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Autor Thema: "4(W)D - DIRT AND DUST FROM DAWN TILL DUSK" / 17 Tage UT, AZ und NV im Mai 2012  (Gelesen 50734 mal)

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Anti

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Ihr wolltet die Schaufel wohl noch ein wenig schonen? Nee, gut gemacht! War sicher richtig ein Stück weiter zu laufen als zu riskieren, dass ihr stecken bleibt. Die Strecke sieht ja doch schon recht anspruchsvoll aus!

lurvig

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sehe ich das richtig? Ist das ein "kurzer" 2türiger Wrangler?  Der ist ja schon reichlich selten als Mietwagen und wohl mit das beste, was einem an offroad-Mietfahrzeugen passieren kann. Nur zum Übernachten taugt er halt nicht ;)
Wie macht sich denn das Soft-Top? Rumpelt und flattert das auf dem Interstate? Bangt man um die Dinge im Auto, wenn man die Kisten längere Zeit unbeaufsichtigt abstellt?

Lurvig

Jessie

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Wir hätten auch mal die Möglichkeit gehabt, so ein Auto aus der Choiceline zu nehmen, haben uns dann aber nicht getraut, weil wir auch der Meinung waren, das Stoffdach ist wohl nicht so gut auf der Interstate. Mussten in jenem Urlaub von Vegas noch bis zum Yellowstone und wieder zurück, daher ist der Wagen für uns ausgeschieden. Deswegen würd mich auch mal interessieren, wie der sich mit dem Dach so macht!

MalteMontana

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Ihr wolltet die Schaufel wohl noch ein wenig schonen?

 :hand:

War sicher richtig ein Stück weiter zu laufen als zu riskieren, dass ihr stecken bleibt.

In Treibsand bleibt man in dem Sinne nicht stecken, sondern säuft eher regelrecht ab. Ich hab hier auf
die Schnelle mal zwei recht eindrückliche Videos gefunden:





Im Visitor Center hängen ein paar Bilder von im Lavender Canyon abgesoffenen Autos. Da lacht dann keiner mehr.
Eine Schaufel hilft einem in dem Fall gar nichts. Da braucht es schon ein zweites Auto, dass einen wieder
herauszieht.

Wir haben auf unserem Fußweg dann übrigens keinen Treibsand bemerkt.

Die Strecke sieht ja doch schon recht anspruchsvoll aus!

Das ist wie immer Ansichtssache. Mit ein wenig Sanderfahrung und einem vernünftigen Fahrzeug (muss kein Wrangler sein) ist das
aus meiner Sicht kein Thema. Der Wash ist sehr breit und flach.

sehe ich das richtig? Ist das ein "kurzer" 2türiger Wrangler? 

Das siehst Du vollkommen richtig.

(...) wohl mit das beste, was einem an offroad-Mietfahrzeugen passieren kann. Nur zum Übernachten taugt er halt nicht ;)

Auch das stimmt.

Der ist ja schon reichlich selten als Mietwagen

Das hatte ich auch gedacht. Habe aber bei der Abgabe bei Alamo LAX eine ganze handvoll Wrangler (auch mit Hardtop) gesehen.

Hier noch ein paar Fotos von unserem:








Wie macht sich denn das Soft-Top? Rumpelt und flattert das auf dem Interstate?

Deswegen würd mich auch mal interessieren, wie der sich mit dem Dach so macht!

Mit dem Soft Top rumpelt und klappert das auf der Interstate natürlich schon. Sowieso ist alles etwas lauter.
Wir hatten uns da aber nach zwei Tagen dran gewöhnt.
Trotzdem: wenn Komfort-Aspekte bei der Wahl in irgendeiner Weise ausschlaggebend sind, lässt man von dem Wrangler besser die Finger.

Bangt man um die Dinge im Auto, wenn man die Kisten längere Zeit unbeaufsichtigt abstellt?

Ehrlich gesagt hatten wir die ersten zwei, drei Tage schon ein etwas mulmiges Gefühl. Aber auch das legte sich dann schnell.
Wenn jemand wirklich an Dein Zeug will, ist doch letztlich eine Scheibe schneller eingeschlagen als der schlecht geölte Reißverschluss
eines Soft Tops aufgezogen.
Gruß, Malte


Schneewie

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Harts Draw Road - noch nie von gehört  :?

