14. September
Aspen - Estes ParkNach einer unruhigen Nacht stehen wir heute erst um kurz vor acht auf. Dann erhalten wir zum ersten mal in diesem Urlaub ein Frühstück auf Porzellangeschirr.
Jetzt sind wir gespannt auf Aspen. Schon lange träumen wir davon, hier einen Skiurlaub zu verbringen und haben entsprechend hohe Erwartungen. Wir beginnen mit einem zweiten Rundgang in Snowmass, dem kleinen Vorort, in dem wir übernachtet haben. Doch auch bei Tageslicht kommt keine echte Begeisterung auf. Die meisten Läden sind geschlossen. Im Sommer verirrt sich hier wohl nur selten ein Mensch.
Nach kurzem Rundgang fahren wir weiter in die Innenstadt. Die Parkplätze sind teuer, aber gut, hier verkehrt die High Society...
Heute aber nicht. Heute ist hier gar nichts los, eben ein Skiort in der Offseason. Dazu bedeckter Himmel und Nieselregen.
Was immer wir erwartet haben, wir finden es nicht. Zumindest zu dieser Jahreszeit ist Aspen völlig frei von Flair!
Wir halten uns nicht lange auf und fahren schon gegen 13.00 Uhr weiter. Das Wetter verspricht für heute auch nicht viel Gutes
und so beschließen wir, den Tag für die Fahrerei zu nutzen und noch heute bis Estes Park zu kommen.
Schon kurz nach Aspen geht es wieder höher in die Berge und der Regen geht in Schneetreiben über. Etwas später sind wir durch die Schneewolke hindurch und es scheint wieder die Sonne.
Am Independence Pass halten wir und laufen den kurzen, vielleicht 5 minütigen Trail. Oben angekommen können wir die durchfahrene Schneewolke sehen.
Innerhalb von Minuten kommt die Schneewolke näher...
Es wird kälter ...
... und kälter ...
... viel zu kalt ...
... nix wie weg ...
Auf dem weiteren Weg erleben wir noch etliche Wetterkapriolen. Dann wird es langsam wieder schöner. In Frisco legen wir eine kurze Starbucks-Pause ein.
Dann geht es zügig weiter, denn das Tagesziel ist noch fern. Die Fahrt führt uns über die I70. Eine schöne Strecke durch die Berge. Kurz vor Denver verlassen wir den Interstate Richtung Estes Park. Auf einer engen, kurvigen Straße fahren wir meilenweit durch Nichts bis plötzlich, mitten aus dem Nichts, Black Hawk, eine völlig irreal wirkende Casinostadt, vor uns auftaucht.
Es wird hier noch viel gebaut, sonst wären wir spontan geblieben und hätten uns das Spektakel angesehen.
So fahren wir weiter und erreichen um 18.30 Uhr das für morgen vorgebuchte Super 8 in Estes Park. Hier zeigt sich, daß Vorbuchen ein echter Nachteil sein kann. Diese Absteige hätten wir vor Ort niemals gewählt.
Zumal mit 88 $ pro Nacht wahrlich kein Schnapp. Wenigstens läßt sich die Vorbuchung vorziehen, so daß wir nicht noch einen zusätzlichen Tag zahlen müssen.
Nach dem Bezug des Zimmers machen wir uns nochmal auf den Weg in den Ort zwecks Nahrungssuche und landen bei Waipiki. Hier geben wir eine Kostprobe maximaler Peinlichkeit. Zuerst betreten wir das Restaurant durch´s Fenster, wofür wir von dem am Tisch vor dem Fenster sitzenden Paar äußerst befremdliche Blicke ernten.
Zu unserer Entschuldigung möchte ich allerdings erwähnen, daß während unseres nicht einmal einstündigen Aufenthaltes noch mehrere Personen diesen "Eingang" wählen, was wohl auch an der etwas unglücklichen Beschilderung und dem leicht geöffneten, bodentiefen Fenster mit Außengriff liegt. Okay - das ist keine Entschuldigung - es ist peinlich. Noch peinlicher wird es, weil wir jetzt, nach Bemerken unseres Faux Pax von Lachkrämpfen geschüttelt werden. Zu guter Letzt verschüttet Jürgen beim Aufstehen sein volles Colaglas.
Wir verlassen das Lokal fluchtartig.
Hier brauchen wir uns wohl nie wieder blicken lassen. Daß das Essen kein Hit war ist heute nebensächlich.
Inzwischen ist es wieder mächtig kalt, so daß wir uns schleunigst in unsere "lauschige" Unterkunft zurück ziehen. Mit Lesen, Fernsehen und immer noch Lachen verbringen wir den Restabend.
Super 8 Estes Park =>
Waipiki Restaurant =>
Wetter => kalt, Wolken, Nebel, Regen und Schnee
gefahrene Meilen => 228
Liebe Grüße
Annette