24.05.2016 Mammoth Lakes – Death ValleyWir waren ja gestern früh im Bett und haben vereinbart, dass es heute früh weitergeht. Die Devise ist, je mehr wir heute im Death Valley schaffen, je früher sind wir morgen in Las Vegas.
In Bishop halten wir an einer Tankstelle, weil ich gelesen habe, dass Benzin im Death Valley unverschämt teuer ist. Während mein Mann so tankt, schaue ich mir die Leuchtreklamen an: 10$ Free Play für New Members im Paiute Casino. Hm… Paiute Casino steht an dem Gebäude direkt vor uns. Ist wohl klar, wo unsere erste Raucherpause stattfindet.
Wir werden Member und verzocken unser Freeplay. Mehr Zeit würde ich hier wohl nicht verbringen, alle sind sehr nett, aber das Publikum doch eher einem Hospiz entsprungen. Nö…
Miss Alabama wird kurz abgelichtet. Damit können wir behaupten, in den Alabama Hills gewesen zu sein. Dann geht’s weiter, schließlich sind wir auf einer Mission.
Schon die Einfahrt ins Death Valley gefällt ganz ausgezeichnet. Wir sind wieder beeindruckt von der Weite. Auf der Gegenfahrbahn hat eine junge Frau eine Reifenpanne. Hilfe ist schon unterwegs und wir können
eigentlich weiterfahren. Im Abstand von wenigen Metern streift ein Coyote um die junge Frau herum… Nun, so’n Coyote ist wohl nichts weiter als ein mittelgroßer Hund. Also keine Gefahr. Der Schatz vergewissert sich trotzdem nochmal, bevor wir weiterfahren… Irgendwie komisches Wüstenszenario erlebt.
Langsam wird’s spannend und wir sehen den Abzweig zum Mosaic Canyon. Der stand nicht auf der Liste der Must See’s, aber wir sind früh dran und laufen mal den Trail entlang. WAAAHNSINN!!! Ich bin total von den Socken. Wir stehen nach wenigen hundert Metern in einem Slot Canyon aus Marmor-Gestein. Toll toll toll. Heute haben wir kein Wasser dabei (wollten ja nur mal gucken, was hier ist….
), aber hier möchte ich irgendwann (vielleicht mal von Vegas aus?) nochmal herkommen und viel weiter laufen.
Nächster Stop sind die Mesquite Flat Sand Dunes. Hier ist ganz schön was los. Für ein Foto ohne Menschen muss man schon ein paar Dünen rauf und runter laufen. Macht aber Spaß. Und mit diesen alten, abgestorbenen Bäumen, bieten sich hier tolle Fotomotive.
Ups. Wir haben das Kornfeld des Teufels verpasst. Ob das die vielen Büsche rechts und links der Straße waren? Naja, waren halt Büsche.
Bevor wir ins Hotel fahren, nehmen wir noch Harmony Borax Works mit. Ein kleiner Rundweg, der uns erklärt, wie damals Borax abgebaut und abtransportiert wurde. Okay, wenn man eh hier ist.
Wir sind vor 15 Uhr an der
Furnace Creek Ranch und können noch nicht einchecken. Also Essen fassen. Zur Zeit hat alles geschlossen – außer dem Saloon. Ich habe ja viel schlechtes über das überteuerte, minderwertige Essen gelesen und werde eines besseren belehrt. Ich bestelle die frittierten Mushrooms, mein Mann Tricolor Nachos. Ja, ganz schön teuer für so einen Snack zwischendurch. Aber erstens riesige Portionen (wir werden abends nichts mehr essen) und zweitens suuuuper lecker.
Check In geht zackig und recht wortlos. Vielleicht ist das bei Xanterra so, dass das Personal nicht redet, meine ich. Das war am Grand Canyon auch schon so. „Sie werden hier nicht für’s quatschen bezahlt“ oder so.
Die Cabin gefällt uns super. Es gibt auch wieder die Grüner-Tee-Produkte im Bad. Die würde ich gerne mitgehen lassen, sind aber so große, angeschraubte Spender. Nach einer Cola auf unseren Schaukelstühlen geht es weiter.
Mein Mann ist total fasziniert vom Devil’s Golf Course und wandert ziemlich weit durch die Salzsteine hinaus. Mich flasht das hier jetzt nicht so. Vielleicht auch, weil ich Flip Flops anhabe (macht man ja auch nicht) und ich bei den spitzen Salzkristallen ganz schön aufpassen muss.
Es geht zum Badwater Basin.
Hier gefällt es mir wieder sehr. Wir wandern auf den Salzsee hinaus, dem Sonnenuntergang entgegen. Hach ist das schön. Noch schöner wär’s natürlich ohne die anderen Menschen. Uns gehen zwei Französinnen total auf den Wecker. Laufen die meiste Zeit parallel mit uns und statt die Umgebung zu genießen, unterhalten sie sich in einer Lautstärke, das ist nicht mehr feierlich. Übrigens, keine Chinesen im Death Valley.
Irgendwann drehen die beiden um. Puh.
Auf dem Rückweg zur Ranch nehmen wir natürlich noch den Artist Drive mit, aber ich glaube, die Tageszeit ist zu spät, als dass er sich von seiner besten Seite zeigen kann:
Auf den Schaukelstühlen vor der Cabin wird noch bis kurz vor Mitternacht die letzte Flasche Wein aus dem Sonoma Valley gekillt. Unsere Nachbarn sind ein Pärchen aus Minnesota. Sie fahren in einer Woche von San Francisco über den Yosemite und das Death Valley nach Las Vegas. Sehr angenehme Leute. Von den beiden erfahren wir auch, dass der Tioga Pass in den letzten Tagen fast stündlich geöffnet und wieder geschlossen wurde. So muss ich mich nicht mehr grämen, dass ich die Planung umgeworfen habe.