01.05.2016 Las Vegas – Valley Of Fire – ZionAls wir aufwachen, scheint die Sonne ins Fenster. Sonne? Wieso ist es schon hell? Hallo, Jetlag? Ein Blick aufs Handy bestätigt: 06:30 Uhr. OMG, jetzt aber schnell. Wieso die Panik-Mache? Na, wir haben heute viel vor. „Geplant“ war, dass der Jetlag uns um 4 aus den Federn schmeißt. Der Mann moppert ein wenig. Die Trommler auf der Fremont haben erst um 3 das Trommeln aufgehört. Naja, dafür legt das Hotel ja extra Ohrstöpsel bereit.
Fazit Four Queens:
Toller Preis, tolle Lage. Würde ich jederzeit wieder „absteigen“, aber nicht viele Tage „wohnen“. Menschen, die den Staub-Test auf der Oberseite des Badezimmer-Spiegels machen, müssen woanders einchecken und mehr zahlen.Um 07:30 Uhr sind wir bereits an der Santa Fe Station, einem Casino-Hotel im Norden von Las Vegas.
Hier möchte ich den ersten MyVegas-Reward ausprobieren. Für mindestens 20$ Essen und 10$ Rabatt bekommen. Dazu muss man den Reward am Playersclub zuerst einlösen. Der Playersclub öffnet aber erst um 8 Uhr. Eine Casino-Mitarbeiterin bietet uns an, uns schonmal Playerscards auszustellen, postiert uns auf zwei bequemen Stühlen vor Slot-Maschinen und verschwindet mit unseren Personalausweisen. Tja, und wo wir da so hocken, gucken wir uns die Automaten vor uns genauer an. Dick leuchtet ein „1ct“ an den Dingern, das können wir uns leisten. Jeder schiebt 20$ rein. Ich drücke 1-1. Eine Linie und 1 Cent. Nix passiert, deshalb werde ich mutig
und drücke 10-1. Und yeah… es rappelt und klingelt. Ich gewinne genau 2$! Abzüglich meiner Einsätze habe ich jetzt 21,89$ und drücke hecktisch auf Cash Out. Als mein Voucher ausgedruckt wird, kommt auch die Mitarbeiterin mit unseren frisch gedruckten Playerscards zurück, der ich natürlich erstmal von meinem Gewinn berichten muss. Sie guckt recht irritiert, fängt sich aber schnell und fragt, ob ich mir das jetzt auszahlen lassen möchte. Klar. Kurz danach kommt sie mit 21,89$ in bar zurück.
Von Schatzis 20$ sind jetzt übrigens noch 11$ übrig. Jetzt wissen wir immerhin wie das mit dem spielen funktioniert. Wir suchen uns diesmal selbst einen Auszahlautomaten
und gehen wegen des Rewards nachmal zum Playersclub. Öffnet pünktlich um 8 Uhr und die Einlösung funktioniert super. Auch der Abzug des Gutscheins funktioniert im Grand Café prima. Schmecken tut’s auch. Einmal deftig, einmal süß, je mit O-Saft und Kaffee. Alles klar.
Auf dem Weg zum Valley Of Fire halten wir irgendwo im nirgendwo und sind total fasziniert von der weiten Landschaft. Wir fotografieren in jede Himmelsrichtung und jeden Strauch und Kaktus. Am Abend werden wir die meisten Fotos dann löschen, weil wir unseren Stop auf dem Feldweg nach dem nächsten Ziel dann doch nicht mehr als Highlight ansehen werden. Hier die Überbleibsel:
Im Valley Of Fire sind wir entzückt von der Landschaft, fahren aber direkt durch zum White Domes Trail. Wir sind total begeistert, wie spannend dieser Rund-Trail angelegt ist. Sand auf Fels ist an einigen Stellen nicht ganz unrutschig und ich bin auf Chuckies unterwegs. Also ist ein bißchen aufpassen angesagt, denn die festen Schuhe sind in einem der großen Koffer. Man klettert immer wieder ein paar Steinstufen rauf und runter, läuft durch Sand, über Fels, durch einen Slot-Canyon, entdeckt tolle Farbabstufungen und immer wieder gibt es grüne Farbtupfer. Dabei ist der Trail kurz und einfach. Wir sind trotz vieler Fotos nach einer Stunde wieder am Auto.
Schatzi muss mal Pi, sucht das Toiletten-Häuschen auf und entdeckt ein Loch im Boden. Hm. Das stand so aber in keinem Reisebericht…
…Hätte man natürlich drauf kommen können, sind schließlich in einem Naturpark. Trotzdem beschließe ich, bis zum Visitor-Center nicht zur Toilette zu müssen.
Nächster Halt ist die Fire-Wave. Davon wird hier im Forum so geschwärmt, dass dieser Trail ein Must ist. Bei meinem Mann meldet sich das Knie, das ist seit einer Sportverletzung ab und an zickig ist, und wir beschließen, das ich allein losdüse. Ganz schön warm geworden und ich wollte ja nicht mehr soviel trinken (wegen dem Loch im Boden). Außerdem windet sich der Weg ganz schön oft. In einem Reisebericht hatte ich gelesen, dass es von der Straße aus zwar über Stock und Stein aber auf direktem Weg zur Wave geht. In dem Bericht war allerdings auch keine Rede von einem Parkplatz. Also hat die Parkverwaltung wohl den Trail erst in jüngster Zeit angelegt. Nun denn. Bin da. Das ist sie also. Schon schön, was der Stein sich da ausgedacht hat. Ganz schön störend wird nach einer gefühlten Ewigkeit allerdings das Pärchen, das sich gemeinsam oder abwechselnd auf der Wave aufhält und einfach nicht aus der Optik geht. Ich sitze dann mal da so wartend und Wässerchen schlürfend auf dem Plateau in der Sonne und höre plötzlich von hinten: „Die geht mir so aufn Sack, die Schlamp….piiiiiiiiiiiep!“. Ich drehe mich wohl mit so weit aufgerissenen Augen um, dass den beiden Männern sofort klar ist, dass ich Deutsch verstehe. Nach einer Schrecksekunde fangen die beiden das Entschuldigungs-Gestammel an und ich muss laut lachen, denn natürlich ging es um den weiblichen Part des Pärchen auf der Wave. Die nerven mich ja auch, nur meine Gedanken sind reiner.
