Mittwoch, 10. Juni 2009Nach einer erholsamen Nacht trafen wir uns pünktlich um 8 zum Frühstück. Es gabe Omelettes mit Käse, Breakfast-Sausages, Waffeln u.v.m. - für ein ,,stinknormales" Motel eine Superauswahl.
Nach dem Frühstück hieß es erst mal wieder die Kühlbox mit reichlich Eis auffüllen und unsere Audrey programmieren, mit dem Ziel ,,Arizona Sonora Desert Museum". Die gute Lage des Motels machte sich gleich am ersten Tag bemerkbar, denn wir waren lediglich ein paar Meilen von unserem Ziel entfernt.
Auf dem Weg dorthin passierten wir den Parkeingang zum Saguaro N.P., allerdings die ,,West-Variante". Östlich von Tucson gibt es noch den Saguaro N.P. Ost, welchen wir morgen durchfahren werden.
Die ersten Blicke auf den ,,Kakteen-Wald" war atemberaubend und zweifelsohne eines der Highlights der Reise. Viele meinten im Vorfeld: ,,. . . was willst du denn da unten in der Wüste . . ." Doch mein Riecher liess mich nicht im Stich.
Wir genossen die Ruhe am frühen Morgen, denn es war noch relativ wenig los. Man hörte nur ein paar Vögel zwitschern und die Grillen zirpen. Durch die vielen Stopps an den verschiedenen View-Points verzögerte sich die Weiterfahrt dann doch etwas. Vor allem die kurzen Spaziergänge ins ,,Parkinnere" waren unbeschreiblich.
Irgendwann fuhren wir in Richtung Visitor Center. Der Parkranger war sehr Redselig und meinte es fast zu gut mit seinen Tipps und Erklärungen. War aber trotzdem Interessant.
Jetzt weis ich übrigens auch, wie die Löcher in den Kaktus kommen . . .
Vom Visitor Center fuhren wir ohne Umschweife ins Desert Museum. Ermässigung gab's mit unserem Parkpass leider nicht, war aber auch nicht so schlimm. Der Eintritt lag bei 9,50 pro Person, was fast schon ein Schnäppchen ist. Total Begeistert war ich vom netten Empfang vor dem Museum, wo ein - vermutlich ehrenamtlicher - uns erstmal den ganzen Park erklärte, wo wir hingehen müssen, was wir unbedingt sehen müssen und wo wir was finden.
Gleich zu Beginn gings zu den Reptilien und von dort ins ,,Aussengehege" zu den restlichen Wüstenbewohnern. Gespannt waren wir auf die Puma's die aber, wie soll's auch anders sein, im Schatten lagen und sich nicht zeigten.
Das einzigste was wirklich interessant war, waren die Otter, irgendwelche Wüsten-Wildsäue und die Koyoten.
Sehr interessant auch die verschiedenen Kakteen. Hier kann man auch die bekannten Organ-Pipes finden. Somit kannn man sich die 200 Meilen in den gleichnamigen Park an der mexikanischen Grenze sparen . ..
Nach ca. 2,5 Stunden gins über den Souvenier-Shop in Richtung Ausgang. Wir waren immer noch nicht Satt und haben uns entschlossen, noch die Filmstadt ,,Old Tucson" zu besuchen. War eingentlich nur als ,,Lückenfüller" geplant und kam somit zum Einsatz, denn an den Ostrand der Stadt wollten wir morgen fahren.
Nach einer kurzen Fahrzeit vom Museum waren wir recht zügig in Old Tucson. Der Parkplatz war leergefegt und wir hatten die Vermutung, dass hier nix los ist.
Nachdem wir das Auto abgestellt hatten, gings erst mal zum Eingang, was auch gleichzeitig der Souvenier-Shop ist. Hier kann man allerlei Kram kaufen. Von gebrauchten Patronenhülsen bis hin zu Cowboystiefeln - einfach alles.
Old Tucson schimpft sich selber als Hollywood des wilden Westens. Hier sind weis der Kuckuck wieviel Western gedreht worden. Auch heute wird hier noch gedreht!
Eine Übersicht über die berühmtesten Filme, die in Old Tucson gedreht wurden, kann man auf einem T-Shirt lesen:
An und für sich ist Old Tucson ein schönes Städtchen. Die Temperaturen von annähernd 40 Grad fegten logischerweise die Straßen leer. Daher kostet der Eintritt im Winter auch mehr, als im Sommer. Auch finden im Sommer keine Wild-West-Shows statt, Schade, aber verständlich.
Mir hat die Stadt Spaß gemacht, auch wenn es sehr Kitschig ist. Interssant war der Film im Courthouse, wo man die Filmkulissen der berühmtesten Western sehen konnte und sie sich nachher in Echt anzuschauen.
Auch einen Friedhof und einen Bahnhof nebst alter Lok und Waggon gab's. Es wurde einfach an alles gedacht. Es war allerdings richtig Heiss. Abkühlung gab's in der Eisdiele, an der man eigentlich vorbeiläuft, da man nicht glaubt, das drinnen wirklich Eis verkauft wird.
Nach bestimmt 2 Stunden hatten wir dann allerdings genug und wir machten uns auf die Rückfahrt zum Motel. Da noch Zeit war, fuhren wir aber im Saguaro N.P. noch den Scenic Bajada Loop Drive. Dieser wurde uns vom quasselnden Parkranger empfohlen und von ihm als ,,Van-tauglich" empfunden. Ohjeh, Ohjeh, das arme Auto.
Der Loop Drive war sehr Interessant und kann ich jedem ans Herz legen. Man muss nur am Ende aufpassen, da man an einer anderen Stelle rauskommt, als man reinfährt. Alles klar? Wir wurden vorher drauf hingewiesen und sind trotzdem falsch gefahren - vielleicht auch, weil wir Audrey schlafen legten.
Auf alle Fälle sind wir wieder Heil im Motel angekommen, wo es erst mal unter die Dusche ging und einmal durchgeatmet wurde.
Abends gings in den Olive Garden zum Essen. Eine äusserst delikate italienische Restaurantkette, die es glaub ich im ganzen Land gibt. Der Clou: zur Vorspeise gibt's frischen Salat soviel man will und frisches, warmes Knoblauchbrot. Vor dem Gast wird beim servieren noch frisch geriebener Parmesan drüber gerieben. Hmmmm Leckerlecker. Auch die Hauptspeisen sind sehr zu empfehlen und günstig isses auch. Olive Gareden ist eine der wenigen Ketten in den USA mit Stil.
Nach dem feudalen Mahl gings in die gegenüberliegende Mall. Ich weis aber beim besten Willen nicht mehr, wie die hiess. Sie hatte auf jeden Fall noch offen. Gakauft haben wir natürlich auch wieder, wie soll's auch anders sein.
Im Hotel sprachen wir noch mit dem netten Herrn vom Front-Desk und er fragte uns, was wir morgen vorhaben. Er legte uns den Mount Lemmon ans Her - das Skigebiet von Tucson. Wie Skigebiet? Doch Skigebiet, meinte er. Das will ich sehen, dachte ich. Also war klar, dass es morgen nicht nur zum Pima Air Museum, sondern auch auf den Mount Lemmon gehen sollte.
Nachdem die letzten Adam Sandlers vernichtet wurden, gings ins Bet..
Fortsetzung folgt . . .