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Autor Thema: 7 Wochen kreuz und quer durch die USA, August - Oktober 05  (Gelesen 28049 mal)

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Cairbre

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Re: 7 Wochen kreuz und quer durch die USA, August - Oktober
« Antwort #75 am: 29.05.2006, 16:08 Uhr »
Hiho zusammen, heut gehts wieder ein wenig weiter:

24.09.05

Wie vorhergesagt war Rita an der Grenze zwischen Texas und Arkansas an Land gegangen und hatte auf Texarkana zugehalten, so dass wir verschont geblieben waren. Lediglich am etwas stärkeren Wind konnte man überhaupt das Unwetter im Osten bemerken. Denn ansonsten war das Wetter erneut super, und nachdem wir unsere besorgten Angehörigen in Deutschland beruhigt hatten beschlossen wir erleichtert, den heutigen Tag in Sea World zu verbringen:



Der Park war angenehm leer, das einzige was auffiehl waren die vielen uniformierten Soldaten im Park - heute war Aktionstag für die Streitkräfte, wie wir den Plakaten entnehmen konnten, und vor jeder Show wurden die anwesenden Irak-Veteranen geehrt..

Wir jedenfalls genossen den zur Abwechslung mal völlig entspannten Tag und ließen uns von den Achterbahnen und Tiershows gut aufwärmen, um uns danach dann immer mit den Wasserbahnen abzukühlen.





Nachdem wir noch den Star, Killerwal Shamu, ordentlich gewürdigt und einen Plüsch-Shamu im Gepäck hatten, sahen wir uns abends im IMAX dann noch den Film ALAMO an. Der Film ist nicht unbedingt ein Muss, aber nett gemacht und wo sollte man den gucken wenn nicht hier :D
Schöne Grüße
Nicole & Thomas

Cairbre

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Re: 7 Wochen kreuz und quer durch die USA, August - Oktober
« Antwort #76 am: 29.05.2006, 16:24 Uhr »
25.09.05

Morgens wurde schnell gepackt, dann ging es wieder hinein in die Innenstadt zum Riverwalk Center. Auch heute war wieder ein super Wetter, und nachdem die Stadt an den vergangenen Tagen vor Menschen beinahe übergequollen war, war sie nun fast ausgestorben. Die Rückreisewelle hatte offenbar entgegen den Anweisungen der Regierung, die das Umland von Houston in Quadranten aufgeteilt und einen Notfallplan für die Rückreise der Flüchtlinge erlassen hatte, eingesetzt. Und so hingen viele nun erneut auf den Highways in Richtung Houston fest. :(

Unser heutiges Tagesziel war indes das etwa 5 Autostunden nach Norden entfernte Dallas, so dass wir uns am Vormittag ruhig noch ein wenig Zeit in San Antonio lassen konnten. So wanderten wir abermals den wunderschönen Riverwalk entlang und besuchten nun den süßen kleinen historischen Stadtteil La Villita, der eine Art Künstlerhochburg darstellte.




Danach besuchten wir den olympischen Park um auf den Americas Tower zu kommen, der allerdings leider wegen Renovierung geschlossen war.



Nun verließen wir den Riverwalk Bereich von San Antonio und fuhren in einen anderen historischen Stadtteil, wo wir einen schönen mexikanischen Markt besuchten und uns die City Hall sowie den Palast des früheren spanischen Gouverneurs ansahen.




Mittlerweile war es Mittag, und da ich so gerne doch noch den Golf von Mexiko gesehen hätte, beschlossen wir es uns nicht völlig vom Hurrikan vermiesen zu lassen sondern es zu versuchen in die evakuierte Hafenstadt Corpus Christi hinunter zu fahren. Wir tankten voll und nahmen uns vor, auf Staus und liegen gebliebene Autos zu achten spätestens bei halber Strecke zu tanken, um notfalls wenigstens noch nach San Antonio zurück zu kommen. Schließlich hatte man im Fernsehen ja genug von den Superstaus und Benzinmangel auf den Highways Richtung Küste gesehen. Doch es gab überhaupt keine Probleme und auch so gut wie keinen Verkehr auf der Strasse, so dass wir nach ungefähr 2 Stunden tatsächlich den Golf von Mexiko vor uns hatten, Juhu!!! :D

Als wir aus dem Auto stiegen wurden wir erstmal fast erschlagen von der feuchten Hitze, die uns erwartete. Hier besuchten wir als erstes die USS Lexington, einen zum Museumsschiff umgebauten Flugzeugträger.




Danach fuhren wir zur schön gestalteten Hafenpromenade von Corpus Christi und genossen ein wenig die Sonne und den Blick auf den Hafen. Die Atmosphäre erinnerte ein wenig an unseren Besuch in Phoenix am Labor Day - es war kaum ein Mensch zu sehen. Aber das war ja auch nicht so überraschend, schließlich war die Stadt erst vor einer halben Woche evakuiert worden, und anscheinend noch nicht alle Bewohner zurück. Uns gefiel es jedenfalls sehr gut hier, die Stadt bot fast schon ein idyllisches Bild.




Nicht zuletzt in den Supermärkten konnte man dann aber wieder spüren, warum Corpus Christi so verlassen war: das Angebot vieler Artikel war doch stark eingeschränkt.



Es war zwar schon früher Nachmittag und vor uns lag ja noch eine Autofahrt durch den ganzen Bundesstaat Texas, aber wo wir schon mal hier waren, wollten wir doch auch im Golf schwimmen gehen. Und wo konnte man das wohl besser, als auf der nahe gelegenen Badeinsel Padre Island, auf der die ganzen Luxus-Touristenresorts liegen. So fuhren wir an der Küste entlang und dann über die große Brücke, die zu der Insel hinüberführte.



