so, nachdem der Strom mal kurz weg war, geht es hier fix weiter...
08.03.2010
Der Tag fing erneut nicht besonders vielversprechend an und es regnete noch immer. Hoerte das denn nie auf? Angeblich sollte es heute Nachmittag aber aufklaren und besser werden. Ich war gespannt. Immerhin funktionierte heute morgen das Internet wieder.
Fruehstueck im anliegenden Restaurant war in unseren Zimmerpreis inklusive, so das wir nichts auswaerts irgendwo hinfahren mussten.
Das Restaurant war auch gut besucht, schien also okay zu sein. Allerdings war der Service grauenvoll.
Nein, mehr als das. Man liess und warten und warten und versprach immer, es kaeme gleich jemand. Da wurde es uns zu bunt.
Das mussten wir uns nun wirklich nicht bieten lassen. Sowas hatte ich bisher noch nie erlebt. Im unseren Hotelzimmer buchten wir uns ein Zimmer im Hampton Inn am Airport und so checkten wir unverzueglich aus.
Bei Subway gab es dann auf die Schnelle ein Sandwich, das muesste bis heute Abend genuegen.
Fuer heute hatten wir den Saguaro NP East sowie die Mission San Xavier del Bac geplant und die Laune wollte ich mir durch diese unzumutbaren Zustaende nun nicht verderben lassen.
Es hatte mittlerweile aufgehoert zu regnen, fragte sich nur wie lange. Dicke, tiefhaengende Wolken begleiteten uns auf dem Weg zur Mission. Interressant war auch, das die Entfernugnsangaben auf der I 19 ploetzlich im metrischen System angegeben wurden. Lag vielleicht an der Naehe zu Mexico, wer weiss? Schon von weitem konnte man die strahlendweisse Fassade der 1699 errichteten Missionskirche ausmachen und zusammen mit dem dunklen Himmel bildete sie einen tollen Kontrast.
Der grosszuegig angelegte Parkplatz war heute morgen nahezu verwaist. Kein Wunder, bei dem Wetter.
Immer wieder fielen ein paar Tropfen Regen.
Das einzig richtig Positive bei diesem Wetter war die riesige Pfuetze vor der Mission, denn darin gab es nun eine herrliche Reflektion des Gebaeudes. Das sah wirklich toll aus. Ich bekam mal wieder einen Reflektionsanfall.
Wir schauten uns auch noch im Inneren der Missionskirche um, die sehr reich mit Schnitzereien, Fresken, Gemaelden und Skulpturen bestueckt war.
Das war wirklich ganz beeindruckend.
Hier gab es wirklich sehr schoene Kunstwerke. Nach einem Rundgang durch das Hauptschiff schauten wir uns noch die Nebengebaeude an sowie den Garten am Haupteingang, der neben einem sehr skurilen Saguaro auch etliche Prickley Pears und wunderschoen bluehende roten Blueten der Fairy Dusters, die man hier zwischen Februar und Mai ueberall bluehen sehen konnte.
Diese Fairy Duster gehoerten zur Familie der Huelsenfruechte.
Es troepfelte mal wieder und wir liefen fix zum Auto zurueck. Gluecklicherweise war mein Knie heute nicht mehr ganz so geschwollen und ueberwaermt, so dass ich auch mal wieder ein paar schnellere Schritte wagen konnte. Wurde ja auch langsam Zeit.
Auf dem Weg zum Saguaro NP East wurden wir immer wieder von kurzen und kraeftige Regenschauern eingeholt und ich fing schon arg an zu zweifeln, was es denn mit dem angeblichen Aufklaren heute Anchmittag auf sich haben sollte.
Dicke tiefhaengende Wolken klebten an den Gipfeln der Santa Catalina Mountains sowie den Rincon Mountains. Egal, ich freute mich trotzdem auf meine stacheligen Freunde.
Auf der Anfahrt zum Park mussten wir noch einen ueberfluteten Strassenabschnitt ueberqueren, zum Glueck war das Wasser nicht sehr tief.
