nach dem aufregenden Tag gestern geht es nun mit einem ganz "normalen" Reisebericht weiter
Tag 4 Dienstag 22.8.2017Heute Nacht habe ich zum ersten Mal durchgeschlafen, um viertel vor 7 war ich wach, da hat Josef noch tief geschlafen. Nach einer Weile ging ich duschen und habe anschließend im Bett gelesen und Kaffee getrunken, um 8 wurde Josef dann auch wach.
Wir gingen erst mal zur Rezeption um uns anzumelden. Der Besitzer ist Schweizer und sprach deutsch. Er war natürlich gestern hier im Motel und hat die Sonnenfinsternis nur teilweise gesehen. Ich hatte meine Zahnbürste in Gering im Hotel vergessen und bekam hier eine neue. Außerdem hat er uns mit einer Zange die beiden Autoschlüssel voneinander getrennt. Auf seine Empfehlung hin gingen wir dann zum Frühstück ins Restaurant am Golfplatz, das waren nur wenige Minuten Fußweg.
Im einem Vorgarten stand dieses Reh und ließ sich von uns gar nicht stören. Wie nett morgens gleich von einem Tier begrüßt zu werden
der Golfplatz liegt sehr idyllisch, hier der Blick von der Terrasse des Restaurants:
das Frühstück war lecker aber mit 25 $ nicht gerade billig
schöne Blumen am Golfplatz
beim Heimweg war das Reh immer noch da und lief über die Strasse weg, es hat sich wohl ertappt gefühlt denn es war gerade dabei einen Blumenkasten abzufressen
Nach dem Frühstück haben wir erst getankt, meine Mastercard wurde ohne Murren akzeptiert danach fuhren wir in den Park zum Beaver Meadows Visitor Center um den Jahrespaß für die Nationalparks zu kaufen, den gab es dort aber nicht, wir mußten zur Entrance Station weiterfahren. Da war schon viel Verkehr, wir mußten etwas warten. Der Ranger dort war ein witziger Typ, konnte ein paar Worte deutsch und hat uns erzählt dass Estes Park die Partnerstadt von Dießen am Ammersee ist. Bayern fand er prima, ganz stolz berichtete er dass es in Estes Park einen Trachtenverein gibt und verabschiedete uns mit "Pfüatdi"
Weil der Parkplatz zum Bear Lake schon voll war sind wir nur bis zum Park and Ride Parkplatz gefahren, das ist wirklich ein riesiger Parkplatz, trotzdem haben wir nur mit Mühe noch einen der letzten Plätze gefunden. Mit dem Shuttlebus ging es in wenigen Minuten zum Bear Lake Trailhead, es war dann doch schon viertel vor 12 bis wir dort waren. Wir hatten uns für heute die bekannteste Wanderung zum Nymph Lake, Dream Lake und Emerald Lake rausgesucht. Am Beginn des Weges stand ein kleines Rangerhäuschen und wir bekamen eine einfache Wanderkarte (eigentlich nicht viel mehr als eine Skizze) aber eine Karte war gar nicht nötig, wir folgten einfach den Massen auf dem breiten Weg. Es ging zu wie im Yellowstone. Gar nicht einfach ein Bild ohne Menschen zu machen:
Wie man sieht war blendendes Wetter
bald waren wir am Nymph Lake angekommen, das sah sehr idyllisch aus nur war das Ufer leider von Menschenmassen belagert.
er war mit Seerosen fast zugewachsen
zum nächsten See ging es bergauf, ich mußte ganz schön schnaufen und langsam machen
Blick zurück auf den Nymph Lake
unterwegs zum Dream Lake
am Dream Lake fanden wir dann zum Glück am Ufer noch ein Plätzchen wo wir uns hinsetzen konnten, ich war ziemlich groggy.
Am See flogen einige dieser schönen Gesellen rum
ein Steller's jay, von vorne ist er gar nicht so blau, oder es ist noch ein Jungvogel
außerdem wuselten zig Squirrels und Chipmunks um uns rum, ach ist das nett!
noch mal ein Steller's jay, das sind wirklich wunderschöne Vögel
an unserem Ruheplatz waren wir natürlich nicht alleine und wir kamen mit einem amerikanischen Touristenpaar ins Gespräch. Sie hatten doch tatsächlich die Sonnenfinsternis verpaßt weil sie Montags morgens von Denver aus los gefahren sind und im Stau gelandet waren. 98 % Bedeckung haben sie gesehen, da haben sie das beste leider verpaßt. Mir wurde wieder bewußt was für ein Glück wir gehabt hatten...