An den Strand fahren mußte man hier anscheinend durchaus wörtlich nehmen, also tat ich es den zahlreichen Amerikanern gleich, die bereits direkt am Strand parkten - und hatte mich schon in der Zufahrt gleich mal wieder festgefahren. Aber wir bekamen sofort Hilfe und man erklärte uns, die Zufahrt wäre sonst besser, der Hurrican habe für einige Unordnung gesorgt. Auch hier zeigte sich somit einmal mehr, wie hilfsbereit die Leute doch sind :)



Wir stürzten uns in die Fluten und entspannten ein wenig am Strand, bevor es dann doch hieß aufzubrechen. Denn mittlerweile war es schon gegen 19 Uhr und die Sonne senkte sich schon wieder, und wir hatten ja noch ein kleines Stück vor uns. Vorbei an den gewaltigen Ölraffinerien fuhren wir nun erst wieder zurück nach San Antonio, bevor wir am späten Abend Houston erreichten.



Hier war noch richtig was los, da gerade ein Straßenfest stattfand, und natürlich mußten wir als erstes beim Hardrock Cafe vorbei sehen.. :)




Das letzte Wegstück bis Dallas hoch zog sich dann noch ewig und ich war total fertig, als wir endlich gegen halb 4 Uhr nachts unser Hotel in Dallas anliefen.. aber der Ausflug an den Golf hatte die 1000km Strecke auf jeden Fall gelohnt :D
Schöne Grüße
Nicole & Thomas

Cairbre

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Re: 7 Wochen kreuz und quer durch die USA, August - Oktober
« Antwort #77 am: 01.06.2006, 16:07 Uhr »
26.09.05

Viel Zeit zum Ausschlafen blieb nicht, denn heute wollten wir uns die Southfork Ranch aus der Fernsehserie "Dallas" anschauen. Wir machten eine geführte Tour über die Ranch und sahen uns als erstes das große Hauptgebäude an, bevor wir dann in der texanischen Hitze durch die Außenanlagen streiften. Zwar muß ich zugeben die Serie nie gesehen zu haben, aber Nicole erkannte alles wieder und versuchte mir zu erklären, wer hier wo gewohnt hatte :D






Danach gings zurück in die Innenstadt von Dallas, um dem 6th floor Museum einen Besuch ab zu statten, von dessen Fenster aus das Attentat auf Präsident Kennedy verübt worden war. Die Fahrt in die Innenstadt entpuppte sich dabei als recht tückisch, da hier unzählige verstopfte Highwaystränge in alle Richtungen verzweigten und wir uns zum ersten mal so richtig verfuhren :roll:

Aber schließlich hatten wir dann einen schönen Parkplatz gefunden und standen vor dem unscheinbaren Gebäude in der Elm Street. Das Museum ist schön gemacht, und widmet sich detailiert dem Attentat und seinen Auswirkungen, und versucht auch auf die zahlreichen Verschwörungstheorien einzugehen. Vorallem die original Zeitungsauschnitte zum Anschlag aus aller Welt fand ich sehr interessant, und wie auch schon in Pearl Harbor, Tombstone und Roswell hab ich mir hier dann gleich mal einen der günstigen Nachdrucke als Souvenier mitgenommen :)





Danach wanderten wir ein wenig durch die Innenstadt und am Kennedy Memorial vorbei, und gönnten uns schließlich ein Stück Kuchen im Drehrestaurant auf dem Reunion Tower. Die Aussicht von hier war toll!




Zum Tagesabschluss besuchten wir das State Fair Gelände, hier befindet sich zum Beispiel auch ein kleines Eisenbahnmuseum mit schönen Freilicht-Loks und das Frauenmuseum.

Schöne Grüße
Nicole & Thomas

Cairbre

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Re: 7 Wochen kreuz und quer durch die USA, August - Oktober
« Antwort #78 am: 01.06.2006, 16:28 Uhr »
27.09.05

Den Vormittag verbrachten wir heute im historischen Stockyards District von Fort Worth, in dem unter anderem die alten Verladeanlagen und die Texas Cowboy Hall of Fame zu besichtigen sind. Für die Touristen werden hier auch heute noch hin und wieder Rinder über die Strasse getrieben, ansonsten ist es recht ruhig geworden um die Stockyards - aber immer noch sehr atmosphärisch. Selbst die Polizeistreifen sind hier noch beritten :)






Gegen Mittag war es dann aber an der Zeit Fort Worth und auch Texas zu verlassen, und wir fuhren über Witchita Falls nach Norden ins schöne Oklahoma.



Wir kamen am historischen Fort Sill vorbei, das noch heute eine Militärbasis darstellt und auf dessen Friedhof Geronimo und Quanah Parker beerdigt sind, und erreichten bald Anadarko. Anardako bezeichnet sich als “Indian Capital of the Nation”, und das nicht ohne Grund: Hier lebten nicht weniger als 64 Indianerstämme, und es gibt mit der “Indian City, USA” ein großes Freilichtmuseum – eine Art lebendiges Denkmal, gewidmet den “Native Americans”. Im Rahmen einer kleinen Tour kann man hier nachgebaute Unterkünfte der verschiedenen Indianerstämme begutachten.






Bis Oklahoma City war es von hier nicht mehr weit, und so standen wir schon bald vor dem State Capitol, dass sich vor allem dadurch auszeichnet, dass selbst direkt vor dem Gebäude ein Ölförderturm errichtet wurde..



