5 Wochen und 9518 km um die Great Lakes

[Calamity Jane]

Hallo Easy,

ich muß Dich auch noch mal loben! Es macht einfach riesig Spaß, Deinen Bericht zu lesen!!! Und die Bilder sind spitzenklasse! Wenn die schon so gut sind, und Du aber betonst, Dein Schwerpunkt liegt auf dem Filmen, wie toll muß dann erst der Film geworden sein..?
Ich freu mich jedenfalls schon sehr auf die Fortsetzung!
Gimme more - gimme Great Lakes - gimme waterfalls    

Viele Grüße
Jane

[Easy Going]

@Silke & Jane

  herzlichen Dank für Euer Lob    

......... wie toll muß dann erst der Film geworden sein..?

  das kannst Du mich nächstes Jahr nochmal fragen - dann wird die Schnittarbeit mit zwischen 300-400 Stunden Arbeit für 3-4 je etwa 30 Minuten langen Filme hinter mir liegen  

Ich freu mich jedenfalls schon sehr auf die Fortsetzung! Gimme more - gimme Great Lakes - gimme waterfalls    

Wenn ich es schon beim Bilderrästel nicht darf, muß ich mich eben hier mit Wasserfällen austoben  

[Gutenberg]

3x dürft ihr raten, wos Ende August 2007 hin geht?!

Easy du hast mir richtig Geschmack gemacht!


Gruß!    Jörg

[Easy Going]

3x dürft ihr raten, wos Ende August 2007 hin geht?!

Easy du hast mir richtig Geschmack gemacht!

Hallo Jörg,
na dann werde ich mich heute abend bemühen noch einen "Geschmacksverstärker" nachzulegen  

Auf jeden Fall ist man in der Ecke auch nicht gerade auf "ausgetretenen Pfaden" unterwegs - zumindest was uns Europäer anbetrifft - würde also thematisch für Dich ja wieder passen  

Irgendwann gibt's zu der Tour auch noch einen oder zwei entsprechende Routenvorschläge (bin da schon bei Markus an der Angel) - wäre dann vielleicht gerade auch für Dich interessant ........... und bis 2007   -  das sollte ich schaffen    

[GBPacker]

Hi Easy Going,

ich darf mich jetzt auch mal als "Mitfahrer" outen  
Super Bericht, spitzenmässige Bilder  
Eine ähnliche Route rund um die Great Lakes habe ich auch schon seit längerem im Kopf. Als Packers-Fan allerdings mit einem Abstecher nach Green Bay (auch wenn diese Stadt mehr oder weniger trostlos sein soll   )

Ein wenig abschreckend finde ich aber die Sache mit den kleinen, stechenden Plagegeistern. Allerdings könnte ich mir auch sehr gut als Reisezeit die Zeit um den "Indian Summer" vorstellen, sprich September/ Oktober. Da ist es zwar möglicherweise schon recht fröstlich, dafür haben vielleicht diese kleinen Mistviecher das zeitliche gesegnet und man hat einen schön gefärbten Blätterwald ? Gibt es rund um die Seen ordentlich Laub- bzw. Mischwald oder reichlich Nadelwald ?

Eins noch, verrate uns doch mal den Typ Deiner Digitalkamera ! Hast Du die Bilder irgendwie noch nachbearbeitet ? Oder liegt das nur am Fotografen  

cu
GBPacker

[Easy Going]

Hi GB Packer,

Indian Summer ist dort sicher auch sehr schön - auch wenn dann die Wasserfälle (je nach dem) nicht mehr ganz so imposant sind - ist die Laubfärbung sicher auch eine Klasse Sache - sowohl hier in Minnesota als auch im Westen New Yorks, im Norden Michigans oder rund um den Algonquin (für letzteren soll es sogar die ideale Reisezeit sein).
Gerade im Osten dieser Route sind allerdings verhältnismäßig viel Leute für diese Jahreszeit unterwegs, wie ich mir habe sagen lassen - also da sollte man an den Parks dort (nicht unbedingt in Minnesota) vorreservieren. Auf jeden Fall gibt es auch genügend Laubwälder dafür - auch wenn ich nicht gerade ein Experte für Bäume bin - wenn dann schon eher für Wasserfälle  

An die Bucks hatten wir uns irgendwann dann "gewöhnt" - denen begegnet man meist auch nur im Wald auf Wanderungen - irgendwo an der Straße eigentlich nie - und Deet haltige Mittelchen wie eben Deep Woods sind auch recht hilfreich. Am schlimmsten in der Beziehung muß es Ende Mai Anfang Juni sein. Zu dem Thema folgt übrigens noch eine kleine Story im nächsten Berichtsabschnitt.

