel fahren, dort schauen, wie das Wetter morgen sein würde. Nur wenn es regnen sollte (einziges schlechteres Wetter als heute) würden wir heute noch einmal wiederkommen.



Im Hotel waren wir natürlich zu früh – das Zimmer war nicht fertig und morgen soll es schönes Wetter geben. Also kein Zimmer und kein Antelope Canyon. Wir fuhren also weiter zum Glan Canyon Dam, der den Lake Powell aufstaut und auch noch weiter in das angeschlossene National Monument, in dem die Anlegesteege für die Wassersportler liegen. Obwohl der Lake Powell als Freizeitgebiet beschrieben ist, stellten wir hier, ähnlich wie am Lake Isabella, fest, dass sich alles auf einen Punkt, die Wasserungsrampe, konzetnriert.Igendwie ganz anders als in Europa.
Am Damm schlugen wir dann noch viele Fliegen mit einer Klappe, indem wir an einer Führung teilnahmen: 1) Wir machten die einzige möglich Aktivität bei dem Wind, 2) wir schlugen die Zeit tot, bis unser Zimmer fertig war, 3) wir hatten einen tollen Damm mit Kraftwerk gesehen sparen uns den Hover Damm, dessen Gebühren und gewinnen einen Tag entspannen am Pool in Las Vegas. Am Glen Canyon Dam kann man kostenlos an einer 45 minütigen Führung teilnehmen, bei dem man im inneren des Damms viele interessanten Infos bekommnt und das 13 Gigawatt Kraftwerk sehen kann. Wir fanden das toll. Die Führung findet alle 30 Minuten statt und ist aud 20 Personen limitiert. Man muss sich kurz vorher anmelden.



Zurück im Hotel (ca. 17:00 Uhr Arizona Zeit) war unser Zimmer immer noch nicht fertig. Ich stellte mich also 20 Minten später ein drittes Mal in der Schlange vor dem Check-In an. Ein kurzer Blick auf unsere Reservierung informierte mich, dass wir hätten um 15:00 Uhr einchecken können. Und das in einem Mariott Coutyard. Das konnte ich mir dann nicht nehmen lassen, anzumerken – vielleicht hätten wir ja nochmal 10 Dollar sparen können. Ich habe aber bewusst nichts konkretes verlangt – es war wirklich viel los dort. Außerhalb der Hörweite der nachfolgenden Gäste (deren Zimmer alle noch nicht fertig waren) bekam ich dann einen Gutschein für zwei Dinners im hoteleigenen Restaurant. Ein toller Zug!
Das Mariott Coutyard in Page ist absolut genial – ein richtiges Hotel mit einem richtigen Pool und einem super Restaurant und tollen Zimmern. Und das beste: man hört die Klimaanlage des Nachbarn nicht! Wir haben dann noch ein bisschen im Hot Tub entspannt.
Das Dinner war wirklich spitze! Tolles Essen, toll zubereitet. Wir hatten mal etwas anderes als Burger oder Pizza. Obwohl wir nur davon ausgegangen waren, dass unsere Coupons nur den Hauptgang umfassten, war alles mit drin. Das war echt ein Super-Deal!



Gefahrene Meilen: 290
Hotel: Mariott Coutyard Page (bestes Hotel, definitv alles da!).

Eindrücke Alex:
Titel des heutigen Tages: „Vom Winde verweht“ (wortwörtlich)!
Der heutige Tag haben wir fahrend verbracht. Ich empfand Teile der Strecke als recht trostlos und öde – hing aber auch vermutlich an dem Sandsturm – der schon für meine Begriffe recht heftig über die Steppe fegte. Da kam bei mir auch nicht so recht die Begeisterung auf, als die monumentalen Berge als Umrisse im Sturm auftauchten.
Ich war daher auch recht froh, dass wir direkt nach Page durchfuhren – hatte auch einen Durchhänger. In Page bzw. am Glen Canyon Dam war es dann sehr schön und die Führung durch den Dam hochinteressant (habe sowas bisher auch noch nie gesehen). Das Mariott-Hotel ist super spitze!! Das Essen war fantastisch und trotz des Windes konnte man in dem Hot Spa schön entspannen!