Schöne Grüße
Nicole & Thomas

Cairbre

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Re: 7 Wochen kreuz und quer durch die USA, August - Oktober
« Antwort #79 am: 07.06.2006, 16:58 Uhr »
Zitat von: Cairbre
Vorbei an den gewaltigen Ölraffinerien fuhren wir nun erst wieder zurück nach San Antonio, bevor wir am späten Abend Houston erreichten.


Args, wieder ein Verschreiber: Wie auch die Bilder zeigen waren wir hier natürlich in AUSTIN, nicht in Houston - denn nach Houston konnten wir dank Rita ja gerade nicht fahren :roll:

Danke für den Hinweis!! :D

Schöne Grüße
Cairb
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Nicole & Thomas

Cairbre

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Re: 7 Wochen kreuz und quer durch die USA, August - Oktober
« Antwort #80 am: 12.06.2006, 16:23 Uhr »
28.09.05

Von unserem Hotel aus fuhren wir heute als erstes zu dem historischen Stockyards District von Oklahoma City. Unterwegs stockten wir die Vorräte auf und stießen zu unserer Überraschung sogar auf einen echten Aldi, dessen Sortiment doch tatsächlich an seine deutschen Verwandten erinnerte. Der Laden war sogar gut besucht, was uns hinsichtlich seiner gesalzenen Preise doch überraschte. :)



An den Stockyards angekommen wanderten wir über das Gelände des größten Viehmarktes der Welt, welcher im Gegensatz zu dem von Fort Worth aber noch richtig in Betrieb war. Daher waren hier auch sämtliche Verarbeitungsschritte vertreten: die Anlieferung durch gewaltige Viehtransporter, die Auktionshäuser, die riesige Stallanlage, und sogar Fleischfabriken und Konservierungsanlagen. Viel los war allerdings nicht, so dass wir uns umgestört umsehen konnten, und die meisten Ställe waren auch leer.






Mittlerweile war es schon mittags, und wir entschlossen uns auch den letzten Schritt der Produktionskette noch zu begutachten – ein nahe gelegenes mexikanisches Restaurant, wo ich die hiesige Art des Chilis ausprobieren konnte. Bisher unterschied sich nämlich noch jedes Chili von seinen anderen Vertretern (am skurilsten war noch das in San Antonio gewesen, dass rein aus Fleisch bestanden hatte - bei uns nennt man das wohl Gulasch..), und auch dieses Mal kam es wieder ganz anders, nämlich in Form von Teigröllchen. :D

Nachdem wir schon so viel von der Airforce und der Marine gesehen hatten, war es nun Zeit auch etwas für die Infantrie zu tun. Und so fuhren wir nach dem Essen zurück in die Innenstadt von Oklahoma City zum 45th Infantry Division Museum. Der Eintritt war sogar kostenlos und durchaus für an Militärgeschichte Interessierte zu empfehlen. Denn das Museum beherbergt die Dritt-größte Sammlung von Feuerwaffen in den Vereinigten Staaten. Dutzende Schaukästen präsentierten so von der ersten Muskete bis zum Raketenwerfer so ziemlich jede Waffe aus jedem Krieg, in dem die USA mal gekämpft hat. Zusätzlich kann man sich in einem großen Außenbereich die Fahrzeuge der 45th ansehen.





Dann verließen wir schließlich Oklahoma City und machten uns auf weiter nach Norden in Richtung Kansas. Das Land war flach bis zum Horizont und bestand eigentlich nur aus Feldern, Öltürmen und Viehweiden, jeweils in verschiedenen Kombinationen. Daran änderte sich freilich auch in Kansas nicht viel.

Wir fuhren Wichita an, die größte Stadt des südlichen Kansas, und besuchten auch hier den Old Town District.



In Wichita gibt es zudem auch eine nachgebaute Westernstadt ähnlich der Old Tucson Studios, und dorthin fuhren wir als nächstes. Leider war hier angesichts der fortgeschrittenen Tageszeit bereits der Hund begraben.. hatte allerdings trotzdem ein nettes Flair  :roll:



Danach ging es dann weiter in Richtung Norden durch die scheinbar endlose Prärie, bis wir schließlich Kansas City an der Grenze zu Missouri erreichten.
Schöne Grüße
Nicole & Thomas

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Re: 7 Wochen kreuz und quer durch die USA, August - Oktober
« Antwort #81 am: 12.06.2006, 16:46 Uhr »
29.09.05

Wir hatten uns noch gestern Abend im Hotel mit Prospekten zu Kansas City versorgt, und staunend zur Kenntnis genommen, dass diese Stadt den Beinamen "Stadt der tausend Brunnen" trug. Auch wenn die Brunnenanlagen tatsächlich über das gesamte Stadtgebiet verteilt waren lag eine der größten und schönsten Ansammlung von Brunnen nahe beieinander, so dass wir uns für dieses Gebiet entschieden.

Eigentlich hatten wir nicht vorgehabt über Kansas City zu fahren, sondern uns länger an der Küste zu halten - nur die Ausweichroute um das Hurricangebiet hatte uns genaugenommen hier hin verschlagen. Aber die Stadt war einfach wunderschön, und das auch noch völlig überraschend, da wir im Vorfeld ja eigentlich nichts über Kansas City gewusst und somit auch nichts erwartet hatten. Aber es war alles wunderschön angelegt, sehr gepflegt und grün.









