03.06.2006 Moab – Newspaper Rock – Harts Draw Road – Blanding – Mexican Hat Heute wird wieder etwas früher als gestern aufgestanden, Frühstück und Sachen gepackt. Um 08.00 h ist Abfahrt. Einer spontanen Eingebung heraus kaufen wir noch mal frische Lebensmittel ein, was sich als schlau erweist. Um 9.45 h sehen wir uns die mehr als 350 Petroglyphen des sogenannten Newspaper Rock an.
Einige indianische Händler fangen an, in Ruhe ihre Stände aufzubauen. Nicht weit vom Newspaper Rock entfernt haben wir auf dem Hinweg eine Abzweigung nach Monticelli gesehen. Wir entscheiden uns spontan, diese zu nehmen, da sie uns interessant erscheint und wir nicht wieder den gleichen Weg bis zur # 191 zurückfahren wollen. Die ca. 18 Meilen lange Harts Draw Road ist landschaftlich schön, wir nehmen auch noch einen kurzen Umweg zum Fry Lake in Kauf. Dort halten wir uns bestimmt eine halbe Stunde oder länger auf, trinken Cappuccino und beobachten einen Angler.
Auch die Vogelwelt macht mit ständigem Zwitschern auf sich aufmerksam. Mir hat es ein kleiner schwarzer Piepmatz angetan, dessen rotes Untergefieder nur im Flug zu sehen ist. Bevor wir in Blanding das Edge of the Cedar Museum besuchen, stärken wir uns an den Picknicktischen davor. Das Museum zeigt viele Artefakte, die die prähistorische und neuzeitliche Kultur von Anasazi, Ute und Navajo dokumentieren.
eine Art Sonnenuhr
In der Außenanlage kann man die Ruinen eines Anasazi-Dwellings besichtigen. Im Reiseführer lese ich etwas über ein Kulturzentrum in der Nähe, wo wir dann auch gleich hinfahren. Es ist eine Art Freilichtmuseum, wo alte Arbeitsgeräte ausgestellt und typische Bauformen der verschiedenen Siedler nachgebaut wurden. Leider fehlen Hinweistafeln mit näheren Informationen und die Hitze (wieder 36 ° C) tut ihr übriges.
Auf der Weiterfahrt nach Süden blicken wir von einer Brücke auf das Recapture Reservoir. Spontan entschließen wir umzukehren, da es von oben sehr einladend aussieht und wir im Vorbeifahren meinen, etwas von „rest area“ gelesen zu haben. Wir nehmen bei der ersten Wegteilung den Abzweig zum Wasser. Das erste, was wir entdecken, ist ein Dixieklo, das mir sehr gelegen kommt, obwohl ich kein Freund dieser Toiletten bin. Außer der Möglichkeit, Boote zu Wasser zu lassen, bietet sich hier nichts weiter an. Wir fahren weiter am Reservoir entlang, zweigen noch mal in eine Stichstraße ein. Hier bestünde die Möglichkeit, ins Wasser zu gehen, aber es macht einen ziemlich dreckigen Eindruck und so verzichten wir und fahren weiter.
In Bluff fragen wir bei der Recapture Lodge nach einem Zimmer für eine Nacht. In einem Reisebericht hatte ich soviel positives gelesen, aber sie haben nur noch ein Haus mit vier Schlafzimmern für $150 (+tax) frei. Wir zögern ein bisschen, aber letztendlich ist es uns doch zu teuer. Der Besitzer stellt seine Freundlichkeit unter Beweis und ruft im San Juan Inn in Mexican Hat an und fragt nach, ob diese noch Zimmer frei haben. Sie haben und wir checken dort um 15.50 h ein.
Das Zimmer liegt im ersten Stock. Das Zimmer und vor allem das Badezimmer sind riesengroß und ein kleiner Balkon gehört dazu.
Nach einer einstündigen Ruhepause und einer kleinen Stärkung überzeuge ich die Männer, den restlichen Tag nicht zu verplempern, sondern für den Moki Dugway und den Gooseneck State Park zu nutzen. Insofern ist es ganz günstig, dass wir nicht in Bluff übernachten, denn der Moki Dugway ist kurz vor Mexican Hat und so sparen wir uns unnötige Meilen. Der Moki Dugway ist eine Schotterpiste, die über viele Serpentinen auf eine Anhöhe führt.
Kurz hinter dieser (nicht ausgeschildert) biegen wir links zum Muley Point ab. Es bläst ein ziemlich kräftiger Wind, und es ist leider etwas diesig, aber es lässt sich erahnen, welch eine grandiose Aussicht sich bei guter Sicht bietet.
Auf dem Rückweg nehmen wir noch den Abstecher zum Gooseneck State Park mit. Hier hat man einen schönen Panoramablick auf den Colorado, der bei 1,5 km Luftlinie 6 km zurücklegt.
Wir kommen mit einem anderen Berliner Pärchen ins Gespräch, die heute noch bis nach Moab oder zumindest kurz davor wollen. Da es inzwischen nach 19.00 h ist, finden wir dieses Vorhaben verwegen, aber jeder muss selbst wissen, wie viel er sich zumutet.
Ich bin zufrieden, dass nicht nur mir sondern auch den Männern unser abendlicher Ausflug sehr gefallen hat.
Meilen: 199