17. September
MoabNach dem ordentlichen Hotelfrühstück um 9.00 Uhr geht es erstmal daran, eine Unterkunft für die heutige Nacht zu finden. Das gebuchte Super 8 steht uns erst ab morgen zur Verfügung und angeblich ist auch heute die gesamte Stadt ausgebucht. Zum zeitaufwändigen Problem entwickelt es sich zum Glück nicht, da bereits heute morgen mindestens eine Reservierung storniert wurde und wir in unserem Zimmer bleiben können. Somit verbringen wir ausgerechnet in Moab, dem Ort, der uns im letzten Jahr am wenigsten gefallen hat, die längste Zeit auf unserer Route!
Okay - neue Chance für Moab! Und es beginnt gut. Das Unterkunftsproblem ist gelöst, die Sonne scheint vom strahlend blauen Himmel und es ist endlich wieder T-Shirt-warm, schon jetzt bestimmt 20°C.
Unser erstes Ziel sind die Fisher Towers. Die Strecke dorthin führt über die erst vor 12 Stunden gefahrene 128 am Colorado entlang. Selbst bei Dunkelheit konnten wir gestern die Schönheit erahnen. Jetzt ist es Genuß pur. Etlichen Male halten wir und können uns der Faszination der roten Steine nicht entziehen.
Am Milemarker 21 geht es dann auf die Dirtroad zum Trailhead. Dann starten wir den 2,2 Meilen langen Rundweg. Schon nach wenigen Metern ist klar, daß dieses keine ideale Strecke für einen Knieoperierten ist. Da das Knie aber zuletzt recht kooperativ war wollen wir wenigstens ein Stück laufen. Und es lohnt sich! Der Weg schlängelt sich um die roten Felsen und bietet immer wieder spektakuläre Blicke. Ein bißchen Kraxeln und Klettern - es macht einfach Spaß. Irgendwann gibt Jürgen das Kommando zur Umkehr. Ob es wirklich daß Knie ist, oder nur die Anstrengung bei der Hitze bleibt sein Geheimnis...
Als nächstes steht die knie- aber nicht nervenschonende Fahrt über den Onion Creek Trail auf dem Programm. Die Offroad-Strecke, von der wir von Westernlady erfahren haben -
Danke, Silke, auch für diesen tollen Tipp - führt durch grandiose Landschaft und ist unsere absolute Lieblings-Backroad! Insgesamt 22x überqueren wir den heute nur wenig Wasser führenden Onion Creek.
Die Farben der Felsen sind einfach überwältigend. Wir können uns gar nicht satt sehen an den Rot-, Gelb- und Grautönen. Es ist unglaublich schön.
Nach 13 Meilen teilt sich die Strecke und wir sind unschlüssig.
Die erste Entscheidung führt prompt in eine Sackgasse. Die zweite ist privat und so versuchen wir die dritte und letzte Möglichkeit. Der Weg wird nun deutlich rauher und wir hoffen, möglichst bald wieder die Hauptstraße zu erreichen. Danach sieht es allerdings nicht aus. Aufgeben und Drehen wollen wir aber auch nicht, da die Landschaft weiterhin großartig ist und wir die Fahrt - trotz inzwischen leichter Anspannung - sehr genießen.
Nach weiteren 8 Meilen, die uns immer öfters zum Aussteigen und Abschätzen der nächsten Meter zwingen, haben wir nicht mehr die Nerven, die Fahrt fortzusetzen. Es ist auch bereits 16.00 Uhr und wir wollen nicht in die Dunkelheit kommen. Drehen ist hier aber auch nicht möglich und das nächste Stück ist so ruppig, daß wir nicht in der Hoffnung auf eine bessere Wendestelle weiter fahren wollen.
So bleibt nur der Rückwärtsgang. Mehrere 100 Meter tasten wir uns Zentimeter für Zentimeter zurück bis uns an geeigneter Stelle mit vereinten Kräften die mühsame Wende gelingt. Nach weiteren 8 Meilen Rückweg ist das Schlimmste geschafft. Jetzt können wir sogar wieder die Landschaft genießen, die sich im Abendlicht von einer ganz neuen Seite zeigt.
Mit den letzten Sonnenstrahlen des Tages führt unsere Fahrt am Colorado entlang zurück nach Moab.
Jetzt gilt unser Interesse der Nahrungssuche. Wir entscheiden und für "Zaks All you can eat Pizza + Salat", das schon mehrfach im Forum empfohlen wurde.
Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und so hält sich die Begeisterung in Grenzen. Das direkt auf die Rechnung gesetzte Trinkgeld löst auch keine Freude aus.
Zurück im Hotel genießen wir den Hot-Tub, während unsere Wäsche mal wieder einer Generalüberholung unterzogen wird.
Anschließen reihen wir uns in die Schar der Interessenten auf den einen begehrten Internetplatz, um Brüderchen Thomas zum Geburtstag und unseren Freunden Tina und Holger zur Geburt ihrer Tochter Laura zu gratulieren.
Ziemlich spät sichten wir noch die Fotoausbeute und diskutieren die völlig andere Wirkung, die Moab in diesem Jahr hinterläßt. Eines steht schon jetzt fest: wir haben uns mit Moab versöhnt
und sind froh, daß wir hier noch zwei weitere Tage verbringen dürfen.
Holiday Inn => schade, daß wir nicht alle 4 Nächte hier bleiben können
Zaks => naja, geht so
Wetter => traumhaft
gefahrene Meilen => 97
Liebe Grüße
Annette