Dienstag, 22. Januar 2008 Dienstag... Mann, war diese Woche schnell vorbei! Um halb Sieben bimmelt der Wecker, um halb Acht sitzen wir bei Oatmeal und Kaffee in einem Coffeeshop in Santa Monica, um viertel nach Acht starten wir auf dem Lincoln Blvd zum Flughafen, wo wir überpünktlich schon vor 9.00 Uhr ankommen. Ein kurzer, aber wehmütiger Abschied, dann entschwindet meine Traumfrau unter Piepsgeräuschen (nicht von ihr, sondern von der Sicherheitsschleuse) und ich kehre einsam und verlassen nach LA zurück. Hm, komisch irgendwie... wie schnell man sich an Gesellschaft gewöhnt, die ersten 14 Tage hat mir nichts gefehlt, jetzt schon...
Mein neus Heim für die letzte Woche: das Stillwell Hotel. It's still pretty well...Ich habe beschlossen, die letze Woche mitten im Downtown-Getümmel zu verbringen und miete mich im Stillwell Hotel ein (Grand Ave zwischen 8th & 9th), einem alten, etwas angeschabten Hotelkasten, der seine eleganten Zeiten schon länger hinter sich hat. Die Lobby ist groß und ein bisschen unaufgeräumt, der Duft von Curry wabert durch die Räume, an der Rezeption erfahre ich, dass ein Check-In erst ab 14 Uhr möglich ist, man aber dann ein günstiges Zimmer für mich habe. Also schwinge ich mich wieder ins Auto und cruise noch ein wenig durch die Gegend, mache ein paar Bilder, trinke einen Kaffeee und vertrödele die Stunden, bis ich kurz vor zwei wieder im Stillwell bin. Mein Zimmer ist bereit. Es ist zwar klein, aber völlig OK, das Bad ist sauber, der Blick aus den Fenstern im 10. (dem obersten) Stock ist toll und geht – dank Eckzimmer – in zwei Richtungen. Die Treppe, die auf’s Dach führt, habe ich auch schon entdeckt (Super Sache für Jemanden mit Höhenangst, wie mich z.B.) und die ganze Pracht kostet verschmerzbare 55 Dollar (inkl. Tax), zuzüglich der ja schon gewohnten Parkgebühren auf dem benachbarten Flat Rate Parking. Wobei mir da ein Deal mit dem Parkwächter gelingt, dergestalt, dass ich für fünf Tage im Voraus zahle (jeweils 5,50 $) und dafür jederzeit ein- und ausfahren kann. Dieses In & Out Privilege gibt’s eigentlich nicht bei den Flatrates – jedes Rein und Raus kostet normalerweise 5,50 $).
Oben: Klein, aber mein: toll ist der Blick in zwei Richtungen.
Unten: Eines der Fenster bietet auch den Blick auf den Parkplatz, auf dem der Mustang wohnt.Was ich noch nicht erwähnt habe: es regnet. Und so vertrödele ich den Rest des Tages mit dem (überfälligen) Ausräumen des Autos, dem Durchsortieren meines Koffer- und Tascheninhalts (Überraschung: ich finde Wäsche, Hemden und T-Shirts genug, um bei großzügiger Auslegung des Begriffs „Frische Kleidung“ ohne Coin-Laundry über die letzten Tage zu kommen), einem Käffchen auf der Melrose Ave und mit dem Schreiben dieser Zeilen. Der Tag dient auch ein bisschen als mentaler Puffer zwischen der Ruhe und Weite Arizonas und dem Krach und der Enge der Großstadt. Ebenso der Rückgewöhnung an meine "splendid isolation" nach den gemeinsamen Tagen.
Mein Plan sieht vor, dass ich die letzte Woche unter Anderem nutze, um downtown Nachtaufnahmen zu machen. Da ist der Standort in der Grand Ave ideal, und ich fühle mich schon längst sicher genug in der Umgebung, um hier nächtens meine Kameras spazieren zu führen. Das bisher ungenutzte Stativ (ein sehr stabiles, aber nicht unbedingt wandertaugliches Gitzo) habe ich aus seinem Gefängnis im Kofferraum befreit. Jetzt muss also nur noch das Wetter mitspielen!
Das Dinner nehme ich heute ganz unkompliziert und ohne längeren Anmarschweg beim zum Hotel gehörenden Inder: Vindaloo Chicken. Ganz OK, preiswert. Nach dem Essen geselle ich mich zu den anderen "Süchtigen", die unter dem Baldachin des Hoteleingangs Schutz vor dem Regen finden und dort ihre Zigaretten paffen. Die haben's gut, die sind nach 8 Minuten mit ihren Kippen fertig, meine Havanna verlangt 40-minütiges Ausharren.
Wenn es nicht gar so schütten würde, wäre jetzt die tolle Broadway Bar ein netter Hangout für den AbendDie Frage des Tages brennt mir schon ein Weilchen auf der Seele (weil mir das Ding heute dauernd vor der Nase rumfuhr): warum exportiert Toyota diesen begnadet gelungenen neuen FJ Cruiser nicht nach Deutschland? Für mich bitte in diesem unheimlich blitzblauen Blau, mit Vollausstattung und zum US-Preis, der umgerechnet bei unter 20.000 Euro läge. Bitte!! Danke!