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Autor Thema: 4 Wochen Los Angeles (inklusive einem kleinen Southwest-Ausflug) im Januar 2008  (Gelesen 34526 mal)

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NickMUC

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LA-Liebhaber(innen) sind natürlich besonders willkommen!
Grüße,
Nick
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Palo

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ich bin auch dabei, bin gespannt auf die Bilder :)
Gruß

Palo

Charles-Henry

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Hey Nick,
alles gelesen in einem Rutsch,gefällt mir sehr.
Aber:
Zitat
Ich mag diese Stadt nicht, aber lese trotzdem gern mit, denn man kann ja nie auslernen....
wo Schneewie Recht hat, hat sie Recht.

Vielleicht liegt es auch daran, dass wir öffentliche Verkehrsmittel, Bus, nutzen wollten um einen Abend richtig toll am Hollywood Blvd. zu geniessen. Die reinste Katasthophe und das Restaurant, erbärmlich, aber die Ausstattung war in Ordnung.
Mein absoluter Knaller in LA, die Universal Studios, schlimmer gehts nimmer und das für 50 $.
Aber ich lese gespannt weiter und hoffe durch dich auf Lichtblicke in diesem Moloch aufmerksam zu werden.

Palo

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Über LA gehen die Meinungen im Forum immer auseinander.

Ich muss sagen das ich auch kein großer Liebhaber von LA war, kam aber daher, dass ich wie die meisten hier immer vom Flughafen zum Hotel per shuttle gefahren bin und genau so wieder zurück.

Eines Tages musste ich zwangsmaessig (Job) 3 Wochen in LA verbringen, mit viel Freizeit dazwischen. Nun hab ich mir die Stadt erst mal richtig angesehen und ich war ‚hooked‘

Da kann man leicht 2 Wochen verbringen. Mit Auto ist es leichter und ehrlich gesagt fahre ich lieber in LA als in einer deutschen Großstadt. Man kann aber auch per Metro gut weiter kommen.

http://www.mta.net/default.asp

Sogar alle Metro Stationen sind sehenswert

Taxi würde ich in LA nicht empfehlen. Wegen der langen Strecken tickt der Meter und es wird teurer und teurer.

Von LAX gibt es einen freien shuttle zur Metro.

Downtown wird im Forum auch immer verachtet. Dort sind aber viele der Museen, das Music Center (Theater) Disney Concert Hall, Olvera Street viel public art, alte Architektur usw. usw.

http://www.publicartinla.com/Downtown/

das Getty Museum (frei)

Also wenn man sich diese Riesenstadt erst mal ansieht kann man Seiten schreiben. Ich möchte noch hinzufügen das LA auch nicht schmutziger als z.B. NYC oder die meisten europäischen Großstädte

Gruß

Palo

NickMUC

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@ Charles-Henry: die multiplen Grüße lassen mich vermuten, dass es langsam eng wird im Mustang ;-)
Was Universal Studios und Hollywood Blvd betrifft: das sind genau die Ecken, die ich am liebsten meide, denn da sind (glaube ich) die Enttäuschungen vorprogrammiert.
Das ist vermutlich so, als würde man jemanden, der Hamburg kennen lernen will, nur die Reeperbahn zeigen.

@ Palo: sehe ich in jeder Beziehung so wie Du.

Und schon ist:

Sonntag, 6. Januar 2008

Sonntag: den Tag, den jeder ordentliche Gläubige mit dem Beichten der Sünden beginnt, nutzt der Heide zum Begehen derselben (daher der Ausdruck „Heidenspaß“). In  meinem Fall kommt die Sünde französisch daher, genauer als French Toast, liebevoll umlegt mit gebratenem Speck, zugedeckt von zwei Eiern (over easy) und satt mit Ahornsirup übergossen – hoffentlich liest meine geliebte Ernährungsberaterin nicht mit! Ist nur, weil heute Sonntag ist, Schatz. Ehrlich! Das Ganze gibt’s bei Bob’s Big Boy auf dem Wilshire Blvd (5050). Den Big Boy, der am Ausgang steht, hätte ich gar zu gerne geklaut, den suche ich schon seit Jahren und langsam werden die Dinger rar.