Meine Digi-Cam ist eine Canon Ixus 430 - also ein "relativ" einfaches Gerät mit 4 Mio Pixeln.
Siehe Hier
Mal abgeshen von dem einstellen der entsprechenden Pixelzahl/verkleinern der kb-Werte habe ich bei einigen Bilder den Schärfefilter meiner Grafiksoftware benutzt - weil mir das gerade bei den fürs Forum ja kleineren Bildern als zu Hause möglich - sinnvoll erschien damit man auch kleinere Objekte etwas besser erkennen kann.
Das wars aber dann auch schon. Die Bilder sollen ja auch keinem Fotowettbewerb standhalten sondern nur eine doch offensichtlich unbekannte Region etwas vorstellbarer machen (spart dann auch etwas Text ).

Leider hat der Foto nicht bis zum Ende der Reise durchgehalten aber auch dazu später mehr ..........

[Calamity Jane]

......... wie toll muß dann erst der Film geworden sein..?

  das kannst Du mich nächstes Jahr nochmal fragen - dann wird die Schnittarbeit mit zwischen 300-400 Stunden Arbeit für 3-4 je etwa 30 Minuten langen Filme hinter mir liegen  

ECHT? 100 Stunden pro Film? Ich bin beeindruckt!! Wann machst Du das????? Gehst Du das nächste halbe Jahr nicht mehr arbeiten ?? Und ? Ganz zu schweigen von ? Oder ?  Oder einfach mal faul in der liegen?

  Jane

[Easy Going]

100 Stunden pro Film? Ich bin beeindruckt!! Wann machst Du das????? Gehst Du das nächste halbe Jahr nicht mehr arbeiten ?? Und ? Ganz zu schweigen von ? Oder ?  Oder einfach mal faul in der liegen?

Na ja zum in der Sonne liegen fehlt zum einen hier meist die Sonne   und zum anderen - ist mir das wirklich zu langweilig.
Zu den anderen Sachen kommt man bei 8760 Stunden im Jahr schon hie und da.  
Da ich eher ein Spätabend und Nachtmensch bin - wird zu der Zeit wohl ein Großteil der Filme entstehen.

[Easy Going]

[16.] Tag 26.6. Sonntag Silver Bay - Cascade River SP -  Judge Magney SP - Grand Portage SP, Minnesota – über die Grenze nach Thunder Bay, Ontario/ Kanada

Kartenübersicht der Tage 16 bis 18



Tag16: Silver Bay - Cascade River SP -  Judge Magney SP - Grand Portage SP, Minnesota – über die Grenze nach Thunder Bay, Ontario/ Kanada
Tag17: Old Fort Williams – Kakabeka Falls – Thunder Bay
Tag18: Sleeping Giant PP – Thunder Bay



Der letzte Tag in den USA.
Wir verlassen Silver Bay und fahren (wie immer in den letzten Tagen den Highway 61) nach Nordosten. Irgendwo im Web hatte ich gelesen „If you haven’t seen Cascade River – you’ve never seen cascades”. Also sehen wir uns auch den Cascade River SP an – wobei das eigentlich schnell erledigt ist – etwa 45 Minuten dauert der Trail entlang dem Cascade River der über zahlreiche Kaskaden (wer hätt’s gedacht) letztendlich seinen Weg in den Lake Superior findet.  



Auf den letzten Kilometer verliert der Fluß beträchtlich an Höhe (allein der auf dem letzten Kilometer 300 Höhenmeter), was schon zu einem bemerkenswerten Tempo führt, welches der Fluß im Talschluß drauf hat.





Der Park bietet doch einige schöne Motive, so daß man ihn – gerade da er auch nicht so viel Zeit kostet  - wenn möglich „mitnehmen“ sollte.

  PDF Parkkarte Cascade River State Park

Weiter geht die Fahrt Richtung Grenze nach Ontario/ Kanada.
Nächster Stop ist der Judge C.R.Magney State Park.
Der Park ist nach einem Richter benannt, der sich für die Natur hier an der Lake Superior Coast eingesetzt hat.
Hauptanziehungspunkt im Park ist die Wanderung zu den geheimnisvollen Devils Kettle Falls.


Blick aus der Ferne auf die Upper Falls des Brule River, an denen man auf der Wanderung vorbeikommt.


und hier noch mal das gleiche aus der Nähe.



Highlight sind nicht nur optisch die Devils Kettle Falls

Der Wasserfall teilt sich bei seinem Sturz in einen linken und rechten Fall. Der Linke gibt dabei den Naturforschern seit Jahrzehnten große Rätsel auf, da er in einem Kessel unterirdisch verschwindet und niemand weiß wo er wieder zum Vorschein kommt.
Man nimmt an, daß er unterirdisch zum Lake Superior fließt – was aber bisher nicht zu beweisen war.
Man hat schon farbige Holzbalken und andere markierte Dinge in diesen linken Arm des Falls geworfen – nie kann jemals wieder etwas davon zum Vorschein.
Also sollte jemand am Abgrund eines Wasserfalls weiche Knie bekommen – das ist der beste Ort dafür.