Kannst Du ein paar Worte dazu schreiben? Ist es eine Gravelroad, Zeitbedarf, Permit usw.?

Wäre ja mal eine Alternative, anstatt die "normale" Straße. Danke.
Gruß Gabriele

Saguaro

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Ich sehe schon, ihr habt euch fürs richtige Auto entschieden  :daumen:. Ich hatte insgeheim gedacht, dass die Schaufel im Lavender Cyn zum Einsatz kommt :whistle:.

Aber gut, dass ihr sie nicht gebraucht habt und auch nicht im Treibsand stecken geblieben seid.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


Schneewie

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Nur mal so ins blaue geplant.  :oops:

Wäre das machbar:

Übernachtung Monticello, oder auch MV, dann Harts Draw Road (wenn ich hier noch Infos zu der Straße bekomme  :wink: ) und anschließend Wanderung Chesler Park.
Übernachtung dann in Moab.
Gruß Gabriele

Saguaro

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Wäre das machbar:
Übernachtung Monticello, oder auch MV, dann Harts Draw Road (wenn ich hier noch Infos zu der Straße bekomme  :wink: ) und anschließend Wanderung Chesler Park.
Übernachtung dann in Moab.

Hallo Gabriele,

wir haben den Chesler Park Loop im März gemacht und übernachteten zuvor in Monticello. Die Anfahrt auf der geteerten Straße dauert schon mind. 1 Stunde. Für die Wanderung haben wir mit kurzer Pause ca. 6 Stunden gebraucht und die Fahrt nach Moab dauert 2 Stunden.

Machbar wäre das schon, aber da ich die "Beschaffenheit" der Harts Draw Rd nicht kenne, weiß ich nicht, wieviel Zeit dafür benötigt wird.

LG,

Ilona   
Liebe Grüße

Ilona

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MalteMontana

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Harts Draw Road - noch nie von gehört  :?
Kannst Du ein paar Worte dazu schreiben? Ist es eine Gravelroad, Zeitbedarf, Permit usw.?

Die Harts Draw Road ist ein ganz normaler sogenannter Scenic Byway. Ganz normal heißt in diesem Falle:
komplett asphaltiert. Ein Permit ist natürlich auch nicht nötig.

Sie führt zwischen dem Highway 211 und und der Kreuzung Highway 191 / 200 South Street in Monticello hoch in die Abajo Mountains (und auch wieder herunter :zwinker:)
und bietet tolle Ausblicke auf die Umgebung.

Hier kann man sich den Verlauf anschauen: google maps

Länge: nicht ganz zwanzig Meilen
Zeitbedarf: ca. 45 Minuten

Wie man auf der verlinkten Karte sieht ist es eine Alternativ-Verbindung zwischen Monticello und dem Needles-District.
Im Vergleich zur herkömmlichen Strecke über HW 191 / HW211 spart man sich ein paar Meilen. Dafür ist man dann zeitlich etwa 20 Minuten länger unterwegs,
da es sich ja um eine Bergstrasse handelt mit einigen Serpentinen.

Hilft Dir das erstmal, Gabriele?
Gruß, Malte


MalteMontana

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Ich hatte insgeheim gedacht, dass die Schaufel im Lavender Cyn zum Einsatz kommt :whistle:.

Hi Ilona,

Du bist ja wirklich extrem gespannt auf die Sand-Geschichte! Damit hast Du mich auch schon so wirr gemacht, dass
ich in Deinem oben zitierten Satz zuerst ein "insgeheim gehofft" gelesen habe.

Solche Boshaftigkeit unterstelle ich Dir also unterbewußt schon :nono: :nono: :oops:

 :sorry: :zwinker:


Wäre das machbar:

Übernachtung Monticello, oder auch MV, dann Harts Draw Road (wenn ich hier noch Infos zu der Straße bekomme  :wink: ) und anschließend Wanderung Chesler Park.
Übernachtung dann in Moab.