Während Nicole von den unzähligen Brunnen verzaubert war, hatten es mir als Badminton Freund auch besonders die überdimensionalen Federbälle vor dem Nelson-Atkins Museum of Art angetan :D



Nachdem wir uns ausgiebig den vielen verschiedenen Brunnenanlagen gewidmet hatten, fuhren wir zur Union Station und besuchten das daneben auf einem kleinen Hügel liegende Kriegsdenkmal, von dem aus man einen guten Blick auf die Station und Downtown hatte.





Schließlich mußten wir uns dann leider von Kansas City verabschieden und fuhren einmal quer durch Missouri nach St. Louis, wo wir kurz vor dem Sonnenuntergang noch einen Blick auf den Gateway Arch erhaschen konnten, bevor wir durchs abendliche Hafenviertel schlenderten.


Schöne Grüße
Nicole & Thomas

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Re: 7 Wochen kreuz und quer durch die USA, August - Oktober
« Antwort #82 am: 12.06.2006, 16:55 Uhr »
An dieser Stelle mal wieder ein kleiner Zwischenstopp, nun waren es auch schon gute 12947 km auf dem Tacho. :roll:



Damit ließen wir nun den mittleren Westen hinter uns - als nächstes sollte es nun hinein gehen, in die wunderschönen Südstaaten.. :D
Schöne Grüße
Nicole & Thomas

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Re: 7 Wochen kreuz und quer durch die USA, August - Oktober
« Antwort #83 am: 19.06.2006, 16:51 Uhr »
30.09.05

St. Louis stand heute also auf dem Programm, und direkt morgens fuhren wir erneut hinein und parkten hinter der Union Station. Hier ergab es sich, dass mir ein Amerikaner durchs Foto fuhr, der sofort anhielt und sich überschwenglich entschuldigte. So kamen wir mit George ins Gespräch, und als er erfuhr dass wir Touristen aus Deutschland waren, war er vollends begeistert. Er fragte uns, ob wir schonmal einen amerikanischen Radiosender besichtigt hätten - hatten wir natürlich nicht - und lud uns dann spontan ein, mit zu kommen. Klar hatten wir Zeit :) Wie sich herausstellte war er im Personalrat des direkt neben der Union Station gelegenen Senders KSHE95 und führte uns nun einmal durch das ganze Gebäude. Auf der Suche nach einem verschollenen Bild der Berliner Mauer wurden dann sogar die Angestellten mit einbezogen, und am Ende wurden wir auch noch mit KSHE Werbegeschenken überhäuft - wir waren absolut baff vor soviel Freundlichkeit :D




Nach diesem tollen und sehr interessanten Morgenerlebnis erkundeten wir nun erstmal die Union Station zu Ende, bevor wir dann ganz entspannt durch die Innenstadt von St. Louis in Richtung Gateway Arch wanderten. Wie wir vorhin von George erfahren hatten, konnte man sogar mit einer kleinen Bahn im Inneren des Arch bis ganz nach oben fahren - was von außen kaum zu glauben war.






Doch des Rätsels Lösung ist eine kleine Wabenbahn, die sich der Neigung des Bogens anpasst und die Besucher in kleinen wie an einer Perlenschnur aufgereihten Zellen langsam nach oben fährt. Von oben aus hatte man dann einen tollen Blick auf St. Louis, und auf der anderen Seite des Mississippi bis weit hinein nach Illinois.



Wir erkundeten noch ein wenig die schön angelegte Innenstadt von St. Lois (die mir nun weit weniger hektisch und verwirrend vorkam als vergangene Nacht, wo wir uns im Chaos der Einbahnstraßen doch ein wenig verfahren hatten), bevor wir uns wieder aufmachten zur Union Station.



Es war nun an der Zeit St. Louis Lebewohl zu sagen, denn wir hatten ja noch ein gutes Stück Strecke vor uns. Nachdem wir Missouri gestern bereits von West nach Ost gequert hatten, fuhren wir nun von Nord nach Süd. So erreichten wir bald Arkansas, von dem wir auf unserem Weg nach Memphis einen schmalen Zipfel durchfahren mussten. Langsam ging bereits wieder die Sonne unter, und kleine Sprühflugzeuge flogen um uns herum über die Felder.

Wir überquerten den Mississippi an der großen Glaspyramide und erreichten somit Memphis, Tennessee. Es war zwar schon recht spät geworden, aber wir steuerten trotzdem den Hafen an in der Hoffnung, vielleicht noch die letzte Rundfahrt ergattern zu können. Und tatsächlich hatten wir Glück, in etwa 20 Minuten würde der letzte Raddampfer ablegen und zu einem Sonnenuntergangs-Dinner Cruise starten. Und sie hatten sogar noch freie Plätze die sie uns anboten, weil andere Besucher abgesagt hatten. Da überlegten wir natürlich nicht lange.. ein schöner Abschluss für den heutigen Tag!



Dabei konnten wir auch noch den armen Bootsmaat zur Verzweifelung bringen, der einfach nicht verstehen konnte, dass wir bei heutiger Ankunft Memphis morgen schon wieder verlassen würden, und zwar erst recht nicht, um dann morgen nach Corinth zu fahren.. "You give Memphis not even one day, to go to Corinth, Corinth Mississippi??" fragte er immer wieder entrüstet.. Da fühlte er sich doch ein wenig in seiner Ehre von Memphis getroffen, und versuchte den ganzen Abend uns mit den Vorzügen seiner Stadt zu überzeugen, auf dass wir länger blieben. Doch obwohl diese Vorzüge unzweifelhaft bestanden konnten wir uns leider nicht erweichen lassen, denn wir hatten am kommenden Tag in Corinth ja bereits einen anderen Termin, auf den ich mich sehr freute - ich hatte doch schon immer mal ein Bürgerkriegsfestival besuchen wollen :D

Und ein wenig Zeit würden wir uns morgen ja für Memphis noch nehmen. So fuhren wir gemächlich den Mississippi entlang und genossen den Blick auf die nächtliche Stadt.