Der erste Stop im Park war am Visitor Center. Da es sowieso gerade wieder regnete, war dies eine willkommene Abwechslung. Wir schauten uns den kurzen Film dort an, deckten uns mit neuen DVDs ein und stoeberten noch ein wenig herum.
Endlich hatte es aufgehoert zu regnen und wir machten uns nun entgueltig auf in den Park. Eine geteerte Strasse, der sogenannte Cactus Forest Loop Drive, fuehrte in einer Rundtour durch den Park und bot unterwegs etliche Stops und Moeglichkeiten fuer ein paar Hikes an. Genau das wollten wir jetzt machen.
Schon gleich zu Beginn des Loop Drive gab es die typische Vielfalt der Sonoran Desert zu betrachten: imposante Saguaros, Palo Verde Trees, Ironwood, Prickley Pears and Cholla Cacti, dazu Creosote Buesche und unzaehlige flache Straeucher.
Die Foothills der Rincoln Mountains waren wirklich mehr als farbenfroh.
Haeufig konnte man auch Saguaros sehen, die voellig von einem gruenlich aussehenen Strauch umgeben und bewachsen waren. Dies waren die sogenannten Palo Verde Trees, die sozusagen als Nurse Trees fuer junge Saguaros dienten und ihnen Schutz boten. Eine tolle Symbiose. Denn in der prallen Hitze wuerden die kleinen Baby Saguaros einfach verbrennen. So boten die Nurse Trees Schutz vor der sengenden Sonne.
Viele der Nurse Trees verendeten im spaeteren Verlauf allerdings, wenn der Saguaro zu gross und maechtig wurde.
Ein Stueckchen weiter entdeckten wir ein schoenes Skelett eines Saguaros, der wie ein Waechter in der Umgebung stand. Saguaros konnten auf unterschiedliche Art und Weise absteerben.
Haeufig allerdings waren Blitzschlag und Stuerme Schuld, das so ein gestandender Gigant einfach gefaellt wurde. Andere wiederum erlitten bei ungewoehnlich kalten Wintertagen und Naechten Frostschaeden.
Solch geschaedigte Saguaros konnte man gut an den herumterhaengenden Armen erkennen.
Ein Stueckchen weiter entdeckten wir den naechsten interessanten Saguaro. Scheinbar hatte ein Blitzschlag einen der Arme abgesprengt und dieser lag nun am Stamm neben dem riesigen Kaktus, der nun eine grosse Narbe aufwies.
Teile des Skelettes waren sichtbar geworden.
Das war doch ein idealer Platz fuer eine kurze Pause, oder etwa nicht?
Nur so bequem war es auf die Dauer dann doch nicht. Wir fuhren ein Stueckchen weiter bis zum Parkplatz des Desert Ecology Trails. Dieser kurze Trail war eine Viertelmeile lang und entlang der Strecke wurde anhand von Schautafeln die Fauna und Flora der Sonoran Desert vorgestellt.
Wir sahen wunderschoene Exemplare an Prickley Pear Kakteen sowie Chollas, dichten Bewuchs am Javelina Wash und natuerlich auch Saguaros.
Jedenfalls bot sich das truebe Wetter hervorragend an, um mal ein paar der Kakteen und dessen Fruechte genauer unter die Linse zu nehmen.
Und auch die Stacheln eines Kaktus waren wirklich sehr eindrucksvoll, schuetzten sie doch den Kaktus vor direkter Sonneneinstrahlung. Die feinen duennen Haare direkt neben den Stacheln halfen zusaetzlich, um Sonneneinstrahlung zu reflektieren.
Wusstet ihr, das junge Saguaros dickere Stacheln haben als aeltere Exemplare?
Nach diesem kurzen Trail fuhren wir noch ein kleines Stueckchen weiter und erreichten dann den Parkplatz am Trailhead zum Cactus Forest Trail. Dieser Trail fuehrte von Nord nach Sued durch den Park und wir wollten einen Teil davon laufen.
Da der Trail auf weichen Untergrund entlangfuehrte, sollte es auch mit meinem Knie keine Probleme geben.
Fortsetzung folgt....