Wie Ilona schon schreibt: das ist von Monticello/bis Moab absolut machbar! Zeitbedarf und Beschaffenheit der Harts Draw Road kennst Du ja jetzt.

Vom Monument Valley aus würde ich mir das allerdings nicht antun. Das würde evtl nur gehen, wenn Du nicht die große Chesler Park Runde läufst, sondern nur bis zum Overlook kurz vor dem Joint Trail und auf selbem Weg zurück.
Gruß, Malte


Anti

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Hm, zumindest als Scenic Route ließe sich das bei uns einbauen...  :kratz:

thomashh

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Hallo,

wow, wirklich tolle Eindrücke und Bilder vom Lavender Canyon. Grandios!

Ich habe bisher ja immer Offroad Straßen vermieden (weiß auch nicht warum, noch nie 4WD gefahren), aber ich glaube ich hätte ständig Angst mich festzufahren, oder in Wasserfurten steckenzubleiben oder die Reifen auf spitzen Felsen zerplatzen.
Zudem bin ich technisch total unbegabt und kann nicht mal Reifen wechseln. :oops:
Ich wäre dann in der "Einöde" völlig hilflos!

Von daher fahre ich doch lieber weiter bei dir als Beifahrer mit und freue mich auf die nächste Location.

LG Thomas

MalteMontana

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Hm, zumindest als Scenic Route ließe sich das bei uns einbauen...  :kratz:

Das ist auch eine Idee, Andrea. Man muss natürlich nicht in den Needles District fahren, sondern
kann die Harts Draw Road auch als Schlenker vom/bis Highway 191 einbauen. Wäre ein Umweg von nur etwa
45 Minuten.

wow, wirklich tolle Eindrücke und Bilder vom Lavender Canyon. Grandios!

 :dankeschoen: Thomas!

Von daher fahre ich doch lieber weiter bei dir als Beifahrer mit (...)

Das halte ich dann unter den geschilderten Umständen auch für das Beste.  :zwinker: :grins: :nixwieweg:

An unserem nächsten Tag wird aber nicht gefahren, sondern gelaufen - und das nicht zu knapp...
Gruß, Malte


MalteMontana

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4. TAG


Monticello, UT - Canyonlands NP Needles (Chesler Park & Joint Trail / Solar Eclipse) - Moab, UT




Heute soll es sehr warm werden und wir haben die mit über 20 Kilometern bisher längste Wanderung unseres Lebens auf dem Programm. Jedenfalls können wir uns an nichts Längeres erinnern. Deshalb müssen wir früh los. Wir stehen also um halb sechs auf, frühstücken und kaufen an der Tankstelle nebenan größere Mengen Wasser und Eis. Unser Gepäck dürfen wir freundlicherweise im Hotel deponieren. Wir wollen unser gesamtes Hab und Gut ungern den ganzen Tag unbeaufsichtigt im Auto schmoren lassen. Meine geschwollene Hand von gestern erkläre ich mir jetzt übrigens mit einer stark juckenden Einstichstelle am Oberarm, die ich heute morgen bemerkt habe.

Um 8:30 Uhr sind wir am Needles-Visitor Center. Wir sagen kurz Brad am Backcountry Desk Hallo, unserem netten Ranger von gestern. Es freut ihn sichtlich, dass uns der Lavender Canyon so gut gefallen hat. Die Rangerin vorne lädt uns ein, heute abend um 18 Uhr an der Ranger-Veranstaltung zur heutigen Solar Eclipse am Pothole Point teilzunehmen. Wir berichten ihr von unserem Vorhaben, heute den Chesler Park und den Druid Arch zu erwandern. Wenn wir nicht zu sehr trödeln, könnten wir das unter Einbeziehung des Joint Trail schaffen und wären pünktlich zur Sonnenfinsternis am Pothole Point, sagt sie. Auf der Trailmap zeichnet Sie uns den Weg ein, wie wir am Besten laufen sollen.

Um 9 Uhr erreichen wir den Parkplatz am Elephant Hill Trailhead. Wir packen 10 Liter Wasser und einige Snacks  in unseren neuen Rucksack und laufen los. Recht bald sind einige Höhenmeter zu überwinden und so wissen wir schnell, dass das heute kein Spaziergang wird.