Schöne Grüße
Nicole & Thomas

Cairbre

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Re: 7 Wochen kreuz und quer durch die USA, August - Oktober
« Antwort #84 am: 26.06.2006, 16:22 Uhr »
01.10.05
Auch wenn wir nicht wirklich Fans waren - wenn man schon mal in Memphis war, sollte man auch Elvis einen Besuch abgestattet haben. Und so fuhren wir morgens als erstes gleich nach Graceland, und ließen uns durch das schöne Anwesen führen um seine umfangreichen Habseligkeiten und Preise zu bewundern.





Danach gings hinein in die Innenstadt, und wir schlenderten ein wenig an den zahlreichen Clubs und Bars entlang.





Schließlich so gegen mittag war es nun an der Zeit, und wir verließen Memphis in Richtung des direkt angrenzenden Bundesstaates Mississippi. Wir kamen nur langsam voran, aber zum Glück hatten wir schon vorgebucht, und konnten so direkt zum Gelände des Bürgerkriegsfestivals fahren. Wäre aber auch so wohl schwer geworden, noch ein Zimmer in Corinth zu bekommen. Das Festival selbst hat mich sehr beeindruckt, deshalb gibts das jetzt für Interessierte etwas umfangreicher.. :)

Ein kurzer Abriss zum geschichtlichen Hintergrund:
Heutzutage dürfte man Corinth wohl eher als tiefste Provinz bezeichnen, aber zur Zeit des Bürgerkrieges gab es nicht wenige, die diese Stadt hinsichtlich ihrer Bedeutung auf eine Stufe mit Richmond stellten. Denn Corinth bildete die Kreuzung der zwei wichtigsten und längsten Eisenbahnlinien der westlichen Konföderation, der Memphis & Charleston und der Mobile & Ohio Eisenbahn. Nach der Schlacht von Shilo hatten die Unionstruppen die Stadt samt Bahnhof am 10.06.1862 eingenommen. Nach einer Belagerung startete dann am 03. und 04.10.1862 die könföderierte Armee des Westens mit etwa 22.000 Mann den Versuch, die von etwa 23.000 Unionssoldaten verteidigte Stadt zurück zu erobern, was jedoch fehlschlug.

Diese zweitägige Schlacht zum die Battery Powell und Battery Robinett wurde hier nun aufwendig nachgestellt. Wir kamen genau rechtzeitig zum Beginn der Gefechte, die sich allerdings ohnehin erst mal etwa eine halbe Stunde im Wald und damit außer unserer Sichtweite abspielten. Schließlich zogen sich die Blauen aus dem Wald zurück zu ihren befestigten Batterien, und die Rebellenarmee marschierte unter dem großen Gejohle der Zuschauer auf.




Unter heftigem Artillerie Beschuss von beiden Seiten und den Glückwünschen der euphorischen Zuschauer marschierte die Rebellenarmee (wobei Südstaatler wohl eher von der Revolutionsarmee sprechen :)) dann auf ins Gefecht und trieb die letzten Verteidiger in ihre Stellungen zurück.






Mehrere Angriffe schlugen trotz heftiger Kämpfe fehl, aber schließlich konnte der Süden kurzzeitig den vorderen Wall der Battery Powell nehmen. Doch eine eiligst aufgestellte zweite Verteidigungslinie der Union schlug sie unter wütendem Protest der Zuschauer wieder zurück.







Trotzdem war sich der Südstaatengeneral Maj. Gen. Earl Van Dorn sicher, am kommenden Tag die stark in Mitleidenschaft gezogene Stellung mit Hilfe der frischen Second Texas Infantry zu nehmen, und befahl sämtliche Angriffe bis zum nächsten Tag einzustellen.

Damit waren die Kämpfe für heute also erledigt, die "Toten" erlebten ihre wunderbare Wiederauferstehung und wurden von ihren Familienmitgliedern jubelnd empfangen, bevor sich alles wieder zur gemeinsamen Feier vereinigte. So erkundeten wir den restlichen Tag über die Lager und genossen die ausgelassene Stimmung in den Camps.




Schöne Grüße
Nicole & Thomas

Cairbre

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Re: 7 Wochen kreuz und quer durch die USA, August - Oktober
« Antwort #85 am: 26.06.2006, 16:39 Uhr »
02.12.05

Schon morgens beim Frühstück wimmelte es von Uniformierten beider Seiten, was uns etwas an das Festival in Tombstone erinnerte. War auf jeden Fall ein lustiger Anblick, wie sich ein Haufen schwer bewaffneter harter Kerls mit Müsli versorgte :D

Gestern abend hatten wir noch den Tipp bekommen, dass wir, wenn wir uns für den Bürgerkrieg interessierten, doch mal bei dem nicht weit entfernt gelegenen Shilo National Military Park vorbeischauen sollten. Da wir aufgrund der Hurricans leider von unserem ursprünglichen Plan, den Military Park von Vicksburg zu besuchen, hatten abrücken müssen, fuhren wir nun also zurück nach Norden nach Tennessee.