Eindrücke Mike:
Das war ein erholsamer Tag – trotz Sandsturm. Wir sind jetzt auf der Zielgeraden und haben unsere Knochen ein wenig entspannt. Wenn morgen das Wetter gut ist, sehen wir den Antelope und den Grand Canyon. Ich freue mich auf die letzten Tage!
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Utah

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Re: 3 Wochen South West
« Antwort #27 am: 29.05.2006, 17:32 Uhr »
Ein kleiner Zwischenapplaus muß jetzt mal sein  :applaus:   :wink:

Gute Weiterreise!
Viele Grüße
Utah



Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben.

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Re: 3 Wochen South West
« Antwort #28 am: 29.05.2006, 18:26 Uhr »
Hehe, danke.
Jetzt kommt ein fetter Tag, Sonntag, 28.05.2006:

Heute fing der Tag wieder ausgeruht an. Wir konnten ausschlafen und waren auch gut erholt. Dazu kam der herrlich blaue Himmel, der die Vorfreude auf den Antelope Canyon noch verstärkte. Wir fuhren also wieder zum Meilenstein 299 des Highways 98. Heute war dann auch der Lower Antelope Canyon geöffnet und wir zahlten die 42$ und warteten auf die notwendige „Führung“ zum 100m entfernten Eingang zum Canyon. Die Gebühr muss im übrigend in bar oder Reisechecks gezahlt werden – Kreditkarten werden nicht akzeptiert. Die Navajo kontrollieren so die Anzahl der Menschen im Canyon.
Als wir dann in den Canyon einstiegen wurde uns schon ein wenig mulmig. Es ist dort sehr eng und man gleitet langsam in die Enge hinein. Der Einsteigeprozess und die ersten Schritte dauerten recht lange, man muss ja genug Abstand auf den Vordermann gewinnen, um ihn nicht ständig auf seinen Fotos zu haben und umgekehrt.
Der Canyon selbst ist wie gesagt sehr eng und vielleicht 500m lang. Breiter als 3m wird es nie, eher gerade so eng, dass man genau einen Fuss auf den Boden setzen kann. Hier kann man herrlich sehen, wie das Wasser seinen Weg durch den Stein geschliffen hat. Das ist total faszinierend, denn nach jeder Windung sieht man neue bizarre Formen aus Stein. Hier sind 1997 17 Menschen bei einer Springflut ums Leben gekommen. Kein Wunder – wer hier vom Wasser überrascht wird, hat keine Chance. Die Lichtspiele im Canyon sind beindruckend und man kommt mit dem Fotografieren gar nicht mehr nach. Nachdem wir uns ca. 1,5 Stunden durch den Canyon gequetscht hatten, kamen wir unweit der Einstiegsstelle wieder heraus.
Dieses Erlebnis vergisst man so schnell nicht wieder – das ist definitv das hohe Eintrittsgeld wert. Im Lower Antelope Canyon kann man sich beliebig lange aufhalten. Im Upper Antelope Canyon werden zur Zeit nur Touren von den Navajos durchgeführt. Dort finden Fotografen um die Mittagszeit senkrecht einfallende Lichtkegel vor, die zu faszinierenden Aufnahmen animieren. Am Canyon wird übrigens nach Arizona Zeit gearbeitet.



Da wir schon um 10:30 Uhr aus dem Antelope Canyon herausgekommen waren, sind wir dann noch schnell zum Horseshoe Bend gefahren, einer Schleife des Colorado River, den man am Meilenstein 545 des Highways 89 findet (ca. 5 Meilen südlich von Page). Mitlerweile gibt es hier auch ein Schild und einen Parkplatz, den wir schon voll vorfanden. Können aber auch Zuschauer des in der Nähe stattfindenen ATV Rennens gewesen sein. Man läuft ca. einen Kilometer vom Parkplatz zum Bend, an dem sich der River in Hufeisenform um einen riesigen Felsen herumwindet. Hier sieht man prima, wie der Fluss die Landschaft gestaltet hat.
Da es hier jetzt auch nicht viel mehr zu sehen gab, machten wir uns so langsam auf den Weg zum Grand Canyon. Dazu fährt man die Route 89 Richtung Süden, bis man bei Cameron auf die Route 64 abbiegt. Wer auf dieser Strecke jemals etwas erlebt hat, kann sich gerne bei uns melden … das war eines der langweiligsten Stücke Strasse, das wir bisher gesehen hatten. Das mag auch von unserer Sättigung an Steinen liegen.



