21. September
Escalante - Cannonville Nach einer durchfrorenen und unruhigen Nacht stehen wir heute erst um kurz vor 9.00 Uhr auf. Der Tag verspricht nicht viel Gutes, laut Wettervorhersage soll es nach den heftigen nächtlichen Gewittern auch noch den ganzen Tag regnen. Ein vorsichtiger erster Blick aus dem Fenster zeigt riesige Pfützen auf dem Motelparkplatz, aber auch unerwartete blaue Stellen am Himmel. Außerdem ist es trocken und auch nicht kalt.
Da wir uns den Wunsch nach einem Kaffee definitiv nicht in dem dem Motel angeschlossenen Restaurant erfüllen wollen, fahren wir auf der Suche nach Alternativen durch den Ort und landen bei Escalante Outfitters. Dieser Laden scheint besonders bei deutschen Urlaubern beliebt zu sein, was wohl auch am kostenlosen WLAN liegt. So kommen wir bei wirklich gutem Kaffee, Espresso und Co. mit mehreren anderen Gästen ins Gespräch.
Hierbei erfahren wir auch die ersten Einzelheiten der Wahlergebnisse, da dies den amerikanischen Medien nur einen Satz - aber immerhin etwas - Wert war.
Dann machen wir uns auf den Weg zu den Lower Calf Creek Falls. Den gleichen Plan haben offenbar noch unzählige andere Personen, u.a. eine ca. 50köpfige deutsche Reisegruppe. Wir laufen zügig los, um wenigstens einige Minuten Vorsprung vor dem Rudel zu gewinnen. Der gut einstündige Trail ist landschaftlich sehr schön, aber durch viele sandige Abschnitte für einen Kniegeschädigten auch recht anstrengend.
Dann nähern wir uns dem ersten Wasser...
... und noch mehr Wasser... jetzt können wir es auch schon hören...
...und nach einer weiteren Biegung stehen wir direkt vor den Fällen. Sie sind wunderschön und wir genießen den Anblick sehr.
Nach einem einstündigen Aufenthalt treten wir dann den Rückweg an. Mit müden, abgekämpften Knochen und sehr durstig erreichen wir 1,5 Stunden später den Wagen. Mein Plan, jetzt den Peek-a-Boo und den Spooky Canyon zu besuchen hat keine Chance, denn die Motivation für weitere körperliche Aktivitäten beim Angetrauten hält sich in engen Grenzen. Stattdessen fahren wir zum Devils Garden, da der physische Aufwand dort nur gering ist.
Schon der Weg dorthin ist ein Erlebnis. Wie so oft sind wir restlos begeistert von der großartigen Szenerie der Landschaft.
Über die gut befahrbare Hole in the Rock Road erreichen wir Devils Garden. Wir rechnen mit ähnlichen Eindrücken wie am Goblin Valley und sind total überrascht. Das Gebiet hat viel mehr Vegetation und die in der Sonne leuchtenden mehrfarbigen Gesteinsformationen gefallen uns unheimlich gut.
Viel später als geplant geht es zurück nach Escalante zu einem weiteren leckeren Kaffee bei Escalante Outfitters. Auch das Essen sieht hier wirklich ansprechend aus. Wir haben aber noch keinen Hunger und können deshalb nur von der Optik urteilen.
Für uns heißt es jetzt Quartiersuche und wir steuern das Grand Staircase Inn in Cannonville an. Wir bitten um Vorverlegung der Buchung, was zum Glück problemlos möglich ist. Hier hat sich die Vorbuchung besonders ausgezahlt. Der Preis vor Ort liegt bei über 80 $ und wir haben über das Reisebüro nur 34 € bezahlt. Das Zimmer ist riesengroß und die wenigen Meilen zum Bryce stören uns nicht. Von daher würden wir hier immer wieder nächtigen.
Heute kommen uns die "wenigen Meilen" dann doch etwas länger vor, denn wir wollen den unmittelbar bevorstehenden Sonnenuntergang im Bryce erleben. Obwohl wir ordentlich Gas geben und nur ein kleines Foto unterweg schießen ...
und noch eins ...
... kommen wir leider zu spät. Macht nichts - morgen ist auch noch ein Tag.
So richtig gut geht´s mir heute abend auch nicht. Der Hals schmerzt, der Kopf schmerzt, ich friere...
Deshalb nehmen wir noch ein schnelles Menue vom Ruby´s Diner mit und verschwinden zum gemütlichen Abend in unserem Zimmer.
Grand Staircase Inn => in Ordnung, für diesen Preis sogar super
Ruby´s Diner => leckere Burger und Knofibrot
Wetter => trocken, teils sonnig teils bewölkt, warm und viel besser als vorhergesagt
gefahrene Meilen => 114
Liebe Grüße
Annette