Der Park war schön angelegt und recht leer, die einzigen anderen Besucher waren auch alle in Uniform - da hatten wohl viele vom Festival das gleiche Programm :)






Gemütlich fuhren wir nun die einzelnen beschriebenen Punkte im Park ab, denn das zweite Gefecht in Corinth würde erst am frühen Nachmittag stattfinden.






Danach gings zurück nach Corinth, das gestrige Gefecht hatte mich ja schon restlos begeistert (besser als Kino), und ich war sehr gespannt, wie es heute weiter gehen würde. Nicoles Begeisterung hielt sich dagegen etwas in Grenzen, sie fand es aber immerhin auch ganz nett gemacht :D

Wieder ein kurzer Rückblick aufs historische:
Eigentlich hatte der Angriff möglichst früh beginnen sollen, war jedoch aufgrund der Krankheit eines Südstaaten Brigadegenerals verzögert worden. Daher hatten die Unionstruppen unter Maj. Gen. William S. Rosecrans genug Zeit gehabt, sich neu zu formieren und die Verteidigungslinie erneut zu stärken. Und so wurde mal wieder ein möglicher Erfolg des Südens aufgrund von Fehlentscheidungen, Zaudern und schlechter Planung zunichte gemacht..

Der Beginn der Schlacht war ähnlich der gestrigen: am Anfang sah man erstmal nichts. Dann zog sich die Nordstaaten Kavallerie aus dem Wald zurück, bildete eine Schützenlinie, wurde hart bedrängt von nachrückender Südstaatenkavallerie und mußte sich schließlich zurückziehen in die vordere Battery Powell.



Die Konföderierte Armee marschierte auf, platzierte ihre Geschütze und setzte die wütenden Angriffe vom Vortag fort.



"Da gehen sie hin", war der - wie ich finde - sehr treffende Kommentar einer amerikanischen Zuschauerin neben mir.




Es zeigte sich jedoch bald, dass die Verteidiger bei weitem nicht so geschwächt waren wie erhofft, und die Rebellen wurden schließlich zurück geschlagen.







Doch noch war nicht alles verloren, und tosendem Beifall der Zuschauer marschierte nun Texas aufs Feld, und unterstützt von den anderen Regimentern starteten sie einen Angriff von 3 Seiten auf die Battery Powell.




Unter schlimmen Verlusten gelang es ihnen unter der Bonnie Blue Flag, den Wall zu überrennen und die Battery zu nehmen.



Sie schafften es sogar bis heran an die Battery Robinette, hatten hier aber der konzentrierten Feuerkraft der Verteidiger nichts mehr entgegenzusetzen. Es folgte eine wilde Flucht der wenigen Überlebenden, und auch wenn in der Folge noch weitere verbissene Rückzugsgefechte an der Nordseite des Walls erfolgten, war der Kampf damit entschieden.




Auch das Festival endete mit diesem Gefecht, und wir setzten unsere Reise fort. Für uns ging es nun in Richtung Osten, wir verließen Mississippi und erreichten Alabama. Kleine Südstaatenhütten und Baumwollfelder schmückten die Landschaft, es war genau so, wie wir es uns vorgestellt hatten - es leben die Klischees :D




Am späten Nachmittag erreichten wir Huntsville, wo wir die Nacht verbringen würden.
Schöne Grüße
Nicole & Thomas

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Re: 7 Wochen kreuz und quer durch die USA, August - Oktober
« Antwort #86 am: 10.07.2006, 16:20 Uhr »
03.10.05

Nach so viel Stars and Bars besuchten wir heute als erstes das Huntsville Space and Rocket Center. Die Anlage gefiel uns sehr gut, die Ausstellungen waren sehr informativ gestaltet und es gab zahlreiche Möglichkeiten, selbst etwas auszuprobieren. Im großen Außenbereich wurden die obligatorischen Raketen ausgestellt, beeindruckend war hier besonders ein Shuttle mit Trägerrakete in Originalgröße.



Ein weiteres Highlight stellte die echte Saturn V Rakete dar, die allerdings noch nicht aufgerichtet war, sondern noch in Stand gesetzt wurde. Die zahlreichen einzelnen Stufen der Rakete konnten aber auch so mühelos die gewaltigen Dimensionen der Rakete verdeutlichen.



Schließlich verließen wir das Space Center und fuhren mal wieder in Richtung Tennessee. Unser Ziel war hier der Lookout Mountain bei Chattanooga. Dort angekommen fuhren wir erstmal mit der Incline Railway, einer der steilsten Zahnradbahnen der Welt, auf den Gipfel.



Danach besuchten wir die auf dem Lookout Mountain gelegenen Rock City Gardens. Hierbei handelte es sich um einen kleinen aber schön angelegten Park mit verschiedenen Steinformationen und Aussichtspunkten, allerdings war der Eintritt schon recht happig. Der schönste Aussichtspunkt hier war der Seven States Punkt über einem kleinen Wasserfall, von dem aus man (eine klare Sicht vorausgesetzt) halt stolze sieben Bundesstaaten aus sehen konnte.