Wir kamen also von Osten in den Grand Canyon. Es waren beide Einlasshäuschen geöffnet. Soweit so gut. Die Dame am Schalter empfahl uns, zuerst den Desert View Point anzufahren, dort gäbe es auch Services.
Und hier traf uns dann auch der Schlag. Hier lebt der Massentourismus! Und heute war der optimale Tag dafür – ein riesiger Parkplatz voll mit Autos, WoMos und Bussen. Am Aussichtpunkte gab es eine Schlange für Leute, die sich vor der Kulisse ablichten lassen wollten. Da wir ja aus unserer Erfahrung gelernt hatten, suchten wir einen kleinen Seitenweg und waren nach wenigen Schritte fast allein – wie bisher überall! Ist schon interessant … wo kein Schlid steht findet man auch keine Amerikaner. Schon irgendwie komisch.
Die Kulisse ist natürlich gigantisch, tief unten windet sich der Colorado River durch das von ihm selbst geschaffene Tal. Der Canyon ist extrem weit. Nachdem wir ja schon im Canyonlands Nationalpark in solch einen Canyon geschaut hatten, war das jetzt nicht mehr wirklich neu – trotzdem aber extrem beeindruckend.
Naja, wir beschlossen folgendes Vorgehen: Wir wollten zuerst eine kleine Foto Tour über die einzelnen View-Punkte machen, dann die Visitor Plaza ansehen, einen schönen Punkt für den Sonnenuntergang finden, nach Tusayan fahren, einchecken, essen und dann den Sonnenuntergang sehen.
Gedacht, getan. Im Abklappern von Viewpoints hatten wir ja mitlerweile Routine. So gelangten wir schneller zum Visitor Center als von der Strasse dort auf einen Parkplatz. Am Visitor Center stellten wir dann fest, dass es hier genauso viele Ranger gab, denen man Fragen stellen konnte, wie auch im Death Valley. Es scheinen nicht wirklich viele Besucher nach guten Wanderungen zu fragen. Wie auch mit Badelatschen? Jedenfalls mussten wir uns auch nicht anstellen, einer der beiden Ranger hatte sofort Zeit und empfahl uns einen Lieblings-Sonnenuntergangspunkt. Wir machten uns also auf den Weg nach Tusayan, wo die Red Feather Lodge auf uns wartete.



Wie auch eine üble Überraschung: Vor dem Südeingang begann die elend lange PKW-Schlange, die sich bis vor unser Hotel im 2 Meilen entfernten Tusayan zog. Wir blieben trotzdem frohen Mutes und checkten ein. Danach suchten wir noch ein Plätzchen zum futtern. Hierbei wurde uns dann dringend empfohlen, uns in die Schlange zu stellen, wenn wir denn den Sonnenuntergang sehen wollten. Die kleine Wanderung bis zu unserem Sunsetpoint hatten wir schon geknickt.
Also gings wieder ins Auto und zu erst einmal zum Flughafen um uns bestätigen zu lassen, dass mit unserem morgigen Flug alles OK war. Vor dort gings dann direkt in die Schlange und 1,5 Stunden später waren wir wieder im Park und … suchten wieder einen Parkplatz. Ein kurzer Spaziergang führte uns an die empfohlene Stelle zwischen dem Beginn der Hermits Road und dem Trailview Overlook. Ein bisschen über die Wegbegrenzung und schon ist man direkt am Rand des Canyons. Einen Schritt weiter geht es 1000m steil bergab.
Wir waren gänzlich allein. Der Sonnenuntergang war wunderschön, das Licht wechselte von gelb nach rot und die Farbe der Steine änderte sich permanent. Ein tolles Schauspiel und sehr romantisch. Auch die im Stau aufgezogenen Wolken verschwanden rechtzeitig wieder bzw die beleuchteten Wolken sahen auch toll aus.
Auch unserem Rückweg vom Canyon reihten wir uns dann wieder in die Schlange der Sunset Viewer ein. Gleiches Schaupiel wie zuvor nur in die andere Richtung und etwas schneller.
Zu Essen gabs dann was von McDonald´s … liegt direkt gegenüber – war zwar nicht unsere favorisierte Burgerbude, dort gab es aber keine Schlange wie sonst überall und wir waren hungrig.

