[30.] Tag 10.7. Sonntag: Penetanguishene - Midland – Wasaga BeachKartenübersicht der Tage 30 bis 35Tag30: Penetanguishene - Midland – Wasaga Beach
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Dieser Morgen begrüßt uns mit strahlend blauem Himmel und schon recht stattlichen Temperaturen – heute scheint es richtig heiß zu werden. Da wir schon mal in
Penetanguishene und nur einen Block vom Hafen entfernt sind, sehen wir uns als erstes
Discovery Harbour an. Soll angeblich laut Literatur eigentlich ganz interessant hier sein - aber scheinbar zumindest noch nicht morgens um 9 - alles hat noch zu - und na ja besonders aufregend erscheint uns die kleine "historische" Häuserzeile auch nicht wirklich.
Da wir in „
Peng“ nichts zum Frühstücken finden fahren wir gleich weiter nach
Midland und von dort - nach dem der erste Kaffee die Zellen in Schwingungen versetzt hat - weiter zum Freilichtmuseum
St.Marie Among The Hurons - das sich am Stadtrand von Midland befindet.
Sainte Marie Among The Hurons war eines der wenigen Ziele die mir schon seit langer Zeit ein Begriff war - spätestens seit dem Film
Black Robe (sehr zu empfehlen - allein schon wegen dem kleinen "Medizinmanngiftbolzen").
Durch den Coupon von gestern zahlen wir nur einen Erwachsenen-Eintritt und den reduzierten für Tanja und sehen uns dann im angenehm klimatisierten Besucherzentrum einen gut gemachten Film über das Missionsdorf an.
Zur historischen "Einstimmung":Samuel de Champlain kam 1615 als erster Europäer ind das Land der Wendat, von den Franzosen Huronen genannt. Er machte dem französischen König den Vorschlag, die etwa 25.000 Huronen der Region zum Christentum zu bekehren.
Folglich wurde Sainte Marie im Jahre 1639 von französischen Jesuiten, den sogenannten Black Robes - hier am Ufer des Wye River - gegründet.
Die mit Palisaden befestigte Siedlung war der westlichste Außenposten Europas in der Neuen Welt und Mittelpunkt der Missionsarbeit in der Region.
Die Siedlung wuchs schnell. In ihrer Blütezeit lebten in Sainte-Marie über 60 Europäer - ein Fünftel der europäischen Bevölkerung von "Neu-Frankreich " zur damaligen Zeit.
Anfangs hatten sie damit auch Erfolg, doch sie brachten neben europäischen Sitten und Gebrächen auch europäische Krankheiten mit, gegen die die Indianer nicht immun waren. Durch die fortdauernden Rivalitäten zwischen den Wendat (Huronen) und den ebenfalls hier lebenden Irokesen verschlimmerte sich die Situation weiter. Im Frühjahr 1649 wurden Hunderte Wendat und zwei Jesuitenpater gefangengenommen und massakriert. Die Überreste der beiden Priester wurden nach Sainte-Marie zurück gebracht und dort begraben.
Nun entschlossen sich die Franzosen zum Rückzug. Sie selbst brannten Sainte-Marie nieder, um die Früchte ihrer Arbeit nicht den Irokesen zu überlassen und kehrten schließlich nach Quebec zurück und Wildnis überzog wieder die Ruinen von Sainte-Marie.
In den 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts begannen die Ausgrabungs- und Rekonstruktionsarbeiten an der historischen Stätte. Anhand von Funden und historischen Zeichnungen wurde die Missionssiedlung bis ins Detail wieder so aufgebaut wie sie im Jahre 1649 vor ihrer Zerstörung ausgesehen hat und ist seit 1967 dem Publikum zugänglich.
So ich hoffe das war ausführlich genug
Nach dem Film gehen wir zum Freilichtmuseum und tauchen für 3 Stunden in das Leben von vor rund 350 Jahren in der Neuen Welt ein - übrigens wieder hervorragend von "Acting People" des Museums dargestellt.
Da seit der Wiedererrichtung des Museums auch Wind und Wetter für die nötige "historische" Patina gesorgt haben, ist der Eindruck wirklich echt und Sainte-Marie absolut den Besuch wert.
typisches Langhaus der Wendat in Sainte Marie Among The Hurons
Gleich gegenüber vom Museum befindet sich das
Wye Marsh Wildlife Refugee. Dorthin wechseln wir am Nachmittag. Der Eintritt ist mit 10$ pro Erwachsenen schon recht "exklusiv" (eigentlich wollten wir den Sumpf ja nur ansehen und nicht kaufen) und mittlerweile ist es gnadenlos heiß - deshalb „ernte“ ich einige entsprechende Kommentare von Angelika und Tanja die natürlich bereits den Strand von Wasaga Beach (unser nächsten Ziel) vor dem geistigen Auge haben.
Wir laufen etwa anderthalb Stunden durch die Marsch- und Sumpflandschaft am Wye River dann reicht es bei dieser Hitze (über 35 Grad im Schatten den es hier allerdings kaum gibt) und wir fahren weiter Richtung Westen - an den
Lake Huron nach
Wasaga Beach, dem populärsten Strand in Ontario.
Zunächst drehen wir mal eine Runde auf dem kurzen Beach Drive und sind geschockt - nicht mal im Wasser scheint ein Plätzchen frei - soviel ist da los, Ok es ist ein Sonntag in der Hauptsaison - aber das ist schon heavy.
Wir fahren erst mal weiter zu unserer vorreservierten Unterkunft dem Dyconia Resort Hotel und bekommen eine Riesenbude - Spielplatz ist hinter unserem Zimmer und der Pool nur wenige Meter entfernt davor - wir (und vor allem Tanja) sind begeistert.
Hinter dem Spielplatz fließt der Wasaga River vorbei und von hier sind es ca. 150m zum wesentlich ruhigeren Strandabschnitt - im Vergleich zur Hauptpromenade praktisch nichts los.
Da noch etwas "Resttag" übrig ist - und Tanja sowieso nicht zu halten ist - testen wir dann natürlich noch das überraschend warme Wasser des Lake Huron ( man kann hier Hunderte Meter ins Wasser gehen, bis dieses mal bis zur Hüfte reicht) und natürlich auch den Pool.
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Bewertung
Dyconia Hotel&ResortTolle Lage, Einrichtungen und die geräumigen Zimmer rechtfertigen den Preis
Preis: 125 Can$ +Tax
Km: 95