Angesichts der schönen Postkarten führte uns unser letztes Weg am Lookout Mountain zu den Ruby Falls, einem kleinen unterirdischen Wasserfall. Wie schon in den Carlsbad Caverns fuhren wir mit einem Fahrstuhl bis tief unter die Erde und wurden dann im Rahmen einer Führung durch enge Stollen zu der unterirdischen Höhle gebracht, wo sich der Wasserfall befand. Leider war das ganze sehr kommerziell ausgelegt und der Genuss durch ständige Lichtwechsel, aufdringliche farbige und musikalische Untermalung sowie extrem kurze Aufenthaltszeit am eigentlichen Wasserfall doch stark beeinträchtigt. Daher leider eher nicht so zu empfehlen. :(



Mittlerweile war es schon wieder dunkel geworden, und wir fuhren weiter nach Atlanta, wo wir auch die Nacht verbrachten.
Schöne Grüße
Nicole & Thomas

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Re: 7 Wochen kreuz und quer durch die USA, August - Oktober
« Antwort #87 am: 10.07.2006, 16:36 Uhr »
04.10.05

Atlanta, Georgia. Das letzte Mal dass wir hier gewesen waren, hatten wir nur aus dem Flieger einen kurzen Blick auf die Skyline der Stadt werfen können, nämlich beim Zwischenstopp auf dem Rückflug von San Francisco. Nun würden wir endlich auch wirklich etwas von der Stadt sehen, und da Atlanta die Heimstadt der wohl berühmtesten Erfrischungsgetränkmarke ist, fingen wir gleich mit dem Coca Cola Museum an.



Die Ausstellung an sich war schon ganz interessant, aber besonders haben uns die uralten Werbefilme aus aller Welt gefallen. Und auch die Clips zur Entstehung und Verbreitung sowie die unterschiedlichen Getränkearten luden zum Verweilen ein. Ich habe es mir dann natürlich auch nicht nehmen lassen, mich einmal durch alle anderen Produkte der Firma aus den verschiedenen Absatzländern durchzuprobieren. Manche schmeckten doch recht seltsam.. :D

Als nächstes wanderten wir zum State Capitol von Georgia, das vor allem durch seine goldene Kuppel auf sich aufmerksam machte.



Danach kehrten wir zurück in die Innenstadt wo sich auch der so genannte Underground befand, eine große unterirdische Einkaufsstadt. Wir wanderten aber erstmal ein wenig durch Downtown und legten natürlich auch wieder den unvermeidlichen Stopp im Hardrock Cafe ein.



Später machten wir uns dann zum Olympiagelände von Atlanta auf, welches über eine schöne Parkanlage verfügte.



Atlanta ist nicht nur der Hauptsitz von Coca Cola, sondern auch von CNN, dem wir als nächstes einen Besuch abstatteten. Hier nahmen wir an der Studiotour teil, bei der allerdings das Fotografieren bis auf wenige Ausnahmen völlig untersagt war. Es war aber sehr interessant mal zu sehen, wie so ein Nachrichtencenter arbeitete.



Zum Abschluss wanderten wir noch ein wenig durch den Underground, bevor wir dann in östlicher Richtung zum nahe bei Atlanta gelegenen Stone Mountain Park fuhren. Hier hatten die konföderierten Südstaaten in Anlehnung an den Mount Rushmore ihren eigenen Helden ein gewaltiges steinernes Denkmal gesetzt. Der Park war sehr schön und sogar noch kostenlos, und der Anblick des riesigen Steinreliefs ziemlich beeindruckend!





Man konnte sogar mit einer Seilbahn nach oben fahren, aber wir entschieden uns lieber dafür weiter zu fahren, denn wir hatten heute noch ein gutes Stück vor uns, und es war ja auch schon später Nachmittag. So fuhren wir nun hinaus aus Georgia, einmal quer durch South Carolina, und erreichten weit nach Mitternacht schließlich Wilmington, North Carolina. Wir hatten erstmal Mühe, ein Hotel zu finden, entschieden uns dann aber schließlich für ein schönes Holiday Inn, wo wir aufgrund der Nachtzeit dann sogar noch Rabatt bekamen und ein kleines Häuschen nur für uns hatten.
Schöne Grüße
Nicole & Thomas

Cairbre

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Re: 7 Wochen kreuz und quer durch die USA, August - Oktober
« Antwort #88 am: 17.07.2006, 16:51 Uhr »
05.10.05

Leider war das Wetter heute nicht so schön, denn so langsam schien es gewiss: nachdem wir uns so glimpflich durch Katrina und Rita hatten hindurchschlängeln können, hielt nun der nächste tropische Sturm – Tammy – von Süden aus auf die Küste zu. Die ersten Ausläufer waren hier jetzt auch schon bemerkbar, und dunkle Wolken verhießen nichts Gutes. Aber was half es, ein Umfahren war nun nicht mehr möglich, wenn wir unseren Abflugtermin nicht gefährden wollten. Außerdem hatten wir beide mittlerweile absolut die Nase voll von Hurrikans und Co :evil:

Zumindest regnete es morgens (noch) nicht, und so fuhren wir direkt zum Strand, zum Wrightsville Beach. Der Strand selbst lag auf einer vorgezogenen Insel, und wir parkten direkt hinter der Brücke über den Kanal. Schon hier konnte man überall die schönen alten Südstaatenhäuser bewundern. Wir wanderten ein wenig am Strand entlang, und obwohl es immer stürmischer wurde, konnte man sogar noch den ein oder anderen Surfer im Wasser beobachten.