Gefahrene Meilen: 187
Hotel: Red Feather Lodge Tusayan (naja, es ist in Tusayan, sauber, gut, teuer).



Eindrücke Alex:
Nach einem angenehmen Aufenthalt wurden wir wieder mit einem neuen herrlichen Tag begrüßt – das hob direkt die Stimmung und die Hoffnung stieg, dass der Lower Antelope Canyon nicht geschlossen war und auch genügend Licht in diesen Canyon kam. Das, was wir dort erlebten ist unbeschreiblich – wunderschön wie Felsen durch Wasser so geschliffen werden können (welche Kraft Wasser haben kann) – und alles so fein und malerisch aussieht und wirkt. Hier kann man nur Staunen und versuchen schöne Fotos zu machen. Den Horseshoe Bend ist auch sehr sehenswert und wer etwas Zeit hat – sehr zu empfehlen, wir haben zwar versucht ein Foto mit der ganzen Coloardokurve zu knipsen – ist aber fast unmöglich (ohne Sonderaussattung)
Weiter ging es dann nun zum Grand Canyon – ein beeindruckender Canyon und diese Weite und Tiefe ist unbeschreiblich. Meine Erwartung bezüglich des Tourismus an diesem Tag wurde voll und ganz bestätigt und entsprechend gelassen sahen wir den Massen entgegen. Als jedoch die Zeit uns dann etwas wegrannte als wir im Stau zum Sonnenuntergang standen wurde ich doch etwas kribblig – jedoch mit einem wunderschönen Sonnenuntergang am Canyon, den wir ganz für uns alleine hatten belohnt! Es war einfach wunderschön!

Eindrücke Mike:
Ein toller Canyon mit faszinierenden Lichspielen und unser letzter National Park. Wieder ein sehr schöner Tag und das schlechte Wetter vom gestrigen Fahrtag war auch verschwunden … optimal. Was wir ein Glück mit dem Wetter hatten!
Der Grand Canyon ist schon ein beindruckendes Naturschauspiel. Es ist der am besten erschlossene National Park. Und am Memorial-Day-Wochenende ist das die Hölle. Weicht man aber einen Meter vom vorgegeben Weg ab oder fragt die Ranger nach guten Tips, kann man hier auch an solch einem Tag seine Ruhe haben. Leider konnten wir heute nicht viel wandern … vielleicht morgen nach unserem Flug. Beim nächsten Mal haben wir den National Park aber wieder mit drin … vielleicht mit campen und raften am Fluss?

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Re: 3 Wochen South West
« Antwort #29 am: 30.05.2006, 18:08 Uhr »
letzte Tour. Auf nach Las Vegas am Memorial Day, 29.05.2006:

Unser Tag begann heute mit dem Highlight unseres Urlaubs – unserem Flug über den Grand Canyon. Wir hatten vorab bei der Firma Papillon im Internet gebucht und zwar die Grand Canyon Discovery Airtour – mit einem speziellen Flugzeug. Die dauert vonn Tusayan aus ca. 45 Minuten und kostet 89$ pro Person zzgl. 10$ Treibstoffaufschlag. Papillon vertreibt die Flugzeugtouren zwar in eigenem Namen, durchgeführt werden Sie von Grand Canyon Airlines (ein Terminal weiter). Nach dem Check-In gings dann gemeinsam mit einer Gruppe Deutscher los. Das Flugzeug hat die Tragflächen oben, so dass man freie Sicht nach unten hat. Wir saßen allein in der ersten Reihe direkt hinter dem Pilot. So eine kleine Machine wackelt schon ganz schön aber nach dem Abheben wurden wir durch einen aufklarenden Himmel und den Grand Canyon nach Sonnenaufgang belohnt – ein wahnsinniger Anblick!
Der Flug ging vom South Rim über den Canyon, entlang am North Rim und wieder zurück. Man konnte den Colorado River sehen und ein wenig aus der begleitenden Erläuterung (in Deutsch verfügbar) lernen. Nach dem Flug haben wir dann ausgecheckt und im Internetcafe unseren Bericht von gestern hochgeladen. Die Red Feather Lodge in Tusayan bietet außer der geringen Entfernung zum Grand Canyon eigentlich nicht viel.