  PDF Parkkarte Jugde C.R.Magney  State Park

Die Bilder und Aufnahmen sind übrigens mit „Blutgeld“ bezahlt.
Der Trail (ca. 3-3,5km RT) ist an manchen Stellen an diesem Tag derart Mosquito-verseucht, daß wir einige „bestechende“ Andenken mitnehmen. Bei den Bucks spricht sich eben schnell rum wenn das Buffet anrückt.
Passend dazu haben wir gerade heute vergessen unser Deep Woods aufzutragen – manche Fehler muß man teuer bezahlen.  
  Es gibt allerdings auch noch andere Alternativen um sich die Viecher vom Leib zu halten.
Neben Vitamin B soll auch eine Woche täglich Knoblauch auf dem Speiseplan die kleinen Draculas auf Distanz halten – aber dann gehen einem wahrscheinlich nicht nur die Mosquitos aus dem Weg.  


Direkt vor der Grenze nach Kanada machen wir noch einen letzten Stop im Grand Portage SP.
Nicht zu verwechseln mit dem Grand Portage National Monument gleich gegenüber in dem einige historische Aspekte der Trapper und Fallensteller von Anno dazumal nachempfunden sind - haben wir uns geschenkt - da morgen der Besuch von Old Fort William ansteht.


Im gleichnamigen SP findet man die eindrucksvollen High Falls des Piegon Rivers - zu denen einen kurzer Trail führt.

  PDF Parkkarte Grand Portage State Park

Danach geht es über die Grenze nach Kanada und wir geben beim Kanadier unsere grünen Immigrationskarten für die USA ab.
Bye bye USA – war ein sehr schöner Streckenabschnitt  
Wir sind gespannt was uns in Ontario erwartet.  

Wir sehen uns kurz im Ontario-Welcome Center um, decken uns mit zahlreichen Broschüren ein und fahren dann noch weiter zum für 3 Nächte vorreservierten Ramada Hotel in Thunder Bay.
Für Tanja bietet das Hotel sicher das absolute Tageshighlight – den hier gibt es ein tolles Hallenbad mit Wasserrutschen.
Da gibt es kaum nachdem die Koffer am Zimmer sind - natürlich kein Halten mehr.



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Bewertung: Ramada Landmark Inn
Top – Spitzenhallenbad, Internet in der Lobby für lau, Zimmer groß und sehr sauber.
Preis über die HP: 85 Can$ +Tax (es gibt hier zwei Steuern PST und GST wobei man letztere wieder zurückbekommen kann)
Km: 243

[sonny]

Hallo,

großes Lob, super Reisebericht  

Da bekommt man echt Lust, mal in diese "Gegend" zu fahren.

Mein "nördlichster" Punkt in USA war bis jetzt Cinncinnati, aber eigentlich auch nur, weil da Verwandtschaft und Freunde wohnen  

So long,
Sonny

[Utah]

Hallo Horst!

Hat Tanja die tägl. Trails problemlos mitgemacht ?

[Easy Going]

@Sonny,
Vielen Dank für das Lob   - war auch alles in allem eine sehr schöne Tour - die ich jederzeit wieder machen würde.


@Heiko
Tanja ist die meisten der Trails mitgelaufen - waren ja auch viele kürzere dabei die auch Kinder gut bewältigen können - nur bei einigen Solotouren (z.B. im Sleeping Giant und im Algonquin / Ontario) haben sich meine beiden Damen mal von meinem "Entdeckergeist" erholt  

[Easy Going]

[17.] Tag 27.6. Montag Old Fort Williams – Kakabeka Falls –Thunder Bay

Heute ist sehr schwülheiß – “muggy“ nennt man das hier.
Die erste Tageshälfte verbringen wir im Historischen Old Fort Williams – wohl das imposanteste Freilichtmuseum Kanadas.
Vor den Toren des alten Handelsforts gibt es ein keines Indianerdorf das wir zuerst besichtigen.




Danach betreten wir durch das Portal des Palisadenforts diesen geschichtsträchtigen Ort.




Das Fort wurde erstmalig 1679 gegründet, geriet dann etwas in Vergessenheit und wurde durch die Nordwestkompanie 1801 zum größten Handelsfort der damaligen Zeit ausgebaut.
Das erste große Rendezvous (Treffen) fand hier 1803 statt als über 100 Trapper, Fallensteller und Arbeiter das Fort besuchten.
1821 vereinigte sich die Nord-West Kompanie mit der Hudson’s Bay Kompanie.
Fort William hatte danach nur noch regionalen Stellenwert und wurde 1881 geschlossen.