Ein leichtes Frühstück macht fit für den Tag

Das Wetter ist immer noch grau, aber immerhin trocken, sodass ich nach dem Frühstück wieder Richtung downtown fahre und dort weitere 3 oder 4 Rollen Film belichte. Warehouse District und Art District: beides letztlich auch nur mehr oder teils weniger heruntergekommene Industriebrachen (ich mag ja so was), aber es scheint, als würde da langsam wieder Leben einkehren; viele der alten Brickstone-Bauten mit ihren wunderbar großen, eisengefassten Fenstern sind entweder schon bewohnt, vor allem vermutlich von Künstlern, oder sind verkäuflich, respektive zu vermieten. Dort in einem der alten Lagerhäuser ein 350-qm-Loft zu bewohnen ist keine wirklich garstige Vorstellung und entspräche meiner Idee von Lebensqualität entschieden mehr (und vermutlich für ein Zehntel des Preises) als irgendeines dieser Pseudo-Schlösschen in Beverly Hills.

Beim Cruisen durch’s Viertel lande ich schließlich relativ weit draußen bei einem gewaltigen, bunten, lauten Swap Meet, auf dem hunderte von Ständen bestückt sind mit allen Scheußlichkeiten dieser Welt, zugeschnitten auf den hispanischen Geschmack. Von nahezu lebensgroßen, knallfarbenen Guadelupe-Madonnen, über strassbesetzte Batik-T-Shirts, vergoldete Chromfelgen und Plüschdecken in rosa Tigermuster bis hin zu Baseball-Caps aus hellblauem Aligatorleder (not kiddin‘!). Aber auch durchaus Anschaffenswertes, wie sehr coole Cowboyboots, echte Stetsons, lässige karierte Westernhemden und meine geliebten Converse Chucks sind zu sehen – letztere leider bis maximal Größe 9,5 –, was vermutlich für den doch eher niedrig bauenden Mexikaner schon als Elbkahn gilt, mir aber leider eine Nummer zu klein ist. Schade, sehr schade, es hätte welche in grau gegeben, für 22 USD, was  ziemlich genau einem Viertel des deutschen Preises entspricht.



Allerhand unverzichtbare Ware lässt sich an den mexikanischen Ständen erstehen.

Was mir aber von der Größe her genau passt, sind die überall gebrutzelten Churros, in Zucker gewälzte, schmalzgebackene Stangerln, die aussehen wie die Stämme von Säulenkakteen, (allerdings ein Stückchen kleiner). Wie gesagt: Sonntag, Zeit zu sündigen...

Der Tag tut, was er als Einziges richtig gut kann: er vergeht. Und er wird regnerisch. So lenke ich denn den Mustang wieder mal in Richtung Hollywood, relativ ziellos. Auf der Fairfax beschließe ich spontan einen Besuch auf dem Farmer’s Market.... aber die Flausen vergehen mir schnell, als ich feststelle, dass ringsum das komplette Verkehrschaos herrscht und sämtliche Parking Lots voll sind. Dann halt nicht, muss ja auch nicht am Sonntag sein. An der Fairfax Ecke Melrose überrascht mich ein kleiner Antik- und Flohmarkt, rasch den Mustang an eine Parkuhr gebunden und rein ins Vergnügen. Wetterbedingt ist das Angebot etwas dünne, aber ich brauch‘ ja auch eigentlich nix. An einem Stand kaufe ich mir eine Tasse Kaffee (das Muffin erwähne ich jetzt lieber nicht), hocke mich auf eine Bank und höre mit Vergnügen der kleinen Combo zu, die richtig guten Swing und Jazz spielt.

Irgendwann schüttet es dann wieder richtig (ein Anruf in Deutschland informiert mich über die Tatsache, dass der kalifornische Regen es sogar in die deutschen Nachrichten geschafft hat) und ich husche unter den Tropfen durch zu meinem Auto zurück.

