11.05.2016 Las Vegas – Calico Ghosttown – HollywoodAls ich aufwache, bin ich allein. Mein Mann genießt wohl einen Automaten-Kaffee im Slot-Canyon.
Da fällt mir auch ein, wir checken gleich aus.
3 Nächte waren echt zu wenig. Wir kommen ja in 2 Wochen zum Ende der Reise wieder, aber ich bin traurig. In meinem Planungs-Thread hatte mir Maumann ja empfohlen, die Hotels umzubuchen. Ich sollte MGM Grand, Mandalay Bay oder Mirage nehmen, weil ich so gerne einen schönen Pool haben wollte (wo wir’s ja gar nicht hingeschafft haben
). In 2 Wochen soll es das Mandalay Bay werden, was ich jetzt nicht mehr sooo toll finde, weil es das südlichste Hotel überhaupt am Strip ist und wir Paris, Venedig und den Vulkan im Norden ja immer noch nicht gesehen haben. Dank Romy kenne ich die Promo-Seite smartervegas.com und versuche mal mein Glück. Hammer! Tag gerettet. 55$ zzgl. Resort Fee und Tax im Mirage. Volcano-View 57$. Buchen. Das MBay noch schnell storniert und den Mann im Slot-Canyon gesucht.
Während ich die Koffer schließe, checkt mein Mann nochmal die Zimmerrechnung auf dem Fernseher. Das wird weniger statt mehr. Mein Mann schwört, morgens stand die Laundry noch mit drauf. Wir sagen telefonisch beim Bell Desk Bescheid, der kann aber keinen Fehler feststellen. Und nun? ...Zahlen wir eben zu wenig. Auch gut. Am Check Out – Automaten nutze ich noch kurz das WLAN um einen nahegelegenen Denny’s aufzutreiben. Mein Mann fragt, ob wir nicht lieber irgendwo unterwegs frühstücken sollen. „Da ist nur Wüste.“ Au Mann, die Stimmung ist auf dem Tiefpunkt. Bei uns beiden. Wenn ich jetzt den Vorschlag mache, 14 Tage Kalifornien zu stornieren und hier zu bleiben… Ich schwöre, dann bleiben wir.
Nix da! Unser Traverse wird vorgefahren.
Fazit MGM Grand
Wer nicht zocken möchte, ist vielleicht in einem Hotel mit kürzeren Wegen besser aufgehoben. Für uns war es aber klasse. Modernes, komfortables Zimmer. Bodentiefe Fenster haben was!Frühstück im Denny’s ist wieder prima (wieder das aus der Sonderkarte mit den Erdbeeren). Nur die Bedienung ist extreeem laaahm und Kaffee schenkt sie auch nicht nach.
Die Landschaft verändert sich, es wird wüstig.
Als das Thermometer die 100° knackt, bitte ich um eine kurze Raucherpause. Joa, das ist schon muckelig warm auf der Haut. Aber nicht unangenehm.
Wir verkürzen die lange Strecke nach Los Angeles, in dem wir die Calico Ghost Town besuchen. Schön ist es hier. Kein bißchen überlaufen. In vielen alten Häusern sind Shops untergebracht, die Souveniers oder Deko verkaufen. Ich laufe trotz der Hitze wirklich in jede Ecke während mein Mann sich auf eine Bank setzt. In die Sonne. Bei 35°. Würde er zu Hause nie machen. Ich kaufe ihm (und mir) ein Eis.
Dass wir uns im Dunstkreis von Los Angeles befinden, merken wir am Verkehr. Gut, dass wir zu zweit sind, so können wir über weite Strecken die linke Spur nehmen. Die ist nämlich für Fahrgemeinschaften – mit mindestens zwei Insassen.
Schon viel los und nix mehr easy going, wir sind im entspannten Cowboy-Land. Hier ist man rücksichtslos. Gut, dass der Schatz fährt. Musste schon zweimal bremsen weil er geschnibbelt wurde. Auf der Gegenseite, die aus L.A. rausführt ist mal richtig Stau.
Ziemlich genervt vom Blechlawinen-Geschiebe kommen wir am
Hotel Hollywood an. Der Parkplatz einen Block weiter ist mit 15$ ein Schnapper. Das Hotel hat keinen Aufzug. So schleppt der Schatz. Über eine ziemlich schmale Treppe. Er findet das Zimmer viel zu klein und die Wände zu blau. Ich erkläre ihm, dass Los Angeles ein teures Pflaster ist und wir hier relativ günstig 200m vom Hollywood Boulevard entfernt wohnen. Wir lassen unser Kämmerchen hinter uns und laufen dann direkt mal die 200m. Oi, Sterne auf dem Boden!
Ich freue mich am meisten über Queen, mein Mann über Mark Harmon. Das ist der Team-Chef aus Navi CIS.
Ich habe ja schon mitbekommen, dass Hollywood nicht (mehr) so schillernd-hübsch ist, wie sein Ruf, aber die Gegend hier finde ich jetzt alles andere als einladend. Ein paar interessante, ältere Häuser sehen wir, ansonsten ganz schön abgeranzt.
Wir haben Hunger, aber die Restaurants hier sehen alle eher schmierig aus. Wir entscheiden uns für eine Pizzeria. Die sieht auch schmierig aus, ist jetzt aber auch alternativlos. Ich frage mich schon eine ganze Weile, wann wir denn endlich beim Chinese Theatre sind und nutze die Pizzapause um mir das auf dem Stadtplan nochmal anzugucken. Hm… unser Hotel ist auf der Yucca Street… und eigentlich… und eigentlich macht die Yucca-Street ja einen Knick und geht weiter… und ist viel länger als ich dachte…
Tja… die 200m zum Hollywood Boulevard stimmen, aber locker zwei Kilometer von der spannenden Ecke entfernt. UPS! Naja, jetzt sind wir ja gleich da. Pizza ist übrigens so, wie der Laden aussieht und draußen ist es mittlerweile stockdunkel.
Na, hier ist die Gegend freundlicher und es wimmelt von Menschen und ihren Selfie-Sticks. Da, wo die Hand- und Fußabdrücke im Boden sind, gefällt es uns sehr gut. Es hat was, im dunkeln hier entlang zu schlendern und die Inschriften zu lesen. Manche sind sehr alt (20er Jahre). Ein schöner Ort.
Wir beratschlagen, ob wir zurück zum Hotel ein Taxi nehmen, die Gegend war bei Tageslicht schon nicht prickelnd. Eigentlich erübrigt sich die Diskussion aber, denn keiner von uns kann sich daran erinnern, hier überhaupt schon ein Taxi gesehen zu haben? Der Rückweg ist dann aber ok. Ein paar Penner, ein oder zwei Besoffskis und immer mal wieder auch alternativ-hippe junge Leute.