Danach gings aber schnell wieder in den National Park – nicht dass die Schlange wieder Dimensionen animmt wie gestern. Wir hatten Glück und kamen noch gut durch. Geparkt haben wir wieder westlich des Villages, weil wir den Trail entlang der Hermits Road laufen wollten – zumindest ein bisschen davon. Wir fuhren also bis zum Mohave Point mit dem Shuttle und liefen los.
Ein sehr einfacher Weg entlang des Rims, wo man immer den Ausblick genießen kann. Man kommt hier sehr schnell voran und so wanderten wir über die einzelnen Aussichtspoints zurück zum Village. Dort hatten wir am Bahnhof geparkt – den Zug haben wir beim Wandern zwar oft gehört, jedoch nicht gesehen. Am Hopi Point hat man einen schönen Ausblick auch auf einen Stück blau grünen Colorado und hier soll man abends einen schönen Blick auf den Canyon bei Sonnenuntergang haben. Am Powells Point ist u.a. auch eine Gedenktafel / Infos zu Powell.
An dieser Stelle möchte ich gern ein paar Worte zum Grand Canyon National Park verlieren.
Der Grand Canyon National Park ist eine gänzlich andere Welt als die National Parks, die wir gesehen haben – zumindest haben wir ihn an diesem überfüllten Wochenende so erlebt. Die Landschaft ist unbetritten herrlich und imposant aber der Park ist extrem auf den Massentourismus ausgelegt. An einsamen Wanderungen war kaum jemand interessiert: Raus aus dem Auto (optional), Foto, weiter. Das war wie Natur im Zoo anzusehen. Wir hatten leider keine Zeit, den Park weiter zu erkunden, eine lägere Wanderung in den Canyon hätte diesen Eindruck sicher etwas aufgehellt. Wir würden daher jedem empehlen, diesen Park 1) zu Beginn der Reise als ersten Park anzugehen, 2) nicht an einem Wochenende oder Feiertag hinzufahren und 3) genug Zeit für den spektakulären Canyon einzuplanen.
Nachdem wir Zion, Bryce, Capitol Reef und Canyonlands gesehen hatten war der Grand Canyon nichts neues oder absolut überwältigendes mehr für uns. Anders herum wäre das sicher ander gewesen.
Aber von den persönlichen Eindrücken mal abgesehen hat es sich uns nicht ganz erschlossen, warum man hier 25$ bezahlt um dann mit einem 3 Tonnen schweren Auto 3 Punkte abzufahren, dort in Badelatschen vor die Autotür zu treten (wie gesagt, optional), ein Foto zu machen und weiterzudampfen. Dafür ist doch so ein Park zu schade, aber genau dafür ist dieser Park ausgelegt.
Das Interessante an diesem ganzen Thema ist, dass wir das genauso vorhergesehen hatten. „Grand Canyon“ war für uns eine Notlösung. Wir wussten, wir würden an einem der publikumsreichsten Feiertag dort sein und wir wussten, wir würden „schon genug Steine“ gesehen haben. Aber ein paar Kompromisse muss man auf so einer Reise machen. Dass wir San Diego und Yosemite nicht gesehen haben sind z.B. ein paar davon, unser Abstecher zum Grand Canyon ein anderer. That´s Life!