Den Tag beschließe ich in Korea Town, in einem sehr guten, sehr authentischen und recht edel gestylten Restaurant (Wako, 3377 Wilshire Blvd). Ich bin das einzige Rundauge, die Karte ist in fließendem koreanisch abgefaßt, lediglich die Preise sind lesbar. Aber netterweise hat der kluge Wirt bunte Bilder in seine Karte gedruckt, anhand derer ich mich für eine Combo mit Suppe und Huhn entscheide. Für 11,95 bekomme ich folgendes: einen Bottich Suppe, in dem etwa ein Pfund fingerdicke Nudeln schwimmt, dazu das Fleisch von etwa drei erwachsenen Hühnern, in den Bröseln von einem Dutzend Brötchen gewälzt und frittiert, dazu einen Salat aus einem kompletten Weisskohl und einen, ebenfalls frittierten, etwa hummergroßen Shrimp sowie etwas Klops-artiges, dass sich als frittierter Kartoffelbrei entpuppt. Zum Tunken gibt es eine sehr leckere Soße, die in ein Schälchen gekippt wird, in dem der geneigte Gast vorher die anfangs dargereichten Sesamkörner kurz- und klein gemörsert hat. Dass der Koreaner das so tut, konnte ich mir rechtzeitig am Nachbartisch abgucken. Praktisch. Ach ja: ein Liter-Kännchen kalter (Sesam?)Tee ist auch inklusive.



Im Wako, schick und lecker!


Auf dem Rückweg zum Motel wird der Regen zum Wolkenbruch. Pfui, damit muss jetzt aber langsam Schluss sein. An einer Ampel steht links und recht von mir jeweils ein BMW mit asiatischer Besatzung... beide preschen schon bei Rot los und verursachen beinahe einen kapitalen Crash. Deppen! Saupreußen, japanische...

Was mich zum Schluss zur Frage des Tages bringt: wieso ist der Prozentsatz an rüpelnden BMW-Fahrern eigentlich grenzüberschreitend in allen Ländern gleichermaßen signifikant hoch? Bauen die in München irgendwas ein? Dünstet das BMW-Plastik halluzinogene Substanzen aus? Kommen da konstruktionsbedingt Abgase ins Auto, die sich auf der Großhirnrinde niederschlagen? Fragen über Fragen...
Grüße,
Nick
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AdorableFreak

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Tolle Fortsetzung des Reiseberichts, ich musste das ein oder andere Mal schon sehr schmunzeln, vorallem über den Kommentar über BMW Fahrer.

Da Foto gefällt mir besonders gut:

Zitat von: NickMUC



NickMUC

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Hey AdorableFreak,

für den BMW-Kommentar gilt natürlich verschärft mein Disclaimer im ersten Posting: Anwesende sind grundsätzlich ausgenommen ;-)
 
Mit den Fotos ist das so eine Sache, weil ich wirklich mit der Digi nur ein bisschen geknipst habe, irgendwann gibt's dann richtige Bilder auf meiner Website. Aber wie schon gesagt: das zieht sich...
Grüße,
Nick
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Crimson Tide

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Mit den Fotos ist das so eine Sache, weil ich wirklich mit der Digi nur ein bisschen geknipst habe, irgendwann gibt's dann richtige Bilder auf meiner Website. Aber wie schon gesagt: das zieht sich...

Je später die reinkommen, desto besser werden die sicher aussehen!  :lol: :wink:

Dein Bericht ist auch so schon sehr "bildhaft"! :groove:

L.G. Monika

mannimanta

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  • USA Reisevirus - nicht heilbar....
Mein absoluter Knaller in LA, die Universal Studios, schlimmer gehts nimmer und das für 50 $.

Das muss aber länger her sein.
Wir haben im Oktober 2007 schon 64$ bezahlt!

1992 kostete der Eintritt noch 34$
Wobei die Studio Tour zu 90% identisch ist mit der Tour von 1992
8)

NickMUC

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Je später die reinkommen, desto besser werden die sicher aussehen!  :lol: :wink:


Momentan kämpfe ich noch einen stillen Kampf mit dem neuen Filmscanner..., aber es sieht aus, als würde ich gewinnen ;-)
Grüße,
Nick
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NickMUC

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Montag, 7. Januar 2008

Montag – der letzte Tag der ersten Woche... wow! Time flies like an airplane (fruit flies like bananas). Das frühstückliche Hot Oat Meal + Kaffee nehme ich heute bei Jan’s Coffee Shop (8424 Beverly Blvd), einem netten, klassischen Diner mit älteren Ladies im Service, die Honey zu Dir sagen. Sehr süß! Danach gebe ich die ersten 12 Rollen Film im Labor (fleshtone, 7266 Beverly Blvd) ab, ordere Entwicklung und Kontaktbögen, sage meinen Namen und – schwupps – stellt man fest, dass ich noch vom letzten Besuch im System gespeichert bin. Die Filme kann ich morgen abholen – dann wollen wir mal hoffen, dass was drauf ist...

