19. September
MoabHeute müssen wir wieder etwas früher aufstehen, da es im Super 8 nur bis 9.00 Uhr Frühstück gibt. Gelohnt hat es sich nicht, es ist eines der schlechtesten unserer Reise. Nur der Kaffee ist genießbar
und so starten wir mit einem Becher in jeder Hand in unser heutiges Tagesprogramm.
Die Ziele des Vormittags hat Jürgen ausgewählt und dabei gleichzeitig entschieden, daß ich mal wieder hinter´s Steuer muß, nachdem er uns die letzten beiden Tage chauviert hat.
Über die 128 geht es zuerst zur Red Cliff Lodge, einer idyllisch zwischen den roten Felsen liegenden Ranch. Die Zimmer sehen sehr ansprechend aus und die meisten haben eine Terrasse mit Flußblick. Die Lodge gefällt uns so gut, daß wir hier trotz des stolzen Preises in einem zukünftigen Urlaub nächtigen wollen. Die hübsche Unterkunft ist aber nicht Grund unseres Besuches, sondern das sich in der Lodge befindende Museum, in dem alle in dieser Gegend gedrehten Filme auf Bildern zu bewundern sind. Jürgen ist begeistert und schießt nur 150 Fotos.
Für 30 Sekunden bekomme auch ich die Kamera in die Finger, um ihn mit seinem neuen Freund digital zu verewigen.
Dann fahren wir weiter auf der 128 bis zum Abzweig Castle Valley. Dort beginnt eine Rundstrecke durch die La Sal Mountains.
Die Straße führt durch ein erstaunlich grünes Tal, daß man in dieser Gegend gar nicht vermutet, und dann in vielen Windungen den Berg hinauf. Von oben eröffnet sich uns ein herrlicher Blick über das Land.
Spontan entscheiden wir uns, den ausgeschilderten und 4 Meilen entfernten Oo-Lake zu besuchen. Auf dem Weg springt uns fast noch eine Kuh vor den Wagen.
Das war knapp! Wenig später treffen wir auf etliche weitere Kühe, die von zwei Cowboys angetrieben werden.
Ob sie den Verlust des "Fast-Unfallopfers" schon bemerkt haben?
Kurz darauf erreichen wir den See. Er ist nicht allzu groß, ganz nett, aber auch nicht wirklich umwerfend. Wir halten uns nur kurz auf und treten dann den Rückweg an.
Gegen Mittag sind wir zurück in Moab. Nach einer kurzen Pause am Pool machen wir uns auf den Weg zum Arches, dessen mörderische Hitze im letzten Jahr unvergessen ist. Die damaligen 40° C bis in die Abendstunden raubten uns die Luft zum Atmen und auch den Spaß an den Steinbögen. Die heutigen 10° weniger sind immer noch genug, aber erträglich.
Nachdem wir uns gründlich im neueröffneten und wirklich schönen Visitor-Center umgeschaut haben, fahren wir direkt zum letzten Trailhead, dem Devils Garden. Dort laufen wir den Trail zum Landscape-Arch und machen unterwegs die kurzen Abstecher zum Pine- und zum Tunnel-Arch. Der Weg ist sehr schön und der Knieoperierte kann ihn auch problemlos laufen.
Eine ganz andere Herausforderung ist der Trail zum Delicate Arch, den wir anschließend mit hunderten anderer Touristen antreten.
Das erste Stück ist noch bequem über einen gut angelegten Weg zu laufen, aber dann geht es über ein Steinplateau relativ steil bergan. Jetzt spürt man auch die gleißende Sonne und die 30° C wieder deutlich. Die letzten Meter führen über einen schmalen Weg um einen Felsen herum und dann sehen wir ihn. Wir sind überwältigt von seiner filigranen Schönheit.
Die Begeisterung müssen wir leider mit unzähligen anderen Besuchern teilen, von denen sich die meisten einmal unter dem berühmten Steinbogen fotografieren lassen wollen.
So ist es fast schon ein Kunststück, den Steinbogen ohne menschliches Beiwerk fotografisch festzuhalten. Obwohl der Sonnenuntergang hier oben sicherlich wunderschön ist, treten wir jetzt den Rückweg an. Zum einen wollen wir knietechnisch kein Risiko in der Dunkelheit eingehen, zum anderen schreckt uns der Abstieg im Pulk zurück. Wenn wir die Horden an Menschen betrachten, die uns auch jetzt noch entgegen kommen, ist das bestimmt die richtige Entscheidung.
Pünktlich zum Sonnenuntergang sind wir zurück am Wagen und genießen die Abendsonne bei der Ausfahrt aus dem Park.
Zurück in Moab versuchen wir einen zweiten Anlauf bei Eddy McStiff und ergattern einen Terrassenplatz. Das Steak mit Backkartoffel, Gemüse und Bohnen ist hervorragend und der Pina Colada schmeckt hier sowieso.
Ein bißchen ärgert es uns jetzt doch, daß wir gestern nicht geduldiger waren.
Nach einigen weiteren Drinks fahren wir zurück ins Motel. Dort springen wir in den Hot Tub und pflegen unsere müden Knochen.
Morgen wird es dann zu neuen Ufern gehen. Aber die 3 Tage in Moab sind wie im Flug vergangen. Im zweiten Anlauf haben wir die Stadt und die Gegend doch noch lieben gelernt.
Eddy McStiff => gerne wieder
Wetter => sonnig und diesmal auch hitzetechnisch erträglich
gefahrene Meilen => 117
Liebe Grüße
Annette