Gegen 12:00 verließen wir den Grand Canyon auch mit ein bißchen Wehmut, denn es war unser letzter Nationalpark, den wir uns angesehen haben. Insgesamt waren es dann acht National Parks und 2 State Parks.
Nun ging es wieder auf in eine trubelige Stadt, wo wir unsere letzten Tag verbringen werden.Wir fuhren zunächst die 64 um bei Williams dann auf die Interstate 40 zu kommen. Hier fuhren wir dann auch Ewigkeiten. Versüßt wurde die Fahrt durch einen Stopp bei Jack’n the Box und einen Becher Kaffee, der meist so heiß war, dass man ihn erst nach ca. 50 Meilen trinken konnte.
Jack in the Box ist einer der Burgerbuden, die wir eigentlich alle testen wollten – was aber in unsere Zeit nicht wirklich zu schaffen ist (wir wollen ja auch nicht jeden Tag Burger essen). Die Burger mit Ciabattabrötchen werden frisch zubereitet, d.h. man zieht eine Nummer und wartet bis man aufgerufen wird bis die Burger, Pommes… fertig sind. Das Warten lohnt sich – schmeckt gut. Ein Innenarchitekt hätte dagegen hier eine Menge Arbeit – was finden die hier nur an diesem Puff-Rosa?
Um die Fahrt ein wenig aufzuheiter, hat mir Alex alles wichtige aus unserem Las Vegas Reiseführer vorgelesen. In dem waren die verschiedenen Spiele kurz erläutert und auch die Freizeitmöglichkeiten (und davon gibt es sehr viele). Auch wissen wir jetzt alles über das Elvis-A-Rama und die Slotmaschinenindustrie.
Kurz vor Kingman war dann unser Tank ziemlich leer. Dank unseres TomTom und der gandenlosen Tankdokumentation konnte ich eine ziemlich genaue Restspritmenge errechnen, die noch zu Tanken wäre … 6 Gallonen. Dabei dachte ich an ein bestimmtes Formel 1 Rennen, in dem Barichello beim Brasilien-Grand-Prix eine Runde vor Schluss in Führung liegend mit leerem Tank ausgeschieden war.
Als wir bei Kingman hätten auf den Highway 93 Richtung Norden abbiegen sollen, wurde schon in großen Leuchtreklamen der etwa einstündige Stau am Hover-Dam beworben. Da Trucks und sonstige lange Fahrzeuge ohnehin nicht über den Hover-Dam kommen war die entsprechende Umleitung gut ausgeschildert: die Highways 68, 163 und 95 über Laughlin. Dort gibt es offenbar wirklich einen schönen Strand am dort aufgestauten Colorado-River.Gegen den Lake Isabella war das dort ein Paradies.

Endlich wurde aus der Ferne Las Vegas sichtbar – gut zu erkennen an den Casions am Strip. Wir sind nicht abends reingefahren, wo schon alles blinkte und heute am Memorial Day und auch das erste Mal war das auch ganz gut so (vor allem für die Orientierung). Wir sind, bis wir zum Strip kamen auch bereits an den Shopping Malls und Food Malls vorbeigekommen, die wir auch auf dem Programm stehen haben. Am Strip war dann die Hölle los – auf den Bürgersteigen rollten die Menschenmassen auf der Straße die Blecklawine. Mike hat das aber sehr gut gemeistert und wir mußten zum Glück auch nicht so weit zum Bally’s fahren, das wir schon sehen konnten. Den Parkplatz bzw.das Parkhaus , wenn man von rechts kommt ist es auch ganz gut zu finden. Bally’s nutzt die Parking Garage des Paris mit. Wir nutzten direkt auch das Selfparking, stellten unseren Wagen ab und machten uns auf zum Check In.
Was uns dann dort erwartete ist schwer zu beschreiben, es klingelte, leuchtete überall, es wurde gespielt. Etwas orientierungslos und benommen schauten wir uns erst einmal um und entdeckten schließlich auch den Check in Schalter. Die Schlange war auch nicht so groß und wir bekamen auch ein Zimmer im neuen Anbau. Hier wurde uns dann auch erklärt, wie man zu diesen Zimmern gelangt. Aber das muss man wirklich gesehen haben – da kann man noch so viel darüber gelesen oder gehört haben, aber es ist für uns zumindest eine völlig andere Welt.
Das Zimmer hier ist toll – sehr geräumig mit Blick auf die Mono-Rail und das Flamingo (von der Seite).
Nach kurzer Verschnaufspause und kurzer Überlegung ging es dann auf in den Trubel. Zuvor haben wir aber noch nach dem Pool gesehen. Zunächst ging es zum Bellagio, wo alle 15 min die Wasserspiele mit unterschiedlichen Melodien angeworfen werden. Sieht im Dunkeln super toll aus – hier wollen wir morgen abend mal eine ganze Show ansehen. Das Bellagio ist etwas edler ausgestattet als das Bally’s, aber ansonsten ist es hier im Prinzip gleich. Die Casinos unterscheiden sich lediglich in ihren Themenparks und Fassaden, was aber sehr sehr sehenswert ist!! Weiter ging es zum Caesars Palace, das an das alte Rom angelehnt ist.
Da wir nun dann doch etwas hungrig waren, ging es weiter durch die Casinos, jedoch auch mit dem Gedanken irgendwo etwas zu Essen. Ich hatte gelesen, dass es im Aladdin einen Food Court gab, also war unser nächster Anlauf das Aladdin. Hier sind wir nicht durch das Casino sondern durch die Desert Passage – das Einkaufszentrum des Aladdin ist in unterschiedlichen europäischen und afrikanischen Stadtbildern nachgebaut. Man kann sogar meinen der Himmel wäre echt. Hier fanden wir auch ein mexikanisches Restaurant. Gesättigt und auch ziemlich müde von dem langen Tag schauten wir uns noch im Paris die Spieltische und die Mindesteinsätze an um zu sehen, ob wir vielleicht auch unser Glück versuchen können. Hier ging der Mindesteinsatz ab 10$ beim Roulette los und als Anfänger wollten wir dann doch nicht direkt so „dick“ einsteigen ;-).
Wir haben gelesen, in der Fremont Street kann man schon für weniger spielen – da schauen wir morgen dann mal!