Da ich ja meiner Rolleiflex ein gewisses Grundvertrauen entgegen bringe, mache ich mich wieder auf nach Downtown, um – ich vergaß, es zu erwähnen – bei strahlendem Sonnenschein (!) noch ein paar Filme zu belichten... nicht, dass meine Downtown-LA-Impressionen zu grau und nass erscheinen. Den Pausenkaffee nehme ich gegen 12.00 Uhr wieder im LA Cafe, das sich langsam zur Stammkneipe mausert. Auch Joseph, der nette Antiquitäten-Händler marschiert vorbei und bleibt auf ein Schwätzchen. Als ich ihm sage, dass ich auf der Alvarado wohne, gibt er mir den Tipp, bei Langer’s zu frühstücken. Thanx, man – aber da war ich schon. Im Gegenzug verrate ich ihm, dass es bei Canter’s die besten Pastrami-Sandwiches gibt; er kennt den Laden tatsächlich nicht... boah ey.... ich konnte einem Angeleno einen Tipp zu seiner Stadt geben!



Die ziemlich allgegenwärtigen Securities waren mir schon in den letzten Tagen aufgefallen.
Sie (und die diversen Kollegen ähnlicher Initiativen) sind sicherlich ein Stück weit mit dafür verantwortlich,
dass man sich mittlerweile downtown wirklich sicher und frei bewegen kann.
Damit sah es vor wenigen Jahren noch anders aus.




Aber auch das ist natürlich Realität: hier liegen keine weggeworfenen Kartons am Straßenrand,
sondern hier wohnt einer der vielen Obdachlosen der Downtown-Area.


Ich parke den Mustang in Little Tokyo, weil ich einen gut sortierten Camera Store (Kimura Photomart, 316 E 2nd St) gesehen habe – an so was komme ich nie vorbei. Im Laden entdecke ich eine nette alte Messsucher-Canon aus den frühen 60ern, mit 250 USD fair ausgepreist. Ich grübele, beschließe aber, dass ich wahrlich Knipsen genug habe und leiste sie mir nicht. Dafür leiste ich mir ein Park-Ticket über 40 Dollar... grmpf.... ich habe wohl einen Hauch zu lang die Canon begrabbelt. Mehr als zwei, drei Minuten können es wirklich nicht gewesen sein, ich hatte halt nur noch einen Quarter...

Latent stinkig lenke ich den Wagen von Japan nach China: LA’s Chinatown ist zwar nicht wirklich beeindruckend, aber doch ganz nett. Am Rand von Downtown gelegen sieht man hinter der wie eine Pagode gestylten Metro-Station die schneebedeckten Berge. Schön schräg! Da es mittlerweile 14.00 Uhr ist und ich eh gerade in China bin, wäre doch ein kleines asiatisches Mittagessen recht. Bei Golden City (960 N Hill St) werde ich (p)fündig. Das Lunch-Special ist erstens sehr fein, zweitens sehr viel und drittens sehr billig: für 6,45 (incl. Tax) gibt’s ein leckeres Süppchen, einen Berg gebratenes Schweinefleisch (extra spicy) mit Reis und dazu einen großen Pott Tee. Für Vergleichbares wären in München wenigstens 15 Euro fällig gewesen.

Nach diesem relativ späten Lunch bleibt nur noch für kurze Zeit Büchsenlicht... ein paar Bilder später isses weg und ich bewege mich wieder nach Hollywood. Da meine eingeschmuggelten Zigarren nicht für 4 Wochen reichen werden und ich sie ein wenig strecken möchte, ist „The V Cut“ (8172 Melrose Ave) mein Ziel. Ich suche mir ein halbes Dutzend unterschiedlicher Zigarren aus dem Humidor, wenngleich mich schon im Vorfeld der Verdacht beschleicht, dass sie nicht richtig viel taugen werden – sie kommen einfach aus den verkehrten Ländern... anyway: die erste schmauche ich in einem der Straßencafés auf der Melrose, begleitet von einem Coffee Latte. Naja... geht so (die Zigarre; der Kaffee ist erstaunlich gut).



Symbol für die Downtown-Renaissance: das wunderschöne alte Los Angeles Theatre, 1931 im Pseudo-Barock-Stil erbaut
zeigt das "Bringing Back Broadway"-Motto. Leider ist das Kino nicht mehr aktiv, aber wer weiß...?