Ich gebe auf, die Wave ohne Menschen zu schießen, denn mein Mann wartet ja im Auto und der Trail war länger als ich dachte. 45 Minuten sind rum und ich habe den Ehrgeiz in weiteren 15 Minuten am Parkplatz zu sein. Dazu klettere ich das Plateau runter, spare mir dadurch die letzte große Windung des Trails und sollte nach 5 Minuten wieder auf den Trail stoßen. Da, wo’s so buschiger war. So der Plan…. Aber es wird nicht buschiger und nach deutlich mehr als 5 Minuten habe ich auch nichts entdeckt, was mir bekannt vorkommt. Die Stimmen von der Wave höre ich schon länger nicht mehr… Erstmal trinken und dann entscheiden, ob ich weiterlaufe – dahin wo ich die Straße vermute oder ob ich umdrehe und hoffe, bald wieder menschliche Stimmen zu hören… Wissend, dass mein Orientierungssinn quasi nicht vorhanden ist, ist die Entscheidung einfach. Nach wenigen Minuten höre ich die ersehnten Stimmen. Eijeijei, um ehrlich zu sein, ist mir schon ganz kurz der Schiss in die Bux gerutscht, wie man bei uns im Ruhrpott sagt. Nach weiteren wenigen Minuten muss ich das Plateau wieder hochklettern (keine Abweichungen mehr vom Trail!), was irgendwie nicht so einfach ist wie vorher runter. Außerdem ist mir bei den Temperaturen mittlerweile richtig warm in meiner Jeans. Und wieder sind die Chuckies nicht die richtigen Schuhe. Bin oben. Das Wave-Besetzer-Pärchen ist immer noch da. In dem Moment ein tolles Gefühl, „Bekannte“ zu sehen.
. Letztes Wasser trinken und dann den Trail zurück. Menno, muss es zurück auch noch leicht bergauf gehen? Egal, ich gebe Gas.
Nächster Stop: Visitor-Center (ihr wisst schon, wegen dem Loch im Boden und so). Umgucken tun wir uns da aber nicht mehr, sondern düsen - die Zeit im Nacken - weiter bis St. George.
Zeit für ein
Fazit Valley Of Fire:
Was für ein toller Park! Wer wenig Zeit hat, sollte unbedingt den White Domes Trail (knappe Stunde) machen. Hier ist der Weg das Ziel. Wir werden sicher irgendwann wieder kommen und noch mehr erkunden.In St. George MÜSSEN wir ein Filet Mignon im Outback essen. Das ist Tradition. Am ersten und am letzten Tag eines jeden Amerika-Urlaubs gibt es Filet Mignon im Outback. Das ist so in Stein gemeißelt wie früher sonntags 12 Uhr bei Oma. Ist wieder lecker.
Bis 18 Uhr ist einchecken im
Under The Eaves in Springdale, wer später kommt, soll vorher anrufen. Wir fahren um 17:58 Uhr auf den Hof. Man soll auf zwei Klingeln drücken und so einen altmodischen Messingklopfer benutzen. Bei letzterem merken wir, dass die Tür auch offen ist. Wir werden empfangen von Mark und sein Partner Joe kommt auch nach wenigen Minuten dazu. Hier merkt man, dass wir in einem Bed & Breakfast sind. Sehr persönlich. Obwohl ich es anonym auch ganz gerne habe. Alles sehr süß und geschmackvoll hier. Eßzimmer mit Tee, Kaffee und Keksen und Wohnzimmer mit ganz vielen Büchern, auch zum Zion, sind für alle da. Benutztes Geschirr bringt man in die Küche, stellt es aber nur ab. Uns wird noch dies und das zum Haus, zum Garten, zum Zion erklärt und Tipps zu Trails und Shuttle und so gegeben. Wir sind höflich und hören zu obwohl ich (das wisst ihr ja noch gar nicht) mehrere gelbe Leitz-Schnellhefter mit Routen, Karten, Tickets, Beschreibungen und Co dabei habe und wir somit auch für den Zion perfekt gerüstet sind. Unser Zimmerchen ist winzig, aber ganz geschmackvoll und detailverliebt hergerichtet. Das Bad ist hingegen recht groß, auch blitzeblank, neu und hübsch. Wie überall werden wir nochmal gezielt darauf hingewiesen, dass rauchen verboten ist. Neu ist, dass es auf dem ganzen Grundstück verboten ist. Angeblich gibt es ein Gesetz in Utah, dass ein Abstand von 25 Feet zu Gebäuden einzuhalten ist. Tante Google kann das nicht bestätigen, dabei würde die Hängematte nebst Springbrunnen im Garten wirklich zu Zigarette und Rotwein einladen. Ach ja, mit Alkohol ist das übrigens wirklich schwierig in Utah. Nur in Liquor-Stores und somit eben nicht mehr Sonntag abends. Daheim ist 4 Uhr in der Nacht und der Jetlag schlägt zu. Wir bleiben in unserem B&B, stellen noch fest, dass die Wände extrem dünn sind und schlafen vor 9 Uhr ein.