   


   


Nach einer Stunde machen wir an einem der jetzt noch vorhandenen Schattenplatze erstmal Frühstückspause. Als wir die Ebene erreichen sind wir froh, dass wir jetzt mal eine ganze Zeit lang geradeaus laufen können, ohne dieses ständige Auf und Ab. Der Trail ist bis jetzt auch gut ausgeschildert. Die Gesteinsformationen und Ausblicke sind natürlich die ganze Zeit über phantastisch, so dass wir hier einfach mal einige Bilder sprechen lassen.




   


   


Kurz vor Beginn der engen Felsspalte - dem Joint Trail - zweigt der kurze Abstecher zum Chesler Park Overlook ab. Der Aufstieg dahin hat seinen Beinamen "Fat Man's Misery" nicht ganz umsonst, aber der Rundblick ist wirklich genial.





Der Joint Trail begeistert mich vor allem deshalb, weil es in dem schmalen Gang zwischen den meterhohen Felswänden so angenehm kühl ist. Irgendwie kommen wir auch heil die mit einem Baumstamm überwindbar gemachte Stufe hinunter und verlassen durch die "Höhle der 1.000 Steinmännchen" die Felsspalte wieder.


   



Kurze Zeit später erreichen wir einen Parkplatz mit Toilettenhäuschen. Es ist mittlerweile 13:30 Uhr und das Thermometer zeigt 38°C. Hier steht sogar ein Wagen. Hätte mir nicht jemand sagen können, dass man hier auch mit dem Auto herfahren kann?




So richtig schlau werden wir aus unserer Karte nun nicht mehr. Die von der Rangerin aufgezeichnete Streckenführung passt nicht zu der Stelle, wo wir gerade sind. Und eine Beschilderung gibt es auch nicht. Wir erinnern uns aber an Ilonas letzten Reisebericht, die auch von diesem Parkplatz berichtete und einem anschließenden Weg über eine Jeepspur. So nehmen wir diese also.




Zu dem auf der Karte eingezeichneten Abzweig zum Druid Arch kann uns diese aber auf keinen Fall führen. Dieses Wissen drückt etwas auf die Stimmung. Auch werden vor allem meine Beine jetzt immer schwerer. Ich merke, dass ich mir so langsam Blasen laufe. Nach Verlassen der Jeepspur geht es durch die Felsen wieder bergauf. Wir wissen mittlerweile überhaupt nicht mehr, wo wir eigentlich sind und rennen eigentlich nur noch stupide den aufgestellten Steinmännchen hinterher. Die Landschaft um uns herum bleibt natürlich trotzdem wunderschön.



   



Nach gefühlten Stunden kommen wir endlich mal wieder an einen Wegweiser: Druid Arch 4,3 Meilen. Na super! Das schaffen wir heute auf keinen Fall mehr. Ich sowieso nicht. Und überhaupt gehen die Wasservorräte auch so langsam zur Neige. Ich bin mittlerweile ziemlich genervt. Die letzten Meilen zurück zum Parkplatz ziehen sich jetzt wie Kaugummi. Ich überlege schon, ob ich mich nicht selbst mal für eine halbe Stunde in die stabile Seitenlage bringe. Aber Caro feuert mich an, weiter zu machen. Schließlich erreichen wir um 17:30 wieder den Parkplatz.

Ich habe mich noch nie so gefreut unser Auto zu sehen. Ich schütte mir erstmal eine eiskalte Flasche Wasser aus dem Coleman über den Kopf und eine weitere in mich hinein. Die mitgenommenen 10 Liter Wasser haben wir komplett ausgetrunken. Mir tut jetzt eigentlich alles weh und einen Wolf habe ich mir auch gelaufen. Hinzu kommt, dass meine Hände auch wieder ganz schön angeschwollen sind. Ich weiß nicht, ob das an der Hitze und Anstrengung liegt? Bis heute weiß ich das nicht. Ich weiß nur, dass ich mich in dem Moment gefühlt habe wie ein Wrack. Der Apotheker wird sich morgen freuen.