Angesichts des üppigen Mittagsmenus und der 40 Dollar Parkgebühr, die ich ja irgendwo wieder einsparen muss, lasse ich das Abendessen sausen, kaufe mir im Plaza Market beim Motel noch ein Tütchen Nüsse und einen Joghurt und verzupfe mich mit beidem gegen 20.00 Uhr in mein Zimmer. Im Kühlschrank (jau: ich habe einen – blitzsauberen – Kühlschrank!) findet sich noch Wasser und O-Saft, sodass ich den Abend entspannt mit dem Tagebuch und der Planung für den Dienstag beschließen kann. Zum wahren Glück fehlt mir nur ein Zigarillo, aber was das betrifft, bin ich brav: in Nichtraucher-Zimmern rauche ich wirklich nie. A propos Zimmer: nachdem ich ja nun eine Woche in diesem Motel bin, ein paar Worte dazu. Für ein zentrales Schlaflager in LA, mit einem Zimmer, das in Größe und Sauberkeit den üblichen Low-Budget-Standard à la Motel 6 eher übertrifft, mit einem Bad, das groß ist und dessen sanitäre Einrichtungen keinerlei Ekelgefühle aufkommen lassen, finde ich 48 Dollar ein ziemliches Schnäppchen. Ich habe, gerade in LA, schon für den doppelten Betrag nicht mal halb so angenehm gewohnt. Zwar erwartete mich in der ersten Nacht (in der schon erwähnten „Suite“) eine Kakerlake, die sich aber offenbar nicht recht wohl fühlte: sie hatte sich auf dem Teppichboden auf den Rücken gelegt, ein Puls war nicht feststellbar und weitere Wiederbelebungsversuche habe ich nicht eingeleitet, sondern sie ganz sanft auf den Parkplatz gekickt. Freunde und Verwandte von ihr konnte ich seitdem keine mehr entdecken – insofern: passt schon! Ich würde wieder herkommen.



Mein schlichtes Heim für die ersten zwei LA-Wochen: Das America's Best Value Inn in der Alvarado St

Das Mittagessen und der Joghurt werfen die Frage des Tages auf: wieso erzählen einem alle Reiseführer, die USA seien teurer als Deutschland? Motels, Breakfast, Lunch und Dinner, der Kaffee, die Cocktails, der Sprit, Klamotten sowieso – eigentlich alles, was für den Reisenden relevant ist, ist deutlich billiger als bei uns. Nur Strafzettel sind sauteuer. Und Joghurt!
Grüße,
Nick
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 :lol: :lol: :DBei den downtown parking meters kommt man mit einem Quarter nicht weit, ich hab da schon $3.00 für eine halbe Stunde gesehen.  :(
Gruß

Palo

NickMUC

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:lol: :lol: :DBei den downtown parking meters kommt man mit einem Quarter nicht weit, ich hab da schon $3.00 für eine halbe Stunde gesehen.  :(

Stimmt. Insofern ist es bei jedem längeren Stopp sinnvoll, den Wagen auf einen der (wirklich an jeder Ecke vorhandenen Flarrate-Parkings zu stellen).
Die kosten meist um die 5 Bucks für den ganzen Tag. Jedenfalls billiger als die Tickets...
Grüße,
Nick
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Charles-Henry

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Das muss aber länger her sein.
Wir haben im Oktober 2007 schon 64$ bezahlt!
Mai 2005 war es und ich ärgere mich noch heute über den Besuch, nicht nur das man mir meinen Camcorder wegnehmen wollte, da ich in der Indoor-Achterbahn Die Mumie gefilmt hatte. Ein Verbot war mir nicht aufgefallen, obwohl ich es im nachhinein öfters sah.
Die Show Waterworld fand ich auch nur für jemanden interessant, der den Film auch kennt. Gibt es die Show überhaupt noch?
Bei der Geisterbahn, ähm Geisterwanderung mit grottenschlechten Geistern, war es wichtiger, darauf zu achten, seinem Vordermann nicht in die Hacken zu treten und selber nicht getreten zu werden.
Ansonsten kann ich das Phantasialand in Brühl bei Köln nur wärmstens empfehlen. Tolle Anlage mit tollen Möglichkeiten zu einem berechtigten Preis.

Susan26

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Hallo Nick,

wo bleibt denn unsere heutige Tagesdosis "LA"  :wink: ... bin schon ganz zappelig oder bist du etwa im Münchner Fasching versackt  :lol:
Susan
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