Als nächstes sahen wir bei den Screen Gem Studios vorbei, das Film-Mekka der Ostküste. Leider fanden die Studio-Touren hier nur an den Wochenenden statt, so dass wir mehr oder weniger direkt weiter fahren mußten zur USS North Carolina. Nachdem wir vor 2 Jahren bereits das berühmte Schwesternschiff, die USS Missouri, in Pearl Harbor besucht hatten, wollten wir uns auch eine Visite dieses gewaltigen Schlachtschiffes nicht entgehen lassen. Unter Deck konnten wir uns auch vor dem einen oder anderen Schauer flüchten.. :)



Insgesamt sind es sogar drei Schwesternschiffe, da gibt es nämlich noch die USS Alabama. Eigentlich hatten wir vorgehabt, auch diese zu besuchen, was allerdings ja durch die fast vollständige Verwüstung von Mobile ins Wasser fiel. Aber wer weiß, das können wir ja nun vielleicht beim nächsten Trip nachholen :roll:

Als wir schließlich das Schiff verließen und in die historische Altstadt von Wilmington fuhren, hatte sich das Unwetter etwas verzogen und sogar die Sonne zeigte sich ein wenig - Hurra! Denn hier gab es nun wirklich zahlreiche schöne Südstaatenvillen zu bewundern.





Dann fuhren wir zum örtlichen Visitorcenter um uns mit weiteren Informationen einzudecken und wählten als nächste Ziele das kleine Küstenstädtchen Southport sowie eine Plantage, die man besichtigen konnte, aus. Doch als wir uns Southport näherten kamen wir aber auf einmal wieder in einen dicken Schauer, und es schien zur Küste hin auch immer schlimmer zu werden, so dass wir schließlich erkennen mußten das es keinen Sinn hatte und umkehrten. Auch den Besuch der Plantage schenkten wir uns, da die Straße zu ihr bereits gesperrt war. Da es mittlerweile dauerregnete entschieden wir, dass es wohl besser wäre gleich weiter zu fahren nach South Carolina, wir hatten ja ohnehin noch eine gute Strecke vor uns.

Es war schon dunkel, als wir schließlich Myrtle Beach erreichten, quasi das Las Vegas von South Carolina. Wir erkundigten uns wo man denn hier hingehen konnte und wurden zu einem großen um einen See herum angelegten Outdoor Vergnügungsbereich geleitet, wo es zu Nicoles Verzückung sogar ein Hardrock Cafe gab. Wir hatten Glück und es blieb trocken, so dass wir gemütlich durch das bunte Treiben schlendern konnten.









Wir überlegten kurz in Myrtle Beach zu übernachten, aber die Wetternachrichten verbreiteten schon wieder Panik, und so wie es aussah würde die Küste von Georgia und South Carolina noch in den kommenden Stunden hart getroffen werden. Eventuell würden wir dann hier festsitzen, das wollten wir nicht riskieren. So fuhren wir doch noch weiter in Richtung Charleston, was uns fast noch zum Verhängnis geworden wäre. Zweimal verwandelte sich der Regen in so gewaltige Schauer, das ich den Wagen praktisch blind und mehr schwimmend als fahrend auf der Straße halten mußte - da hatte wirklich nicht viel gefehlt, und wir wären einfach geschwemmt worden. Dazu kam, wir waren praktisch mitten im Niemandsland, wir kamen zwar zwischendurch durch kleine Orte, die aber alle wie ausgestorben waren, selbst die Tankstellen waren dicht.

Wir wünschten uns mehr als einmal, dass wir doch in Myrtle Beach geblieben wären, und machten 3 Kreuze, als wir endlich kurz vor Charleston wieder auf einen Highway auffahren konnten der etwas von der Küste wegführte.. Mit mulmigen Gefühlen nahmen wir ein Hotelzimmer im Norden der Stadt und sorgten dafür, dass unser Gepäck hoch lag - man wußte ja nie. Während es draußen weiterhin in Strömen regnete zeigte der Wetter die neuesten Entwicklungen, genau in der Mitte zwischen Charleston und Myrtle Beach hatte es South Carolina am schlimmsten erwischt, da war mittlerweile Land unter. Also genau dort, wo wir so gerade eben noch durchgerutscht waren ..  :shock:
Schöne Grüße
Nicole & Thomas

Cairbre

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Re: 7 Wochen kreuz und quer durch die USA, August - Oktober
« Antwort #89 am: 17.07.2006, 17:18 Uhr »
06.10.05

Nachdem es die ganze Nacht hindurch geregnet hatte, sah es heute morgen immerhin schon wieder etwas freundlicher aus. Bis zum Mittag gab es zwar immer noch hin und wieder kurze Schauer, aber ab nachmittags wurde es dann sogar wieder richtig sonnig :D

Das beste was man bei mäßigem Wetter tun konnte war etwas zu besichtigen, deshalb starteten wir gleich am Patriots Point mit dem Besuch der USS Yorktown.





Mittlerweile hatten die Bootsbetreiber entschieden, das die Fort Sumter Tour stattfinden würde (stand morgens noch auf der Kippe wegen den Wetterbedingungen), und so schipperten wir hinüber zu dieser geschichtsträchtigen alten Festung, mit deren Beschuss am 12. April 1861 um 04:30 Uhr der amerikanische Bürgerkrieg begann.





Zurück an Land klarte das Wetter immer mehr auf, und weil wir uns mittlerweile in Charleston verliebt hatten, beschlossen wir eine weitere Nacht hier zu verbringen. So checkten wir im Herzen des Historic District ein und verbrachten den restlichen Tag damit, durch die herrliche Altstadt zu wandern. Da es zur Abwechslung mal abends nichts mehr zu fahren gab, konnten wir hier gemütlich zu Abend essen, und mit einem Glässchen Wein den Tag ausklingen lassen.  8)











Nun, Charleston gehört für mich auf jeden Fall zu den bezaubernsten Städten in den Staaten, und ich hoffe wir kommen hier noch mal vorbei :wink:
Schöne Grüße
Nicole & Thomas