Caro ist erstaunlich frisch. Sie hat eine ziemlich gute Kondition. Ich rede mir das immer damit schön, dass ich auch das doppelte Körpergewicht mit mir rumschleppen muss. Und dazu noch den schweren Rucksack.

Jetzt müssen wir aber auch schnell zum Pothole Point. Die Sonnenfinsternis - auf die ich jetzt totale Lust habe ;-) - steht vor der Tür. Mit uns sind da noch ca. 50 andere Leute und drei Ranger. Sie erklären anhand von Pappen mit Löchern, wie diese Solar Eclipse heute funktioniert und was genau passieren wird. Außerdem bekommen wir diese Brillen, ohne die man das ganze "Spektakel" nicht sehen kann. Während des Vortrags habe ich ehrlich gesagt die ganze Zeit nur vor mich hin gedämmert. Nur einmal bin ich hellhörig geworden, nämlich als gesagt wurde, dass es eine Stunde dauert, bis der Mond maximal vor der Sonne steht. Na super! Um 18:30 Uhr geht es endlich los. Mit bloßem Auge sieht man genau gar nichts. Nur durch die Brille erkennt man, wie der Mond immer mehr an der Sonne "knabbert".




Auch Fotos lassen sich nur durch diese Brille machen. Und genau dieser Umstand lässt mich die ganze Faszination einer Sonnenfinsternis nicht nachvollziehen. Ohne Brille sieht man einen großen glühenden Ball, der aussieht wie immer. Mit Brille sieht man klar die Sonne und den Mond, drumherum aber nur schwarz. Es ist also vollkommen egal, ob ich dabei am Pothole Point, am Grand Canyon, auf Capri oder in Castrop-Rauxel stehe. Alles außer der Sonne ist durch die Brille schwarz wie die Nacht.

Deshalb brechen wir auch nach einer halben Stunde auf, um schon mal etwas aus dem Park herauszufahren. Um 19:30 Uhr halten wir nochmal, da jetzt der maximale Punkt der Solar Eclipse erreicht ist. Einen geschlossenen Ring können wir hier aber sowieso nicht sehen, da wir dutzende Meilen vom richtigen "Ring of Fire-Gebietsstreifen" entfernt sind.




Wir müssen zurück nach Monticello, um dort im Hotel unser Gepäck abzuholen. Ganz schön spät ist es geworden. Erst um kurz vor neun ist alles verladen und wir fahren los Richtung Moab. Zum Abendbrot gibt es für uns heute Fastfood und um 22 Uhr checken wir endlich in unser Hotel ein. An der Rezeption steht der gleiche Mann, der auch bei unseren letzten beiden Besuchen hier immer da war. Er entschuldigt sich, dass er diesmal kein Zimmer im oberen Stockwerk für uns hat.

Und das sollte sich noch als wirklich ungut herausstellen. Denn unser Nachbar von oben fängt so ab 23 Uhr an, im Stechschritt durch sein Zimmer zu marschieren - ohne Unterbrechung. So kriegen wir kein Auge zu und in mir fängt es immer mehr an zu brodeln. Eine halbe Stunde später platz mir der Kragen. Ich steige auf einen Stuhl und schlage dreimal hart mit der Faust gegen die Decke. Das zeigt Wirkung. Ab jetzt ist Ruhe und wir können endlich in die Erholungsphase von einem anstrengenden aber schönen Tag übergehen.

Hotel: Best Western Greenwell Inn / Moab, UT (144 $/Nacht) > Fotos
Gefahrene Meilen: 167



Gruß, Malte


SusanW

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Hi,

der Lavender Canyon sieht ja interessant aus - die Zufahrt würde wohl aber an meinen Nerven zerren (da kann ich Thomas die Hand reichen)  :? da müssen wir wohl erst noch ein paar Offroad-Erfahrungen sammeln....

Der Chesler Park Trail steht auch immer noch fett auf unserer Wunschliste - muss aber wohl noch auf die Verwirklichung warten, für Sommerferienurlaub ist der sicher nicht zu empfehlen. Danke also für die tollen Eindrücke  :daumen:
Liebe Grüße 
Susan