Wir gingen etwas am Seeufer entlang aber das wurde bald zur Kletterpartie und ich setze mich hin und machte Pause. Josef drehte eine größere Runde.
Ich packte meine Proviantdose aus und aß Kirschen, das blieb nicht lange unbemerkt, da kamen schon Chipmunks und räumten die Kirschkerne weg
mit viel Geduld sind mir zwei Bilder von diesem Vogel geraten, der keine Sekunde lang still sitzen kann
das müßte ein Clark's nutcracker sein
aber am besten war dieser kleine Bursche hier, das Brot hat er zwischen den Steinen gefunden, es sah ja schon angeschimmelt aus, schien ihm aber gut zu schmecken
laut einer Broschüre vom Visitorcenter ist das ein golden-mantled ground squirrel
Josef kam nach einer Weile zurück, ganz um den See rumgehen kann man nicht. Auf dem Weg zum nächsten See habe ich dann das erste Murmeltier gesehen, leider ist es zu schnell weggeflitzt für ein Foto.
Die nächsten beiden Bilder stammen eventuell schon vom dritten See dem Emerald Lake, aber ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr genau
diese Seen waren wirklich ganz hübsch (aber ehrlich gesagt haben wir in Bayern spektakulärere) die Tiere haben mir aber viel besser gefallen! Zum Beispiel diese Entenfamilie hier.
Es war noch früh, darum sind wir auf dem Rückweg zum Trailhead noch den Weg zum Lake Haiyaha gagangen. Kaum war man von der Hauptroute weg war kein Mensch mehr unterwegs. Der Weg führte bergan mit schönen Aussichten, es zog nur immer mehr zu
Dann trafen wir diese seltsamen Tiere im Wald, Wanderer die sich ihre Sachen von Lamas tragen ließen, bestimmt kann man so eine Tour irgendwo buchen
Der Lake Haiyaha ist deutlich kleiner als die anderen drei liegt aber sehr schön zwischen wuchtigen Felsen.
Danach sind wir zum Bear Lake Parkplatz zurück gegangen wo wir um viertel nach vier ankamen, um den See sind wir nicht mehr gelaufen, ich war ziemlich platt. Es waren insgesamt 11 km und 530 Höhenmeter. Der Shuttlebus fuhr uns zum Park and Ride zurück und wir dann mit dem Auto ins Hotel. Dort haben wir Kaffee gekocht und uns ausgeruht. Man hörte ständig ein leichtes Brummen, das muss wohl die Klimaanlage aus den Nachbarzimmern gewesen sein, unsere war ausgeschaltet (es war auch nicht so warm dass man eine Klimaanlage gebraucht hätte). Ansonsten war das Motel völlig in Ordnung, sauber und gepflegt aber bei einem längeren Aufenthalt würde mich der Geräuschpegel stören.
Zum Abendessen hatten wir uns ein Thailokal ausgesucht zu dem wir zu Fuß gehen konnten. Am Himmel zogen bedrohliche Wolken auf, es sah aber nur dramatisch aus, es hat zwar gedonnert, es kam aber kein Regen.
Im Restaurant mußten wir lange aufs Essen warten, es kamen aber ständig Leute rein die Futter togo abholten. Das macht keinen Spaß wenn man mit knurrendem Magen am Tisch sitzt und ständig Leute Essen an einem vorbei tragen. Irgendwann wurde es mir zu blöd und ich habe mich beschwert, daraufhin kamen Vorspeise (Shrimpsuppe) und Hauptgericht (grünes Curry mit Huhn) auf einmal. Das Essen war sehr gut aber Trinkgeld haben wir diesmal nicht viel gegeben.
Die Häuser der Einheimischen sahen ziemlich einfach aus, wie es hier wohl im Winter ist wenn es richtig kalt ist? Isoliert ist da bestimmt nix, da sitzt man dann wahrscheinlich am besten direkt neben dem Heizlüfter…
Hotel: wie gestern
Tier des Tages: den schönen Steller’s jay hat mein Freund fotografiert.
die heutige Route: