[29.] Tag 9.7. Samstag: Ottawa – Upper Canada Village – Chrysler Farm – Midland - Penetanguishene Kartenübersicht für den Tag 29Tag 29: Ottawa – Upper Canada Village – Chrysler Farm – Midland -Penetanguishene
Gegen 9 Uhr geht’s aus dem Hotel zum „Auto holen“ aus dem Parkhaus. Auf dem Weg dorthin nehme ich uns noch 2 Kaffee mit – wie überhaupt – der Kaffee ist in Ontario um Welten besser als in den USA. Oft hatte ich den Staaten den Eindruck - die unidentifizierbare braune Brühe wird dort einfach in der Pfütze vorm Lokal aufgesammelt – schmeckt jedenfalls so.
Nach (wie in Städten meistens) großräumigem Umfahren des Hotels (dank diverser Einbahnstraßen) laden wir unsere Koffer in den Wagen (ich warte jeden Tag darauf das uns mal jemand fragt ob das ein Umzug ist) und folgen wir dem relativ eintönigen Highway 31 nach Süden bis Morrisburg. Nur 5km östlich davon auf dem Highway 2 erreichen wir das
Upper Canada Village ein Freilichtmuseum das uns wie mit einer Zeitmaschine ins Jahr 1860 zurückbringt.
Nebenan auf der benachbarten
Chrysler Farm ist heute der Teufel (oder besser der Soldat) los. Genau an diesem Wochenende läuft hier ein großes
Reenactment aber da das laut meiner vorherigen Internetrecherche (God save the Internet
) erst nachmittags in seine heiße Phase startet – haben wir noch genug Zeit um uns erst mal das
Canada Village anzusehen.
Zum Glück hat es sich bereits in der letzte Nacht abgeregnet und wir können bei zwar leichter Bewölkung aber ohne wasserabweisende Schutzeinrichtungen (Schirme) durch das größte Freilichtmuseum Kanadas gehen.
im Upper Canada Villiage
Wir sehen dem Sattler, Schreiner und vielen anderen Handwerkern bei ihrer Arbeit zu – sogar eine Käsefabrik und eine Zeitungsdruckerei gibt es hier in der historischen Siedlung.
Die Gebäude standen übrigens früher mal in Morrisburg und wurden - da zu nahe am hochwassergefährdeten St.Lorenz Strom - im laufe der Jahre aufgegeben und hier wieder originalgetreu aufgebaut. Es macht viel Spaß sich hier im Village umzusehen und die Historic Actors sind mit Feuereifer bei der Sache.
Nach 2-3 Stunden wechseln wir hinüber zum Gelände der
Chrysler Farm – genau rechtzeitig wie wir am Donner der Kanonen und krachen der Musketen feststellen können.
Im Jahre 1813 fand hier auf der
Chrysler Farm eine historisch bedeutsame Schlacht zwischen britisch-kanadischen und amerikanischen Truppen statt. Wobei die Kanadier die angreifenden Amerikaner zurückschlugen . Wenn man weiß, dass die Kanadier nicht gerade sonderlich gut auf die US-Amerikaner zu sprechen sind - natürlich ein immer wieder gerne gesehenes Ereignis.
Artikel über die Schlacht bei WikipediaEinfach gewaltig was die ReEnactment-Fans hier als historisches Schauspiel mitverfolgen dürfen. Der Schlachtverlauf wird originalgereu von den hunderten von Aktivisten nachgespielt – per Lautsprecher gibt es gelegentlich Durchsagen zum Schlachtverlauf und die einzelnen Beteiligten Kampfverbände werden vorgestellt und ihre Bedeutung erklärt.
Allein die Kostüme und Ausrüstungsgegenstände sind faszinierend.
Eine super Gelegenheit sich Geschichte mal so eindrucksvoll präsentieren zu lassen – wie man sie selten hat
Danach geht’s noch mal gewaltig On the Road auf dem Highway 401 nach Westen.
Bei Whitby fahren wir vom Highway ab und wechseln auf den Highway12 und suchen eigentlich nach einer Übernachtungsmöglichkeit.
Aber alles (Restaurants, Wal-Mart usw) ist zu sehen nur kein Motel
Wir fahren bis Orilla, „erledigen“ das Abendessen (mehr war’s wirklich nicht) und machen uns dort auf die Zimmersuche. Gut es ist Samstag in der Saison – aber das wir in diesem Nest weit abseits größerer Parks tatsächlich nichts mehr bekommen – und alles ausgebucht ist – wer hätt’s gedacht. Hat hier keinen Sinn mehr weiter zu suchen – also eben noch weiter bis Midland (sollte eigentlich erst Morgen unser Ziel sein).
Mittlerweile ist auch die Sonne schon untergegangen als wir gegen 22 Uhr
Midland erreichen – Tanja hängt schon leicht in den Seilen und auch wir sind nach dem langen Tag müde.
Wieder zwei, drei Motels abgeklopft – Ergebnis leider das gleiche – im Comfort Inn gibt man mir noch mit auf den Weg „der ganze Ort ist dicht – ich sollte am besten nach Barry fahren“ ach Du sch..... das währe ja noch mal eine Stunde – noch dazu in die völlig falsche Richtung.
Ein letzter Versuch im Best Western – leider die gleiche Info. Mit dem Angestellten am Front Desk komme ich ins Gespräch es stellt sich heraus - er ist aus Köln – und will mir helfen.
Er klingelt durch den halben Ort und hat offensichtlich auch eine Liste was überhaupt noch frei sein könnte.
Nach 15 Minuten schafft er es tatsächlich noch eine Pension im benachbarten
Penetanguishene aufzutreiben. (übrigens – wenn’s Euch mal langweilig ist – nehmt einen Korken in den Mund und sprecht diesen Ortsnamen nach
).
Auch eine Karte kopiert er mich noch von Penta........ nennen die Locals übrigens nur kurz Peng (hatten wohl auch zu oft einen Knoten in der Zunge). Das B&B hätte ich ohne Map nie gefunden – noch dazu bei Dunkelheit. Der Frontdeskangestellte sagt zu der B&B Vermietern sie solle das Zimmer für uns halten – wir würden in 15 Minuten da – sein. Ich bedanke mich und bekomme sagar nocht eine Freikarte für St.Marie Among the Hurons – was wir uns sowieso am nächsten Tag ansehen wollen.
Nach gut 10 Minuten sind wir in „
Peng“ und fahren vor dem B&B vor.
Das B&B ist zwar etwas extrem altmodisch und die etwas schrullige ältere Hausherrin auch eine Marke für sich – hier lacht übrigens nur Bargeld und Quittung gibt’s auch keine - aber das ist uns heute völlig egal Hauptsache ein Bett und eine Dusche – und nicht im Auto pennen. Gegen 23.Uhr gönne ich mir noch ein MGD aus meinen Privatbeständen im Kofferraum auf diesen anstrengenden Abend und dann machen wir den Deckel drauf, auf diesen Tag.
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Bewertung Red Roof Inn (nicht zu verwechseln mit der US-Motelkette heißt nur zufällig so), Penetanguishene, 167 Fox Street, Ontario – sauber, extrem altmodisch, nicht unbedingt unser Stil – wir hatten den Eindruck die Hausherrin schläft da selbst drinn wenn keine Gäste da sind – da voller persönlichem Tand
Preis: 90 Can$ inkl Tax (die’s wohl nicht gegeben hat)
Km: 632