Gefahrene Meilen: 315
Hotel: Bally´s Las Vegas (Da schau her, ein Palast von Zimmer – immer nach den neuen Zimmern fragen!).

Eindrücke Alex:
Der Flug über den Grand Canyon war wunderschön und ein tolles Erlebnis! Der Grand Canyon war zwar total überfüllt, aber bei der Wanderung entlang des Rims begegneten uns nur eine Handvoll Menschen und so hatten wir dann doch meistens die Aussicht für uns alleine. Die Fahrt nach Las Vegas kam mir endlos vor, ich war aber die meiste Zeit durch vorlesen abgelenkt.
Vor Las Vegas stieg dann das Kribbeln im Bauch und auch die Aufregung – finden wir den Parkplatz! Hat alles gut geklappt und ich bin immer noch ganz benommen von dem vielen Lichtern, Klingeln und Rattern und dem trubeligen Leben – das uns nun die nächsten Tage noch begleiten wird.

Eindrücke Mike:
Auch mir hat der Flug über den Grand Canyon sehr gut gefallen. Man bekommt direkt Lust, da hinunter zu steigen. Vielleicht machen wir das auch irgendwann einmal. Dann nehmen wir uns definitiv mehr Zeit mit.
Die Fahrt war sehr lang, ereignislos und anstregend. Je tiefer man vom 2000m hohen Grand Canyon kommt umso stärker wird die Sonne. Es war feiertagsbedingt viel los und wir mussten ein Umleitung um den Hover Dam suchen. Naja, wir sind ja angekommen und es ist auch noch ein Tropfen Benzin im Tank ;-)
Las Vegas: Ich hasse großen Mengenmengen wie die Pest. Ich hasse grosse Städte mit dem Auto wie die Pest. Ich hasse Gebimmel und Geblinke wie die Pest. Aber hier habe ich mich auf Anhieb wohlgefühlt. Die Stadt gefällt mir. Komsich irgendwie, es ist alles übertrieben und kitischig, laut und nervös, aber ist es gefällt mir. Wer aber denkt, in Las Vegas gäbe estwas güstiges (weil ja die Casions Gäste anlocken wollen), die ist wohl in Las Vegas, New Mexico gelandet. Wir haben jedenfalls mal eine Tasche voll Coupon gesammelt, mal sehen, wozu es noch gut ist.

Unsere Reiseberichte auf http://www.alex-und-mike.de