Auch hier sind wieder viele Studenten als „Acting People“ unterwegs, was dem ganzen auch die entsprechende Atmosphäre verleiht.
Es wird zu Dudelsackklängen getanzt, gekocht, gebacken und viele Handwerker führen die Arbeiten der damaligen Zeit vor.


Einer der kostümierten Angestellten des Forts gibt uns eine kleine Führung und erklärt uns u.a. die Funktion der verschiedenen Gebäude und viel über den Alltag der vornehmlich durch den Pelzhandel, und andere Lagergüter und Tauschgüter bestimmt wurde.

  Hier die etwas ausführliche Geschichte des Forts und der Northwestkompanie


Am Nachmittag machen wir dann noch einen kleinen Abstecher zu „Niagara of the North“ den Kakabeka Falls, etwa eine halbe Stunde nordwestlich von Thunder Bay.


Kakabeka Falls



Bevor wir den Tag beenden legen wir noch einen kurzen Stop am Terry Fox Monument am Highway 17 am westlichen Rand von Thunder Bay ein.
Terry Fox war sicher einer der bemerkenswertesten Menschen des 20 Jahrhunderts.
In Kanada und nicht nur dort ist er ein Held.


In Kurzfassung seine Geschichte (Quelle Wikipedia):
Terry Fox (geb. 1958 in Manitoba) wuchs in British Columbia nahe Vancouver an Kanadas Westküste auf. Wegen seiner großen sportlichen Aktivitäten und der damit verbundenen häufigen ärztlichen Untersuchungen diagnostiziere man ihm im Alter von nur 18 Jahren ein Knochen--Sarkom (Knochenkrebs). Es wurde ihm daher 1977 das rechte Bein 15 Zentimeter über dem Knie amputiert.
Aufgrund des Leidens der anderen Krebspatienten, denen Terry Fox im Krankenhaus begegnete (davon viele junge Kinder), entschied er sich, durch Kanada zu laufen, täglich die Strecke eines Marathons, um Geld für die Krebsforschung zu beschaffen. Diesen Lauf nannte er Marathon der Hoffnung (Marathon of Hope).
Nach 18 Monaten und über 5.000 zur Vorbereitung gelaufenen Kilometern begann Terry Fox seinen Lauf am 12. April 1980 in St. John's, Neufundland. Obwohl das Aufsehen der Aktion zu Beginn und damit auch die gesammelten Beträge recht gering waren, begannen die Spenden bald stärker zu fließen.
Nach 143 Tagen und 5.373 gelaufenen Kilometern erreichte der Krebs seine Lungen, was ihn zwang, den Lauf zu unterbrechen. Er befand sich zu dem Zeitpunkt nahe Thunder Bay (Ontario). Am 28. Juni 1981 starb Terry Fox im Alter von 22 Jahren.

Ergänzend dazu – der gesamte Highway 17 trägt heute den Namen Terry Fox Memorial Highway. Fast jede kanadische Stadt hat einen Terry Fox Place und oder Monument.
Durch die Bewegung die Terry Fox damals gestartet hatte, wurden mittlerweile 360Millionen $ durch Spenden eingenommen.
Terry Fox hat offensichtlich vielen Menschen durch seine Aktion Mut gemacht und gilt deshalb heute in Kanada als absoluter National - und Volksheld.
Wenn man hier steht und sich die Inschrift auf dem Gedenkstein durchliest ............. lässt einen auch als Außenstehenden und obwohl das schon fast 25 Jahre her ist, irgendwie nicht kalt.

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Km: 128

[swissy]

Hallo Easy Going,

Nochmals ein grosses Kompliment zu Deinem Reisebericht.
Die letzte Etappe, Thunder Bay, Fort Williams und Kakkabeka Falls, hat Erinnerungen an unsere 1. Reise geweckt. 3 von Deinen Fotos sind beinahe identisch mit meinen . Die Geschichte von Terry Fox hat uns ebenfalls sehr beeindruckt, umsomehr als wir weite Stecken quer durch Canada auf dem Memorial Highway gefahren sind.

Gruss,
Swissy

[Easy Going]

Hi Swissy,
erstmal Danke fürs Mitlesen und Dein Lob  

Die Geschichte von Terry Fox hat uns ebenfalls sehr beeindruckt, umsomehr als wir weite Stecken quer durch Canada auf dem Memorial Highway gefahren sind.

Dann dürften Dir die Etappen der folgenden Tage auch bekannt vorkommen, da wir da ja auf dem alternativlosen Highhway 17 (Terry Fox Memorial Highway) einige Zeit Richtung Osten unterwegs waren.